Das leidige Thema Erscheinungstermin Buch vs. eBook

  • So, ich hab das mal überprüft.


    Wenn man meine gelesenen Bücher 2012 anguckt, dann sieht es gar nicht so, aus würde ich dem eBook den Vorzug geben:


    eBooks: 14
    Papierbücher: 28


    Wenn man die Bücher aber aufschlüsselt, dann sieht es so aus:


    eBooks:
    - geliehen (Onleihe): 1
    - geschenkt (Gratisdownload): 2
    - neu gekauft: 11


    Papierbücher:
    - gebraucht gekauft (Oxfam): 4
    - geliehen (Stadtbücherei): 11
    - geschenkt (Bücherschrank): 1
    - Mängelexemplar: 4
    - neu gekauft (aber nicht unbedingt in diesem Jahr): 7
    - Re-Read (schon im Regal gehabt): 1



    Wenn man meine in diesem Jahr gekauften Bücher analyisert, die ja nicht unbedingt identisch sind mit denen, die ich auch gelesen habe, dann sieht es so aus:


    - Ebooks (nur solche. für die ich tatsächlich etwas bezahlt habe, keine Gratisdownloads): 23
    - Amazon Market Place: 5
    - Mängelexemplar (aus Kiste gezogen): 5
    - Oxfam: 2
    - Neu: 4 (ein Bildband, zwei Comics, ein Reiseführer)

  • Zitat

    Original von Delphin
    Also, ich würde mir keinen illegalen Scan runterziehen, aber Bücher, die es nicht für den Kindle gibt, parke ich erstmal auf der Wunschliste und gucke, ob meine Bücherei sie anschafft, oder ob es sie irgendwann doch als Kindle-Version gibt. Und manchmal finde ich sie dann ja auch im Oxfam-Shop oder über Amazon Marketplace. Die Handvoll Papierbücher, die ich dieses Jahr neu gekauft habe, waren Bildbände, Comics und ein Reiseführer.


    Genauso handhabe ich das auch und illegale Dowloads kommen für mich nicht in Frage.


    Für mich besteht ein Unterschied zwischen eBook und Taschenbuchausgabe, deshalb erwarte ich auch, dass das eBook zeitnah zum Hardcover erscheint, falls es sich um eine Neuerscheinung handelt.


    Ich sehe aber nicht ein, bei einem vor längerer Zeit erschienen Buch mit bereits angekündigtem Termin für die Taschenbuchausgabe den an das Hardcover angepassten höheren eBook-Preis zu zahlen, weil vorher schnell noch das eBook veröffentlich wird. Da warte ich ab, bis das Taschenbuch erscheint und hoffe auf ein entsprechendes Sinken des eBook-Preises.

  • Es passt zwar hier nicht so ganz rein und dennoch ... es zeigt wohin es gehen wird...


    die berühmteste Zeitung der Welt NEWS WEEK stellt zum Ende d. Jahres ihren print ein.
    Die Zeitg. ist ab Januar nur als download verfügbar.


    So wird es in den nächsten Jahren auch eine massive Änderung in der Buchwelt geben.
    Ich sage voraus, dass es zuerst dem HC an den Kragen gehen wird.
    Die Prod.kosten stehen in keiner Relation mehr zur Auflage. :wave


  • Das liegt aber weniger am Format, als viel mehr an der Finanzkrise und den neuen Besitzern.

  • es kriselt aber gewaltig im Blätter/Buchwald. Da nehmen Verlage keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten der Leser, zumal es auch wegen der Krise???? auch ständig rückläufig ist.


    Wenn ein Publikumsverlag wie Lübbe im July mehr downloads hatte, als print...da gerätst du als GF schon ins Grübeln :gruebel

  • Zitat

    Original von Whooomaster


    Das liegt aber weniger am Format, als viel mehr an der Finanzkrise und den neuen Besitzern.


    Das liegt meiner Meinung nach wohl eher am Inhalt, den innerhalb nur eines Jahrzehnts schrumpfte die Auflage von 4 auf 1,5 Millionen, entsprechend laufen Verluste auf und mit dem neuen Format spart man eben Kosten, bevor sich News Week dann irgendwann ganz zu Grabe legt.


  • Erstens - mag kleinlich klingen - ist Newsweek keine Zeitung sondern eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift. Zweitens ist in meinen Augen das Time Magazine noch ein wenig bekannter.


    Und ich bin der Ansicht, dass eine Wochenzeitschrift in Zeiten des Internet erheblich an Attraktivität verliert, weil es leicht ist schnell an aktuellere Informationen zu kommen, noch dazu kosten.
    Ein Buch hingegen, insbesondere ein gebundenes, hat für mich eine ganz andere und nicht zu vergleichende Bedeutung. Als Geschenk, als etwas Besonderes für mich usw.


    Auch wenn der Buchmarkt schnelllebig geworden ist, so kann das mMn kaum mit einem Nachrichtenmagazin verglichen werden.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Zitat

    Original von hef
    es kriselt aber gewaltig im Blätter/Buchwald. Da nehmen Verlage keine Rücksicht mehr auf die Befindlichkeiten der Leser, zumal es auch wegen der Krise???? auch ständig rückläufig ist.


    Wenn ein Publikumsverlag wie Lübbe im July mehr downloads hatte, als print...da gerätst du als GF schon ins Grübeln :gruebel


    Da stimme ich dir zu, ähnliches war ja auch letztens bei Libri die entschieden haben ihren Fokus auf eBooks zu legen (im Onlinebereich).


    Man darf allerdings nicht vergessen, das durch die viele Werbung und den Anreiz mit etwas neuem zu spielen auch viele neue Leser dazu gekommen sind.

  • ottifanta


    Zitat:
    Original von hef
    Es passt zwar hier nicht so ganz rein und dennoch ... es zeigt wohin es gehen wird...


    die berühmteste Zeitung der Welt NEWS WEEK stellt zum Ende d. Jahres ihren print ein.Die Zeitg. ist ab Januar nur als download verfügbar.So wird es in den nächsten Jahren auch eine massive Änderung in der Buchwelt geben.Ich sage voraus, dass es zuerst dem HC an den Kragen gehen wird.Die Prod.kosten stehen in keiner Relation mehr zur Auflage. WinkenErstens - mag kleinlich klingen - ist Newsweek keine Zeitung sondern eine wöchentlich erscheinende Zeitschrift. Zweitens ist in meinen Augen das Time Magazine noch ein wenig bekannter.Und ich bin der Ansicht, dass eine Wochenzeitschrift in Zeiten des Internet erheblich an Attraktivität verliert, weil es leicht ist schnell an aktuellere Informationen zu kommen, noch dazu kosten.Ein Buch hingegen, insbesondere ein gebundenes, hat für mich eine ganz andere und nicht zu vergleichende Bedeutung. Als Geschenk, als etwas Besonderes für mich usw.Auch wenn der Buchmarkt schnelllebig geworden ist, so kann das mMn kaum mit einem Nachrichtenmagazin verglichen werden.


    Die News Week ist von mir nur als Synoym für den Wandel des prints gemeint. Ihr fallt immer wieder darauf rein, euch an einem Reizwort festzuklammern und zu posten, was das Zeug hergibt.


    Lasst doch mal von euren, seit Erfingung der Schrift lieb gehabten prähistorischen Vorstellungen los, wie das weitergeht. Es geht eben so nicht mehr weiter. Einfach mal loslassen und der Dinge harren, die da kommen. Aber, wie heißt es bei uns im Sauerland? Wat de Buer nich kennt, datt frett er nich.

  • Zitat

    Original von ottifanta
    Und ich bin der Ansicht, dass eine Wochenzeitschrift in Zeiten des Internet erheblich an Attraktivität verliert, weil es leicht ist schnell an aktuellere Informationen zu kommen, noch dazu kosten.
    Ein Buch hingegen, insbesondere ein gebundenes, hat für mich eine ganz andere und nicht zu vergleichende Bedeutung. Als Geschenk, als etwas Besonderes für mich usw.


    Entwicklungen auf dem Zeitungs-/Zeitschriftenmarkt halte ich nicht für vergleichbar mit der Entwicklung auf dem Buchmarkt - weil dieser Markt von Abonennten lebt. Ein Zeitschriftenabo kommt auf circa 200€ pro Jahr, eine überregionale Tageszeitung auf 400€, das sind typische große Posten, die gestrichen werden müssen, wenn das Geld knapp ist. (Aber auch aus inhaltlichen Gründen, wenn das Magazin jede Woche dünner wirkt.) Zählt man die wirtschaftliche Entwicklung dazu, eine junge Generation, die teils bis zum Alter von 35 nur Jahresverträge oder so genannte Praktikantenjobs gehabt hat, dann seht Ihr, wo den Zs-Verlagen die Abonennten fehlen. Ein Taschenbuch, das einen anlacht, ist dagegen selbst dann drin, wenn das Geld knapp ist.


    Lübbe berichtet offiziell von 10% des Umsatzes mit e-Books. Was wären dann die restlichen 90%?

  • Zitat

    Original von hef
    Lasst doch mal von euren, seit Erfingung der Schrift lieb gehabten prähistorischen Vorstellungen los, wie das weitergeht. Es geht eben so nicht mehr weiter. Einfach mal loslassen und der Dinge harren, die da kommen.


    Ganz klares: Nö!


    Das sehe ich eigentlich recht plakativ: Wir sind die Kunden, wir entscheiden selbst, was wir kaufen und lassen uns von einem Unternehmen nicht vorschreiben, was wir zu kaufen haben.


    Die Verlage, die "keine Rücksicht auf die Befindlichkeiten der Leser" nehmen, werden meiner Ansicht nach als erste vom Markt verschwinden.

    Ich sehe das ähnlich wie einige, die hier geschrieben haben: Wenn das Ebook später rauskommt, kaufe ich trotzdem nicht das Print. Und wenn der Verlag meint, mir seine Zeitung oder sein Buch eben nur noch online zu verkaufen, greife ich eben woanders zu, wenn ich lieber Print lese. Solange es gedruckte Zeitungen/Zeitschriften/Bücher zu einigermaßen akzeptablen Preisen gibt, wird für mich thematisch sicher immer wieder was dabei sein.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

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  • Zitat

    Original von hef
    Die News Week ist von mir nur als Synoym für den Wandel des prints gemeint.


    Sie taugt aber nicht als Synonym - als Begründung wurde die schlechte Anzeigensituation im (Print-)Zeitschriftmarkt genannt, weil gerade das Internet mit seinen vielen Werbeblinkern hier eine Menge potenzial abgeschöpft hat. Ob eine lustig werbeblinkende Newsweek-Onlineausgabe allerdings noch Käufer finden wird, wenn man die Nachrichten auf anderen werbeblinkenden Seiten umsonst bekommt, ist auch noch nicht entschieden. Ich schlage vor: Erstmal der Dinge harren, die da kommen, bevor man in der Entscheidung einer Zeitung schon den Untergang des Print hineininterpretiert.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Zitat

    Original von Buchdoktor


    Entwicklungen auf dem Zeitungs-/Zeitschriftenmarkt halte ich nicht für vergleichbar mit der Entwicklung auf dem Buchmarkt - weil dieser Markt von Abonennten lebt. Ein Zeitschriftenabo kommt auf circa 200€ pro Jahr, eine überregionale Tageszeitung auf 400€, das sind typische große Posten, die gestrichen werden müssen, wenn das Geld knapp ist. (Aber auch aus inhaltlichen Gründen, wenn das Magazin jede Woche dünner wirkt.) Zählt man die wirtschaftliche Entwicklung dazu, eine junge Generation, die teils bis zum Alter von 35 nur Jahresverträge oder so genannte Praktikantenjobs gehabt hat, dann seht Ihr, wo den Zs-Verlagen die Abonennten fehlen. Ein Taschenbuch, das einen anlacht, ist dagegen selbst dann drin, wenn das Geld knapp ist.


    :write
    Das sehe ich auch so. Den Zeitungsmarkt mit der Buchbranche zu vergleichen ist wie der berühmte Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen. Eine Zeitung liefert Informationen, die man sich im Falle eines knappen Haushaltsbudgets auch bequem aus anderen Quellen besorgen kann. Das Wichtigste bekommt man eh mit sei durch Radio, Fernsehen oder Internet. Dass es den Zeitungsverlagen schlecht geht, ist unter diesen Umständen klar.


    Dass Verlage nun eBooks parallel verkaufen, bedeutet doch nicht das Ende der gedruckten Bücher. Sie haben nur endlich kapiert, dass es eine Nachfrage nach elektronischen Büchern gibt. Wenn die Verlage die eBooks nicht selbst anbieten, holen sich die Interessenten diese Art Bücher eben irgendwo anders. Woher kommen sonst die Angebote in den Tauschbörsen. Dort hat man schon vor über fünf Jahren gescannte Bücher gefunden und damals gab es kaum Lesegeräte in der heutigen Form.