Ich habe von dem Buch bis jetzt nur den Anfang gelesen, kann also nur bedingt mitreden.
Allerdings arbeite ich an einer sogenannten Brennpunktschule.
Der Schlüssel liegt meiner Erfahrung nach in der Bildung. Kinder aus sogenannten "bildungsfernen Elternhäusern" haben bei der Einschulung massive sprachliche, kognitive, grob- und feinmotorische Schwierigkeiten, wenn es schlimm kommt auch alles auf einmal. In manchen Elternhäusern wird kaum miteinander gesprochen oder Zeit mit den Kindern verbracht. Jeder lebt vor seiner Playstation vor sich hin, mal ganz platt gesagt. Und da ist das Herkunftsland erst einmal zweitrangig. Es gibt deutsche Kinder, die auch nur rudimentäre Sprachfetzen beherrschen.
Es gibt Kinder, die ihre Muttersprache sehr gut beherrschen, lernen auch schnell eine zweite, dritte oder vierte Sprache. Das habe ich alles in meiner Klasse.
Ein weiteres Problem ist, dass sich die sozialen Schichten in unserer Schule kaum vermischen. D.h. es gibt unter den Kindern kaum positive Beispiele. Und Kinder lernen am besten voneinander. Also auch die negative Sozialisation.
Spielen ist eine der wichtigsten Fähigkeiten, die ein Kind für die Schule können sollte. Ihc könnte heulen, wenn ich Kinder sehe, die nicht spielen können, weil sie nur berieselt werden. Da ist Frust schon früh vorprogrammiert.