Der beste Schreibstil!

  • Also mal ganz unabhängig von den Geschichten und den Büchern, die diese Leute geschrieben haben: Wessen Schreibstil mögt ihr am liebsten?


    Bei mir:


    1. Thomas Mann
    2. Franz Kafka
    3. Hermann Hesse
    4. Richard Brautigan
    5. J.R.R. Tolkien
    6. Otfried Preußler
    7. Goethe
    8. Truman Capote
    9. Henry David Thoreau
    10. Theodor Fontane

  • Oh Gott. Krieg ich das noch zusammen


    Alyson Noel
    Gena Showalter
    JKR
    Maggie Stiefvater
    Mina Hepsen
    Melissa Marr
    Sabrina Qunaj
    Julie Kagwawa
    Stephenie Meyer
    P.C. Cast und Kristin Cast



    ich habs am liebsten schön leicht, nicht zu kompliziert. Verwoben kann es auch gerne mal sein wie bei JKR, aber dann so das man auch mitkommt wie bei JKR.


    Aber das sind jetzt auch alles Autoren wo ich die Bücher auch mag. Einfach aus dem Gedächtnis her.

  • Zitat

    Original von Stoff
    Also mal ganz unabhängig von den Geschichten und den Büchern, die diese Leute geschrieben haben: Wessen Schreibstil mögt ihr am liebsten?



    hmmm, ich weiss nicht ob man einen Schreibstil so ganz unabhaengig von den Buechern bzw. dem Genre beurteilen kann. Ich mag z.B. gerne den klaren und praezisen Schreibstil von Bernhard Schlink in seinen Buechern. Aber der waere sehr fehl am Platz in einem epischen historischen Roman. Oder Tolstoi, der es schafft wunderbare Charakterentwicklungen darzustellen, aber ich kann mir diesen Schreibstil nicht in einem Krimi vorstellen ...


    So gesehen, ist diese Frage wirklich soviel anders als die nach Lieblingsautoren? :gruebel

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Ich bewerte jetzt mal nur Autoren, deren Werke ich im Original kenne, und da haben mich am allermeisten beeindruckt:


    Antonia Michaelis (unangefochten an der Spitze, besser geht es einfach nicht mehr)
    Bettina Belitz
    Jenny-Mai Nuyen
    N.K. Jemisin
    Maggie Stiefvater
    Brandon Sanderson
    Jennifer Benkau

  • Ich mag es besonders, wenn mir nichts "vorgemacht" wird. Also wenn ich das Gefühl habe, dass das Geschriebene sozusagen direkt und ohne Umwege vom Autor hinunter geschrieben wird. Ohne dass er sich vorher großartig überlegt, ob das nun stilistisch sinnvoll ist oder nicht etc. Wenn ich das Gefühl habe, es ist ihm wichtig, was er dort schreibt. Hört sich vielleicht komisch an, aber wie kann ich das anders ausdrücken... Ob das letztendlich wirklich so ist, weiß ich natürlich nicht, aber sollte es bei mir ankommen, um mich zu gewinnen.


    Geschafft haben das bisher:


    Jón Kalman Stefánsson
    Christine Grän
    Rocko Schamoni
    Wolfgang Herrndorf
    Andreas Altmann
    Marcel Magis (wieso gibt es von dem nicht mehr zu lesen??)


    und noch der ein oder andere mehr.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich nenne jetzt mal ein paar Autoren, wo ich z.B. bei einer Bewertung bestimmt einen Punkt hinzufuegen wuerde, allein weil mir der Schreibstil so gut gefiel. Es gibt auch ein paar Lieblingsautoren, die ich jetzt nicht hier mit aufzaehlen wuerde, z.B. Rebecca Gable, da mag ich alles aber nicht wegen des Schreibstils.


    Alina Bronsky
    Bernhard Schlink
    Guy Gavriel Kay
    Jakob Arjouni
    Franka Potente
    Carol Shields
    Leo Tolstoi
    JK Rowling

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix
    So gesehen, ist diese Frage wirklich soviel anders als die nach Lieblingsautoren? :gruebel


    Die Frage habe ich mir auch gestellt, aber Du hast schon Recht, man kann das doch rausfiltern. Ich denke da auch an Gablé oder Bernard Cornwell, den ich zwar mag, aber einen speziell tollen Stil würde ich ihm nie unterstellen.


    Wobei dann aber auch wieder die Frage ist, was versteht man unter Stil? Ich habe es jetzt mal auf rein sprachlich reduziert. Da fallen mir diese Herrschaften ein, bei denen ich mich zeitweise gern niederknien möchte, wenn ich sie lese:


    Dorothy Dunnett - no na!
    Edith Pargeter/Ellis Peters
    Patrick O'Brian (und das sogar, obwohl ich ihn leider nur auf Deutsch gelesen habe)
    Mary Renault
    Guy Gavriel Kay
    Pat Conroy
    Karin Lowachee

  • Ich glaube auch, dass das Autorenunabhängig nicht geht. Ich lese das ja grade gerne weil sowohl der Stil als auch die Stories zusammen passen.
    Und man muss unterscheiden, ob man im Original oder Übersetzung liest, das macht beim Stil viel aus, finde ich.


    Grundsätzlich mag ist den Ich-Erzähler nicht gerne.

  • Vielleicht hätt ichs anders formulieren sollen: Euer liebster Schreibstil (oder eure liebste Schreibweise), möglichst unabhängig (soweit das eben geht) von den Büchern.


    Michael Ende ist einer meiner Lieblingsautoren, aber seine Schreibweise allein für sich betrachtet finde ich nicht sonderlich bemerkenswert. Bei ihm machen´s die Geschichten.


    Auf der anderen Seite finde ich Truman Capotes Bücher bestenfalls nett... aber seine Schreibweise haut mich um. Er hätte ein Buch schreiben können nur mit leeren Seiten und es wäre kein bißchen langweilig gewesen. :-]




    Zitat

    Original von Beatrix
    Guy Gavriel Kay


    Zitat

    Original von Grisel
    Guy Gavriel Kay


    Schön, dass der gleich zweimal genannt wird. Den lese ich auch sehr gerne.

  • Mmh. Welchen besonderen oder wenigstens markanten "Schreibstil" hat die hier mehrfach genannte Joanne K. Rowling eigentlich? :gruebel Ich gebe zu, noch nicht viel von ihr gelesen zu haben (um genau zu sein: einen halben "Harry Potter"-Band), aber ich kann da nichts Eigenständiges bezogen auf den Schreibstil (!) erkennen. Das gleiche gilt für einige andere Autoren, die hier genannt wurden. Fraglos tolle Erzähler usw., aber die Frage wird wie immer als eine nach den Lieblingsautoren verstanden. Dabei ging es eigentlich um den Stil. Der nicht immer leicht zu erkennen ist. ;-)

  • Zitat

    Original von Stoff: Vielleicht hätt ichs anders formulieren sollen: Euer liebster Schreibstil (oder eure liebste Schreibweise), möglichst unabhängig (soweit das eben geht) von den Büchern.


    Sind Schreibstil und Handlung nicht auf eine gewisse Weise untrennbar miteinander verbunden? Meine spontanen Überlegungen ergeben, dass selbst Schriftsteller, die mich mit ihrem Stil verzaubern, keine gleichbleibende Qualität abliefern, so dass am Ende doch nur einzelne Bücher nachwirken.
    Unabhängig von diesen Gedanken erwähne ich hier aus einem Bauchgefühl heraus Namen, deren Aufzählung keineswegs vollständig und höchst subjektiver Natur ist.


    Andreas Altmann: Weil er mit schroffer Zärtlichkeit der Welt begegnet und schreibt wie er spricht, ohne ein Bedürfnis beim Leser danach zu wecken, seine Bücher abzubrechen und ins Altpapier zu geben.


    Christoph Meckel: Bisher kenne ich nur die Erzählung "Licht" von ihm, aber seine Art, Traum und Wirklichkeit zu verweben, ist beinahe beängstigend.


    Alain de Botton: Philosophisch, klug und niemals belehrend, so greift der gebürtige Schweizer existenzielle Themen auf und beleuchtet sie grundlegend von allen Seiten, niemals jedoch auf seine persönlichen Blickwinkel zu vernichten.

  • Zitat

    Original von Salonlöwin


    Sind Schreibstil und Handlung nicht auf eine gewisse Weise untrennbar miteinander verbunden?


    Andreas Altmann: Weil er mit schroffer Zärtlichkeit der Welt begegnet und schreibt wie er spricht, ohne ein Bedürfnis beim Leser danach zu wecken, seine Bücher abzubrechen und ins Altpapier zu geben.


    "Schroffe Zärtlichkeit" ist sehr schön ausgedrückt. :-]


    Ich erweitere meine Aussage: der beste Stil ist es mE, wenn Bilder erzeugt werden, ohne dass zu bildlich geschrieben wird und das Geschriebene Emotionen auslöst, ohne selbst emotionsüberladen zu sein. Das ist eine Kunst, die auch die von mir genannten Autoren in meinen Augen beherrschen und was sie somit für mich sehr wertvoll und einzigartig macht. :-]

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • zu Rowling:


    die Frage nach ihrer Eigenständigkeit allein dem Stil nach ist schwer zu beantworten.
    Sie gehört in eine spezifisch englische stilistische Tradition, mit im Kern gefälligen, eingängigen, aber geistreichen Formulierungen, ironischem Grundton bis hin zu Satire. Rowling ist äußerst erfindungsreich, was Neuschöpfungen von Wörtern angeht, versiert in Wortspielen und Vieldeutigkeiten.
    An der Stelle muß man schon einhaken und nachfragen, ob das Thema 'Magie' nicht eben genau diese Art zu (be?)schreiben fördert. Kann man wirklich zwischen Stil und Inhalt trennen?
    Im neuen Buch scheint sie stilistisch andere Wege zu gehen, aber das Buch muß ich erst noch lesen, um die Frage genauer beantworten zu können.


    Ich gebe zu, daß ich am Threadtitel und den Antworten dazu herumgrüble, seit ich ihn gesehen habe.


    Es wurde z.B. auch Goethe genannt. Einen einzigen Stil bei Goethe kann man doch wohl eher nicht feststellen, er ändert sich als Autor doch über die Jahre? Der Goethe der Wahlverwandtschaften ist nicht der Goethe des Werther und der Goethe frivoler Rokokogedichte nicht mehr der Dichter der z.T. bösartigen Xenien.
    Gilt doch auch für die Bühnenwerke. Iphigenie versus Götz, etwa. AutorInnen probieren aus, versuchen sich auf anderen Wegen, entwickeln neue Ideen, entwickeln sich.
    :gruebel



    Es würde mich interessieren, ob man aus mehreren anonymen Textproben tatsächlich einen jeweils so individuellen Stil herausanalysieren kann, daß man Autorin/Autor zweifelsfrei identifizieren kann. Und zwar innerhalb kurzer Zeit. Oder ob man nicht eher nur Epochenstile oder Nationalstile erkennen kann. Grundlegende Sprachbeherrschung, also eher Einflüsse von außen.
    Man müßte natürlich mit recht unbekannten Texten arbeiten. Ich meine, zuweilen würde man einen Eid schwören, daß es Stifter ist, und dann ist es doch Marlitt. :lache


    Zur Frage von Stoff:


    nach Autorinnen - und Autorennamen kann ich die Frage nur schwer beantworten. Dazu reicht der Platz hier nicht, dazu stellt man sich am besten vor meine Regale.


    Ich will AutorInnen, die sich klar ausdrücken, die wissen, was sie sagen, und Form und Inhalt möglichst passend zusammenbringen. Die Sprache nicht nur verwenden, um etwas herunterzuerzählen, sondern basierend auf dem Bestand an Wörtern und dem Gerüst, das die Grammatik als Ganzes gesehen vorgibt, bis an die Grenzen vorstoßen oder die Grenzen sogar verschieben. Worte nicht gedankenlos oder eitel setzen, sondern bewußt. Die Sprache als Werkstoff begreifen. Die wissen, was sie tun.
    Das schließt aus:
    Pompöses, Wortgeklingel, Sprachschludereien, Sentimentalitäten, verbale Kraftmeierei, Phrasendreschen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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