Eines sei vorausgeschickt: Lesen kann der Bursche!
Man schreibt das Jahr 2012 und da den 19. Oktober. Es ist 19 Uhr und wir befinden uns im Literaturhaus Schleswig-Holstein in Kiel.
Dieter Neumann ist angetreten um aus seinem Buch "Die Narben der Hölle" zu lesen.
Nach einer kurzen Begrüßung durch die Veranstalterin liest er einige Abschnitte aus seinem Buch vor.
Die Abschnitte waren so gewählt, dass man zwar einen sehr guten Eindruck von dem Buch bekommt, trotzdem wird von der Handlung nichts Wesentliches verraten. Die Spannung für die potentiellen Leser bleibt erhalten.
Eigentlich ein perfekter Lesungsablauf. Und uneigentlich auch.
Hervorzuheben ist, dass Dieter Neumann wirklich wunderbar liest. Da wird nichts monoton vorgetragen - ganz im Gegenteil. Nicht nur seine Schreibfeder auch seine Stimme ist ein Werkzeug, dass er genau - wie die Schreibfeder - sehr gut einzusetzen weiß. Die Atmosphäre des Buches nimmt die Zuhörer sehr schnell gefangen. Und so hört mit gespannt zu und staunt über die Authenzität der Erzählung.
Nach einer kurzen Pause berichtet Dieter Neumann dann sehr ausführlich und sehr interessant über die Hintergründe seines Buches, macht so die Zuhörern vertraut mit den politischen, kulturellen und religiösen Gegebenheiten Afghanistan. Auf die Fragen seiner Zuhörer geht er ausführlich ein und - wenigstens gilt das für mich - ging mit dem Gefühl bei einer interessanten Lesung und einem wirklich anregenden Abend dabei gewesen zu sein.
Mein Tipp: Wer es kann, sollte unbedingt an einer Lesung von Dieter Neumann teilnehmen. Es lohnt sich - ohne Wenn und Aber.
Der Ausflug von Hamburg nach Kiel hat sich für mich in jeder Beziehung gelohnt.