x Autor: Olaf Lange
x Titel: Das Haus am See
x Genre: Thriller/Horror
x Erscheinungsdatum: 10. Juni 2010
x 268 Seiten
x Novum Verlag
x ISBN: 3990031600
x Erste Sätze: Mike stand grinsend am Seeufer und hielt noch immer die Axt in seiner Hand. Er holte weit aus und schlug erneut zu. Grobe Holzsplitter flogen durch die Luft. Mit der anderen Hand wischte er sich den Schweiß von der Stirn. “Geschafft, das erste ist fertig”; sagte er laut zu sich selbst, warf die Holzscheite zu den anderen Holzresten auf einen Haufen und betrachtete sein Werk. Das erste von geplanten zehn, dachte er und stand stolz vor dem ersten fertig gestellten Holzhaus.
Klappentext:
Mike und Mary sind glücklich verheiratet und leben in einem kleinen idyllischen Ort in Nevada am Ufer eines Sees. Doch die Harmonie wird getrübt durch unheimliche Geschichten, die sich die Anwohner über den See erzählen. Noch dazu hat Mary ihre Eltern bei einem Flugzeugabsturz in ausgerechnet diesem See verloren. Seitdem hat die junge Frau panische Angst vor dem Wasser und meidet den See aufs Äußerste. Als eines Tages ein Flugzeug auf dem See treibt und ein Suchtrupp der Polizei anrückt, findet dieser abscheuliche Kreaturen auf dem Seeboden. Es scheint, als ob die Absturzopfer als lebende Tote im See gefangen wären. Mithilfe eines Spezialisten auf dem Gebiet Indianerzauber wollen Mike und Mary den Fluch brechen.
Rezension:
Gleich zu Anfang sei gesagt: Olaf Langes “Das Haus am See” sei nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Liebesfilm – denn dieses Buch ist alles andere als eine Schnulze.
Der Schreibstil des Autors ist größtenteils angenehm zu lesen. Das einzige, das ich hier störend fand war, dass vor allem im ersten Viertel des Buches permanent die Namen der Charaktere wiederholt werden. Es vergehen selten fünf Sätze, in dem nicht mindestens zwei Namenswiederholungen vorkommen. An dieser Stelle fragt man sich als Leser dann, ob der Autor das absichtlich gemacht hat oder ob es dieser nicht schafft einen Namen einfach mal durch ein “er/sie” oder ähnliches zu ersetzen. Aber wie gesagt wird das irgendwann weniger, beinahe so, als wäre das Buch auf zwei Etappen geschrieben worden.
Die Geschichte an sich könnte ich mir sehr gut als Klischee-Horrorfilm vorstellen, welche ich persönlich aber durchaus mag – man weiß einfach in etwa worauf man sich einlässt und stellt sich auf einen angenehmen Schauder ein. Ein immer wieder auftauchendes Flugzeug in einem See, das von verschiedenen Leuten des Nachts gesehen wird, ein Sheriff der offenbar mehr weiß, als er zugibt, ein Fluch und der Versuch ihn zu brechen, welcher aber alles nur noch schlimmer macht – am Ende die Eskalation.
Allerdings wurde die Story zum Schluss hin immer abstruser und abgefahrener und ich musste mit dem Gedanken “Was zur Hölle…” teilweise skeptisch die Augenbraue heben. Jedoch sei gesagt – am Ende gibt es eine unerwartete Wendung, die einen plötzlich alles verstehen lässt und welche auch irgendwie ziemlich traurig ist.
Die Charaktere an sich sind nicht sonderlich tief und vor allem fand ich Mary, Mikes Frau, ziemlich unsympathisch – einerseits zwar fürsorglich aber andererseits ziemlich herrisch und vor allem zickig… nervige Person. Wie gesagt – etwas Besonderes ist “Das Haus am See” nicht, aber es gibt deutlich schlechteres… allerdings auch besseres.
Fazit:
08/15-Horror mit unerwartetem Ende, welcher wohl hauptsächlich Fans dieses Genres für den Moment unterhalten wird.
Bewertung:
6 von 10 Sternen