Feuertochter von Iny Lorentz

  • Kurzbeschreibung:


    Ciara, die Schwester eines rebellischen Clanoberhaupts, kehrt nach Jahren der Verbannung mit ihrer Familie in ihre Heimat in Ulster zurück. Doch bedeutet dies beileibe nicht Ruhe und Frieden, denn ihr Bruder und seine Männer wollen erneut für die Freiheit Irlands in den Kampf ziehen. Ohne Unterstützung scheint dies ein aussichtsloses Unternehmen zu sein, und so rufen sie dafür den deutschen Söldnerführer Simon von Kirchberg zu Hilfe. Dieser war die erste große Liebe in Ciaras jungem Leben, aber ist er noch der Mann, dem sie einst ihr Herz geschenkt hat?



    Über die Autoren:


    Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, dessen erster historischer Roman “Die Kastratin” die Leser auf Anhieb begeisterte. Mit “Der Wanderhure” gelang ihnen der Durchbruch; der Roman erreichte ein Millionenpublikum. Seither folgt Bestseller auf Bestseller. Die Romane von Iny Lorentz wurden in zahlreiche Länder verkauft.


    Website der Autoren:


    www.iny-lorentz.de
    www.inys-und-elmars-romane.de






    Meinung zum Buch:



    Mit Feuertochter legen das Autorenehepaar Iny Lorentz einen spannenden Roman über die grüne Insel und den Kampf der Iren gegen die Engländer Ende des 16. Jahrhunderts vor.


    Die Geschichte startet mit dem Prolog, in dem Ciaras Mutter mit ihr als Säugling von den Engländern aus ihrem Stammsitz vertrieben wird und schwört eines Tages wieder zurückzukommen. Nach Jahren der Verbannung kann Ciara zusammen mit ihrer Cousine und einigen Getreuen wieder auf den Stammsitz zurückkehren. Ihr älterer Bruder jedoch will weiter für die Befreiung der Iren von den Engländern kämpfen und sammelt Männer um sich. Auch die deutschen Söldner von Kirchberg werden angeworben, den Iren bei ihrem Kampf zu helfen.


    Simon von Kirchberg ist Ciara wohlbekannt. Immerhin verlor sie vor Jahren ihr Herz an ihn. Doch dieses Mal kommt Simon nicht alleine auf die Insel. Er bringt seinen jüngeren Vettern Ferdinand mit.


    Muss sich Ciara zwischen den beiden Männern entscheiden? Und wird ihr Bruder als eingefleischter Ire einer Ehe mit einem Deutschen zustimmen? Werden sie auf ihrem Stammsitz bleiben können und die Schlacht gegen England gewinnen?


    Kaum hat sich Ciara auf dem Stammsitz eingelebt, beginnt die Schlacht, die nicht nur auf dem Feld ausgetragen wird …


    Das Cover passt thematisch und farblich zu den anderen Büchern von Iny Lorentz. Dass es auf der grünen Insel spielt, mag man vor allem an dem grünen Ring, dem grünen Untergewand und der roten Haarfarbe der abgebildeten Dame erkennen. Zu Beginn erhält man als Leser von den Autoren einen Personenregister mit der Übersicht der wichtigsten Personen und der Erklärung ihrer Rolle. Am Ende des Buches findet man ein Nachwort der Autoren zur Geschichte und eine kurze Anmerkung zur Sprache.


    Nachdem ich lange nichts mehr von Iny Lorentz gelesen habe, habe ich mich mit Begeisterung ans Lesen gemacht und durfte mich über einige spannende Stunden in Irland aufhalten und mit den Iren gegen die Engländer kämpfen.


    Die Autoren haben sehr gründlich zur Thematik recherchiert. Was zunächst als Erholungsurlaub geplant war, wurde schnell zu einem Roman. Ihre Recherchen konnten sich vor Ort während des Urlaubs ausüben und blieben auch danach mit einigen Personen in Kontakt, die ihnen weiteres Material an die Hand gaben. (Quelle: Interview Frankfurter Buchmesse 2012)


    Die umfassenden Recherchearbeiten, aber auch die Liebe zu dem Land spürt man während des Lesens ganz deutlich. Ich war noch nie in Irland, konnte mir aber dennoch das Land vorstellen. Die Wälder, Wiesen, das Meer und die Klippen zeichneten sich plastisch vor meinem geistigen Auge ab.


    Aber auch die Kämpfe der Iren gegen die Engländer lassen sich wunderbar in ein Kopfkino verwandeln. Gerade was die unterschiedlichen Kampftechniken von Iren und Engländern angeht, kann man gut nachvollziehen.


    Das Buch ist in mehrere Teile gesplittet, die wiederum in mehrere Kapitel unterteilt sind. Da manche Kapitel recht kurz sind, wird der Lesefluss dadurch noch zusätzlich angeregt.


    Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven. So begleitet man als Leser nicht nur Ciara, sondern z.B. auch mal Oisin, Ferdinand oder Simon.


    Die Protagonisten entwickeln sich im Laufe der Geschichte. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und wird damit immer anders damit fertig. Die deutlichste Entwicklung fand ich, hat Ferdinand durch gemacht.


    Trifft man zu Beginn des Buches noch auf eine fremde Kultur und fremde Menschen, so verlässt man am Ende der rund 770 Seiten Freunde und eine vertraute liebgewonnene Umgebung.


    Die Geschichte beinhaltet viele Wendungen und Spannungspunkte. Im letzten Drittel zieht die Geschichte an Spannung zum Höhepunkt noch einmal an und macht aus dem Roman einen kleinen Krimi. Ein ruhigeres Ende mit einem Blick in die Zukunft lässt den Leser die Geschichte weiter spinnend zurück.


    Sprachlich ist das Buch in der heutigen Sprachgebung geschrieben und daher einfach und leicht lesbar. Trotzdem ist es keineswegs seicht, sondern auf hohem Niveau. Auch sind die Liebesszenen eher dezent gehalten und die Kampfszenen haben gerade das richtige Maß, damit sie weder besonders blutig noch übertrieben wirken.
    Man wird als Leser immer bei der Stange gehalten und es ist schwer, das Buch bei Seite zu legen, da man wissen will, wie geht der Kampf aus, wie entscheidet sich ein Protagonist in einer bestimmten Situation.



    Fazit:


    Ein spannender historischer Roman, der den Leser mitnimmt auf eine Reise nach Irland und nur schwer wieder zurückkehren lässt.


    Ich freue mich schon jetzt das nächste Buch von Iny Lorentz und bin für weitere Kämpfe gerüstet – gegen wen auch immer wir diese auch ausfechten müssen.

  • Leider kann die die Begeisterung der Threaderöffnerin nur sehr bedingt teilen
    (und habe daher soeben VIER von 10 Eulenpunkten vergeben)!


    Als Iny damals aufkam, hatten mich "Die Goldhändlerin" und "Die Wanderhure" (in gewissen Grenzen auch noch deren erste Fortsetzung) eigentlich begeistert, aber mit der Zeit ging mir die Mädchen-in-Hosen-Masche und beinahe noch mehr die für meinen Geschmack zu häufige, vulgäre und detailgetreue Beschreibung der verschiedenen, meist nicht einvernehmlich erfolgten Beischlaf-Szenen auf den Nerv.
    Während eines Klinikaufenthaltes literarisch vorübergehend vereinsamt, erstand ich aus der nicht allzugroßen Auswahl an der Rezeption dieses Buch, denn Irland klang verheißungsvoll, Elisabeth I. ebenso und Johannas Rezension zum Hörbuch schreckte auch nicht gerade ab, wenn sie auch schon etwas weniger Begeisterung ausstrahlte als die von Tanzmaus. Probiermashalt, dachte ich.


    Ja, ein nicht uninteressanter Teil der englisch-irischen Geschichte wird relativ flüssig und mit einem einigermaßen aushaltbaren Anteil an unappetitlich ausgewalzter Beischlafbrutalität erzählt.
    Trotzdem habe ich mich einige Male geärgert und öfter gefragt, warum da nicht besser lektoriert wurde.
    Zu Anfang - löblich und hilfreich! - ein Personenverzeichnis, schön nach Nationalitäten geordnet, dann immer links der Name und rechts die nähere Bezeichnung wie zB Beruf oder Familienzugehörigkeit. Soweit, so gut.
    Was nutzt es mir aber bitte, wenn ich mehrere Male unter der Überschrift "Ire" neben dem Namen als nähere Erläuterung ebenfalls "Ire" serviert bekomme?
    Dann hinten im Buch - ebenfalls löblich und hilfreich - ein Anhang.
    Er beginnt mit Anmerkungen zur irischen Sprache, und dies mit den Worten:
    "Die irische Sprache gehört zu den Sprachen, bei der sich die Schrift und die Aussprache sehr stark unterscheiden." ...zu DEN SprachEN - also geht "bei DER" nicht, sondern es muss "bei DENEN" heissen.
    Es folgen - wiederum löblich und hilfreich - div. geschichtliche Informationen, die bedauerlicherweise ähnliche "Perlen" aufweisen: "Als guter Kenner Englands ... gelang es (ihm),...." - Wem gelang es? Ihm, als guteM Kenner! - müsste es richtig heissen.
    Alles nicht unbedingt lebenserschütternd, wirkte auf mich aber lieblos.
    Vor allem deshalb, weil ich mich dann immer frage, wo noch geschludert wurde und mir nur die Fähigkeiten fehlten, es zu bemerken. Was mich bei historischen Tatsachen dann doch schon etwas mehr ärgern würde.
    Zurück bleiben daher gemischte Gefühle.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Als Iny damals aufkam, hatten mich "Die Goldhändlerin" und "Die Wanderhure" (in gewissen Grenzen auch noch deren erste Fortsetzung) eigentlich begeistert, aber mit der Zeit ging mir die Mädchen-in-Hosen-Masche und beinahe noch mehr die für meinen Geschmack zu häufige, vulgäre und detailgetreue Beschreibung der verschiedenen, meist nicht einvernehmlich erfolgten Beischlaf-Szenen auf den Nerv.


    Oh gut, da bin ich nicht die einzige, der es so geht. Hab damals sogar einen Thread angefangen, weil mir diese "Hosenrollen" so auf den Geist gingen. Aber manchmal möchte ich einfach nur einen Schmöker ohne hohe geistige Ansprüche lesen. Nur sollte es dann dennoch nicht zu sehr klischeebehaftet sein und einigermaßen geschichtlich korrekt.


    Ich hab ihn diesen Thread übrigens nur reingeschaut, weil ich diesen Titel mit einem anderen verwechselte, den ich im Sommer gelesen hatte: "Feuerbraut" ist ebenfalls von Iny Lorentz und wohl ebenso nach Schema F geschrieben. Nichtmal im Titel kommt irgendwas neues :rolleyes

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Oh gut, da bin ich nicht die einzige, der es so geht. Hab damals sogar einen Thread angefangen, weil mir diese "Hosenrollen" so auf den Geist gingen. Aber manchmal möchte ich einfach nur einen Schmöker ohne hohe geistige Ansprüche lesen. Nur sollte es dann dennoch nicht zu sehr klischeebehaftet sein und einigermaßen geschichtlich korrekt.


    Ich habe in diesen thread einmal hineingeschaut.
    Leider sind mindestens 3/4 der damaligen Schreiber lt. ihrem Profil nicht mehr hier aktiv. Sonst hätte ich sie gern mal nach ihrer aktuellen Meinung gefragt.
    Auf jeden Fall interessant!
    Danke für den link, Beatrix :knuddel1 :anbet :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)