Kurzbeschreibung:
Die sechzehnjährige Vee hat Narkolepsie. Und wenn es nicht schon genug wäre, plötzlich in der Schule, im Kino oder bei Freunden einfach einzuschlafen, wandert Vees wache Seele während des Schlafens in den Körper eines anderen. Vee sieht, was diese Person gerade sieht – ohne deren Taten beeinflussen zu können. Doch noch nie war es so grausam wie in dieser Nacht: Sie sieht durch die Augen eines Mörders. Und sie kennt das Opfer: Es ist Sophie, die beste Freundin ihrer Schwester Mattie. Für die Polizei sieht es aus wie Selbstmord, nur Vee kennt die schreckliche Wahrheit, und sie begreift schnell, dass auch Mattie in Gefahr schwebt. Nur – wie soll sie herausfinden, in wessen Körper sie war?
Zur Autorin:
Jill Hathaway hat einen Master in Englischer Literatur. Sie ist Highschool-Lehrerin und lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Des Moines, Iowa, USA.
Rezension:
Die 16-jährige Sylvia "Vee" Bell hat eine besondere Fähigkeit: Sobald sie einen Gegenstand einer anderen Person berührt, schläft sie ein und findet sich im Körper desjenigen wieder. Keiner weiß davon, ihr Vater denkt, sie leide an Narkolepsie, was ihr bei einer Untersuchung attestiert wurde.
Für Vee ist ihre Fähigkeit nichts Besonderes mehr, eher stört sie, dass sie damit in die Privatsphäre von anderen Menschen eindringt. Doch bald ist nichts mehr wie vorher: Die beste Freundin ihrer Schwester Mattie, Sophie, wurde ermordet und Vee findet sich ausgerechnet im Körper des Mörders wieder. Aber wer ist der Täter? Den konnte Vee nämlich nicht erkennen...
Slide. Durch die Augen eines Mörders konnte mich dank seines interessanten Klappentextes sehr neugierig machen. Doch leider konnte das Buch für mich nicht das halten, was es versprach.
Am Anfang lernt der Leser Sylvia kennen, die recht zurückhaltend, ängstlich und auch ein wenig blauäugig daherkommt. Erst sehr spät beginnt sie, aus sich herauszugehen, auf eigene Faust Fragen zu stellen und herauszufinden, wer hinter dieser Tat stecken könnte. Ihren besten Freund Rollins fand ich da schon interessanter, er hat einige Geheimnisse zu verbergen und wirkt nicht ganz so durchschaubar.
Mit Zane, dem neuen Mitschüler, in den sich Sylvia alsbald verliebt, konnte ich nicht wirklich viel anfangen. Er ist der Prototyp des sympathischen Sunnyboys und Schönlings, bei dem man sofort eine Art bitteren Beigeschmack empfindet.
Was zu anfangs noch nach einer vielversprechenden und spannenden Handlung aussah, konnte sich leider nicht bis zum Ende hin halten. Das Grundthema ist wirklich ungemein interessant, auch werden die Wanderungen Vees in andere Körper sehr gut von Jill Hathaway geschildert und auch der Mord an Sophie kann erschüttern. Doch danach passierte einfach zu wenig.
Die weitere Handlung plätscherte vor sich hin, in der sich Vee Gedanken macht, was passiert sein könnte und sich lieber mit Zane trifft, als auf eigene Faust zu ermitteln. Bei ihrer Fähigkeit, die sie hat, hätte sie prädestiniert dazu sein können, früher daraufzukommen, dass diese ihr sehr nützlich für die Lösung des Mordfalls sein kann. Aber leider dauerte das knapp bis zum Ende hin!
Das Motiv und die Lösung des Mordes dürfte bei Thriller-Fans eher ein müdes Lächeln hervorlocken, für einen Jugendthriller ab 14 Jahren ist beides allerdings in Ordnung.
Fazit: Slide konnte leider nicht das halten, was es für mich anhand des Klappentextes versprach. Das vielversprechende Grundthema wurde nicht wirklich ausgeschöpft und Jill Hathaway webt auch noch eine Liebesgeschichte mit ein, die aus meiner Sicht überflüssig war und durch die die Protagonistin sich in Nebensächlichkeiten verliert, die mir zu langatmig waren.