Ian McEwan: Der Zementgarten

  • hmm...gerade deswegen fand ich es gut...weil es eben kein Ende gibt.


    Man muss sich selber überlegen, was woll danach passiert ist.


    Und die Tragödie wird für mich um so größer, weil der Autor dem Leser keine Lösung anbietet, er entläßt einen einfach mit diesem Gefühl, was er am Ende des Buches hat...ich fand es einfach unglaublich...


    Und dass die Mutter sie nicht darauf vorbereitet...Menschen handeln doch nicht immer logisch oder so, wie sie es tun sollten..vielleicht hat sie bis zum Schluß geglaubt, dass sie durch ein Wunder gerettet wird, sie hat es vielleicht nicht wahrhaben wollen...


    Und ich fand, es ging garnicht darum, ob sich die beiden älteren Geschwister wirklich als Eltern benehmen, sondern dass sie "das Gefühl haben" es zu tun und "denken", dass sie es nun sind....


    Also, ich fand es einfach klasse!


    :wave

  • Nicht zuletzt durch die Eulen-Rezi hat "der Zementgarten" endlich doch den Weg vom SUB geschafft, und hat mir ein sehr beeindruckendes Lese-Erlebnis verschafft ;-)
    Es ist kein besonders "schönes" Buch, aber trotzdem faszinierend bis zur letzten Seite. Es gelingt McEwan einfach sehr gut, eine beklemmende Atmosphäre zu schaffen. Die Gleichgültigkeit, mit der teilweise erzählt wird, passt für mich einfach sehr gut zu dem Gefühlszustand der Geschwister, die ja einfach auch mit einer Situation konfrontiert sind, die sie überfordern muss. Das offene Ende finde ich sehr passend.

  • Es hat mich auch nicht so direkt angesprochen. Aber das ich es gelesen habe ist auch schon etliche Jahre her, vielleicht sollte ich dem Buch noch eine Chance geben, und es nochmals versuchen :wave

  • Ich wiederum fand das Buch sehr beeindruckend: Was wie die Geschichte einer unglücklichen Familie recht harmlos beginnt, entwickelt sich zu einer wahren Horrorstory mit einem Ausgang, der unangenehm berührt und Fassungslosigkeit hinterlässt.


    Eine packende Geschichte aus der geübten Feder eines großen Schriftstellers, zum Mitfühlen, zum Ekeln und zum Gruseln. Schade nur, dass der Klappentext der SZ-Ausgabe ebenso wie Toms Thread-Eröffnung die gesamte Story einschließlich dem Ende verrät…

  • ..ich habe das Buch im März 2007 gelesen und war hin und hergerissen - auf der einen Seite beeindruckend und auf der anderen Seite abstoßend und erschreckend. Ich habe das Buch für längere Zeit mit mir rumgetragen - eine Leseempfehlung ist es auf jeden Fall ! :wave

  • Es stimmt schon dass das Buch gut geschrieben ist, mit Witz und etwas Spannung gewürzt; aber alles in allem hat mir das Gericht nicht geschmeckt, das machen die Gewürze auch nicht besser.


    Die Handlung fand ich eher erschreckend und beklemmend als irgendwie positiv. Vielleicht muss man es mal gelesen haben - aber ich lese es kein zweites Mal.

  • Genial, ich habs innerhalb von ein paar Stunden durchgelesen und bin echt begeistert. So düster, krank irgendwie und man fragt sich was sonst noch passiert. Für meinen Geschmack hätte es noch etwas länger sein können :-)
    9 von 10 Punkten.

  • Ich habe den Zementgarten gestern ausgelesen und finde das Buch wirklich klasse. Ich habe in letzter Zeit wirklich Probleme damit Bücher zu finden, die mir gefallen. Ich weiß nicht, vielleicht liegt es langsam am Alter oder an meinem Fach. Das Buch von McEwan war mal wieder richtig erfrischend zwischen den ganzen Enttäuschungen. Es war von Anfang an vollkommen surreal und trotzdem hatte man nie den Eindruck, dass eine solche Geschichte so nie passieren könnte. Alles war sehr glaubwürdig und so verrückt die Figuren einzeln betrachtet sein mögen, alles fügt sich ins Ganze!
    Der einzige Kritikpunkt: Ich habe es zwar nur auf Deutsch gelesen, aber man merkt deutlich, dass die Übersetzung nicht wirklich die Beste ist. Stellenweise klingt es sehr holprig oder man hat den Eindruck es würde ein Wort fehlen.


    Punkte: 8/10

  • Ich habe das Buch heute morgen ausgelesen und es hat mir sehr gut gefallen.
    Die düstere, unwirkliche (jedoch keinesfalls unglaubwürdige) Atmosphäre hat mich beeindruckt.
    Das kindische Verhalten hat mich teilweise genervt, aber dennoch war es erschreckend, was sie alles durchleben mussten.
    Ihre Situation ist hoffnungslos und man ahnt, dass es nicht lange gut gehen kann. Das erhöht die Spannung und man kann nicht mehr aufhören, zu lesen. (Mir ging es jedenfalls so)


    Den Film habe ich vor vielen Jahren mal gesehen und er ist mir immer noch gut in Erinnerung. Er hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.


    Von mir hat das Buch 9 Punkte bekommen.

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • Für mich ist "Der Zementgarten" das bislang schwächste Buch von McEwan, das ich gelesen habe. Klar übt es eine gewisse kranke Faszination auf den Leser auf, ich fand es in Summe aber zu beklemmend und in einzelnen Szenen zu abstoßend, um an dem skurrilen Plot Gefallen finden zu können.
    Und auch stilistisch fehlt mir die sonstige Brillanz von McEwan, was aber auch an der Übersetzung liegen kann, zumal es sich um ein Frühwerk handelt.

  • Mir ist das Buch in eher schlechter Erinnerung. Habe das Buch als Schullektüre im Original im Englischunterricht gelesen. Ich glaube keiner außer unserem Lehrer fand es gut :). Aber vielleicht sollte ich es nach all euren guten Rezis noch einmal lesen...

  • Dank der SUB-Abbau-Challenge habe ich zufällig den Zementgarten aus dem Stapel befreit.
    Meinetwegen hätte das Buch dort noch ein paar Jahre länger liegen können. Soll heißen: Es hat mir nicht besonders gefallen.


    Schon auf den ersten Seiten, auf denen einem klar wird, dass die Geschichte aus der Sicht des 15-Jährigen, pubertierenden, ungewaschenen und auf seine ältere Schwester scharfen Jack erzählt wird, wusste ich, dass das wohl nicht "mein Buch" werden würde. Vielleicht habe ich einfach etwas anderes erwartet von Kindern, die plötzlich "frei" sind, als das, was sie dann tatsächlich in McEwans Geschichte tun.
    Da ich aber sehen wollte, was er letztendlich draus macht, habe ich das Buch dann auch zu Ende gelesen. Mit 200 Seiten ja auch vertretbar.


    Ich finde schon, dass die Mutter ihre Älteste "vorbereitet" hat, sofern so etwas überhaupt möglich ist. Die Tochter war alt genug, zu erkennen, wie es um ihre Mutter stand und diese hat bereits Wochen vorher die Haushaltsführung erklärt und übergeben (müssen). Außerdem hat sie auch Jack die Verantwortung in einem Gespräch übertragen.


    Was das Ende betrifft, so fand ich wenigstens dies schlüssig und auch abschließend.
    Ich war froh, als es vorbei war.


    Für mehr als 6 Punkte reicht es leider nicht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von killerbinchen ()

  • Ja - ich war auch froh als es vorbei war. Anfangs fand ich es noch spannend, aber in der Mitte hatte ich es dann weggelegt, weil es so dröge war. Hätte ich es nicht für´s Bücher-Bingo gebrauchen können, hätte ich mir die letzten 100 Seiten wohl auch erspart. Man bekommt ein so unangenehmes Gefühl beim Lesen - ich weiß nicht, ich brauche das nicht, was andere Leser hier als "kranke Faszination" bezeichnen.