Inhalt:
Nachdem Juna mit David an einen Ort namens „Die Zuflucht“ geflohen ist, hadert ihre ehemalige Geliebte Gwen mit ihrem Schicksal. Um den trüben Gedanken zu entfliehen, schließt sie sich einer Truppe Kriegerinnen an, die den Inquisitor töten und seine Schreckensherrschaft beenden wollen. Bei einem Angriff wird Gwen jedoch beinahe getötet und erst in letzter Sekunde von Logan, einem jungen Mann aus dem Clan des steinernen Turms, gerettet. Dieser hält, wie die meisten Männer seines Clans, nicht viel von Frauen und hat vor, mit Gwen auf dem Sklavenmarkt ordentlich Geld zu verdienen. Doch wie auch schon bei David und Juna scheint das Virus, das Frauen und Männer in der Vergangenheit zu erbitterten Feinden machte, bei Logan und Gwen nicht mehr zu wirken, was die beiden in eine tödliche Gefahr bringt.
Meine Meinung:
Im zweiten Teil der Trilogie „Das verbotene Eden“ erzählt Thomas Thiemeyer die Geschichte von Gwen, der ehemaligen Geliebten Junas, die wir bereits aus dem ersten Teil kennen, sowie des jungen Kriegers David. Zwischen Buch eins und zwei gibt es nur einen minimalen Zeitsprung, die Geschichte beginnt unmittelbar nach dem Verschwinden Junas und kann daher den Schwung im Spannungsbogen, die das erste Buch zum Ende hin aufgebaut hat, sehr gut ausnutzen. Einen zähen Anfang gibt es bei „Logan und Gwen“ nicht, ganz im Gegenteil. Spannung von der ersten Seite an ist garantiert!
Die rohe Gewalt, die mir beim ersten Teil oft zu viel des Guten war, gibt es dieses Mal in deutlich abgeschwächter Form. Zwar geht es manchmal durchaus brutal und blutig zur Sache, aber ich musste nie das Buch zur Seite legen weil ich mich vor dem, was zu kommen schien, gruselte oder ekelte. Vielmehr war es so, dass ich es kaum zur Seite legen konnte, so sehr fesselte mich die Geschichte.
Sehr fasziniert hat mich wieder die Tatsache, dass „Logan und Gwen“ zwar in der Zukunft spielt, man aber eher das Gefühl hat, sich in der Vergangenheit zu befinden. An einigen Stellen hat Thomas Thiemeyer Dinge, die momentan aktuell sind, in seine Geschichte eingefügt, was sehr zur Erheiterung des Lesers beiträgt und mir sehr viel Spaß gemacht hat.
Die Figuren und die Welt, in der sie leben, sind in meinen Augen deutlich ausgereifter und tiefgründiger als im ersten Teil. Gwen überrascht durch Mut und Stärke und Logan ist ein Junge zum Verlieben. Ganz wunderbar skizziert sind aber auch die Nebenfiguren, sowohl die Guten als auch die Bösen.
Mit „Logan und Gwen“ hat Thomas Thiemeyer für einen eher mittelmäßigen Trilogiestart eine Fortsetzung geschrieben, in der sich seine Geschichte deutlich steigert. Eine noch besser durchdachte, strukturiertere Geschichte und tiefgründigere Charaktere gepaart mit atemberaubender Spannung machen es zu einem wahren Leseerlebnis, welches leider viel zu früh endet und den Wunsch nach einer sofortigen Fortsetzung ins schier unermessliche wachsen lässt.