'Die Tore des Himmels' - Seiten 125 - 208

  • Sabine - danke dir für diese ausführliche Information. Es ist toll, wenn man zu einem Buch gleich das Hintergrundwissen der Autorin bekommen kann. :wave
    Wenn ich das zu den Lebensumständen so lese, dann bin ich doch ziemlich froh, dass ich in der heutigen Zeit lebe...
    Ich bin sehr gespannt, was aus Primus wird. Eigentlich ist doch mit solch einer Herkunft kaum ein Aufstieg in ein etwas besseres Leben möglich. :gruebel

  • Da ich zur Zeit viel um die Ohren habe, bin ich jetzt erst mit dem zweiten Teil durch, obwohl mir der Roman viel Spaß macht. Ich kann mich eigentlich den bereits geschriebenen Kommentaren anschließen. Allerdings würde mich interessieren warum viele Heinrich Raspe (was bedeutet eigentlich das Raspe?) gruselig oder unheimlich finden. Ich finde man weiß noch nicht viel über ihn, außer dass Gisa ihn toll findet. Habe ich etwas überlesen?

  • Ich komme auch nur langsam voran, obwohl mir das Buch sehr gut gefällt und wenn ich wirklich mal Zeit finde zum Lesen, fliegen die Seiten nur so dahin.


    Heinrich Raspe finde ich auch sehr unsympathisch, auf jeden Fall traue ich ihm nicht über den Weg. cWarum kann ich jetzt aber auch gar nicht genau sagen

  • Es bleibt spannend und es macht weiterhin Spaß dieses Buch zu lesen.


    Die Unterschiede zwischen arm und reich finde ich auch sehr gut dargestellt. Besonders Primus ist mir ans Herz gewachsen. Dass der arme Junge schon arbeiten muss, um die Familie zu ernähren, weil der "Vater" es nicht mehr kann, ist schon heftig - aber leider zur damaligen Zeit wohl auch normal. Ich bin schon froh, dass der Mann irgendwann abhaut und nicht mehr das Geld versäuft bzw. die Familie schlägt. Mechtel bleibt auf jeden Fall nicht lange alleine und findet einen neuen Gönner.


    Elisabeth heiratet Ludwig. Zum Glück sind die beiden sehr vertraut miteinander. So trifft er auf eine verständnisvolle Frau, die ihm sein Versagen nicht krum nimmt. Bei einer anderen wäre es bestimmt schon längst Hofgespräch gewesen, dass es mit dem Vollzug der Ehe nicht klappt. Ich bin gespannt, ob der Liebestrunk Wunder wirken wird. Schon vom Lesen der Zutaten wurde mir schon leicht übel.


    Gisa trauert um Raymund, weil dieser nach dem Mord an seinem Nebenbuhler wieder das Land verlassen muss, um im Kreuzzug für seine Sünde um Vergebung zu bitten. Nun steht Heinrich Raspe in ihrer Gunst, obwohl Gisa weiß, dass er nicht gut für sie ist. Aber wo die Liebe hinfällt. ;-)

  • Zitat

    Original von Kirsten
    Da ich zur Zeit viel um die Ohren habe, bin ich jetzt erst mit dem zweiten Teil durch, obwohl mir der Roman viel Spaß macht. Ich kann mich eigentlich den bereits geschriebenen Kommentaren anschließen. Allerdings würde mich interessieren warum viele Heinrich Raspe (was bedeutet eigentlich das Raspe?) gruselig oder unheimlich finden. Ich finde man weiß noch nicht viel über ihn, außer dass Gisa ihn toll findet. Habe ich etwas überlesen?


    Das ist eine gute Frage, die ich gar nicht so einfach beantworten kann... :gruebel Ich selber versuche beim Lesen die Figuren auf mich wirken zu lassen und dann ist es einfach meistens ein Gefühl, das einen beschleicht. Vielleicht liest man das auch zwischen den Zeilen - also unbewusst, meine ich. Auf jeden Fall empfinde ich Heinrich Raspe als eher schmierigen, egoistischen Typen und ich mag es nicht, wie er mit Gisa umgeht. Ich glaube nämlich keinesfalls, dass er sie wirklich liebt.

  • Ich kann es nicht erklären, aber bei mir haben alle Alarmglocken geläutet, als sich Gisa wirklich auf ihn eingelassen hat (vielleicht 7. Sinn? :chen). Mir war irgendwie klar, daß er nur ein Spiel mit ihr treibt und sie niiiiiie heiraten wird. Sie wurde gewarnt und hat nicht auf den Rat gehört :-(

  • Ich habe auch gerade den Abschnitt beendet und es macht unheimlich Spaß das Buch zu lesen.


    Dass Ludwig und Elisabeth heiraten war wohl die beste Entscheidung, die sie beide machen konnten. Die Frage ist jetzt nur, ob die Ehe auch eine gute sein wird :gruebel


    Und diese Liebestränke zu der Zeit! :uebel Gottseidank, gibt es sowas heutzutage nicht mehr! Mich schüttelst immer noch.


    Gisa ist mir nach wie vor unheimlich sympathisch. Auch die Entwicklung, die sie im Laufe der Zeit gemacht hat, fand ich verständlich.
    Ich habe ja immer irgendwie gehofft, dass sie und Raimund doch noch zusammen kommen. Wenn/Falls er wieder zurück kommt. Was ich ganz stark hoffe! Er hat mir unheimlich leid getan. Kaum zurück und dann solch eine Erschütterung seines Lebens.


    Durch die Erzählungen von Primus bekommt man wirklich einen grausigen Einblick in die damalige Zeit. Ich mag mir eigentlich gar nicht vorstellen.
    Hoffentlich ist Gisa wirklich sein Engel und hilft ihm irgendwie.
    Außerdem glaube ich auch nicht, dass das Stehlen das Böse ist. Um seine Familie durch zubringen, würde er glaube ich auch zu drastischeren Mitteln greifen, wenn er keine andere Wahl hat.


    Ich werde schnell weiter lesen!

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


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  • Zitat

    Original von Minny
    Ich habe auch gerade den Abschnitt beendet und es macht unheimlich Spaß das Buch zu lesen.


    :write
    Leider gehöre ich mal wieder zu den "Nachzüglern", aber ich hab unter der Woche einfach nicht genug Zeit/Ruhe zum Lesen.
    Dafür freu ich mich dann aufs Wochenende, wenn ich in einem guten Buch versinken und in andere Welten eintauchen kann. :-]


    Die Geschichte ist nach wie vor fesselnd.
    Dass es Raimund so arg erwischt, kam doch ein wenig unerwartet. Dass Gisa sich nicht der Landgräfin anvertraut, kann ich allerdings nachvollziehen: Ehebruch war damals ein schweres Verbrechen. Gisa wollte vielleicht die Ehe zwischen Raimund und Eilika nicht in den Schmutz ziehen, davon wäre Raimund bei Bekanntwerden sicherlich genauso betroffen gewesen (als gehörnter Ehemann).
    Ihn für seine Tat auf Kreuzfahrt (sagt man das so?!) gehen zu lassen, ist wahrscheinlich die beste Lösung. Und die eingestreuten Briefe bzw. Aufzeichnungen finde ich sehr interessant; trotz der altertümlichen Art, in der sie geschrieben sind, lassen sie sich gut lesen. Das Leben auf einem Kreuzzug war wahrlich kein Zuckerschlecken. Ich könnte, glaub ich, kein ganzes Buch über einen Kreuzzug oder mittelalterliche Schlachten lesen. Aber so als "Häppchen", die zwischen den Haupt-Erzählsträngen auftauchen, gefallen mir die Informationen sehr gut.


    Gisa entwickelt sich langsam zu einer jungen Frau und ich bin gespannt, ob sie noch den für sie passenden "Ritter" findet. Aber ob es wirklich Heinrich Raspe sein muss? Er ist den Katharern nach wie vor verfallen, hat sich nicht wie sein Bruder von dieser Gruppe abgewendet. Das nimmt wahrscheinlich noch einen Verlauf, der nicht gut ist - weder für die Gesellschaft im Allgemeinen und Gisa im Speziellen.


    Primus Geschichte ist ein krasser Gegensatz zum höfischen Leben und ich habe das Gefühl, es wird noch schlimmer.
    Eberolf entwickelt sich durch den Alkohol zu einem Rüpel, der die Ausweglosigkeit seiner Lebenssituation nicht verkraftet. Darunter müssen natürlich alle Familienangehörigen leiden. (Und mit Verlaub, dies könnte sich genauso in der heutigen Zeit abspielen.) Letztendlich ist es wohl gut, dass er verschwindet (wohin? Hat er sich womöglich umgebracht?), auch wenn die Familie dadurch zunächst noch ärgere Not leiden muss.
    An die Prophezeiung der Wahrsagerin habe ich eine ganze Weile nicht mehr gedacht - bis das Böse wieder zur Sprache kam. Ich glaube aber auch nicht, dass es die Diebstähle sind, die sie gemeint hat. Natürlich sind die auch böse, aber irgendwo auch entschuldbar, da es sich ja offenbar nur um kleinere Diebstähle zur Sicherung des Lebensunterhalts handelt.
    Vielleicht bringt ihn Ortwin dazu, etwas viel Schlimmeres zu tun. :gruebel

  • LeseBär
    Hier ist noch ein Nachzügler. Irgendwie bin ich letztes Wochenende so gar nicht zum Selberlesen gekommen. :grin


    Die Heirat mit Ludwig lag irgendwie auf der Hand. Hätte man Elisabeth bei der Aussteuer wirklich wieder heim geschickt? :gruebel


    Primus empfinde ich auch als Ausgleich zur Hauptgeschichte. Irgendwie kann ich mir das Leben seiner Familie gut vorstellen (auch wenn ich nicht tauschen wollte). Er schreibt eben auch, wie ihm der Schnabel gewachsen ist und überlegt nicht erst, ob es sich schickt. Für die Prophezeiung tippe ich mal

  • Ich hatte dieses Wochenende auch keine Zeit zum lesen und bin daher einer der Nachzügler :)


    Was genau das "Raspe" für eine Bedeutung hat würde mich auch mal interessieren, denn ich stolpere beim Lesen immer wieder darüber. Ist das einfach ein zweiter Vorname? Wenn ja dann einer der mir noch nie untergekommen ist...


    Ich finde ihn auch nicht direkt unheimlich, aber ich traue ihm nicht. Das ist ein Unterschied ;-)

  • Hier noch ein sehr später Nachzügler ;-)
    Ich finde die Passagen aus der Sicht von Primus am interessantesten. Normalerweise würde mich der Stil nerven, aber da es nur immer relativ kurze Abschnitte sind, wirkt es sehr authentisch und macht mir klar, wie ein, vermutlich großer Teil, der Bevölkerung damals gelebt hat.

    :lesendR.F. Kuang: Babel


    If you don't make mistakes, you're not trying hard enough. (Jasper Fforde)

  • Ich bin fasziniert wie Sabine Weigand es schafft mein Lesetempo zu drosseln. Wie macht sie das bloss? :gruebel OK, ich habe alle Zeit der Welt mich dem Buch zu widmen und ich geniesse das Lesen.


    Faszinierend die Sicht und das Leben von anno dazumals aus den Perspektiven von Arm und Reich mitzuerleben. Mir persönlich gefällt der Handlungsstrang um Primus einen Tacken besser als der von Gisa. Die Liebestränke und die Rattensuppe am Ende dieses Leseabschnitts sind nicht wirklich ahmächlig... *speuz*


    Primus' angeblicher Vater verschwindet... ich habe so das Gefühl, dass er in einem ungünstigen Augenblick nochmals in Erscheinung treten wird. Falls nicht macht es nichts, ich werde ihn nicht vermissen.


    Jaja die Kreuzzüge und ihre Leiden die sie verursachen... In meinem nächsten Historischen Buch das ich lesen werde, das von Ulf Schiewe, werden diese angeblich ausführlich und intensiv thematisiert.

  • Und jetzt komme ich auch noch hinterhergetappert. ^^ Endlich Urlaub und somit mehr Zeit mich diesem Buch zu widmen.


    Mich hat die Darstellung der Katharer, in diesem Abschnitt sowohl interessiert als auch bestürzt, gerade die Sachen aus Ludwigs Blickwinkel. Da frage ich mich dann doch allen Ernstes, was das "Endziel" der Katharer gewesen wäre? Aussterben der Menschheit? Wenn jedes neue geborene Leben ein Grund zur Trauer ist.
    Gisa sieht zum ersten Mal einen anderen Mann, der sie neben Raimund interessiert. Ich frage mich, ob Heinrich Raspe im Lauf des Buches als Gegenspieler seines Bruder aufgebaut werden wird. Er hat ja offenbar das religiöse Erbe seines Vaters angenommen und steht somit was das betrifft gegen Ludwig, der dieses für den Fluch verantwortlich macht, der auf der Familie und, wie er glaubt auch ihm, liegt. Ludwig hätte ja sogar seinem Bruder das Zeugen eines Erben überlassen, das hätte natürlich zusätzlich Zündstoff gegeben. Aber mit allerlei Tipps hat Elisabeth es dann doch geschafft, ihren Ludwig soweit zu bringen. Jetzt muss es nur noch klappen und sie schwanger werden.


    Primus' Blickwinkel vermittelt einiges an Wissen was einfache und arme Leute dieser Zeit so durchlebt haben. Er ist der letzte Hauptcharakter der noch gänzlich kindlich ist, und das sollte sich wohl auch bald beheben, ich denke nach gut 200 Seiten wird es mal langsam Zeit, dass sich abzeichnet, welche Rolle er in der gesamten Geschichte eigentlich spielen soll. Dass es um Gisa gehen wird ist klar, aber auf welche Weise?


    Die Geschichte um Raimund fand ich traurig und er konnte sicher noch von Glück sprechen, dass seine Strafe so gering ausfiel. So ein elendes Weibstück! So erfährt man von ihm eben etwas mehr über den Kreuzzug zu Ägypten. Gewundert hat mich, dass Franz von Assisi wohl dabei war. Ich hab den meist nur so als Eremit gesehen der mit Tieren spricht. Wieder was gelernt.


    Die Hochzeit von Elisabeth und Ludwig fand ich besonders anschaulich. Das ganze Prozedere vom Essen über die Vorbereitung der Braut (was es damals schon alles als Mode gab!) bis hin zur Hochzeitsnacht. Ludwig und Elisabeth scheinen wirklich füreinander geschaffen zu sein. Sie hat Verständnis für ihn und liebt ihn, sonst wäre er über sein Problem vielleicht nie hinweggekommen.


    Ich denke jetzt sind so allmählich die Grundlagen gelegt, damit sich die Geschichte endlich voll entfalten kann. Mal sehen was mich im nächsten Abschnitt erwartet.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Dieser Abschnitt hat mich schon mehr gefesselt - der erste war mir einfach zu "kindlich".


    Aber ob es wirklich Heinrich Raspe sein muss? Er ist den Katharern nach wie vor verfallen, hat sich nicht wie sein Bruder von dieser Gruppe abgewendet.

    Ich denke nicht, dass sein Bruder zu 100% des Katharern entsagt. Ich denke, dass es hier mit Wido nochmals einen Zusammenstoß geben wird und Ludwig sich seiner Glaubensfrage nochmals ganz genau stellen muss.

    Jaja die Kreuzzüge und ihre Leiden die sie verursachen... In meinem nächsten Historischen Buch das ich lesen werde, das von Ulf Schiewe, werden diese angeblich ausführlich und intensiv thematisiert.

    Puh ?(, also wenn die Sache mit den Kreuzzügen überhand nehmen würde, würde ich das Buch nicht weiterlesen. Das wäre mir dann zu viel. Ich möchte auch ein bisschen Liebe & Herzschmerz dabei haben. :)

    So ein elendes Weibstück!

    Tja, Schönheit ist eben nicht immer eine Tugend und wenn man als Frau und Mann damit nicht umgehen kann, kann das ganz schnell anders enden und man verliert alles. Aber solche "elenden Weibstücke" gibt es auch noch in der heutigen Zeit.


    Primus ist mir noch immer zu kindlich und ich werde nicht recht warm mit seinem Charakter. Elisabeth entwickelt sich gut und auch Gisa mag ich gern.

    Heinrich Raspe ist ein hinterhältiger Gesell, dem trau ich nicht über den Weg.