Dies ist der zweite Band einer Trilogie, der erste Band heißt “Hotel Quadriga”. Es geht in den Romanen um die Hoteliersfamilie Jochum, die das fiktive Hotel Quadriga gründet und betreibt. Reales Vorbild für das Hotel ist das Hotel Adlon am Brandenburger Tor (das Quadriga steht an der selben Stelle).
Im Gegensatz zum Adlon-Roman “Unter den Linden Nummer Eins” von Jürgen Ebertowski geht es bei der Quadriga-Trilogie jedoch weniger um das Hotel selbst, sondern in erster Linie um die Besitzerfamilie. Weder die Gäste des Hotels noch das Personal spielen herausragende Rollen, insgesamt werden insbesondere in “Viktoria” sogar recht wenige Personen dieser beiden Kreise überhaupt namentlich erwähnt. Im ersten Band geht es hauptsächlich um den Aufbau des Hotels und die Etablierung in Berlin, dort steht also das Hotel noch etwas mehr im Fokus.
Der Roman “Viktoria” ist in sich abgeschlossen, ich würde dennoch dazu raten, mit dem Roman “Hotel Quadriga” zu beginnen, auch wenn alle für die Handlung wesentlichen Punkte noch einmal kurz wiederholt werden. Die Handlung dieses zweiten Romans beschreibt das Leben der Hoteliersfamilie während des dritten Reiches. Dabei gelingt es der Autorin, die Protagonisten so zu verteilen, daß man in viele “Bereiche” des Lebens in Hitlerdeutschland Einblick bekommt. Der Blickwinkel bleibt jedoch im Großen und Ganzen auf den deutschen “Tellerrand” beschränkt, mit dem Schwerpunkt Berlin als Lebensmittelpunkt der Familie.
Ich fand den ersten Teil zwar durchaus gelungen, aber der Roman “Viktoria” ist meiner Ansicht nach noch deutlich besser gelungen. Das liegt wohl vor allem daran, daß der Umfang des Romans (560 Seiten) nur etwas geringer ist als der erste Teil (620 Seiten), dabei aber einen wesentlich kleineren Zeitrahmen abdeckt und damit das Geschehen viel intensiver erlebbar macht.
Fazit: Ich habe dieses Buch verschlungen und kann es Euch nur wärmstens empfehlen, wenn Ihr Euch ein bißchen für deutsche Geschichte interessiert.