'Schuld und Sühne' - Kapitel 01 - 10

  • Huhu zusammen,


    ich bin immer noch so bei den ersten paar Kapiteln, ich glaub beim 5. :gruebel


    Hatte heute Zeit im Bus, weil der nicht durch den Schnee kam. :-]


    Ich bin ziemlich erleichtert, dass ich hinten im Buch ein ausführliches Personenregister hab, mit Erklärung sogar... kann die Namen zwar immer noch nicht auseinanderhalten, aber das kommt noch.... (scheint auch so, dass die wohl eh nur 2 - 3 Nachnamen haben.. :lache -- ohne jegliche Wertung natürlich)


    Ras - Karnickel, (wie auch immer er jetzt heißen mag) hat seine Stunden in der Kneipe mit Bier hinter sich und hat sich das Geplaudere von diesem Beamten angehört (wie auch immer DER nun heißen mag.. )


    Na ja, irgendwie macht mir das Lesen mit dem Buch richtig Spaß.
    Hätt ich nicht gedacht, weil ich vor zig Jahren mit "Der Idiot" angefangen hab - ich glaub so mit 10 - und da hab ich kein Wort verstanden...


    Aber DAS Buch gefällt mir bisher..


    Liebe Grüße,
    Kathrin

  • mir gefällt es auch recht gut, "bin" in der kneipe... aber das gespräch is ja urig lang, da hab ich für heut aufgegeben... *g*#


    aber es gefällt mir bisher.... so schlimm sind die namen nich, kannse mir nur nich merken....

  • Zitat

    Original von Ironie
    mir gefällt es auch recht gut, "bin" in der kneipe... aber das gespräch is ja urig lang, da hab ich für heut aufgegeben... *g*#


    aber es gefällt mir bisher.... so schlimm sind die namen nich, kannse mir nur nich merken....


    *gg* zu allem: dito :write Da sind das Personenregister und die Anmerkungen schon hilfreich. Ich hoffe ich komme heute abend mehr zum Lesen.


    Liebe Grüße,
    milla

  • So, habe zwar erst Kapitel 4 beendet, aber muss doch mal was loswerden: Dieser Raskolnikow ist ja schon ein bisschen seltsam oder? Zum einen schöpft er gleich Verdacht nach dem Brief seiner Mutter und denkt, die ganze Hochzeit sei wegen ihm inszeniert, damit er eine rosige Zukunft vor sich hat. Ich fand das, was die Mutter von dem zukünftigen Mann ihrer Tochter erzählt hat, auch nicht sehr sympathisch, aber Raskolnikow hat sich ja überhaupt nicht mehr eingekriegt. Naja, oder er hat einfach nur ein gutes Gespür für Menschen, ich bin ja mal gespannt ob und wie er tatsächlich versucht die Hochzeit zu verhindern.


    Dann finde ich es bisher zumindest etwas befremdlich, dass er soviel mit sich selbst spricht. Ich kenne es meist so, dass solche "Monologe mit sich selbst" entweder als Gedanken beschreiben werden oder als Tagebucheinträge oder ähnliches, aber wirklich als gesprochener Monolog, ist ungewöhnlich :gruebel


    Liebe Grüße,
    milla, die im Moment kaum Zeit zum lesen hat und deswegen nur langsam vorankommt

  • Habe eben gemütlich diesen ersten Teil beendet und ich muss sagen, die russischen Namen an sich sind kein Problem, aber dass jede Person gleich mehrere inkl. Abkürzungen hat, das irritiert mich mittlerweilse schon immens.


    Szenen, die für mich aus diesem Teil "nachklingen":


    - Raskolnikows Albtraum mit dem Pferd --> fand ich nur furchtbar


    - Die Rechtfertigung für den Mord aus dem Gespräch in der Kneipe


    Zitat

    " Bring sie um und nimm ihr Geld, um dich mit seiner Hilfe dem Dienst an der Menschheit und der Allgemeinheit zu widmen: Glaubst du nicht, dass ein einziges allerwinzigstes Verbrechen durch Tausende von guten Taten wettgemacht wird? Ein Leben als Preis für Tausende von Leben, die vor Verfall und Fäulnis gerettet werden - ein Tod gegen hundert Leben - das ist doch Arithmetik! Und was bedeutet überhaupt auf der allgemeinen Waage des Lebens dieser schwindsüchtigen, beschränkten und bösen alten Frau? Kaum mehr, als das Leben einer Laus, einer Küchenschabe, ja nicht einmal soviel, weil diese alte Frau Schaden anrichtet."
    Fischer-Ausgabe, S. 90f.

    --> kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, allerdings unter gewissen, sehr viel schlimmeren, Umständen durchaus diskussionswürdig :gruebel


    - Der Mord selbst --> Obwohl er in jeder einzelnen Sekunde zweifelt tut er es doch, schon da wird ersichtlich, dass er mit dieser Tat wohl kaum gut leben können wird


    - Auf dem Polizeirevier --> Dass Raskolnikow ausgerechnet am Tag nach der Tat wegen seines Schuldscheines aufs Revier geladen wird.... .oO("Es gibt keine Zufälle" *gg)


    Bis auf die Namensprobleme gefällt es mir bisher sehr gut, vor allem, schreibt Dostojewski so detailliert und trotzdem nicht langweilig, dass man jeden erwähnten Schweißtropfen fast selbst spürt, doch, gefällt mir!


    Wie gehts euch mit dem Buch?


    Liebe Grüße,
    milla

  • Mir geht's mit dem Buch absolut quälend und schleppend. Ich will es ja lesen, doch entweder lasse ich mich ganz schnell von was anderem ablenken oder ich suche mir bewusst Ablenkung, um nicht weiterzulesen. Ich mag Bücher, die mich fesseln, die ich nicht aus der Hand legen kann und die mich neugierig auf den Fortgang der Geschichte machen, das trifft hier momentan leider absolut nicht zu. :-(


    Wenn man sich zu einem Buch zwingt, ist es wohl schon verkehrt. Ich schiele immer auf "leichtere Kost" ...


    Ich habe jetzt ein total schlechtes Gewissen, weil ich mich hier zu der Leserunde angemeldet habe und nun einfach nicht vorankomme, aber leider ist das so.


    grüße von missmarpe

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Huhu zusammen,


    also ich hab ja noch ein URalt- Buch.
    Ich weiß gar nicht genau, WO ich jetzt in dieser Aufteilung hier bin, aber egal.. :-]


    Mir gefällt Dostojewskis Stil super gut. Er schreibt viel, mit viel Details, und ich fiebere richtig mit. Manchmal verstehe ich nicht ganz, wer jetzt was sagt, ob er es nur in Gedanken sagt oder zu Menschen, die entweder doch da oder eben nicht da sind.. und die Namen an sich verwirren mich meist.


    Aber die Handlung an sich ist genialst!


    Mir ist auch ein bisschen übel geworden, als die ersten beiden Morde verübt wurden, also die mit den Schwestern Iwanowna... das war hammerhart.


    Und ich finde, Raskolwnikos Wahnsinn ist spürbar. Es treibt ihn umher...


    na ja, ich lese weiter. Bin so auf Seite 500.


    Liebe Grüße, und viel Spaß beim Weiterlesen,
    Kathrin


    PS: MissMarple,
    wenn du jetzt grad nicht weiter kommst, ist das wohl auch kein Ding.
    Leg es doch beiseite, wenn du es nicht lesen magst...

  • Ich habe noch eine ältere Ausgabe des Buches, in dem es in Teil 1 bis 6 aufgeteilt ist, darin jeweils 6 bis 9 Kapitel. Dieses Buch besitzt keinen Klappentext, keine Information auf der ersten Seite. Ich bin also mit diesem Buch absolut ins kalte Wasser gesprungen, hatte keine Ahnung, worum es überhaupt geht.


    Das erste, was mir auffiel, war, dass Dostojewskis Stärke in den Dialogen liegt, sie sind der gewaltig. Die indirekte Rede, sprich, die Gefühle der Personen, die sie nicht denken, kann er dafür nicht sehr überzeugend.


    In diesem Teil gefiel mir das Buch sehr sehr gut... ich hatte nicht die geringste Ahnung, wie es weitergeht, habe mich oft gefragt, worauf all die Einzelbegebenheiten wohl hinauslaufen werden.


    Der Traum mit dem Pferd war wirklich furchtbar, ich habe ihn schnellst möglich gelesen... die Grausamkeit der Menschen ist wirklich entsetzlich.


    An der Stelle, als dasteht, dass er sich lieber hätte stellen sollen, als das, was vor ihm liegt, zu erleben, dachte ich, es wird noch viele weitere Morde geben.


    Den Fieberwahn finde ich sehr realistisch, mit Raskolnikoff hat Dostojewski wirklich einen Charakter geschaffen, der kein Symphatieträger ist, aber sehr sehr eigen... Die psychischen Auswirkungen einer Tat ins Extremste dargestellt.


    Und sehnsüchtig warte ich auf die Erklärung der Sühne. :-)




    JAss :keks

  • ich finde es bisher absolut spannend! Kann das Buch kaum aus der Hand legen, verschlinge jede Zeile.


    Man gerät in eine Sog, die Geschichte um Raskolnikow zieht einen richtig hinein. Weiß nicht, wie ich das anders beschreiben soll.


    Schlimm war sein Traum (eigentlich doch eher das Träumen eines real erlebten Kindheitserlebnisses?) mit dem Pferdchen :cry


    Es zeigt zudem, dass Raskolnikow mal ein gefühlvoller Mensch gewesen sein muss, mit großer Empathie.


    Auch die Ausführung des Mordes, seine Zweifel, seine Wahnvorstellungen usw....man wird von der Intensität der Umschreibungen mitgerissen. Hab bisher noch nichts Vergleichbares gelesen.


    Seine Unschlüssigkeit zeigt, wie sehr er die Orientierung verloren hat, wie sehr er abdriftet.


    Boah, muss weiterlesen :-]

  • Hallo, Ihr Lieben!
    Ich hoffe, ich bin hier im richtigen Thread zu unserer heute gestarteten LR.


    Dass mir der Einstieg in die Geschichte so problemlos gelingen würde, hätte ich nicht gedacht, weil ich mit viel schwerer Kost gerechnet habe.
    Zumindest am Anfang liest sich der Roman aber ganz flüssig, und mir bereiten auch die russischen Namen noch keine Schwierigkeiten, wie von manchen Lesern aus dem Jahre 2006 angedeutet wurde.


    Unklar war mir zunächst noch das Motiv für Raskolnikows grausame Tat, aber ich denke, es muss die große Armut im Russland des 19. Jahrhunderts gewesen sein. Eine Armut, die wir uns heute wohl nicht einmal mehr vorstellen können.
    Wer würde sonst eine alte Frau (auch wenn sie eine Wucherin ist) so brutal erschlagen und deren zufällig heimkommende Schwester auch noch gleich dazu?

  • Hallo Sylli, danke, dass Du den Anfang gemacht hast. :wave


    Ich habe jetzt die ersten drei Kapitel gelesen (also bis einschließlich des Briefes).
    Insgesamt bin ich erstaunt, wie gut ich mit Dostojewskis Sprache klar komme (oder besser gesagt, mit Geiers Übersetzung). Das Buch saugt mich regelrecht auf und ich muss mich disziplinieren, nach einem Kapitel wieder aufzuhören.
    Ich finde die Beschreibungen im ersten Kapitel sehr gut, um einen Eindruck von Raskolnikow und seinen Lebensumständen zu bekommen. Allerdings ist der erste Eindruck von Raskolnikow ja eher negativ – griesgrämig, einzelgängerisch, egozentrisch. Umso überraschter war ich, als mit dem Brief eine andere Facette eröffnet zu werden scheint. (Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, wie das weitergeführt werden wird.) Aber zumindest scheint Raskolnikow ja gegenüber seiner Familie zu menschlichen Gefühlen, Rührung und Empathie fähig zu sein.
    Ich hätte von Dostojewski nun keine eindimensionalen Charaktere erwartet, bin aber trotzdem immer erleichtert, wenn solche gebrochenen, vielseitigen Gestalten entworfen werden.


    Ob der Mord nur aufgrund der Armut begangen wurde, ist mir noch nicht klar. Ich kann mir vorstellen, da steckt noch mehr an Erklärungspotential dahinter, aber das werde ich wohl demnächst herausbekommen.

  • Mir geht es so wie Dir , Vulkan!
    Das Buch übt eine ganz unheimliche Anziehungskraft auf mich aus. Aber vielleicht läßt sich daran das Genie des Autors erkennen.
    Dieser Albtraum mit dem Pferd hätte auch mir fast einen solchen beschert, und ich habe richtig Herzrasen bekommen. Schließlich hatte ich 19 Jahre lang ein Pferd, da tut mir so eine Schilderung bis in die Seele hinein weh.


    Ich hätte auch nicht gedacht, dass ich mit dem Stil so gut zurecht komme. Wirklich mehr als ausdrucksstark, die Dostojewski'sche Sprache.

    Sicher könnte das Tatmotiv auch ein anderes sein, aber ich habe vorerst einmal nach einer Erklärung gesucht und nur diese gefunden.
    Ich weiss nicht, ob Du schon dieses Gespräch gelesen hast, in dem es heißt, dass es in einer Gesellschaft wichtig ist, dass es dem Einzelnen der Mittelschicht gut geht, denn dann geht es auch den Ärmeren wiederum etwas besser als den Armen in einem Land, in dem es um die Wirtschaft insgesamt schlecht steht. Dort ist die Hemmschwelle für Verbrechen aus der Not heraus vieler niedriger als in reicheren Ländern. Damit hat er ja nicht unrecht. Wenn man sich in der Welt so umsieht findet man das ja oft genug bestätigt.
    Und so wie er das Leben in Petersburg schildert und auch die Personen (z. B. ihre Kleidung, ihre Wohnungen), muss das schon sehr schlimm gewesen sein.
    Mal sehen, ob es sonst noch einen Grund für so eine Tat gäbe.


    Mir ist dieser Raskolnikow vorläufig noch nicht unsympathisch. Das begangene Verbrechen belastet ihn psychisch ja sehr.

  • Hallo Sylli,
    ich lehne mich jetzt natürlich zu weit aus dem Fenster, weil ich ja noch lange nicht den Abschnitt durch habe. Ich meinte vielleicht auch weniger das Motiv als das dahinter stehende Menschenbild. Dostojewski hat mit der alten Dame ja einen sehr hilflosen Menschen sterben lassen - wieso gerade diese Kombination? Aber wie gesagt, ich melde mich, sobald ich mit dem Abschnitt fertig bin, alles andere wird sonst reines Fabulieren. :wave

  • Hallo:wave


    schön, dass ich Euch gefunden habe. ich bin dabei. Wie schon mal irgendwo geschrieben,habe ich das Buch früher schon mal zweimal angefangen.
    Ich fange erst morgen an zu lesen , muss heute noch ein WB auslesen.


    Grüsse
    Eva

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  • Ich habe heute damit angefangen und ich muß sagen, es liest sich besser und flüssiger als ich erwartet habe.


    Das Personenregister habe ich vorher schon mal kurz überflogen und es ist ja wirklich verwirrend, daß manche Personen mehrere Namen haben ?(


    Bis jetzt finde ich mich gut zurecht und kann mir die Atmosphäre in der Zeit sehr gut vorstellen. Ich bin jetzt gerade bei dem Brief, den er von seiner Mutter erhält und wie er sich hineinsteigert und jetzt schon den zukünftigen Mann seiner Schwester nicht mag. Bin mal gespannt, wenn er ihn kennenlernt, ob sich dieser Eindruck verfestigt oder ob sich was an seiner Einstellung ändern wird oder was der künftige Ehemann wirlich für ein Typ sein wird.

  • Ich bin noch relativ am Anfang,aber auch sehr verwundert das es so flüssig zu lesen ist. Ich weiss nicht was ich erwartet hatte, jedenfalls nicht, dass sich das Buch so gut lesen lässt. Was Raskolnikow betrifft, so scheint er ein recht verdriesslicher junger Mann zu sein. Ich bin mir noch nicht schlüssig wo ich ihn hinstecken soll... Ich finde im 1. Kap. die Lebensumstände sehr eindrücklch und anschaulich geschildert. Nun bin ich gespannt wie es weiter geht..

  • Ich habe jetzt gerade den ersten Teil beendet (anscheinend Kapitel 1-7 der alten LR). Und ich mir geht das ewige Geseiere gehörig auf den Wecker. Kann der Mensch nicht einfach mal sagen, was er denkt? Irgendwie ist es ein ewiges Hin und Her, vielleicht so oder doch nicht, oder doch so ...?
    Ich quäle mich momentan nur durch das Buch, das ist übrigens mein dritter Anlauf - anscheinend sind solche Klassiker einfach nichts für mich.