Impfungen bei Erwachsenen
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Oooooh,wenn es um Risikogebiete geht, müßte ich mich auch gegen Idiotie impfen lassen. Geht nur leider nicht... es gibt einfach zu viele verschiedene Virenstämme davon...
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Einfach ums abzurunden: Neben den Klassikern Polio, Diphterie und Teternus, dazu FSME, für alle, die viel draußen sind, wäre da noch etwas Überdenkenswertes:
Tollwut.
Ich bin seit meiner ersten Fernreise gegen Tollwut geimpft und lasse auch, obwohl teuer, regelmäßig auffrischen. Denn wenn man erstmal gebissen ist (Fuchs, Hund, Katze, Affe!!, Fledermaus etc), ist man eigentlich schon tot.Tatsächlich ist die Tollwut in Deutschland aber auch noch verbreitet (Stimmt nur bedingt, ich habe gerade nochmal nachgelesen: Deutschland gilt seit einigen Jahren als tollwutfrei, nicht jedoch nach den strengeren Regeln der WHO). Mein Heimatort liegt am Rande eines ausgedehnten Waldgebietes. Ich erinnere mich an eine äußerst unheimliche Begegnung mit einem Fuchs, der mich verfolgt hat ...
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Das stimmt SteffiB... Bei uns laufen einem regelmäßig Füchse über den Weg, selbst mitten in der Stadt waren Nacht welche zu sehen! Und um KN rum dauert es bis man Wald sieht...
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Ich bin auch gegen die Standard-Sachen geimpft: Polio, Tetanus, Diphterie, Röteln, Masern, Mumps, Tuberkulose. Außerdem FSME (müsste ich evtl. auffrischen... ), gelegentlich Grippe, wenn ich nicht zu faul bin, HepA und HPV.
Was mir fehlt sind Pocken, das wurde in meiner Generation einfach nciht mehr gemacht. Dann noch Keuchhusten und irgendwas bakterielles, was bei Kindern hier standardmäßig geimpft wird. Diese beiden Sachen wurden in Rußland, wo ich herkomme, nicht gemacht. Als die Impfung gegen Windpocken rauskam, hatte ich die Krankheit schon durch, brauchte ich also nicht mehr.
Ich glaube generell würde ich eher dazu raten, sich impfen zu lassen, vor allem wenn man Impfungen sonst auch gut vertragen hat. Durch die fehlende Impfpflicht sind viele Krankheiten verbreiteter als man glaubt. Ich kenne Ärzte, die haben Patienten durch Tetanus verloren. Das kann man sich in unserer Zeit gar nicht mehr vorstellen eigentlich...
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Was Tollwut angeht: ich bin Stadtmensch durch und durch und kaum im Wald anzutreffen.
Meine Mutter wurde mal von unserem Hund gebissen und aufgrund der Situation konnte Tollwut nicht ausgeschlossen werden. Sie erhielt dann am selben Tag noch eine Tollwutimpfung und der Arzt meinte damals, im Zweifelsfall sollte man sich sofort impfen lassen, für einen Stadtmenschen ist die Tollwutimpfung aber eigentlich eher unnötig.
Hat man aber selbst einen Hund, mit dem man viel draußen und im Wald unterwegs ist, macht das Ganze eher Sinn, ist aber selbst dann nicht wirklich prophylaktisch nötig. Man muß halt einfach sensibel sein, wenn was Verdächtiges passiert ist und dann schnell reagieren.
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Ich habe bisher auch noch nie gehört, dass man sich prophylaktisch gegen Tollwut impfen lässt, nur wenn es tatsächlich einen Vorfall gab. Von einem Hund gebissen zu werden finde ich auch noch recht wahrscheinlich, aber von einem Wildtier? Kommt sowas vor? Wir wohnen hier auch etwas ländlicher und mein zukünftiger Schwiegervater ist seit seiner Jugend im Wald als Jäger unterwegs. Da sind aber bisher nur die Zecken ein Problem, er hat auch eine Borreliose (gegen FSME ist er geimpft). Und hier ist/war eigentlich auch Tollwutgebiet.
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Zitat
Original von Juliette
Von einem Hund gebissen zu werden finde ich auch noch recht wahrscheinlich, aber von einem Wildtier? Kommt sowas vor?
Durch die Krankheit werden die Tiere irgendwie kirre und halten keinen Abstand mehr/ sind nicht mehr scheu.
Deswegen kann ich mir gut vorstellen, dass ein erkranktes Wildtier auf einen losgeht, wenn man ihm zufällig über den Weg läuft.Zu der Prophylaxe-Sache: Ich denke mal, dass es sehr regionsabhängig ist. Bei uns ist es vielleicht nicht so nötig. Da Steffi auch von Äffchen schreibt: Wenn man gebissen wird, während man durch den Dschungel latscht, ist u.U. kein Arzt/Krankenhaus in der Nähe. Vorausgesetzt, das entsprechende Land ist überhaupt mit dem Impfstoff versorgt.
EDIT: Wikipedia sagt:
"Ist das Virus durch den Biss direkt in die Blutbahn gelangt, erreicht es das Zentralnervensystem sehr viel schneller. Nur während der mehr oder minder langen Frühphase, also in den ersten Stunden, ist noch eine postexpositionelle Impfung sinnvoll. Sobald das Virus das Gehirn erreicht hat, ist eine Impfung nicht mehr wirksam."Also vermutlich wirklich eine Frage davon, wie schnell man den nächsten Arzt erreicht.
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Original von nofret: Hepatitis ist meiner Meinung nach überflüssig wenn Du nicht in einem medizinischem Beruf arbeitest.
Angeblich gab es in den letzten Jahren in Italien mehrere Fälle, in denen sich die Erkrankten dank Meeresfrüchten eine Hepatitis zugezogen haben.
Wenn man sich einmal damit beschäftigt, wo Muscheln sich gern aufhalten, um an Nahrung zu kommen, dann möchte ich allerdings nicht nur auf Muscheln, sondern auch auf weiteres Meeresgetier auf dem Teller verzichten. -
Ich bleibe da bei meiner Meinung, jeder sollte das selbst für sich entscheiden, ich persönlich halte es jedoch nicht für jeden nötig.
Was die Meerestierchen anbelangt so betrifft dies hier die Hep. A, die ist akut, wird nicht chronisch und die kann man gut überstehen. Nicht angenehm, aber welche Krankheit ist das schon...?
Ich bin vielleicht deshalb so eingestellt, weil ich tagtäglich mit irgendwelchen ekeligen Keimen in Kontakt bin, weiß der Geier was alles.
Und wenn es nach Sachen in Lebensmitteln geht, könnte man sich prophylaktisch gegen alles impfen lassen was geht und den Rest einfach nicht essen. Was wohl einiges wäre.Wie gesagt, jeder muss das für sich selbst wissen.
Ich werde weiterhin meine Meerestierchen und alles andere futtern, und wenn ich was krieg dann krieg ichs halt.
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Original von Juliette
Ich habe bisher auch noch nie gehört, dass man sich prophylaktisch gegen Tollwut impfen lässt, nur wenn es tatsächlich einen Vorfall gab. Von einem Hund gebissen zu werden finde ich auch noch recht wahrscheinlich, aber von einem Wildtier? Kommt sowas vor?Ich hab letztens erst von jemandem gehört, der von einer Fledermaus gebissen worden ist, die er unvorsichtigerweise angefasst hat.
Wer mit Wildtieren arbeitet (Einfangen und zählen oder mit Peilsendern markieren) würde von einer prophylaktischen Impfung wohl schon profitieren.
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Absolut empfohlen wird Tetanus (dagegen gibt es keine Therapie. Bei Ausbruch zu 100 Prozent tödl., Infektion schon Beileidstelegramm Gartenarbeit mögl.) , Diphtherie und Polio. Gibt es mittlerweile als dreifach-Impfstoff.
Wenn es schon länger als 10 Jahre her ist, seit du deine letzte Impfung hattest, benötigst du eine Grundimmunisierung, d.h. Insgesamt. Drei Impfungen innerhalb eines Jahres, dann reicht alle 10 Jahre eine Auffrischung.Hepatitis B wird bei Erwachsenen für risikobehaftete Berufsgruppen, wie z.B. Ärtze, Krankenschwestern u.a empfohlen.
Grippeimpfung wird für Personen älter als 60 oder für Berufsgruppen mit viel " Kundschaft" empfohlen. Z.B. Auch für alle die im Krankenhaus arbeiten.
FSME: nur in Risikogebieten empfohlen, jedoch gehen die Meinungen der Ärzte auch da weit auseinander.
Pneumokokken: hängt davon ab, ob du zu bestimmten Risiokogruppen hgehörst. Z.B. Nach Milzentfernung absolut zwingend. Empfohlen aber auch bei bestimmten chronischen Erkrankungen.
Hepatitis A nur vor bestimmten Reisen genauso wie diverse ander Impfungen, Z.B. Gelbfieber.
Tollwut wird hierzulande nicht prophylaktisch geimpft. von Füchen, lebend oder tot soll man allgemein eh die Finger lassen, da sie ziemlich viele Krankheiten übertragen können.
Ich würde mich an die Empfehlungen der STIKO ( ständige Impfkommission) halten. Auch unter Ärzten gibt es unterschiedliche Meinungen. Frage 6 Ärtzte und du erhältst 7 Meinungen
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zur Tollwut-Impfung:
Eine Impfung ist je nach Beruf sinnvoll (Tierärzte sind i. d. R. geimpft; auch landwirtschaftliche Nutztiere können z. B. durchaus Tollwut bekommen und übertragen, z. B. Rinder auf der Weide). Aber es kommt auch immer wieder vor, dass Leute Hunde aus dem Ausland mitbringen (illegal und ungeimpft), die dann plötzlich doch Tollwut haben Solche Fälle gibt es auch in Deutschland immer wieder (wenn auch vereinzelt).Auch im angrenzenden Ausland / beliebten Urlaubsländern werden durchaus Tollwutfälle gemeldet, daher ist eine Tollwut-Prophylaxe jetzt nicht sooo abwegig. Eine Übersicht erhält man bei der OIE (Rabies auswählen bei terrestrischen Krankheiten)
Ich kenne viele Leute, die Tollwut geimpft sind (und das sind nicht nur Tierärzte ;-)) , meist aufgrund entsprechender Urlaubsziele.In Deutschland ist die Situation momentan entspannt, aber Fledermaustollwut wird immer mal wieder diagnostiziert.
Und wer bleibt denn wirklich entspannt, wenn man selbst oder sein Kind z. B. von einem streunenden Hund gebissen wird und sich das Tier dazu noch untypisch verhält (auch wenn das Risiko, in Deutschland mit Tollwut infiziert zu werden sehr gering ist). Eine sichere und schnelle Möglichkeit ist es im Zweifelsfall, wenn man das Tier einfangen und untersuchen lassen kann. Die Diagnostik ist innerhalb weniger Stunden fertig und man hat Gewissheit ob eine nachträgliche Impfung notwendig ist... -
Ja. Je nach Beruf und Endemiegebiet wird eine Impfung empfohlen. Aber nicht generell. Und ruhig bleibt bestimmt niemand, der oder dessen Kind von einem Tier gebissen wird.
Mit der sekundären Immunisierung wird sofort begonnen , wenn man das über das Tier nichts näheres weiß, bzw. dessen Erkrankungsstatus nicht überprüfen kann.Wichtig ist, das man bei einem Biss an eine mögliche Tollwutgefahr denkt.
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Na, ich hab ja nächste Woche meinen Termin beim Arzt und bin gespannt, wozu er mir alles rät.
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Original von Batcat
Na, ich hab ja nächste Woche meinen Termin beim Arzt und bin gespannt, wozu er mir alles rät.Falls er sich nicht sicher ist, kannst Du ihm ja den Ausdruck dieser thread-Empfehlungen unter die Nase halten
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Jau, und dann weisen wir uns gegenseitig in die Klapse ein.
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Hm, bei uns auf dem Gymnasium war ich fast die Einzige in der Klasse, die nicht gegen Tollwut geimpft war... das musste nämlich dann angegeben werden für die Klassenfahrt, damit ich dann im Zweifelsfall die Impfung kriege, wenn ich gebissen werden sollte.
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Aaaaaaaaaalso, der Onkel Doktor hat mir heute folgendes empfohlen:
Die 3-fach Kombi aus Tetanus, Diphterie und Keuchhusten. Außerdem meinte er, ich solle auch mal über die Zeckenimpfung nachdenken. Wir gehören inzwischen zum Risikogebiet und auch wenn jeder meint, er ist ja nicht viel draußen, sind Komplikationen nach Zeckenbissen ein viel häufigeres Problem als Tetanus.
Man kann auch beides gleichzeitig impfen. Das wäre ja glatt eine Überlegung wert: Da ich ja bei Spritzen eh umkippe, kriege ich die 2. vielleicht gar nicht mit...