Ein herzliches Hallo in die Runde!
Normalerweise komme ich als Forumsdiskutant oder als Autorin in die Leserunde - selbst (m)ein Buch vorzustellen, ist ungewohnt - ich bin gespannt
Nikola Hahn
Die Startbahn
Eine Erzählung. Eine Erinnerung
179 Seiten, zahlreiche Farbabb.
ISBN 978-3-944177-00-7
eBook, 3,99 €
erschienen: Oktober 2012
Zum Buch
Am 2. November 1987 wurden zum ersten und einzigen Mal seit Gründung der Bundesrepublik Polizeibeamte während einer Demonstration erschossen. Die Ereignisse an der Startbahn West des Frankfurter Flughafens gingen als "Startbahnmorde" in die Geschichte ein. Nikola Hahn, damals Angehörige der Bereitschaftspolizei in Mühlheim am Main, erlebte die Ausschreitungen hautnah mit und hielt ihre Gefühle in ihren Tagebüchern fest; Mitte der 1990er Jahre verarbeitete sie ihre Erlebnisse in der Erzählung Baumgesicht; ihre Tagebücher gerieten in Vergessenheit.
Zum 25. Jahrestag veröffentlicht die Autorin und Kriminalbeamtin ihre Erzählung zusammen mit ihren privaten Aufzeichnungen jener Tage, die für sie nicht nur eine dienstliche Zäsur waren.
"Ich über mich"
Im Sommer 2006 fragte mich eine Lehrerin, ob ich für ein Medienprojekt des Hessischen Rundfunks, „Mein Jahrzehnt - Schüler führen selbst Regie“, als Interviewpartner zur Verfügung stünde. Die Schüler einer Video-AG drehten einen Film über die 1980er Jahre, und sie wollten mich zu den Demonstrationen an der Startbahn West am Frankfurter Flughafen befragen. Ich sagte gerne Ja, aber es war ein seltsames Gefühl, plötzlich zur Zeitzeugin zu werden.
Ich war mir sicher, dass ich so gut wie nichts von jenen Ereignissen im Herbst 1987 vergessen hatte, die uns alle, die wir dabei waren, fürs Leben geprägt haben. Aber meine Erinnerung trog. Als ich meine alten Tagebücher las, die ich seit so vielen Jahren nicht mehr angerührt hatte, war es wie eine Offenbarung: Ich reiste in ein Land, von dem ich zu lange fort war, um mich daheim zu fühlen, und in dem ich zu lange und zu intensiv gelebt hatte, um Distanz haben zu können. Die junge Polizistin, die in jenem Sommer beruflich und privat nach ihrem Weg suchte, war mir fremd geworden. Und doch so nah.
Meine Aufzeichnungen über die Ereignisse unmittelbar vor und nach den tödlichen Schüssen an der Startbahn habe ich auszugsweise für das erwähnte Schülerprojekt zur Verfügung gestellt. Aber das war nur ein Teil der Geschichte. Die Erinnerung verdrängt nur zu gern die leisen zwischen den lauten Tönen, Skurriles, Lächerliches, berührende und peinliche Momente, die doch dazugehören. Jene Tage waren mehr als nur eine dienstliche Zäsur.
25 Jahre sind seitdem vergangen. Zeit, zurückzuschauen.
Weitere Infos, Bilder und eine Leseprobe gibt`s auf der Verlagswebsite