'Die Tore des Himmels' - Seiten 410 - 506

  • Ortwin, dieses Schwein! Er handelt im Auftrag von Heinrich? Na dacht ich's mir doch. Und wie Heinrich sich Elisabeth gegenüber benimmt, finde ich einfach widerlich. Auch wenn ich ihr Helfersyndrom als völlig übertrieben ansah, so tut sie mir jetzt unendlich leid. Wie kann Heinrich so grausam zu ihr sein? Alles wofür sie gelebt hat, wurde ihr genommen.


    Der Fall Elisabeths ist echt tief, aber sie ist auch so uneinsichtig. Ihr Onkel? könnte eine Hochzeit mit FriedrichII. einfädeln, vorausgesetzt dessen Frau stirbt wirklich. Warum ist sie so stur? Auf Konrad kann sie nicht wirklich hoffen, das sollte sie doch gemerkt haben. Aber dann fädelt Konrad das ja doch gut ein mit dem Land in Marburg und die Errichtung eines Krankenhauses.


    Auf Heinrich habe ich eine Scheißwut. Jetzt muss er das Glück von Raimund und Gisa zerstören. Das schaut ihm ähnlich.


    Und Primus kommt Ortwin auf die Schliche. Auweia!

  • Ich bin erst jetzt in diesem Teil angelangt. Normalerweise ist mein Lesetempo wesentlich höher, doch hier halte ich oft inne und denke über das nach, was ich da gerade gelesen habe. Manchmal recherchiere ich noch ein wenig im Internet und es ist ein ganz anderes Lesen bei diesem Buch. Das Schicksal der Personen lässt einen nicht kalt und auch die Lebensumstände sind so authentisch geschildert, dass man sich ein gutes Bild von dieser Zeit machen kann.


    Heinrich ist der miese Fiesling für den ich ihn die ganze Zeit gehalten habe und natürlich wurmt es ihn immer noch innerlich, dass Gisa es gewagt hat, ihm den Laufpass zu geben. Natürlich muss er versuchen, Raimund und Gisa auseinanderzubringen, aber ich hoffe, dass die beiden sich wieder vertragen.
    Elisabeth hat es nun schlimm getroffen, doch sie scheint ihre Situation nicht vollends zu begreifen, sonst würde sie endlich Konrad in die Wüste schicken. Wie man sich von solch einem Menschen abhängig machen kann, ist mir unbegreiflich. :rolleyes

  • Okay, jetzt nach diesem Abschnitt geht mir Elisabeth endgültig auch auf die Nerven. Sie ist wirklich sehr egoistisch, meines Erachtens ist das nicht wirklich gottgefällig (aber ich hab natürlich keine Ahnung)...


    das Heinrich hinter Ortwins Mord steckt war ja klar. Das ist echt schlimm. Und das er dann auch noch Raimund und Gisa wieder auseinander bringt ist wirklich gemein. Ich hatte mich sehr gefreut das die beiden endlich zueinander gefunden hatten :-(

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Das Schicksal der Personen lässt einen nicht kalt und auch die Lebensumstände sind so authentisch geschildert, dass man sich ein gutes Bild von dieser Zeit machen kann.


    :write Ich habe mittlerweile diesen Abschnitt ebenfalls zu Ende gelesen und ich kann mich Eskalina's Aussage anstandslos anschliessen. Vor allem auch Elisabeth's Schicksal geht mir nahe. Wie bereits im letzten Abschnitt tat mir Elisabeth auch in diesem Teil sehr leid. Sie ist gefangen in ihrem eigenen Bestreben, in dem kein Platz für anderes ist - nicht Mal für ihre eigenen Kinder. Aber ist sie wirklich glücklich damit? Wird sie ihre Seligkeit wirklich finden? :gruebel


    Heinrich Raspe zeigt immer mehr sein wahres Gesicht und er wird mir immer unsympathischer. Ich hoffe sehr, dass Gisa und Raimund doch noch zueinander finden.


    Für Primus bin ich sehr glücklich! Nach all der schlimmen und sehr schweren Zeit scheint er endlich sein Glück mit Miriam zu finden. :-]

    Lesen ist ein grosses Wunder

    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach

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  • Zitat

    Original von Sabine Weig.
    Und damit wir diese Heiligen auch mögen, hat die Kirche für uns ein ganz bestimmtes Bild geformt. Das ist Hagiopraphie - hier geht es nicht um Wahrheit, sondern um die Erschaffung eines Idealtypus. Und diesen Idealtypus haben wir wohl alle verinnerlicht, ob wir gläubig sind oder nicht. Ein Heiliger hat nun mal rundum gut zu sein, basta.
    Ein Mensch ist das aber nie. Und mir ging es ja um den Menschen Elisabeth. Ich habe anfangs befürchtet, dass es bei meinen Lesungen Diskussionen gibt, weil sich religiöse Besucher weigern, mein Bild der Elisabeth zu akzeptieren. Interessanterweise war grade das Gegenteil der Fall: Pfarrer und Theologiestudenten haben positiv reagiert. "Endlich einmal eine unverklärte Sicht auf Elisabeth" - das war der Tenor. Auch, wenn man sie dann als Romanfigur einfach nicht lieben kann...


    :write Dies kann ich absolut so unterschreiben. Es gibt auch für mich als gläubigen Menschen Heilige mit denen ich absolut nicht anfagen kann z. B. Augustinus. Aber es ist doch so wie Sabine Weigand schreibt, auch Heilige sind Menschen und ich möchte mal behaupten, dass auch "heilige" Kinder sich mal mit ihren Geschwistern streiten oder bockig sind. Dass ist alles ganz normal, aber irgendwie macht dies für mich diese Heiligen auch wieder ein klein wenig sympathisch.


    Für Primus freue ich mich sehr, er hat es verdient auf der Sonnenseite des Lebens angekommen zu sein.


    Gisa tut mit leid, ich könnte Heinrich Raspe :schlaeger so etwas verlogenes und hinterhältiges. Ich hoffe dass es für Gisa und Raimund noch ein Happy End gibt.


    Tja und Elisabeht, es ist schwierig nachzuvollziehen, was teilweise in ihr vorgeht. Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, meine Kinder jemals hungern zu lassen, wenn ich eine andere Wahl hätte, auch wenn ich darüber über meinen eigenen Schatten springen müsste. Aber wenn ich es nicht für mein eigenes Fleisch und Blut machen soll, für wen denn dann?


    Ich bin sehr gespannt wie diese Geschichte ausgeht und werde deshalb auch gleich wieder weiterlesen...

  • Ortwin und Heinrich Raspe.. die zwei sind ein Gespann.. da ist einer schlimmer als der andere.


    Primus scheint es endlich geschafft zu haben. Er hat einen Platz, wo er hin gehört und dazu noch einen, den er mag. Die Arbeit macht ihm Spaß, mit den anderen kommt er gut aus und mit seinem Herrn sowieso.


    Gisa tut mir leid. Da dachte ich, ENDLICH finden die beiden zueinander und dann treibt Heinrich Raspe einen Keil zwischen sie.. wohl aus gekränkter Eitelkeit?


    Elisabeth ist, war und bleibt ein Rätsel. Aber das soll auch so sein, immerhin war sie im wirklichen Leben wohl wirklich so gewesen.


    Konrad wird mir auch immer unsymphatischer...

  • Zitat

    Original von Eliza08
    Tja und Elisabeht, es ist schwierig nachzuvollziehen, was teilweise in ihr vorgeht. Ich kann es mir absolut nicht vorstellen, meine Kinder jemals hungern zu lassen, wenn ich eine andere Wahl hätte, auch wenn ich darüber über meinen eigenen Schatten springen müsste. Aber wenn ich es nicht für mein eigenes Fleisch und Blut machen soll, für wen denn dann?


    So ergeht es mir auch. Mir will einfach nicht in den Kopf rein, wie sie andere Kinder ihren eigenen vorziehen kann. Ich könnte meine Kinder nicht so leiden lassen und so vernachlässigen.


    Endlich findet Gisa ihr Glück. Aber leider ist es nur von kurzer Dauer. Heinrich und seine gekränkte Eitelkeit, weil Gisa mit ihm Schluss gemacht hat. :schlaeger Nun zeigt er also sein wahres Gesicht, wo er nun durch den Mord an seinen Bruder an die Macht gekommen ist.


    Wenigstens hat Primus sein Glück gefunden. Das freut mich sehr für ihn.

  • Also ich kann diese Frau einfach nicht verstehen :rolleyes Und ich bin sowas von genervt von ihr! Die armen Kinder und Gisa und alle anderen haben auch keine andere Wahl als mitzuziehen. Einfach nur furchtbar!


    Und Gisa und Raimund! Endlich finden sie zu einander und Heinrich macht es kaputt. Wobei ich ganz stark hoffe, dass Raimund zur Vernunft kommt und nicht unüberlegt handelt. Ich hoffe es doch so sehr für die Beiden!


    Ich finde es wirklich schön, dass es Primus so gut ergangen ist. Er hat es wirklich verdient. Vielleicht verhilft er sogar dazu Orwin doch noch zu schnappen.


    Und auch noch Heinrich mit überführen, dass er den Mord in Auftrag gegeben hat.


    Also schnell weiter lesen! :-]

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • In diesem Abschnitt überschlagen sich ja die Ereignisse. Weil Sabines Romane immer so sehr an den Tatsachen angelehnt sind, hatte der Hof vermutlich eine turbulente Zeit. Wer sich auf die falsche Seite stellte, hatte vermutlich überhaupt kein schönes Leben. So ein Landgraf ist sicher kein angenehmer Herrscher. Zudem noch eine ehemalige Landgräfin, die sich freiwillig in die Armut begibt. Allerdings kann ich Heinrich auch verstehen, wenn er sagt, sie Schade dem Ansehen.


    Primus hat die Liebe seines Lebens gefunden und Raimund erlaubt ihm sogar viele Freiheiten. Leider durchschaut er die Intrige des Landgrafs nicht und verliert sein eigenes Glück mit Gisa.

  • Elisabeths Situation nach dem Tod ihres Mannes lässt mich doch Mitleid mit ihr haben. Der angebetete Ratgeber lässt auf sich warten und macht ihr dann noch Vorwürfe. Die Familie will sie nicht wirklich aufnehmen. Heinrich Raspe lebt seinen Sadismus an ihr aus. Oh je …
    In ihrem Fanatismus geht sie für meinen Geschmack zu weit, aber jetzt wird ihr doch ganz schön übel mitgespielt.


    Ich kann als Ex-Evangelische übrigens Elisabeth gar nicht als Heilige sehen, weil mir das ganze Konzept der Heiligen nichts sagt, sondern für mich ist sie „nur“ eine historische Person. Und ich finde, ihre Beweggründe und die Umstände ihres Lebens und Handelns werden uns mit diesem Buch sehr gekonnt nah gebracht.


    Wenigstens findet Primus sein Glück, ein positiver Aspekt in diesem Abschnitt, an dem ich mich erfreut habe.

  • Zitat

    Mit Heinrich Raspe und Ortwin haben wir zwei Personen die noch was Böses in Petto haben. Aber wir haben noch 200 Seiten vor uns, da darf schon noch was kommen was uns Leser die Galle hochtreiben wird.


    Im letzten Leseabschnit habe ich obenstehendes geschrieben und die beiden haben genauso gehandelt wie es zu erwarten war. :-( :fetch


    Schön das das Glück Primus hold war und er seiner Familie vom seinen Erfahrungen rund um den abgebrochenen Kreuzzug berichten konnte. Insbesondere Mechtel mag ich es gönnen, dass sie mit eigenen Augen sieht das es ihrem Sohn gut geht. Das macht sie stolz und glücklich und bringt etwas Licht in ihr düsteres Leben.


    Elisabeth ist schwer zu verstehen und genau das mag ich. Eine so komplexe Protagonistin in einem Historischen Roman ist selten.

  • So, ich hab jetzt auch so langsam den "Endspurt" eingeleitet und diesen Abschnitt heute vormittag beendet.


    Elisabeths Denkweise und Verhalten sind mir nach wie vor suspekt. Allein schon die Tatsache, dass sie ihre Kinder zunächst im Stich lässt und dann nach und nach bei Verwandten unterbringt, finde ich hart. Das hat meines Erachtens mit christlicher Nächstenliebe absolut nichts zu tun. Dass Konrad von Marburg dann doch noch "im rechten Moment" auftaucht, war zu erwarten. Er selbst ist aber auch nicht von christlichen Gedanken getrieben, er scheint auch seinen eigenen Vorteil zu sichern, indem er Elisabeths Abschichtung in die Wege leitet. Ich bin gespannt, wie es allen in Marburg ergehen wird...


    Über Raimunds Zuneigung zu Gisa habe ich mich gefreut (endlich bemerkt er, was er die ganze Zeit vor der Nase hatte) - aber meine Freude wurde jäh getrübt durch Heinrich Raspes hinterhältiges Spiel. :fetch Natürlich hat er recht, dass sie nicht jungfräulich die Ehe eingehen kann, aber es auf diese Weise darzustellen ist schon unerhört.


    Primus hat mit Miriam einen Schatz gefunden. Schön, dass sie zusammenbleiben! Die Prophezeihung der Wahrsagerin scheint sich dahingehend zu erfüllen, dass er das Böse in Form von Ortwin sieht (schließlich beobachtet er, wie er sich nach dem Mord aus der Kajüte des Landgrafen schleicht). Ob er wohl selbst auch noch einen Mord begehen wird?

  • Die Frage "Was sind Heilige für mich eigentlich?" müsste ich für mich beantworten mit: Geschichten und Legenden, wie viele andere auch. Manche sind schön anzuhören weil sie davon handeln wie Menschen durch Wunder geholfen wird, andere sind grausig (meist die vom Tod der Heiligen). Letzten Endes stehen sie für mich aber auf einer Stufe mit Grimms Hausmärchen und anderen Gleichnissen. Es soll ein bestimmtes Bild, eine Moral vermittelt werden.


    Dass Ortwin bezahlt wurde um Ludwig irgendwie daran zu hindern je wieder heimzukehren hab ich auch schon befürchtet. Hätte Primus doch wenigstens Raimund von seiner Beobachtung erzählt. Dann wäre Ortwin vielleicht zumindest bestraft worden.
    Die Geschichte um ihn und Miriam ist wirklich goldig und hellt die dunkle Stimmung etwas auf. Auch wenn mein erster Gedanke war: Anstatt im Kreuzzug das Seelenheil seines Bruders zu verteidigen und vielleicht auch Geld anzusammeln (wie wahrscheinlich auch immer das wäre) bringt er jetzt eine zusätzliche Esserin mit, da wird die Mama Freude haben. ^^;;; Aber Mechtel ist natürlich eine gute Seele und freut sich für ihren Primus. Durch das Geld, dass er als Raimunds Knecht verdient, kann er sich und seine Frau auch selbst ernähren, immerhin das.


    Ich glaube, für Elisabeth ist mit Ludwigs Tod der letzte Faden gekappt worden, der sie noch mit der irdischen Welt verbunden hat. Kein anderer Mensch hat ihr so viel bedeutet, auch ihre Kinder nicht. Und wie es schon früher war, sie sucht ihren Trost, ihre Rettung in ihrem Glauben und ihrem einzigen verbliebenen Lebensziel. Heinrich hätte ihr die Chance auf ein ruhiges Leben geboten, aber er wusste sicher, dass sie das nicht annehmen würde. Stattdessen schickt er ihr die Kinder nach. An der Stelle hab ich auch überlegt, was seine Motivation war: Wollte er sie damit zwingen Vernunft anzunehmen und um der Kinder Willen wieder zurückzukehren und seine Bedingungen anzunehmen? Oder hatte er gehofft so auch gleich den Erben seines Bruders loszuwerden und seine eigene Erbfolge auf dem Landgrafenthron einzurichten? :gruebel
    Auf jeden Fall ist Elisabeths Verhalten für mich das einer Frau, die (in ihren Augen) nichts mehr zu verlieren hat und nun ohne Rücksicht auf Familie und Freunde ihren eigenen Weg gehen kann. Sehr sympathisch macht sie das nicht, das ist schon richtig. Aber ein bisschen leid tut sie mir schon. Ich sehe sie als jemanden, der auf einer ständigen Suche ist. Nach einem Platz in der Welt für sich, ein Ort wo sie hingehört, wo sie sein darf wie sie sein möchte.
    Der einzige der sie korrigieren kann ist Konrad. Ich bin froh, dass Gisa ihm wieder den Eid verweigert hat. Das hätte ja noch gefehlt...


    Dass sich Heinrichs verletzter Stolz noch rächen würde hatte ich ja befürchtet. Klar, dass er Gisas Glück nicht mitansehen konnte. Und er ist sehr schlau dabei. Am besten funktionieren doch immer die Lügen, die einen Kern Wahrheit enthalten. Noch dazu kennt er Raimunds Vorgeschichte ja ganz genau, keine andere "Untat" hätte ihm so zugesetzt wie die Vorstellung, Gisa hätte ein liderliches Leben geführt. Dass sie (aus jahrelanger Liebe) gleich mit ihm ins Bett ist, hat er da wohl auch zu ihren Ungunsten interpretiert. *seufz* Aber die beiden sprechen in mir den Rest verbliebener Romantik an und so hoffe ich auch, dass es für dieses Paar ein glückliches Ende im Buch geben wird.


    Nun gibt es nur noch einen Abschnitt. Und ich befürchte, jetzt werden wir Konrad noch von seiner schlimmsten Seite kennenlernen...

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda