Hautnah - Julia Crouch

  • Originaltitel: Every Vow You Break
    Taschenbuch: 592 Seiten
    Verlag: Ullstein Taschenbuch (5. Oktober 2012)



    Kurzbeschreibung:
    Lara verbringt einen langen heißen Sommer mit ihrer Familie an der amerikanischen Ostküste. Die Ferien sollen eigentlich ihre Ehe kitten. Aber dann geschehen merkwürdige Dinge in dem verschlafenen Ort. Gegenstände verschwinden, ihre Kinder geraten in Lebensgefahr und Lara fühlt sich ständig beobachtet. Niemand glaubt ihr, doch Lara weiß: Jemand hat es auf sie abgesehen. Um ihre Familie zu retten muss sie sich auf das gefährliche Spiel einlassen – auch wenn sie dabei ihr Leben riskiert …



    Autorin:
    Nach ihrem Studium der Theaterwissenschaften arbeitete Julia Crouch zehn Jahre lang als Bühnenschriftstellerin und Regisseurin. Sie hat bereits drei Kinderbücher und mehrere Bände mit Kurzgeschichten publiziert. Außerdem ist ihr Roman "Angsthauch" bekannt. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern in Brighton.



    Meine Meinung:
    Wo Thriller draufsteht, sollte auch Thriller drin sein. Ich bin enttäuscht von dem Buch, das eigentlich ein Frauenroman ist. Es geht um alles Mögliche, nur nicht um das in der Kurzbeschreibung "gefährliche Spiel". Was ist so spannend daran, wenn plötzlich frische Blumen auf dem Tisch stehen? Erst auf den letzten ca. 60 Seiten kommt es zu ungeahnten Wendungen und somit auch zum Showdown. Das Ende versöhnt den Leser leider auch nicht. Schade, denn die Autorin vergibt eine Menge Chancen, denn so, wie sie den verschlafenen Ort beschrieb und nach dem Prolog zu urteilen, hätte deutlich mehr passieren müssen für einen Thriller. Die Handlung plätschert aber vor sich hin und ist uninteressant.


    Ich werde so schnell keinen Roman von Julia Crouch anfassen. Leider.


    5 Punkte.

  • Zusammenfassung:
    Lara fährt mit ihrem Mann Marcus, den 16-Jährigen Zwillingen Olly und Bella sowie dem kleinen Jack nach Amerika. Marcus, Schauspieler, soll am Trout Island Theatre auftreten und somit haben Freunde, James und Betty, die ganze Familie nach New York eingeladen.
    Lara trifft dabei auf Stephen, ihre Liebe aus vergangenen Tagen und muss sich jetzt damit abfinden, dass er nun für einige Zeit in ihrer Nähe sein wird. Sie fühlt sich immer noch zu Stephen hingezogen und diesem geht es genau gleich.
    Nach einiger Zeit bemerkt Lara, dass sie und ihre Familie beobachtet wird. Sachen verschwinden und sie entdeckt komische Dinge. Lara lernt unter anderem Gina kennen, die ihr die Geschichte vom Larssen-Haus, dem Haus in dem Lara und ihre Familie wohnen, erzählt.
    Was Lara nicht weiß: Stephen hat eine Stalkerin die bald nicht nur sein Leben sondern auch das von Lara ruinieren will. Doch das ist nur das kleinste Problem.


    Meine Meinung:
    Ich muss sagen, dass das Buch am Anfang ziemlich langweilig ist und alles extrem in die Länge gezogen wird. Desweiteren komme ich auch ein bisschen durcheinander weil in einem Kapitel in der Sicht von Lara geschrieben wird, im nächsten dann aus der Sicht von Bella usw. dennoch liest es sich relativ flüssig und man kommt schnell weiter. Ebenfalls bin ich ein wenig von Marcus genervt. Er muss sich immer wieder wichtig machen, auch wenn (oder gerade weil) er als Schauspieler nicht gerade viel auf die Reihe kriegt. Ausserdem finde ich es ziemlich komisch, dass das Buch als Thriller beschrieben wird, obwohl man nach knapp 310 Seiten immer noch nichts davon bemerkt hat. Das Buch hätte Potential aber man hat leider nichts daraus gemacht.

  • @ Minusch


    Wenn es doch kein Thriller ist, wie du schreibst, wieso hast du den Thread dann hier bei den Thrillern eingestellt? Entscheidend ist ja nicht, was drauf steht, sondern was es ist. Und übers Verzeichnis und die Suche findet man das Buch immer.

  • Wiggli : Weil das Buch unter Thriller geführt wird, erschien es mir richtig, es so zu klassifizieren. Und auf den letzten Seiten wird es spannend, auch wenn es wenige sind. Sonst hätte ich es mir aussuchen können: Belletristik oder Drama vielleicht - mit Thrillerelementen. Vielleicht empfinden es andere Leser wieder anders. Das ist schwierig bei dem Buch.

  • Zitat

    Original von butterflyy
    Ich glaub das ist weil es teils teils ist. Man bekommt eher gegen Schluss den "Thriller" mit wobei es bis zur Mitte des Buches eher ein Frauenbuch ist. :/


    @Minusch..du warst schneller :lache


    He he, wir haben es beide so empfunden. ;-)

  • Naja, für mich ist ein Buch mit ein bisschen Thrillerelementen ganz zum Schluss kein Thriller, und wird von mir meist gnadenlos auch nicht hier eingestellt. Ganz egal, als was es klassifiziert worden ist. ;-)

  • Marcus Wayland erhält über die Sommermonate ein Schauspielengagement aus den USA. Sechs Wochen wird er mit seiner Familie, seiner Frau Lara, den sechzehnjährigen Zwillingen Bella und Olly sowie dem kleinen Sohn Jack in einem kleinen Dorf an der Ostküste leben. Nach ihrer Ankunft werden sie freudig aufgenommen, doch das Haus, dass der Familie als Unterkunft angeboten wird, ist heruntergekommen und birgt zudem noch ein düsteres Geheimnis. Lara, die eigentliche Hauptperson in diesem, ähh, Thriller, wird zur Babysitterin degradiert, während ihr Mann, tagelang seine Texte probt und sich ansonsten wenig um seine Familie kümmert. Die Zwillinge gehen ihren eigenen Weg und haben alsbald Anschluß gefunden. Nur Lara kann in diesem trüben Ort und in der unerträglichen Sommerhitze nichts mit sich anfangen. Als sie plötzlich einen alten Schauspielkollegen ihres Mannes wiedertrifft, bahnen sich lange unterdrückte Gefühle langsam zurück an die Oberfläche. Lara und Stephen, mittlerweile ein berühmter Schauspieler und Oscargewinner, kommen sich schnell näher, denn sie hatten vor Jahren schon einmal eine Affäre. Doch jeder positive Aspekt hat eine dunkle Seite und so sieht sich Lara bald mit einer gefährlichen Stalkerin, die es auf Stephen abgesehen hat, konfrontiert. Als plötzlich nicht nur Dinge verschwinden und wieder auftauchen, sondern auch ihr Leben und das der Kinder in Gefahr gerät, muss Lara handeln um ihre Familie zu schützen.


    Meine Meinung:
    Der Klappentext versprach einen spannenden Thriller, leider konnte die Entwicklung dem nicht ganz gerecht werden. Fesselnde Lesestunden waren mir leider nicht vergönnt, vielmehr musste ich mich durch seitenweise langweiliger Handlungen lesen, bevor die Geschichte überhaupt an Fahrt aufnahm.
    Lara fühlt sich unwohl in ihrer Haut, in ihrem Leben. In ihrer Ehe kriselt es und als Marcus auch noch ungehalten auf das neu anwachsende Leben in ihrem Bauch reagiert und sie mehr oder weniger zu einer Abtreibung überredet, hegt Lara die Hoffnung, in den USA, fern ihrer Heimat noch einmal von vorne beginnen zu können. Doch leider denkt ihr Mann gar nicht daran und verschwindet bis spät in die Nacht immer zu Textproben und anderen Dingen mit seinen neuen Schauspielkollegen. Zudem scheint er sich blendend mit der hübschen neuen Lady Macbeth, seiner Frau im Theaterstück, zu verstehen.


    Lara wird immer frustierter. Während sowohl ihr Zwilling Olly, als auch seine Schwester Bella, jeder für sich, schnell Anschluß finden, sitzt Lara tagaus, tagein, immer mit dem kleinen Jack herum und weiß nichts mit sich anzufangen. Doch dann trifft sie Stephen wieder, mit dem sie eine Affäre hatte und beide treffen sich von nun an, teils heimlich, teils unter einem Vorwand.


    Ich kann Lara schon verstehen, dass sie sich mehr von ihrem Leben versprochen hat. Als sie dann Stephen wiederbegegnet, kommen alte Gefühle zum Vorschein und nicht nur Stephen, sondern auch Lara fragen sich, was wäre wohl passiert, wenn sie beide zusammen gekommen wären und Lara nicht Marcus geheiratet hätte.


    Währenddessen lernt Bella einen Jungen aus dem Dorf kennen und verliebt sich schon bald in ihn. Damit kommt ihr Bruder Olly nicht zurecht, denn er hegt einen Besitzanspruch auf seine Schwester. Meiner Meinung nach, ist die Verbindung der beiden Zwillinge völlig überflüssig. Man hätte Olly getrost weglassen können, wenn er nicht am Ende noch eine wichtige Position einnimmt. Was sich die Autorin von der Beziehung der Zwillinge verspricht, ist mir schleierhaft. Es vereint weder spannende Thrillerelemente noch tragische Familiengeschichte miteinander und ist hier leider fehl am Platz.


    Alles in allem, handelt es sich bei dem Buch mitnichten um einen Thriller. Die Handlung nahm am Ende zwar etwas an Fahrt auf, doch hätte ich mir den späteren Verlauf eigentlich denken können, da die Lösung doch sehr einfach gestrickt ist. In meinen Augen hätte man den Roman gut um 200 Seiten kürzen können und mehr Augenmerk auf den Spannungsfaktor legen sollen. Schade Frau Crouch, ich hatte mir soviel mehr davon versprochen.


    Von mir gibt es 5 Punkte.

  • Hautnah


    Marcus Wayland geht für den Sommer nach Amerika an die Ostküste, um dort bei eine Shakespeare-Aufführung in der Provinz mitzuwirken. Seine Frau Lara und seine drei Kinder begleiten ihn, wobei jeder ein anderes Ziel verfolgt. Marcus, der in Großbritannien nicht sehr erfolgreich ist, hofft auf den großen Durchbruch als Schauspieler, Lara hingegen möchte sich über die Zukunft ihrer Ehe klar werden, sie hat gerade ein Abtreibung hinter sich, da Marcus für ein weiteres Kind nicht bereit war. In Trout Island angekommen, finden sie den Ort scheinbar ausgestorben vor, das Haus befindet sich in einem miserablen Zustand. Trotzdem versuchen die Waylands, jeder mehr oder weniger auf seine Weise, mit der Situation klar zu kommen. Dann geschehen die ersten mysteriösen Dinge.....


    Dies ist mein erstes Buch von Julia Crouch. Ansonsten mag ich Thriller sehr gerne und finde es toll, wenn die Spannung spätestens auf Seite 3 losgeht. Nicht jedoch in diesem Roman. Die Geschichte liest sich zuerst vielmehr wie eine Familiensaga mit den Höhen und Tiefen des Zusammenlebens. Spannung kommt da nicht wirklich auf. Trotzdem hat es die Autorin verstanden, die Geschichte so zu erzählen, dass man den Drang verspürt, immer weiter zu lesen. Dann auf den letzten 150 Seiten entwickelt sich der Roman dann doch noch zu einem Thriller und die Ereignisse überschlagen sich.


    Insgesamt betrachtet handelt es sich um eine unterhaltsame Lektüre, wer jedoch knisternde Spannung erwartet, wird wahrscheinlich etwas enttäuscht sein. Nichts desto trotz liest sich das Buch gut weg.

  • Ich schliesse mich den durchweg nicht so positiven Bewertungen hier an. Von einem spannenden Thriller ist dieses Buch meilenweit entfernt. Es ist ein Frauenroman, erzählt wir eine Familiengeschichte, in der die Spannung lange auf sich warten lässt. Es entsteht keine Atmosphäre beim Lesen, die Figuren mit ihren Alltagsproblemen sind nicht so beschrieben, dass ich sie hätte interessant finden können.
    So wie auch im Vorgänger „Angsthauch“ wartet die Autorin wieder mit einem überraschenden Ausgang der Geschichte auf. Hier trifft die Bezeichnung Thriller dann zu. Aber das konnte es für mich auch nicht mehr herausreißen. Ich werde wohl kein weiteres Buch der Autorin mehr lesen.