Alyson Noel: Soul Seeker 1 - Vom Schicksal bestimmt

  • Gestaltung:


    Ich liebe dieses Cover. Die Farben sind so auffällig und erfrischend und neu. Das Mädchen hat zwar eine komische Haltung und man kann das Gesicht nicht wirklich sehen, aber das symbolisiert vielleicht das Geheimnisvolle und Mystische. Die Raben passen super zur Geschichte. Meiner Meinung nach muss man dieses Buch aufgrund seines Covers einfach in die Hand nehmen, es zieht einen magisch an.


    Inhalt:


    „Plötzlich ist im Leben der 16-jährigen Daire Santos nichts mehr so, wie es war. Von einem Tag auf den anderen hat sie schreckliche Visionen, Krähen und Geister verfolgen sie, während die Zeit still zu stehen scheint. Und dann wird sie in ihren Träumen auch noch heimgesucht von einem unbekannten Jungen mit wunderschönen blauen Augen. Daire glaubt, den Verstand zu verlieren. Erst als sie zum ersten Mal Kontakt zu ihrer Großmutter aufnimmt, scheint sich alles zu klären. Denn von ihr erfährt sie, dass sie ein Soul Seeker ist. Nur sie hat die Fähigkeit, zwischen den Welten der Lebenden und der Toten zu wandeln. Doch dann begegnet sie Dace, dem Jungen mit den schönen blauen Augen in der Wirklichkeit, und von dem Augenblick an ringt ihre Großmutter mit dem Tod. Kann es sein, dass dieser charmante Junge nicht der ist, der er vorgibt zu sein und eine dunkle Gefahr von ihm ausgeht?“ (Quelle: http://www.randomhouse.de/Buch…n/Alyson-Noel/e411929.rhd)


    Daire ist ein ungewöhnliches Mädchen. Nicht nur, dass sie mit 16 Jahren schon um die ganze Welt gereist ist, nein, sie sieht auch ungewöhnliche Gestalten und Krähen. Doch leider glaubt ihr niemand, dass diese Visionen real sind und schon bald sieht es so aus, als würde sie in einer Nervenheilanstalt landen.


    Ihre einzige Rettung ist ihre Großmutter Paloma, die sie noch nie gesehen hat. Sie nimmt das Mädchen bei sich auf und erzählt ihr schließlich von ihrer Bestimmung. Daire ist eine Suchende und soll das Gleichgewicht zwischen Ober-, Mittel- und Unterwelt aufrecht erhalten.


    Doch sie hat keine Ahnung, wie sie das anstellen soll. Zum Glück weiß auch hier Paloma Rat und Daire macht sich auf die Suche nach ihrer wahren Identität, nach ihren Fähigkeiten, nach ihren Vorfahren, ihrer Aufgabe und ihrer Bestimmung.


    Leider stellt sich das schwieriger heraus, als Daire gedacht hat, vor allem, als ihr auch noch Dace, der Junge aus ihren Träumen im wahren Leben begegnet. Einerseits hat sie das Gefühl, sie wären füreinander bestimmt, andererseits lenkt er sie von ihrer Aufgabe ab, denn sie muss unbedingt herausfinden, was es mit der Familie Richter wirklich auf sich hat. Wieso sind diese und ihre Familie schon seit Generationen verfeindet? Warum hat die Familie im Dorf ihrer Großmutter so viel Macht? Und wie kann es ihr gelingen, die verschiedenen Welten im Gleichgewicht zu halten, wenn sie allein gegen so mächtige Feinde kämpfen muss? Oder ist sie am Ende gar nicht allein und auf sich gestellt?


    Jetzt geht es darum, zwischen Realität und Traum zu unterscheiden und hinter die Fassade zu blicken, denn nur so kann Daire erkennen, wer Freund und wer Feind ist und wie sie ihre Bestimmung erfüllen kann.


    Charaktere:


    Daire habe ich von Anfang an ins Herz geschlossen. Sie ist im Grunde ein vernünftiges und bodenständiges Mädchen, das das Beste aus ihrer Situation macht. Ihre Visionen machen ihr das Leben schwer, da ihre Mutter ihr nicht glaubt und auch sonst stößt sie damit nur auf Gegenwehr. Anfangs ist sie überhaupt nicht begeistert, dass sie zu einer Großmutter soll, die sie nicht kennt und die in einem Kaff wohnt, in dem es nicht einmal ein Geschäft gibt. Ich fand es absolut glaubwürdig, dass Daire sich nicht einfach in ihr Schicksal gefügt hat, sondern erst einmal richtig wütend auf ihre Mutter war und sich auf eigene Gewalt aus dieser Notlage zu befreien versucht hat. Auch die Geschichten, die Paloma ihr anfangs erzählt, erscheinen ihr nicht sehr glaubhaft. Doch nach und nach erkennt sie, dass ihre Großmutter es nur gut mit ihr meint und ihr helfen will, ihre Visionen in die richtigen Bahnen zu lenken, so dass sie ihr mehr nutzen, als zu schaden. Erst als Daire lernt ihr Schicksal anzunehmen, merkt sie, dass sie längst ein Zuhause gefunden hat und endlich weiß, was es heißt, eine Familie zu haben. Diese Entwicklung, die Daire durchmacht und dass sie nicht sofort alles weiß und beherrscht, gefielen mir wirklich gut und machten mir die Protagonistin echt sympathisch.


    Auch Paloma, Daires Großmutter fand ich richtig toll. Sie ist genau so, wie man sich eine Großmutter und Heilerin vorstellt. Sie spricht häufig in Rätseln und erzählt fantastische Geschichten. Außerdem hat sie immer einen Rat für ihre Enkelin und lässt ihr doch genug Freiraum, um eigene Erfahrungen zu machen und präsentiert ihr nicht immer sofort eine Lösung für jedes Problem. Ihr eigenes Leben stellt sie hinten an, denn ihr ist stets das große Ganze, ihre Bestimmung, wichtiger als ihr eigenes Glück.


    Dace ist eine ganz besondere Rolle in diesem Buch zugedacht und ich möchte lieber nicht zu viel über ihn schreiben, um nicht zu viel zu verraten.


    Doch dieses Buch ist auch voll von tollen Nebendarstellern. Da ist z.B. Jennika, Daires Mutter, die zwar etwas flippig und verrückt, aber trotzdem sofort zur Stelle ist, als Daire sie braucht. Oder Xotichl, die blinde Freundin von Daire, die trotz ihrer Sehschwäche, doch alles zu sehen scheint und das auf eine ganz besondere Weise.


    Schreibstil:


    Das Buch beginnt mit einem sehr rätselhaften „Damals“, in dem man ein wenig über Daires Familiengeschichte erfährt und neugierig gemacht wird. Danach geht es in der Gegenwart weiter und es wird erzählt, dass Daire Visionen hat. Sofort ist man als Leser mittendrin im Geschehen und versucht das „Damals“ mit der „Gegenwart“ zu verknüpfen und ahnt schon, worauf das Ganze hinauslaufen wird.


    An besonders spannenden Stellen gibt es oft einen Schnitt und man findet sich als Leser ein paar Tage oder Wochen später wieder und erfährt erst nach und nach, was wirklich geschehen ist. Das hält die Spannung aufrecht und man muss einfach weiterlesen, damit man weiß, ob man mit seinen Vermutungen richtig liegt.


    Bis auf das „Damals“ ist das gesamte Buch aus Sicht von Daire geschrieben und häufig kann man auch direkt eine ihrer Visionen miterleben und bekommt so, als Leser einen guten Einblick in ihre Gedankenwelt und kann Daires Handeln dadurch besser nachempfinden.


    Insgesamt ist das Buch sehr flüssig geschrieben und die Seiten fliegen nur so dahin. Sobald Daire bei ihrer Großmutter ist, erfährt sie immer wieder etwas Neues über sich und ihre Familie und so lüftet sich nach und nach, das Geheimnis der Suchenden und Daires Familie.


    Zum großen Showdown wird zwar toll hingeführt und man kann förmlich die Spannung greifen, das Ganze ging mir dann jedoch einfach zu schnell und zu glatt. Wobei das Ende darauf schließen lässt, dass es nicht wirklich das Ende war, sondern lediglich ein Aufschub. Das lässt mich hoffen, dass der nächste Band noch spannender wird. Außerdem wurden nicht alle Fragen beantwortet und neue Fragen haben sich aufgetan, so dass man der Fortsetzung regelrecht entgegenfiebert, um zu erfahren, was Daire, ihre Familie und ihre Freunde noch so erwartet.


    Das Besondere an diesem Buch ist sicher, dass die Ureinwohner Amerikas und die Schamanen darin eine wichtige Rolle spielen. Viele ihrer Bräuche fließen in die Geschichte mit ein und werden mit den phantastischen Elementen verknüpft. Dadurch ist dieses Buch, obwohl es wie in so vielen, um den Kampf zwischen Gut und Böse geht, doch etwas Neues und damit eine tolle Abwechslung zu den übrigen Fantasy-Geschichten.


    Fazit:


    Ich habe dieses Buch geradezu verschlungen. Die Bräuche und Rituale der Schamanen haben mich fasziniert und die Verknüpfung mit den phantastischen Elementen hat es spannend und zu etwas Besonderem gemacht.
    Dieser erste Band war ein richtig tolles Lesevergnügen und ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung und kann es kaum erwarten weiterlesen zu können.


    Diese Reihe hat richtig viel Suchtpotenzial und könnte sich zu einer meiner Lieblingsreihen entwickeln.


    Von mir bekommt das Buch 5 Punkte von 5.

  • Daire ist schon als kleines Kind von Filmset zu Filmset gezogen, da ihre Mutter Jennika eine gefragte Hollywood-Stylistin und alleinerziehend ist. Daires Vater ist bereits vor ihrer Geburt im Alter von 17 Jahren gestorben. Und so ist sie zwischen Stars und Filmcrew großgeworden und hat dabei gelernt, keinerlei Bindungen, weder zu Personen, noch zu Gegenständen aufzubauen. Sie ist ein hübsches Mädchen, das gerade 16 Jahre alt geworden ist und diesen Tag mit Vane, einem der Jungstars in Marokko außerhalb des Sets verbringt.


    Doch Daire ist kein normales Mädchen, quälen sie bereits seit einer Weile immer häufiger Visionen, in denen sie von leuchtenden Figuren und Krähen bedrängt wird. Zudem hat sie festgestellt, dass sie in der Lage ist, für wenige Momente die Zeit anzuhalten. Ausgerechnet heute wird sie wieder von ihren Visionen attackiert, doch diesmal sind sie so beängstigend, dass Daire einen psychischen Zusammenbruch erleidet. Von da an wird ihr Zustand immer schlimmer. Als Daire schon fast in die Psychiatrie eingewiesen wird, meldet sich überraschenderweise ihre Großmutter Paloma, von der Jennika seit der Beerdigung von Daires Vater nichts mehr gehört hat. Diese bietet an, Daire für eine Weile zu sich zu nehmen und obwohl Jennika bei diesem Gedanken unwohl ist, fürchtet sie die einzige andere Alternative und lässt sich auf das Angebot ein.


    Angekommen bei Paloma in New Mexico ist Daire zunächst sehr abweisend gegenüber ihrer merkwürdigen Großmutter, doch mit der Zeit siegt die Erkenntnis, dass diese ihr nicht nur helfen will, sondern auch als einzige dazu in der Lage erscheint. Hier erfährt Daire mehr über ihr besonderes, magisches Familienerbe und als sie dann Dace begegnet, dem Jungen mit den wunderschönen, blauen Augen aus ihren Träumen, ist sie vollends überzeugt, endlich das erste Mal in einem Zuhause angekommen zu sein. Doch ihre Fähigkeiten bringen eine große Verantwortung mit sich und Daire muss lernen, sie zu beherrschen, denn das Böse ist schon auf sie aufmerksam geworden und Palomas Kräfte beginnen bereits zu schwinden. Wird Daire es schaffen, sich gegen das Böse zu behaupten? Und weshalb hat sie schon vor ihrer Begegnung von Dace geträumt und fühlt sich magisch zu ihm hingezogen? Kann sie ihm trauen?


    Das Cover des Buches ist einfach eine Wucht und hat einen direkten Bezug zum Romaninhalt. Abgebildet ist eine junge Frau, die in die Tiefe fällt, umgeben von schwarzen Vögeln. Kombiniert mit den wunderschönen Farben, ist der Roman ein echter Hingucker und verdient schon allein deshalb - unabhängig von seiner tollen Geschichte - einen Platz in meinem Bücherregal.


    Geschrieben ist der Roman im Präsens, in der Ich-Form, aus der Sicht von Daire. Die Handlung beginnt unvermittelt und wirft seine Leser direkt ins spannende Geschehen. Schön fand ich auch die Beschreibung der spirituellen Leittiere direkt am Anfang des Buches, die im Laufe der Geschichte noch eine besondere Bedeutung bekommen.


    Daire ist ein sehr sympathischer Charakter, so dass es mir leichtfiel, einen Bezug zu ihr zu bekommen, und mich von ihr und dem Geschehen fesseln zu lassen. Trotz ihres jungen Alters hat sie aufgrund ihrer Erfahrungen in der Filmbranche bereits früh begriffen, dass der äußere Schein oft trügen kann. Zudem sorgen ihre ständig wechselnden Umgebungen dafür, dass emotionale Bindungen meist gar nicht erst entstehen. Umso mehr ist die Erfahrung, die ihr Aufenthalt bei ihrer Großmutter birgt, eine Offenbarung in vielerlei Hinsicht für sie. Zum ersten Mal in ihrem Leben hat sie ein Zuhause und ist umgeben von Menschen, die ihr etwas bedeuten. Doch sie spürt auch, dass sie diese Erfahrung verletzlich macht; doch missen möchte sie sie trotz allem nicht. Sie lernt Verantwortungsbewußtsein und viele andere Dinge, die ihr helfen, ihre Aufgabe zu meistern.


    Die Zwillinge Dace und Cade - allein das Wortspiel fand ich schon sehr interessant - unterscheiden sich äußerlich nur minimal, aber charakterlich sind sie wahrlich wie Tag und Nacht. Ist Darie anfangs verwirrt darüber, die beiden aus ihren Träumen im wirklichen Leben anzutreffen, muss sie schnell lernen, die Jungen zu unterscheiden. Doch es fällt ihr zunächst schwer, ihren Gefühlen zu vertrauen, da sie sich - trotz der oberflächlichen Ähnlichkeit - von dem einen angezogen und von dem anderen abgestoßen fühlt.


    "Soul Seeker - Vom Schicksal bestimmt" ist ein spannender und fesselnder Jugendfantasyroman aus der Feder von Alyson Noël, die bereits mit der "Evermore" - und "Riley - die Geisterjägerin" - Reihe eine Vielzahl von Lesern begeistert hat. Ich bin schon ganz gespannt auf die Fortsetzung, die voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres erscheinen wird.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Handlung:


    Daire ist nie ein ganz normales Mädchen gewesen. Sie sieht Dinge die sonst keiner sieht. Aber erst als sie ihre verschollene Großmutter kennen lernt erfährt sie mehr über ihre Gabe. Und da lernt sie auch die Zwillinge Dace und Cade kennen die total gleich aussehen, aber verschiedner nicht sein könnten....


    Meine Meinung


    Dies ist der 1. Teil einer momentan 4 - teiligen Reihe.


    Ich muss sagen den Anfang fand ich ziemlich schwach. Auch nach 200 Seiten hatte ich noch das Gefühl immer noch am Anfang zu stehen und von nichts ne Ahnung zu haben. Doch die zweite Hälfte des Buches war jedenfalls besser, wenn ich auch immer noch nicht alles super fand. Erst am Ende wurde ich richtig warm mit dem Buch, denn das Ende war wirklich gut.


    Mit dem Hauptcharakter Daire hatte ich so meine Problme. Besonders am Anfang. Dadurch dass sie erst nach 200 Seiten allmählich Interesse an den Dingen fand die sie was angingen erfuhr ich am Anfang ziemlich wenig bis fast gar nichts. In der Mitte wurde es besser mit Daire, aber noch nicht super. Auch am Ende fand ich sie noch nicht super toll, aber auf jeden Fall besser als am Anfang.


    Die Zwillinge Dace und Cade sind wirklich interessant. Leider erfährt der Leser erst nach ca. 200 Seiten endlich ihre Namen was teilweise bei mir zu Verwirrung führte und ich mit den beiden öfter mal durcheinander kam. Am Ende erfährt man etwas mehr über sie, aber für ein über 400 Seiten langes Buch sind sie mir generell einfach zu blass als äußerst wichtige Charaktere.


    Jennika ging mir gehörig auf die Nerven. Sie war so ne Person die meinte alles besser zu wissen als andere und sie wollte alles bestimmen egal ob die anderen damit einverstanden waren (also im Grunde ihre Tochter Daire).


    Paloma und Chay fand ich beide super. Leider waren sie mir wie Cade und Dace aber auch beide am Ende noch viel zu blass. Eigentlich erfährt der Leser das ganze Buch über kaum bis gar nichts über sie.


    Das Cover ist einfach wunderschön und harmonisch und stach mir von Anfang an ins Auge. Hätte ich nicht die Evermore-Reihe schon gekannt hätte ich mir das Buch wohl vor allem auch aufgrund dieses Covers gekauft. (Obwohl der Klappentext natürlich auch immer stimmen muss.)


    Ich werde die Fortsetzung auf jeden Fall lesen, denn ich will schon wissen wie es weiter geht. Und ich hoffe die Nebencharaktere gehen im zweiten Teil mehr in die Tiefe. Obwohl es der Titel irgendwie vermuten lässt. Denn am Ende hab ich mir schon ca. denken können was der Titel von Teil 2 zu bedeuten hat.