Serafina - Das Königreich der Drachen: Band 1 - Rachel Hartman (ab 12 Jahre)

  • Kurzbeschreibung:
    Kann EIN Mädchen ZWEI Welten vereinen?


    Die Drachen könnten die Menschen vernichten. Doch sie sind zu fasziniert von ihnen. Dies ist die Basis des fragilen Friedens zwischen beiden Völkern, die jäh brüchig wird, als der Thronanwärter ihres gemeinsamen Königreichs brutal ermordet wird – auf Drachenart. Die junge Serafina hat guten Grund, beide Parteien zu fürchten. Hütet doch das erst seit kurzem am Hofe lebende Mädchen selbst ein Geheimnis. Als sie in die Mordermittlungen verwickelt wird, kommt der scharfsinnige junge Hauptmann der Garde, Lucian Kiggs, ihm gefährlich nahe und droht, ihre Verstrickung mit der Welt der Drachen zu enthüllen und ihr ganzes Leben auf immer zu zerstören.


    Autorin:
    Rachel Hartman spielte bereits als Kind Cello und synchronisierte zusammen mit ihrer Schwester Mozartopern. Das berühmte Renaissancelied „Mille Regretz“ inspirierte sie zu ihrem Debutroman, in dem Musik eine große Rolle spielt. Während sie »Serafina« schrieb, hörte sie mittelalterliche italienische Polyphonien, bretonischen Dudelsack-Rock, progressive Metalmusik, lateinamerikanische Barockmusik und gälischen Sean-nós-Gesang. Rachel Hartman lebt mit ihrer Familie in Vancouver, Kanada.


    Meine Meinung:
    Der Plot dieses Fantasy Romans ist auch fuer ein Jugendbuch recht einfach: zwischen den Menschen und Drachen besteht seit 40 Jahren Friede, doch dieser ist mehr ein Waffenstillstand und nun durch den Mord des Prinzen bedroht. Die Romanheldin Serafina wird verstrickt in die Aufklaerung dieses Mordes und verliebt sich dabei. Das Ende ist einigermassen vorhersehbar und laesst Raum fuer Fortsetzungen.


    Doch auch wenn sich dieser Plot nicht sonderlich spannend anhoert und es auch nicht wirklich ist, so ist das Buch dennoch absolut empfehlenswert. Denn es lebt in erster Linie von sehr sehr guten Charakterzeichnungen der Protagonisten. Sie sind alles andere als eindimensional und zeigen dass sie Wandlungen durchmachen koennen.


    Es faengt schon damit an, dass die Drachen hier eine ganz andere Mentalitaet haben als man es von Sagen und anderen Fantasyromanen her gewohnt ist. Sie erinnern mich mit ihrer sehr logischen und emotionslosen Denkweise stark an Mr. Spok und die Bewohner des Planeten Vulcan aus der "Raumschiff Enterprise" Serie! Und das ist durchaus interessant zu lesen und kein bischen langweilig.


    Bei Serafina wird sehr deutlich eine starke innere Zerissenheit klar. Einerseits hasst sie sich selber fuer das was sie ist, was ihre Eltern sind. Doch andererseits hat sie ihre besonderen Talente und muss ihren Weg im Leben finden. Es kann durchaus sehr inspirierend fuer den (jugendlichen) Leser sein zu sehen wie man lernt sich selber zu akzeptieren wie man ist.


    Auch die Nebenfiguren zeigen interessante Charakterzuege. Die junge Prinzessin wird Serafinas Musikschuelerin, sie wirkt einerseits sehr lebenslustig, muss aber auch mit der Last einer kommenden Regentschaft fertig werden. Lucian Kiggs ist Serafina aehnlicher als man anfangs denkt und zwingt sie letztlich ihre eigene Einstellung zum Leben zu ueberdenken.


    Ueberraschend fand ich den fuer ein Jugendbuch sehr literarischen Schreibstil. Ich hab die englische Originalfassung gelesen und fand sie schon vom Vokabular her gar nicht mal einfach, wenn auch wunderschoen geschrieben. Da bin ich mal gespannt zu hoeren, wie das in der deutschen Uebersetzung geworden ist.


    So schoen sich dieser Schreibstil auch anhoert, so ist er leider stellenweise doch etwas ueberladen. Rachel Harman hat hier eine sehr detailreiche Fantasywelt geschaffen, die man sich sehr gut mit einigen mittelalterlichen Bildern vorstellen kann. Doch an manchen Stellen war es mir auch einfach zu viel. Vor allem die religioesen Teile und die Vielzahl der Heiligen gaben mir nicht wirklich ein besseres Verstaendnis dieser Welt, kreierten eher Verwirrung.


    Fazit: Fuer jugendliche und auch erwachsene Fantasyleser ein schoener Lesegenuss mit wunderbar ausgearbeiteten Protagonisten. Man sollte sich aber schon drauf einstellen, dass es hier ein wenig gemaechlicher zugeht, der Plot nicht zu anspruchsvoll ist, dafuer aber viel Raum fuer die Darstellung einer neuen Welt und ihrer Charaktere laesst.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Ich hab die Rezension unter dem deutschen Titel reingestellt, auch wenn er noch nicht veroeffentlicht worden ist. Gelesen hab ich ihn im kanadischen Original, das schon vor 6 Monaten heraus kam und mir mit Signatur der Autorin geschenkt wurde :-)


    Die Sprache ist schon etwas anspruchsvoller, auf englisch nicht jedem noch lernenden Teenager zu empfehlen. Amazon hat allerdings eine ausfuehrliche Leseprobe, die helfen kann zu entscheiden, ob man im englischen Original lesen moechte.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Rachel Hartman: Serafina - Das Königreich der Drachen: Band 1
    Verlag: cbj. 19. November 2012. 512 Seiten
    ISBN-13: 978-3570152690. 17,99€
    Originaltitel: Seraphina
    Übersetzerin: Petra Koob-Pawis
    Vom Verlag empfohlen ab 12 Jahren


    Inhalt
    Claude Dombegh würde seine Tochter Seraphina gern vor der Welt außerhalb der Familie bewahren, wie viele Väter heranwachsender Töchter. In der Familie Dombegh hat das väterliche Glucken eine besonderen Grund. Weil Drachen und die Bewohner des Königreichs Goredd gegeneinander Krieg führen, muss dringend verheimlicht werden, dass Seraphina ein Halbdrache ist. Erst bei Seraphinas Geburt, die seine Frau Linn nicht überlebte, hatte Claude überhaupt bemerkt, dass er mit einer Saar, einer Drachenfrau in Menschengestalt, verheiratet war. Wie ihre Mutter ist Seraphina eine begabte Musikerin, die die Thronerbin Dionne unterrichtet. Der Mord an Rufus, der den Drachen angelastet wird, beendet den labilen Frieden zwischen den verfeindeten Parteien und bringt für Seraphina die schwere Verantwortung, zwischen den Parteien zu vermitteln. Die junge Musikerin muss sich damit abfinden, dass sie rein äußerlich weder zu den Menschen noch zu den Drachen gehört und es deshalb für sie schwer sein wird, einen Partner zu finden.


    Fazit
    Eine Fantasy-Trilogie, die der Suche einer jungen Heldin nach ihrem Platz im Leben folgt, interessiert mich normalerweise brennend. Rachel Hartman und ihre "Fina" konnten mich in der ersten Hälfte des Buches nur schwer begeistern. Wenn das Buch kein Testexemplar gewesen wäre, hätte ich es nach 100 Seiten abgebrochen und mich gefragt, wie kompetent eigentlich Christopher Paolini in seinem Urteil über Bücher sein kann. Sprachlich fand ich den Text allenfalls mittelmäßig und die Hauptfigur Seraphina blieb zu Beginn des Buches für mich farblos. Ich hätte mir gewünscht, dass dieser erste Band einer Trilogie nicht nur in der Ichform erzählt wird, sondern dass ich mehr über die Gefühle und die Außenseitersituation der Hauptfigur erfahre. Drachen finden sich in der Menschenwelt schwer zurecht und sind besonders ungeschickt, wenn es um Gefühle geht. Selbst mit dem Wissen, dass Seraphina diese leichte soziale Behinderung geerbt haben könnte, bin ich mit dem Mädchen zuerst nicht warm geworden.


    Den Lesefluss gestört hat ein ganzes Sortiment von Anfängerfehlern, die dem Lektorat hätten auffallen müssen. Wiederholungen (von 5 Kapiteln auf einer Seite beginnen 4 mit "Ich" S. 141, S. 19), unnötige Adjektive, irgendwie überaus zahlreiche Füllwörter, wörtliche Übersetzung zu nah am englischen Originaltext (S. 129), scheinbar statt anscheinend (S. 169). Fesseln konnte mich Seraphinas Schicksal erst nach 200 Seiten, als weitere Personen auftraten und die phantastische Welt von Goredd sich entwickeln konnte. In der zweiten Hälfte entfaltet Seraphina sich zu einer klugen sarkastischen Person, ausgestattet Mit einer reichen mythologischen Welt, die nur ihr in ihrem Kopf zugänglich ist. Sprache und Wortwahl empfinde ich hier für die Zielgruppe ab 12 beinahe zu anspruchsvoll. Der Drahtseilakt der All-Age-Literatur, Jugendliche zu begeistern und auch Erwachsene gut zu unterhalten, ist mit diesem Einstiegsband nicht gelungen. So, wie das Buch mir vorliegt, verdiente es 7 von 10 Punkten, die sprachlich und inhaltlich bessere zweite Hälfte lässt darauf hoffen, dass sich mit dem folgenden Band (engl. Dracomachia) der Gesamteindruck stark verbessern wird.

    Seraphina Prequel, italienisch, für Kindle


    Textauszug
    "Tatsächlich? Das ist auch nicht verwunderlich. Drache zu sein ist sehr speziell."
    "Ich finde es sehr anstrengend, ständig die Windrichtungen zu berechnen und den Gestank der ganzen Welt ertragen zu müssen."
    Er [Comonot] faltete seine dicken Hände und sah mich aufmerksam an.
    "Aber vielleicht verstehtst du auch ein bisschen, wie befremdlich diese Menschengestalt für Drachen ist. Was uns umgibt, erscheint seltsam, wir verlieren leicht die Orientierung, sowohl außerhalb als auch in uns selbst. Wenn ich mich als Saarantras anders verhalte als in meiner Drachengestalt, dann frage ich mich: Wer bin ich denn wirklich?
    " (S. 400)


    7 von 10 Punkten

  • Originaltitel: Seraphina
    aus dem Amerikanischen übersetzt von Petra Koob-Pawis
    cbj
    ISBN-13: 9783570152690
    ISBN-10: 3570152693
    Fantasy, Jugendbuch/All-Age
    1. Auflage 11/2012
    Hardcover mit Schutzumschlag, 512 Seiten
    [D] 17,99 €


    Verlagsseite
    Autorenseite (englisch)


    Mit dem im Juli 2012 bei Random House veröffentlichten Fantasy-Jugendbuch Seraphina debütierte die 1972 in Lexington, Kentucky, geborene Schriftstellerin Rachel Hartman. Zumindest im Bereich Jugendbuch/Fantasyroman, denn Comic-Fans ist sie vielleicht bereits seit Ende der 1990er-Jahre ein Begriff. Von ihr stammt die Serie um Amy Unbounded, die 1998 mit dem Ignatz Award for Best Minicomic ausgezeichnet wurde. Hartman lebt und arbeitet heute nach Aufenthalten in Chicago, Philadelphia, St. Louis, England und auch Japan in Vancouver. Nach eigenen Angaben beeinflussen Pratchett, Eliot, Wynne Jones und/oder McMaster Bujold ihre Arbeiten und zu Seraphina inspirierte die seit ihrer Kindheit Cello spielende Autorin das Renaissancelied „Mille Regretz“.


    Ihr Debütroman, der dank cbj in deutscher Übersetzung seit November 2012 auf dem Buchmarkt erhältlich ist, wurde in der Übersetzung von Seraphina zu Serafina. Auch das Cover wurde gänzlich anders gestaltet und der eine oder andere Kritiker hat sowohl daran wie auch an der Übersetzung im gesamten herumgemäkelt. An Charme verloren hat in meinen Augen jedoch weder die Hauptfigur Serafina noch die Geschichte an sich.


    Serafina - Das Königreich der Drachen entführt LeserInnen in eine Welt, in der Drachen neben Menschen existieren. Dank eines Friedensvertrages sogar teils direkt unter ihnen. Allerdings nicht im Reich der Drachen in den Nordlanden, wie der Titel vermuten lässt. Die Beschreibung ihrer Welt kommt sogar relativ kurz. Man erfährt, dass sie eine Regierung haben, über großes Wissen verfügen, strikten Regeln und Vorschriften unterworfen sind. Obwohl ihnen Gefühle fremd sind, sind sie nicht per se Einzelgänger. Auch die unter den Menschen in den Südlanden lebenden, forschenden, ja teils pädagogisch tätigen Drachen nicht. Allerdings haben sie das Problem, dass sie in ihrer Menschengestalt Gefühle entwickeln. Wer die und die damit verbundenen Erinnerungen nicht freiwillig löschen lässt, wird rigide bestraft.


    Der eigentliche Handlungsort sind die Südlande. Diesen Teil der Welt beanspruchen die Menschen für sich, teilen ihn jedoch mit einigen Drachen in Menschengestalt. Eine Königin und ihr Hofstaat herrschen über die Menschen, Drachen werden größtenteils von Drachen überwacht. Das Leben dort scheint dem Mittelalter vergleichbar. Es gibt keinen modernen technischen Schnickschnack. Eine ganz eigene Welt also, die der unseren in vielen Dingen dennoch überaus vergleichbar ist. Und das bezieht sich auf das Verhältnis Mensch-Drache, das auf jede Minderheit übertragen werden könnte.


    Der vermeintliche Friede, der zwischen den beiden so ungleichen Spezies herrscht, ist brüchig bis stark gefährdet. Je näher die Feierlichkeiten zum Jubiläum des Friedensvertrages rücken, desto schlimmer wird es. LeserInnen dürfen nach dem Prolog, der sich um Serafina selbst dreht, ab dem Moment daran teilnehmen, in dem die Beisetzungsfeierlichkeiten für ein Mitglied der königlichen Familie stattfinden. Gerüchten zufolge soll ein Drache soll Prinz Rufus getötet haben. Ganz sicher ist dies jedoch nicht, denn die Söhne von St. Ogdo sind gegen den Friedensvertrag und genau wie abtrünnige Drachen auf Krieg aus. Und so kurz vor den Feierlichkeiten tut rasche Aufklärung not.


    Musik kommt in Serafina nicht zu kurz. Die Hauptfigur des Romans lebt quasi für dafür. Nicht nur im Bezug darauf beweist die Autorin, dass sie ihren Bachelortitel in Komparativer Literatur zurecht trägt. Serafina ist Halbwaise. Ihre Mutter ist bereits seit Langem tot, das Verhältnis zum Vater gespalten. Mit ihrem außergewöhnlichen Talent ist sie für den Hofkomponisten tätig und sowohl für den musikalischen Teil der Begräbnis- als auch für den der Jubiläumsfeierlichkeiten zuständig. Dabei sollte sie sich eher dezent im Hintergrund halten, angesichts des Geheimnisses, das sie hegt. Das Mädchen ist im Grunde genommen etwas, das es gar nicht geben dürfte. Sie versteht die menschliche wie auch die Sprache der Drachen, hat einen wesentlich tieferen Einblick als andere und muss dennoch zunächst hilflos verfolgen, was geschieht. Das Mädchen wird seit Längerem von Visionen heimgesucht, die ihr Leben nicht unbedingt erleichtern und die sich zunehmend als Erinnerungen herausstellen. Sie hegt einen Garten voll seltsamer Wesen und Gestalten, der anscheinend nur in ihrem Kopf existiert. Ja, Serafina ist eindeutig nicht so normal, wie es auf den ersten Blick scheint. Ihrem Onkel und Lehrer Orma kann sie sich zwar dann und wann anvertrauen, doch Verständnis findet sie bei ihm nur bedingt.


    Nach und nach erfahren die LeserInnen nicht nur, was genau es mit Serafina auf sich hat, sondern lernen ihre stärker werdende Persönlichkeit kennen. Darüber hinaus können sie verfolgen, wie sie genauso zarte wie verbotene Gefühle für den Hauptmann der Garde, Mitglied der königlichen Familie und Verlobten der Thronfolgerin, Lucian Kiggs, entwickelt. Der ermittelt in dem Mordfall an seinem Onkel und versucht mit Serafina die Intrige aufzuklären, die sie hinter dem feigen Mordanschlag vermuten. Dabei weiß er nicht, was er von Serafina halten soll und noch weniger von dem bereits erwähnten Geheimnis. Gleichzeitig spürt er, dass sie einiges verbindet.


    Hartman zeigt einmal mehr, dass man weder eine brandneue Idee noch einen bahnbrechend umwerfenden Plot braucht, um einen fesselnden Roman zu schreiben. Denn tatsächlich ist die nicht ganz unbekannte Grundidee relativ einfach gehalten. Was mir an diesem Roman so gut gefallen hat, sind die Bezüge, die die Autorin zur realen Welt darstellt. Es geht um Ablehnung, Ausgrenzung, Fremdenhass, elitäres Denken. Einsamkeit, Verständnis, Anerkennung. Aber auch um Freundschaft und Versöhnung. Sie mischt Fantasy, Märchen und Fabeln mit dem normalen Leben. Überaus geschickt zeichnet sie dabei auch ihre Figuren wohltuend normal. Ohne exorbitante Fähigkeiten meistern sie ihr Schicksal und haben dabei Probleme, Ängste, Sorgen und Hoffnungen wie wir. Fehler und Denkweisen entstehen teils aus Erfahrungen und die sind nicht immer schön. Die Neugier auf die jeweils andere Spezies, die Angst vor dem eigentlich trotz seiner Allgegenwärtigkeit vorhandenen Unbekannten, all das wird schlüssig verwoben und schafft eine dichte und authentische Atmosphäre.


    Was etwas behutsam beginnt, offenbart sich sukzessive und immer klarer erkennbar als eine Geschichte, die aktuelle wie historische und rein fiktive Elemente verbindet. Das alles in einer Welt, in der die Monster äußerlich nicht immer zwingend monströs sind. In einer fantastischen Welt, der jedoch die Bezüge zum Jetzt und Heute nicht fehlen. Und mit Charakteren, zu denen man leichten Zugang findet. Nicht nur im Bezug auf Serafina, die trotz ihrer Andersartigkeit liebenswert ist und mit ihrer Intelligenz und ihrem bisweilen schnellen Mundwerk lebendig wirkt. Sie erzählt Serafina - Das Königreich der Drachen im übrigen und haucht auch den übrigen Figuren, wie etwa Prinz Lucian, der Thronfolgerin, dem Hofkomponisten oder auch Orma Leben ein. Beschreibt sie teils sympathisch und liebenswert, teils genau gegenteilig.


    Der Zauber der Geschichte entfaltet sich trotz des variierenden Erzähltempos recht schnell. Mehrmals nimmt die Autorin das Tempo etwas zurück, widmet sich genaueren Erklärungen, und steigert es anschließend wieder. Vieles wird in Form von lebendigen Dialogen erklärt. Mal wirft man einen Blick in die Vergangenheit, mal in die Zukunft, mal weilt man damit in der Gegenwart. Immer hat es die Autorin geschafft, die Handlungsfäden schlüssig zu verknüpfen. Auch dies trägt dazu bei, die Atmosphäre lebensecht zu gestalten. Mehr als einmal lenkt Hartman ihre LeserInnen unauffällig von dem Pfad ab, den ihre Figuren doch eigentlich ganz gradlinig beschreiten; führt gedanklich in die Irre oder bestätigt, dass man zuvor eher auf dem Irrweg war.


    Fazit:


    Der angenehme Sprachstil und einige humorvolle Sequenzen helfen über kleinere Längen hinweg, in denen Hartman zu sehr auf das Thema Musik eingeht. Trotz des mehr oder wenigen offenen Endes verliert sich kein Handlungsfaden unangenehm im Nichts. Sehr praktisch sind das Glossar und das Personenverzeichnis ganz hinten im Buch. Dort habe ich auch den Hinweis gefunden, dass es weitere Bände geben soll. Und auf die warte ich überaus gespannt, nachdem ich für Hartmans gelungenen Auftaktroman Serafina - Das Königreich der Drachen vier von fünf Punkten geben möchte.


    Copyright © 2012, Antje Jürgens (AJ)

    Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.
    Mark Twain

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  • Zum Inhalt
    Seit 40 Jahren leben im Königreich Goredd die Menschen und Drachen in einem wackeligen Frieden. Als zur Jahrestagsfeier der König der Drachen erwartet wird, wird der Prinz ermordet aufgefunden und alle Spuren deuten auf eine Tat der Drachen hin. Dies ist Zunder für die Drachengegner, die sehr zahlreich sind. In die Ermittlungen verwickelt wird Serafina, die bei Hofe lebt und über Drachen mehr weiß als viele andere, da ihr Vater Spezialist für den Friedensvertrag zwischen den Spezies ist. Jedoch verbirgt Serafina ein Geheimnis, das sie selbst in Gefahr bringen könnte: Sie ist ein Halbdrache.


    Zur Autorin
    Rachel Hartman spielte bereits als Kind Cello und synchronisierte zusammen mit ihrer Schwester Mozartopern. Das berühmte Renaissancelied Mille Regretz inspirierte sie zu ihrem Debütroman, in dem Musik eine große Rolle spielt. Während sie Serafina schrieb, hörte sie mittelalterliche italienische Polyphonien, bretonischen Dudelsack-Rock, progressive Metallmusik, lateinamerikanische Barockmusik und gälischen Sean-nós-Gesang. Rachel Hartman lebt mit ihrer Familie in Kanada.


    Meine Meinung
    Drachenfantasy stehe ich für gewöhnlich leicht skeptisch gegenüber, Rachel Hartman geht hier aber interessante Wege. Die Drachen haben es gelernt, menschliche Gestalt anzunehmen, so ist es ihnen erlaubt, am Hofe zu leben. Allerdings stehen sie unter strenger Beobachtung und werden gezwungen, ein silbernes Glöckchen zu tragen, um sie als Drachen kenntlich zu machen. Die Menschen stehen ihnen trotz des langen Friedens eher skeptisch gegenüber, so bleiben sie Außenseiter. Auch von Drachenseite herrschen Vorurteile, die Drachen ehren den Intellekt über alles, Gefühle sind verpönt und werden streng geahndet. Vor diesem Hintergrund lebt Serafina in dem Wissen, dass es für sie keine Liebe geben wird, da ihr Arm und die Taille von Drachenschuppen gesäumt sind. Sollte dies bekannt werden, würde sie von den Anhängern von Sankt Ogdo vermutlich bis in den Tod verfolgt werden, denn Verbindungen zwischen Menschen und Drachen sind schlichtweg ein Ding der Unmöglichkeit.
    Serafina ist eine interessante Figur, mit der ich relativ schnell warm wurde und durchaus mitfühlen konnte. Die Geschichte an sich entwickelt sich anfangs ein wenig zögerlich, die Autorin will dem Leser die Welt und deren Verwicklungen erst bis ins Detail nahe bringen. Aber ehe man sich wirklich langweilen kann, kommt Fahrt auf und das Lesen macht richtig Spaß. Es gibt (zumindest die ersten drei Viertel des Buches) keine Actionszenen, es wird viel aus Serafinas Leben erzählt, das meist beschaulich abläuft. Trotzdem wird man unweigerlich in die Geschichte hineingezogen. Jedoch zu dem Zeitpunkt an dem mehr Schwung kommt und etliche Dinge gleichzeitig passieren, gleitet der Autorin die Geschichte ein klein wenig aus der Hand und an manchen Stellen fragte ich mich, wie genau das jetzt zusammenpassen soll. Das Ende fand ich sogar regelrecht pathetisch und theatralisch, damit konnte ich mich nicht wirklich anfreunden. Ich schiebe diese Missklänge am Ende darauf, dass Serafina ein Debütroman ist und hoffe, dass Rachel Hartman sich im Nachfolgeband noch weiter steigern kann.
    7 Eulenpunkte

    Ich lese grade:


    Der Herr des Turms - Anthony Ryan
    ________
    Save the earth - it's the only planet with chocolate!

  • Kurzbeschreibung
    Kann EIN Mädchen ZWEI Welten vereinen?


    Die Drachen könnten die Menschen vernichten. Doch sie sind zu fasziniert von ihnen. Dies ist die Basis des fragilen Friedens zwischen beiden Völkern, die jäh brüchig wird, als der Thronanwärter ihres gemeinsamen Königreichs brutal ermordet wird – auf Drachenart. Die junge Serafina hat guten Grund, beide Parteien zu fürchten. Hütet doch das erst seit kurzem am Hofe lebende Mädchen selbst ein Geheimnis. Als sie in die Mordermittlungen verwickelt wird, kommt der scharfsinnige junge Hauptmann der Garde, Lucian Kiggs, ihm gefährlich nahe und droht, ihre Verstrickung mit der Welt der Drachen zu enthüllen und ihr ganzes Leben auf immer zu zerstören.


    Eigene Meinung
    "Wundervoll geschrieben. Einer der besten Drachenromane ,den ich je gelesen habe."Christopher Paolini..


    Dieses Buch ist als Wanderbuch bei mir gelandet, gekauft hätte ich es nie, da ich Paolini`s Eragon schon nicht mochte.
    Auch dieses Buch hätte ich nach der Hälfte fast abgebrochen.Dann wurde es plötzlich doch etwas spannender.
    Ich weiß nicht genau was mich an dem Buch gestört hat: Der Schreibstil ist angenehm zu lesen , die Charaktere sympatisch , Die Welt an sich gut ausgearbeitet, das Drumherum logisch .
    Man kann sich alles gut vorstellen , trotzdem kommt wenig Spannung auf- ist insgesamt zu vorhersehbar - Mag auch vll an der Zielgruppe liegen.


    Insgesamt ein durchschnittliches Buch
    5 von 10 Eulenpunkten

  • Serafin hat ein Geheimnis. Ein Geheimnis, welches niemals jemand anderes erfahren darf. Mit allen Mitteln versucht sie am Hof als Musikmamsell ein so normales Leben wie nur möglich zu führen. Doch dann wird der Thronfolger ermordet und alle Spuren weisen darauf hin, dass der Mörder ein Drache ist.


    Dabei steht der Frieden zwischen Menschen und Drachen in keinem guten Licht und die Stimmen gegen diesen Frieden werden immer lauter. Serafina versucht die Wahrheit heraus zu finden und muss bald feststellen, dass diese Geschichte mehr mit ihrem Leben zu tun hat als ihr lieb ist. Dass bei dieser Suche nicht nur ihr Herz, sondern auch ihr Geheimnis in Gefahr ist, merkt sie zunächst nicht.


    Ich muss leider sagen, dass mich "Serafina" nicht ganz überzeugen konnte, auch wenn ich großes Potenzial für die Folgebände sehe.


    Der Einstieg in das Buch ist mir unheimlich schwer gefallen. Alles war ein wenig verwirrend und ich konnte vieles lange Zeit nicht wirklich zuordnen. Dazu kommt, dass der Leser mit vielen verschiedenen Namen bzw. Personen, Städten und unbekannten Begriffen konfrontiert wird. Dadurch war mir die Welt von Serafina nicht wirklich greifbar. Vieles ist zu blass und ungenau geblieben, ohne wirkliche Konturen. Ich konnte einfach kein Bild in meinen Kopf entstehen lassen.


    Auch die Charaktere waren zum größten Teils für mich nicht überzeugend bzw. zu blass. Erst im Verlauf der Geschichte konnte ich zu einigen von ihnen eine Bezug finden. Aber auch hier konnte ich mir kein Bild von ihnen machen. Besonders die Drachen, die unteranderen zu meinen liebsten Wesen gehören, waren mir nicht aussagekräftig genug, zu seicht und fade. Irgendwie sind sie mir in diesem Buch unter gegangen. Was wirklich schade ist, aber ich hoffe einfach, dass sie im zweiten Band eine größere und gewichtigere Rolle finden.


    Erst ab der Hälfte des Buches hat die Geschichte es geschafft mich doch noch zu fesseln. Die Spannung hat stetig zu genommen und ich war endlich in der Geschichte angekommen. Auch gab es einige Wendungen, die mich doch positiv überrascht haben, da ich es so nicht erwartet habe. Auch konnte ich einen besseren Draht zu Serafina finden und sie besser verstehen.


    Das Ende hat mich dann wiederum ein wenig zwiegespalten zurück gelassen. Auf der einen Seite war es schon logisch und auch verständlich, aber auf der anderen Seite war ich nicht ganz glücklich damit.
    Daher setze ich meine Hoffnungen auf die Folgebände, denn Potenzial hat Serafina definitiv.


    Fazit:


    Für mich leider ein eher durchwachsener Auftakt, mit einem für mich doch recht schweren Einstieg und einem Ende, welches mich nicht so ganz überzeugen konnte. Dennoch verspricht "Serafina - Das Königreich der Drachen" eine durchaus interessante Reihe zu werden. Ich werde die Folgebände mit Sicherheit lesen!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Ich habe 2 Anläufe genommen und bin über Seite 58 nicht hinweg gekommen. Der Schreibstil und die Sprache haben mir das Lesen erschwert. Ich kam irgendwie nicht so richtig vom Fleck und musste manche Sätze auch öfter lesen um überhaupt zu verstehen, was die Autorin von mir möchte.


    Schon der Anfang... mitten ins Geschehen mit gefühlten 100 Fremdwörtern geschmissen. KLar ist hinten ein Index, der es erklärt, wenn ich 5 Mal auf einer Seite nachblättern muss, was nun was bedeutet oder welcher Gott, welche Bedeutung hat, dann ist mir das schon zu umständlich.


    Auch hatte ich das Gefühl, dass irgendwie so gar nicht passiert. Gut vielleicht hätte die Spannung ja bald eingesetzt, aber das Buch bzw. der Anfang konnten mich gar nicht überzeugen.

  • Bereits Serafinas Geburt in einer Welt, in der es nicht nur Menschen, sondern auch Drachen gibt, ist ein außergewöhnliches Ereignis. Sie selbst ist etwas Besonderes, doch hat sie im Laufe ihres Lebens gelernt, diesen Aspekt ihrer Persönlichkeit vor anderen Menschen oder Drachen zu verbergen. Aufgewachsen bei ihrem Vater und ihrer Stiefmutter war ihr der meiste Außenkontakt untersagt. Lediglich Orma, ein Drache und ihr Lehrer leistete ihr Gesellschaft, doch Drachen, auch wenn sie als Mensch getarnt unter ihnen leben, sind die Gefühle der Menschen fremd und so war und ist Serafina oft einsam. Gegen den Willen ihres Vaters nimmt sie deswegen eine Stelle als Assistentin des Hofkomponisten an. Bei der Beerdigung des Prinzen Rufus, der kurz vor der Verlängerung des 40-jährigen Friedensvertrags zwischen Drachen und Menschen ermordet worden ist, kommt es krankheitsbedingt zu personellen Ausfällen und so ist es nun an Serafina, die heilige Anrufung des Eustach mit einer Flöte auf der Beerdigung zu vertonen.


    Während des Einsatzes von Serafina spüren alle Anwesenden ihr besonderes musikalisches Talent und sind zutiefst bewegt von ihrem Flötenspiel. Doch leider zieht sie damit auch die Aufmerksamkeit aller auf sich, obwohl sie nichts mehr vermeiden will als das. Denn Serafina ist das Kind einer Verbindung von Mensch und Drache. Etwas oder jemand, der eigentlich gar nicht sein darf und von beiden Spezies bestenfalls verachtet würde. Als sie nach der Totenmesse außerhalb der Kathedrale auf ihren Lehrer Orma trifft, werden beide Zeugen eines brutalen Angriffs von Menschen auf einen jungen Drachen. Bei den nachfolgenden Ermittlungen zu diesem Attentat wird Prinz Lucian, der die Nachforschungen leitet, auf Serafina aufmerksam. Während sich der Angriff nur als Test der Drachen herausstellt, fällt die Aufmerksamkeit von Hauptmann Lucian Kiggs auf Serafina. Kiggs ist nicht nur ausgeprochen attraktiv und intelligent, sondern auch der Leiter der Ermittlungen im Todesfall von Prinz Rufus, der erkennt, wie wichtig Serafinas Wissen über Drachen und ihre Klugheit für ihn sein könnte. Oder hat er noch andere Gründe ihre Nähe zu suchen? Serafinas Geheimnis scheint zunehmend gefährdet.


    Das Buch hat mich schlicht und einfach begeistert. Ich liebe Romane, die von Drachen handeln und besonders der Erzählstil hat mich voll und ganz gefesselt. Serafina ist ein sehr sympathischer Charakter, der trotz seiner Besonderheit gelernt hat, sich dezent im Hintergrund zu halten und um keinen Preis aufzufallen. Im Gegenteil lebt sie in ständiger Angst davor, dass ihr wahres Wesen von den Menschen oder den Drachen entdeckt wird. In dieser Welt versuchen beide Spezies in friedlicher Koexistenz zu leben, doch eigentlich sind hier die Menschen nur vom guten Willen der Drachen abhängig. Denn diese sind den Menschen nicht nur geistig, sondern auch körperlich überlegen. Sie sind sogar in der Lage menschliche Gestalt anzunehmen und technologisch scheinen sie eindeutig weiter entwickelt zu sein. Die Verlängerung des Friedensvertrages steht an und das Timing von Prinz Rufus Ermordung könnte nicht schlechter sein, da ihm nach Drachenmanier der Kopf abgetrennt worden ist. Doch wer ist hier der Mörder? Ein Drache, der es nicht erträgt gleichberechtigt mit den Menschen trotz seiner Überlegenheit zu leben und den Friedensvertrag so gefährden will? Oder ein Mensch mit gleichem Ziel, der es so aussehen lassen hat, als hätte ein verhasster Drache die Tat begangen?


    Doch die Identität des Mörders scheint nicht das einzige Geheimnis zu sein. Sowohl Serafina, als auch ihrem Lehrer Orma ist nicht klar, welche Fähigkeiten sie selbst besitzt. Gequält von visionären Anfällen ist ihre einzige Stütze ein kompliziertes Gedankengerüst, dessen Pflege die geistige Gesundheit Serafinas aufrechterhält. Dieses Gedankengerüst ist bewohnt von diversen mysteriösen Personen, denen Serafina täglich ihre Aufmerksamkeit widmen muss, da deren Zufriedenheit auch ihr Wohlbefinden beeinflusst. Aber plötzlich erscheinen ihr ihre Fantasiegefährten auch in der Realität! Gibt es all diese Individuen wirklich? Und was machen sie in Serafinas Kopf?


    Das im cbj-Verlag erschienene Buch "Serafina - Das Königreich der Drachen" ist ein spannender Jugendfantasyroman, der sich vor allem durch seine sorgsam und lebendig herausgearbeiteten Charaktere hervortut. Besonders ihrer Ich-Erzählerin Serafina gibt die Autorin Rachel Hartman eine sehr anschaulichen Erzählton. Man spürt beim Lesen die große Last, die sie mit sich herumträgt und gleichzeitig die winzig aufkeimende Hoffnung, dass auch ihr vielleicht ein wenig Glück zuteil werden könnte. Ich habe mit Serafina mitgelitten und gehofft und bin gemeinsam mit ihr in eine neue, faszinierende Welt eingetaucht, die mich durch und durch gefesselt hat und, von der ich unbedingt noch viel mehr lesen möchte.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Bücher, die von Drachen handeln, sind nur selten mein Ding. So habe ich die “Eragon”-Reihe zwar im Regal stehen, aber (noch) nicht sonderlich beachtet. “Das Königreich der Drachen”, der Auftakt der “Serafina”-Reihe, hat jedoch auf Anhieb gut geklungen und somit war ich sehr gespannt, wie ich das Buch finden würde. Leider war es dann doch nur mittelmäßig, was mich ein wenig enttäuscht, denn es steckt so viel Potential in der Geschichte, das einfach nicht genutzt wurde.


    Rachel Hartman hat einen eher eigenwilligen Schreibstil, der mich zum Teil begeistern, aber auch enttäuschen konnte. An sich liest sich die Geschichte recht flüssig, allerdings gibt es immer wieder Stolpersteine, da die Autorin sich anscheinend zwischen der mittelalterlichen und der modernen Sprache nicht entscheiden konnte. Mal werden Situationen relativ steif erzählt, mal sehr locker, sodass es fast so scheint, als hätte die Autorin noch nicht ganz ihren Stil gefunden. Gut ist jedoch die Erzählung in der Ich-Perspektive, da man Serafina so besser kennen lernt und auch ihre Gefühle einigermaßen nachvollziehen kann.


    Dazu sind die Charaktere leider auch nicht ganz das Gelbe vom Ei. Serafina wird zwar als perfekte Heldin dargestellt, aber dennoch wirkt auf mich vieles leider nur oberflächlich. So konnte ich mit den Charakteren leider kaum mitfiebern und somit war auch die nötige Spannung nicht wirklich vorhanden.


    Serafina ist wie gesagt eine typische Heldin, zumindest wird sie zunächst so aufgebaut. Während des Lesens merkt man aber schnell, dass sie dies doch nicht so ganz ist, da sie leider nur sehr oberflächlich beschrieben wird. Sie arbeitet auf dem königlichen Hof und ist dort für die Musik und Festlichkeiten zuständig, gleichzeitig will sie aber auch den Frieden zwischen Menschen und Drachen erhalten, was sich jedoch als äußerst schwierig herausstellt. Selbstverständlich gibt es auch wieder einen ganz persönlichen Bezug zu den Drachen, denn ihre Mutter war ein Drache und ihr Vater ein Mensch. An sich klingt das doch ganz gut, allerdings hat es dies schon so oft gegeben, dass mich bei diesem Buch kaum noch etwas großartig überraschen oder gar begeistern konnte.


    Einen Pluspunkt gibt es für die Darstellung der Drachen, die ich sehr nett fand. Sie werden genauso beschrieben, wie ich sie mir immer vorgestellt habe und auch das Cover trägt dazu bei, dass man sich die Drachen noch besser vorstellen kann. Einen weiteren Pluspunkt gibt es für die Suche nach dem Mörder, sie ist zwar nicht sonderlich spannend oder gar unvorhersehbar, aber dennoch hat mir dort die Darstellung ganz gut gefallen, sodass das Lesen dieser Szenen stellenweise doch ganz angenehm war.


    Das Cover ist wunderschön gestaltet und wirkt deutlich harmonischer und passender als das Originalcover. Serafina ist gut getroffen und auch der Drache sieht gut bearbeitet aus. Genauso, wie man sich einen Drachen vorstellt. Auch die Kurzbeschreibung ist gelungen, da sie das Wichtigste zusammenfasst, ohne dabei zu viel zu verraten. Einen kleinen Kritikpunkt gibt es jedoch bei der Namensänderung. In der Originalausgabe wird Serafina noch mit “ph” geschrieben, bei der deutschen Ausgabe leider mit “f”. Wieso man dies getan hat, ist für mich leider absolut nicht nachvollziehbar.


    Insgesamt hat mich “Das Königreich der Drachen” leider nicht so begeistert, wie ich es zuvor erwartet habe. Zwar sind die Charaktere relativ annehmbar und auch die Handlung konnte mich stellenweise unterhalten, aber leider war alles eher mittelmäßig. Von daher werde ich die Fortsetzung wohl eher nicht mehr lesen. Fans der “Eragon”-Reihe könnten allerdings Gefallen an “Serafina” finden.


    :lesend :lesend :lesend

  • Im Königreich Goredd leben Menschen und Drachen zusammen. In früheren Zeiten gab es viele Kriege zwischen den beiden Völkern, doch vor 40 Jahren wurde ein Friedensvertrag ausgehandelt. Nicht jedem behagt der Friede und es gibt auf beiden Seiten rassistische Gruppierungen sowie Misstrauen und Furcht. Die Feier zum Jubiläum des Friedensvertrages steht kurz bevor, da geschieht ein Mord an einem Mitglied des Königshauses und alles deutet auf einen Drachen als Täter hin.


    Serafina, ein junges Mädchen mit einem Geheimnis und außerdem die Gehilfin des Hofkomponisten, wird in das Geschehen hineingezogen. Gelingt es den Mord zu klären und den Frieden zu wahren?


    Ich liebe Drachen und sehe in ihnen grundsätzlich eher gute als böse Geschöpfe. Dieses Buch sieht Drachen wie Menschen, sie sind nicht grundsätzlich gut oder schlecht, es gibt solche und solche. Diese Vorstellung gefällt mir sehr gut. Rachel Hartman hat in ihrem Buch eine interessante Welt, komplett mit eigenen Mythen und Religionen, aufgebaut, die sich dem Leser nach und nach erschließt und die mir gut gefällt.


    Auch ihre Charaktere gefallen mir sehr gut. Dabei kommen auch die Eigenarten sowohl der Drachen als auch der Menschen gut zur Geltung (Drachen haben z. B. ein Problem mit Emotionen). Besonders gern mag ich Serafina, die trotz aller Probleme ihr Leben meistert und sich nicht unterkriegen lässt, ihren Lehrer Orma, ein Drache, der aber durchaus auch menschliche Züge aufweist und Lucian Kiggs, der Hauptmann der Wache ist und der Königsfamilie entstammt. Aber auch alle anderen Charaktere, seien es Drachen oder Menschen, sind jeweils gut ausgeformte Individuen.


    Die Geschichte wird in Ich-Form aus Serafinas Perspektive erzählt, was passend ist und mir auch sehr gut gefällt. Man nimmt so hautnah an Serafinas Erleben und ihren Gefühlen teil. Zudem wird sie von Visionen geplagt. Nur durch ihre Perspektive ist die Geschichte überhaupt umfassend erfahrbar.


    Das Buch lässt sich flüssig lesen, es hat tragische Momente aber auch solche mit Humor, es ist sehr spannend und es verlangt nach mehr, vor allem, wenn man am Ende angelangt ist und feststellt, dass die Geschichte durchaus noch weiter erzählt werden könnte. Es gibt zwar ein befriedigendes Ende, doch dieses ist auch in die Zukunft gerichtet und man möchte gerne mehr erfahren. Und mehr ist m. W. auch geplant.


    Was mir besonders gut gefällt, ist die Rolle der Musik in diesem Roman. Serafina ist hochmusikalisch, schließlich ist sie nicht umsonst die Gehilfin des Hofkomponisten. sie greift öfter auf ihre Musik zurück und auch zum Jubiläumsfest ist die Musik wichtig.


    Erwähnenswert sind noch das Personenverzeichnis und das Glossar, beides sehr nützlich, eine Karte hätte das Ganze noch abgerundet, fehlt aber leider.


    Insgesamt ein wirklich tolles Buch, das ich uneingeschränkt empfehlen kann. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band.

  • Der Inhalt:


    Die junge Serafina lebt am Hof der Königin und unterrichtet dort Musik. Nach dem gewaltsamen Tod des Thronfolgers, deuten alle Spuren darauf hin, dass er von einem Drachen ermordet wurde. Nun steht der hart erkämpfte Frieden, zwischen Menschen und Drachen, unter keinem guten Stern. Serafina möchte nicht das es wieder Krieg gibt und stellt selbst Nachforschungen an. Hier muss sie sich aber sehr vor dem Hauptmann Lucian Kiggs in Acht nehmen, der kurz davor steht ihr Geheimnis zu enthüllen.


    Meine Meinung:


    Serafina - Das Königreich der Drachen ist der Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe und in meinen Augen, nicht gerade gelungen. Der Einstieg in das Buch fiel mir ziemlich schwer und ich habe sehr lange gebraucht mit der Geschichte richtig warm zu werden. Anfangs werden nur kleine Andeutungen gemacht, die teilweise sehr verwirrend waren und das Lesen auch nicht gerade erleichtert haben.


    Auch die Charaktere kamen mir eher etwas blass vor und ich konnte nicht wirklich warm werden mit ihnen. Serafina ist zwar ein interessanter Charakter, leider fehlte mir der komplette Einblick in ihre Gefühlswelt. Man lernt sie nur als schüchternes Mädchen das gerne unter sich bleibt kennen, dass ein großes Geheimnis hat und eine besonderen Begabung vorweisen kann. Trotzdem hätte ich mir hier mehr von ihr erwartet, den so konnte ich einige ihre Handlungen nicht nachvollziehen und hab mich mehrmals gefragt - warum macht sie das jetzt? Auch ist mir unschlüssig warum Serafina so darauf aus ist, den Mörder des Thronfolgers zu finden. Es müsste ihr ja klar sein, dass wenn sie so offensichtlich Nachforschungen anstellt, andere auf sie aufmerksam werden und hinter ihr Geheimnis kommen.


    Erzählt wird das ganze aus der Ich-Perspektive von Serafina. Eigentlich bevorzuge ich diesen Schreibstil ja, aber hier hatte ich ehrlich gesagt so meine Probleme damit. Der Schreibstil schwankte sehr oft zwischen mittelalterlichen Sprache und lockeren Alltagssprache und bei den ständigen Schwankungen hat sich das Lesevergnügen sehr in Grenzen gehalten und die Seiten zogen sich nur so dahin und ich musste mich mehrmals überwinden, weiterzulesen.


    Aber es gibt natürlich auch ein paar Dinge die mir sehr gut gefallen haben. Ich finde die Regeln der Drachen, dass sie keine Gefühle zeigen dürfen zwar nicht gut, aber dieser Punkt macht die Begegnungen zwischen Serafina und ihrem Onkel Omar gerade zu grandios. Immer wieder schafft er es mit seiner rüpelhaften Art, Serafina zur Verzweiflung zu bringen und bei einigen Szenen musste ich doch sehr über die Situation schmunzeln. Auch die süße Liebesgeschichte, die sich langsam anbahnt hat mir sehr gut gefallen. Obwohl ich ehrlich gesagt das Ende dazu nicht gerade toll finde, aber vielleicht bekommen die beiden ja in einem der Folgebände, ihr Happy End.


    Mein Fazit:


    Serafina - Das Königreich der Drachen war in meinen Augen ein schwacher Auftakt einer neuen Reihe. Die Charaktere waren mir zu platt, die Story konnte mich nicht wirklich überzeugen und war sehr verwirrend und der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig. Ich vergebe 5 Punkte

  • Inhalt:
    Serafina ist etwas, was es eigentlich nicht geben darf, ein Mischling zwischen Mensch und Drachen. Dieses Geheimnis muss sie am Hof der Königin wahren, wo sie als Musiklehrerin der Prinzessin dient.
    Drachen können sich in Menschen verwandeln und seitdem Menschen und Drachen Frieden geschlossen haben, leben einige bei den Menschen. Sie müssen, damit man sie erkennt einbei Glöckchen tragen. Ausgenommen sind Gelehrte und, so denk ich mal , war es auch bei Serafinas, bei ihrer Geburt verstorbenen, Mutter, denn ihr Vater ahnte nicht, dass er eine Drachin zur Frau genommen hatte.
    Der Mord am Thronfolger, entzweit die Menschen, denn es sieht ganz so aus, als wäre es das Werk eines Drachen ...


    Meine Meinung:
    Mir hat das Buchsehr gut gefallen. Das Drachen sich in Menschen verwandeln ist nicht neu, habe das schon in mehreren Fantasybüchern gelesen. zB in der Serie von den Schwestern des Mondes. Hier gibt es ein ganzes Drachen-Reich und diese unterhalten in Serafinas Heimat eine Botschaft. Die Drachen könnten die Menschen problemlos vernichten. Doch sie sind fasziniert von ihnen, ihren Gefühlen, ihrer Wissenschaft, ihrer Kunst. Zwischen Drachen und Menschen liegt ein zerbrechlicher Frieden.Die Menschen haben Angst und trauen ihnen nicht, einige Drachen haben Angst vor dem was das "Menschsein" aus ihnen macht.Ich fand die Charaktere sehr schön gezeichnet. Serafina ist eine sympathische Heldin. Ihren Vergleich, Drachen studieren die Menschen wie Kakerlaken, fand ich gut, obwohl er ja so nicht zutrifft. Irgendwie erinnern mich die Drachen in ihrer, in diesem Buch geschilderten Art, an die Vulkanier. Dazu die Einschätzung, dass die meisten Drachen Bürokraten und Erbsenzähler sind, köstlich.
    Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, wie es nun weitergehen soll. Das Buch könnte so fast abgeschlossen sein. Warum der nichteheliche Prinz seine Cousine, die zukünftige Königin heiraten soll, hat sich mir nicht ganz erschlossen. Das Verhältnis von Serafinas zu ihrem Onkel wurde einfühlsam und gut beschrieben. Die Episode mit ihrem Großvater gefiel mir auch sehr gut. Herrlich, wie er seine Rache plante, mit all seiner reptilienartigen Geduld.
    Den Folgeband werde ich sicher auch lesen.
    Ich gebe 8 von 10 Punkten

  • Die Handlung:
    Zwischen den Menschen von Goredd und den Drachen herrscht seit 40 Jahren Frieden. Doch dieser ist brüchig und als der Tag der Vertragsverlängerung- der für den Frieden sorgt- näher rückt, wird Prinz Rufus getötet. Alles deutet auf einen Drachen als Mörder hin. So sind die Menschen den Drachen noch schlechter gesinnt, als sowieso schon. Und auch die Drachen sind nicht immer ganz glücklich mit dem Frieden.
    Serafina, die junge Musikmamsell am Hof der Königin, hat ein dunkles Geheimnis zu hüten und gerät durch unglückliche Umstände in die Ermittlungen des Mordes. Doch sollte ihr Geheimnis bekannt werden, droht ihr Leben sich für immer zu verändern. Dabei könnte sie vielleicht alles zum Guten wenden.


    Meine Meinung:
    Der Einstieg in das Buch ist nach dem Prolog zunächst etwas verwirrend, da es eine völlig neue Fantasywelt beinhaltet. Hinten im Glossar sind die wichtigsten Begriffe erklärt, was den Einstieg doch enorm erleichtert, dennoch habe ich einige Zeit gebraucht um die Zusammenhänge zu verstehen und mit den unbekannten Begriffen zurechtzukommen.
    Bevor ich das Buch gelesen hatte, war ich skeptisch, ob es etwas für mich ist, da ich sehr wenige Drachenfantasy-Bücher lese, doch nach den anfänglichen Schwierigkeiten bin ich schnell in die Welt von "Serafina" versunken.
    Mir gefällt dabei besonders die Idee der Handlung und die Art und Weise, wie die Drachen dargestellt sind. Diese ist originell und faszinierend. Vor allem, dass die Drachen Gefühle unterdrücken und nicht verstehen und als Menschen unter ihnen leben, finde ich eine spannende Idee. Dabei ist die Handlung gut durchdacht und sehr detailliert ausgearbeitet.
    Spannung baut sich zunächst nur langsam auf, aber zum Schluss ist ein deutlicher Spannungsbogen spürbar und die Ereignisse überschlagen sich.
    Die Gefühle sind außerordentlich überzeugend dargestellt, was zusätzlich zu meinem Lesegenuss beigetragen hat.
    Das Ende ist in sich abgeschlossen, obwohl noch vieles ungeklärt ist. Selten habe ich einen Auftaktband einer Trilogie gelesen, den ich mit so einem zufriedenen Lächeln zuklappen konnte. Das Ende ist einfach passend, macht aber auch Lust auf den zweiten Band.


    Die Protagonisten:
    Die Protagonisten sind mit das Beste an dem ganzen Buch. Sie sind durchweg sehr tiefgründig, vielschichtig und detailliert ausgearbeitet und bieten ein hohes Potenzial für ein interessantes Buch.


    Serafina ist zunächst noch relativ unscheinbar oder versucht es zumindest zu sein, um ihr Geheimnis zu bewahren. Doch schnell wird klar, dass es nicht so ganz einfach ist und sie findet nach und nach zu sich selbst. Sehr gut dargestellt ist ihre ständige Angst davor, dass ihr Geheimnis gelüftet wird und ihre innere Zerissenheit. Dennoch ist sie bereit immer das Richtige zu tun. Sie ist mir sehr schnell sympathisch geworden.
    Besonders interessant finde ich den Drachen Omra, der Serafinas Lehrer ist und eigentlich keine Gefühle hat. Die Darstellung von Omra ist sehr gut gelungen und auch er verbirgt einiges, was man erst im Laufe des Buches versteht.


    Der Schreibstil:
    Der Schreibstil ist sehr detailliert und nachdem man sich an die Welt von "Serafina" gewöhnt hat, sehr ausdrucksstark und leicht und locker zu lesen. Nach dem etwas schweren Einstieg, war ich durchweg gefesselt. Dabei ist die Sprache angepasst an die Welt und eher altertümlich.


    Das ganze Buch ist aus der Ich-Perspektive von Serafina geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. So hat man als Leser einen interessanten Einblick in Serafinas Gedankenwelt und ihren Gefühlen.


    Das Cover/der Buchtitel:
    Das Cover ist passend und gefällt mir sehr gut. Der Schriftzug sticht durch die goldene Farbe heraus und hebt sich von dem sonst eher blau und dunkel gehaltenen Cover positiv ab.
    Der Titel passt ebenfalls sehr gut, da es hauptsächich um Serafina und den Geschehnissen im Königreich geht.


    Fazit:
    Der Einstieg in die Welt von "Serafina" ist nicht ganz einfach, aber wenn man sich völlig darauf einlässt, bietet das Buch vor allem durch seine interessanten und originellen Ideen und sehr tiefgründigen und vielschichtigen Protagonisten einen sehr hohen Lesegenuss.

  • Serafina - Das Königreich der Drachen hatte ich als Wanderbuch, das schöne Cover hat mich neugierig gemacht.
    Ich war ganz überrascht das es sich um ein recht dickes Hardcover handelt, hatte irgendwie ein dünnes Taschenbuch erwartet.


    Der Roman aus Sicht der jungen Serafina ist flüssig erzählt, der Stil von Rachel Hartmann ist angenehm.
    Der Einstieg ist etwas verwirrend, man wird mit Bezeichnungen von Ländern, Rassen und Göttern überschüttet und muss sich erst mal zu Recht finden.
    Das klappt aber recht schnell, vieles erklärt sich von selbst aus dem Zusammenhang.
    Es finden sich viele interessante Charaktere, besonders die kühlen, besonnenen Drachen, eine sympathische Prinzessin die nicht bloß Stroh im Kopf hat und Serafinas Grotesken sind liebevoll gestaltet und machen Lust auf mehr.


    Obwohl die Geschichte ohne allzu große Überraschungen oder unerwartete Wendungen verläuft entsteht eine gewisse Spannung und macht Lust auf mehr.
    Insgesamt richtet sich das Buch eher an jüngere Leser, mir hat es trotzdem viel Spaß gemacht es zu lesen und ich freue mich auf die Fortsetzung dazu.


    Ich gebe Serafina 7 von 10 Punkten.

    "Bücher haben eine Seele. Keiner muss die Seele eines Buches suchen. Die Seele des Buches findet den Leser. Das tut sie immer!" - Die wundersame Geschichte der Faye Archer

  • „Huch, was ist denn das für ein Buch“, habe ich nach den ersten dreißig Seiten gedacht. Die Vorstellung, dass ein Buch von Drachen handelt, diese sich aber in eine menschliche Gestalt verwandeln können und nur durch ihren Geruch (der aber nur von Drachen wahrgenommen werden kann) und ihr silbriges Blut von Menschen unterschieden werden können, erschien mir anfangs wirklich merkwürdig.


    Doch dann hat mich die Geschichte um Serafina Seite für Seite gefangen genommen. Serafina selber ist eine überaus sympathische Hauptperson, schüchtern und zurückgezogen lebt sie als Musikmamsell am königlichen Hof, immer darauf bedacht, ihr Geheimnis nicht preis zu geben. Doch als sich kurz vor der Jahrfeier des Friedensvertrags die Lage zwischen Drachen und Menschen zuspitzt, ist sie gezwungen, mehr und mehr in den Vordergrund zu treten.


    Trotzdem fehlten mir, ehrlich gesagt, die Drachen ein bisschen. Denn das tolle und spannende an ihnen ist nun mal, dass sie aussehen wie Drachen und sich eben auch so verhalten. Rachel Hartman erzählte in einem Interview, dass die Drachen in ihrem Buch Menschenform annehmen können, weil sie vor einigen Jahren eine Graphic Novel geschrieben hatte, die in der gleichen Welt spielt, und sie feststellen musste, dass sie zwar Drachen als Charaktere geplant hatte, diese allerdings nicht so gut zeichnen konnte.


    Doch sieht man davon einmal ab und betrachtet den Konflikt einfach als Widerstreit zwischen zwei verschiedenen Rassen, so ist es ein wirklich interessantes und spannendes Jugendbuch mit einer schönen Moral am Ende. Natürlich darf auch hier eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen, die allerdings ganz unaufdringlich am Rande geschieht und auch einen sehr schönen Verlauf nimmt, wie ich finde.


    Dies ist der erste Band, der allerdings in sich auch als abgeschlossen gelten könnte. Trotzdem kann ich mir schon vorstellen, in welche Richtung sich die Geschichte weiter entwickeln könnte und ich muss sagen: Ich freu mich darauf! „Serafina – Das Königreich der Drachen“ ist ein unterhaltsames Jugendfantasybuch, das mich mit neuartigen Ideen begeistern konnte. Einzig und allein die Tatsache, dass die Drachen im Buch so „undrachig“ sind, eben weil sie in Menschengestalt auftreten, hat mich etwas enttäuscht. Ich vergebe 7 von 10 Sternen.