Das Glück jenseits des Meeres – Indira Ganesan

  • Diana Verlag
    1998
    192 Seiten


    Originaltitel: Inheritance


    Kurzbeschreibung:
    Die junge Sonil ist hin und her gerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach dem Westen und der Angst, sich ihrer eigenen indischen Kultur zu entfremden. Ein Sommer auf der exotischen Insel Pi, zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Großmutter, wird für sie eine Zeit der Wahrheit und der Entscheidung. Eine moderne und zugleich exotische Geschichte über die Suche nach Glück und der eigenen Identität und darüber, dass die Träume der Menschen überall auf der Welt von der Sehnsucht nach dem Unbekannten geschürt werden.


    Über die Autorin:
    Indira Ganesan ist in Indien geboren. Im Alter von 5 Jahren gelang sie in die USA, wo sie heute noch lebt. Sie hat die Romane The Journey und Inheritance geschrieben und führt einen Blog mit kurzen Essays und Beobachtungen. Ihr neuer Roman „ As Sweet As Honey” wird in den USA im Februar 2013 erscheinen.


    Mein Eindruck:
    Meine literarische Weltreise führt mich diesmal nach Indien auf die Insel Pi und nach Madras, von der Sonil, die Erzählerin des Romans, kommt. Da die 15jährige häufig krank ist, soll sie sich auf der Insel bei ihrer Großmutter einen Sommer lang erholen.


    Der kurze Roman ist keineswegs so kitschig, wie der deutsche Titel vermuten lässt. Auch sprachlich ist die in den USA lebende Autorin erfreulich zurückhaltend. Fast zurückhaltend erzählt sie von Sonil, die darunter leidet, von ihrer Mutter getrennt zu leben und ihren Vater, einen Amerikaner, nicht zu kennen.
    Ihre Mutter Lakshmi gilt aufgrund mehrerer Ehen und Beziehungen als Exzentrisch, aber im Verlaufe des Buches erkennt der Leser zusammen mit Sonil, dass Lakshmi eine starke Frau ist.


    Und Sonil stürzt sich selbst in eine leidenschaftliche Liebesgeschichte mit dem Amerikaner Richard.
    Wieder bleibt es kitschfrei. Es wird realistisch erzählt und man spürt schnell, dass diese Liebe nicht überdauern wird.
    Der westliche Einfluß auf die indische Jugend, besonders auf die Träumerin Sonil, verdeutlicht Indira Ganesan. So kennt und hört Sonil z.B. bevorzugt westliche Popmusik und sie strebt ein Studium in den USA an.
    Dort will sie auch endlich ihren Vater kennenlernen.


    Aufgrund der Themen könnte man den Roman als Frauenbuch (nicht abwertend gemeint) bezeichnen. Ich habe es dennoch gerne gelesen, gebe gute 7 Punkte und werde beobachten, ob ihr neuer Roman nächstes Jahr auch in Deutsch übersetzt wird.