'Queens' Play' - Part 1, ch. V - Part 2, ch. II

  • Jetzt muss ich doch ein bisschen vorpreschen, weil ich nicht weiß, wie ich heute noch zum Lesen komme. Aber ist wieder die alte Sache, dass ich gerade bei Dunnett zu schnell die Eindrücke vergesse. Ich bin aber erst in der Mitte dieses Abschnitts. Aber jetzt zieht es an, jetzt liest es sich wieder sehr flutschfreudig.


    Kapitel 1/V
    Lymos neuer Bekannter Archie Abernethy/Abernaci ist also Turkey Mats Bruder. Da ich Mat beim letzten Mal GK sehr ins Herz geschlossen habe, habe ich mich besonders auf Archie gefreut, aber auch aus vielen, schon vorher angesprochenen Gründen. Interessant ist auch, dass Lymo sofort auf Distanz gehen will, als er das hört, weil es ihm immer noch zu schaffen macht, dass Menschen unter seinem Kommando und für ihn gestorben sind, speziell Mat. Aber interessanterweise scheint er das zu vergessen, als Archie meint, er solle nicht blöd sein und beginnt dann doch gleich, von "we" zu sprechen und Archie in seine Pläne und sein Vertrauen zu ziehen.


    Kapitel 1/VI
    "It was difficult not to like him, and few people tried." S. 78
    Ich weiß nicht warum, aber ich finde den Satz, über d'Enghien, wunderbar.


    Ein wenig rätselhaft finde ich, wie Lymo George Douglas "Scots Machiavelli" nennt. 1550. Noch nicht so lange nach dessen Lebzeiten. War der denn zu der Zeit schon so bekannt, dass sein Name ein Synonynm für gewisse Taktiken und Einstellungen war, so wie heute? Gut, ich erwikie, dass "Il Principe" 1532 veröffentlicht wurde. Kennst sich hier jemand besser aus?


    Sehr schön ist Lymonds Unterhaltung mit Margaret Fleming, die es so schwer hat, gegen die Erinnerung von Christian Stewart anzukämpfen. Aber interessant, dass sie meint, Lymo habe sie nicht geliebt, habe noch nie geliebt.



    Aber hier verhandeln sie nun quasi die Bedingungen, unter denen er bereit ist, Marys Leben zu schützen. Und hier kommen wir auch wieder zu Lymos Verantwortungsproblem zurück, er will andere Leute nicht für seine Zwecke einsetzen, aber es lässt sich nicht vermeiden und er verweist Margaret auf Archie.
    Margaret ist definitiv eine der sehr starken Frauenfiguren hier. Das muss sie vom Vater haben, da in dieser Beziehung eher sie die Mutter ist, als die flatterhafte Jenny.


    Kapitel 2/I
    Und im Gespräch mit Tom erfahren wir, warum Lymo der Dowager nicht dienen will, denn die will nur sein Schwert, aber nicht sein Hirn und will ersteres auch für ihre eigenen Zwecke, mit denen er offenbar nichts zu tun haben will.


    Außerdem ist Thady nun voll in Mode am französischen Hof und Männlein wie Weiblein wollen was von ihm. Ahja. Nett finde ich auch, wie die Adligen da charakterisiert werden, kultiviert, aber gelangweilt. Da ist so einer wie Thady offenbar eine willkommene Abwechslung. Und er, also eigentlich Lymo, trinkt wie ein Loch. Warum eigentlich?

  • Zu Macchiavelli:


    seine Bücher haben umgehend eingeschlagen. Sie wurden gelesen und heftigst diskutiert. Man muß miteinbeziehen, daß der Hochadel damals auch ein Gutteil der intellektuellen Elite bildete. Von Karl V. (tritt 1550 zurück) z.B. sind handschriftliche Auszüge aus Macchiavellis Texten überliefert. (Er war kein Befürworter!).
    Die erste französische Übersetzung stammte aus den späten 1540er Jahren, auf italienisch erschienen um die Zeit bereits Werkausgaben. Wer auf sich hielt, kannte die Texte, sowohl den Principe als auch die Discorsi.


    Da unser Held umfassend gebildet sein soll, kann er gar nicht umhin, Macchiavelli zu kennen.


    Die Schilderung der Hofgesellschaft mag ich auch sehr, ich finde Dunnett hat nicht ganz unrecht. Man muß sich vorstellen, daß diese kleine Gruppe, Männer wie Frauen, übrigens, intellektuell wie körperlich von kleinauf auf Höchstleistung gedrilllt war. Sportlich, musikalisch, mehrsprachig, belesen, große Kenntnis auf Gebieten wie Mathematik, Geografie, Strategie. Gedichte schreiben zu können war fast Kleinmünze. Alles da. Bloß was tut man den ganzen Tag mit soviel Wissen und Fähigkeiten??
    Lymo ist das Vorzeigebeispiel für den rumdum talentierten adeligen Menschen der Zeit. Er hat nur den Vorteil, daß er sich nicht auf Seidenkissen ausruhen kann - muß-darf, sondern sich seinen Platz in der Welt erobern muß. Er ist beschäftigt. Lucky him.
    *räusper* :grin


    Die Alkoholmengen entzücken mich auch jedesmal aufs Neue. Er kann noch nicht mehr gradestehen mit den Mengen im Leib. Oder?
    Aber reiens Wasser hat man damals nicht getrunken, galt als ungesund. Obstsaft? Milch damals würde ich auch eher nicht anrühren. Hm. Keine Ahnung. Vielleicht kippt er ja die Hälfte heimlich weg?


    Eben hab ich die Stelle gefunden, die mir im Kopf herumschwebte. Ich lese eine uraltes TB, die Arrow-Version der Century Ausgabe von 1986.
    Auf S. 57 steht:
    Lymond was not drunk. But even taking a tenth of what he appeared to take ...





    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Boah, das ist echt verhext, dass es mich gerade jetzt fürchterlich schleudert, zeitmäßig. Ich komme ja gar nicht vom Fleck, bin gerade am Anfang des letzten Kapitels hier. :wow
    Aber Spaß macht das Lesen, das ist ja die Hauptsache.


    Zitat

    Original von magali
    Da unser Held umfassend gebildet sein soll, kann er gar nicht umhin, Macchiavelli zu kennen.


    Super, danke schön für die ausführliche Erklärung! Ich habe den Fürsten ja gerade erst noch mal gelesen und finde es witzig, ihn hier wieder zu treffen, quasi.


    Zitat

    Alles da. Bloß was tut man den ganzen Tag mit soviel Wissen und Fähigkeiten??


    Ja, das bringt sie schön rüber. Man kann halt nicht den ganzen Tag zur Jagd gehen.


    Zitat

    Lymo ist das Vorzeigebeispiel für den rumdum talentierten adeligen Menschen der Zeit. Er hat nur den Vorteil, daß er sich nicht auf Seidenkissen ausruhen kann - muß-darf, sondern sich seinen Platz in der Welt erobern muß. Er ist beschäftigt. Lucky him.*räusper* :grin


    Hyperaktiv! :lache
    Man darf auch nicht vergessen, dass er das hier ursprünglich als "Spaß" definiert hat. :wow


    Ich hatte mich immer gewundert, warum die Schönen und (mehr oder weniger) Reichen so begeistert sind von einem hässlichen, fetten Barden. Aber darin stecken ja eben Lymos messerscharfer Geist, sein Talent für eh alles und sein Charme.


    2/II
    Als Nebenaufgabe in QP wollte ich auch darauf achten, wie das mit den bisexuellen Gerüchten um Lymo hier so steht. Abgesehen davon, dass es ihn nicht erschüttert, dass Männer um ihn würfeln, ist die Frage, ob die Bemerkung über d'Enghiens Geruch zu Jenny ein Witz war oder nicht.


    Und davor treffen wir den Hund Luadhas. Ich bilde mir ein, gehört zu haben, dass man das so ähnlich wie "Lewis" ausspricht? Ich lasse mich aber gern eines besseren belehren.

  • Gerade habe ich mich über die Fete beim King amüsiert. :lache :lache :lache Ja, man stelle sich die vornehme Gesellschaft vor und dann sitzt so ein Dreckspatz und schiebt das Essen mit den Händen rein :lache Und dann diese Sache mit dem Schluckauf.


    Und habe ich das richtig kapiert - das Ganze nur weil er einen Schlüssel wollte?



    Im ersten Buch hat man Lymo schon mit Will verkuppeln wollen. :grin

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Und habe ich das richtig kapiert - das Ganze nur weil er einen Schlüssel wollte?


    Schlüssel? :wow
    *nachles* Ah, Condé und Mme. St. André. Ich weiß aber nicht, ob er die absichtlich geärgert hat?


    Mist, ich vergesse ja jetzt schon, was ich gelesen habe. :wow

  • Kapitel 2/II


    Wow, ich hatte ja keine Ahnung mehr, dass es hier so Schlag auf Schlag geht und die Jagd auch so früh kommt. Arme Luadhas, aber ich habe auch Mitleid mit Suzanne und den anderen Häschen, die da gejagt wurden.
    Luadhas sollte man sich merken,

  • @ Grisel

    Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind; wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat. - Marie von Ebner-Eschenbach

  • Wie ich jetzt lese, sind noch mehr darauf reingefallen und denken LiamRoe sei Lymond. :lache DD wollte nicht nur die Leser verwirren, sondern auch die Gegner im Buch.


    Scheinbar war der Schlüssel doch nur Zufall und hat nichts mit der Geschichte zu tun. Oder doch. DD :gruebel

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    Scheinbar war der Schlüssel doch nur Zufall und hat nichts mit der Geschichte zu tun. Oder doch. DD :gruebel


    Oder das ist einfach DDs Art, elegant in die Handlung einzuflechten, dass die beiden vielleicht tatsächlich eine Affäre hatten? Keine Ahnung, ob sie eine hatten, aber das würde passen. Das liebe ich ja so an meinen KaiserInnen unter den AutorInnen historischer RomanInnen :lache, dieses Verflechten von Handlung und Handlung, dass man nie so deutlich sagen kann, was Geschichte ist und was erfunden.


    Lili_Morinstal :

  • Guten Morgen,


    bei dem Schlüssel hatte ich auf jeden Fall das Gefühl, Lymond wusste/ahnte was über dieses Dreieck und wollte den Condé schon etwas bloßstellen.


    Ansonsten finde ich diesen Band bisher sehr rasant. Erst der Angriff auf die Galeere, dann der Brand im Wirtshaus, die Einladung zum "falschen" König, die Durchsuchung der Druckerei, der Festumzug mit den Elefanten und jetzt das Fest (weiter bin ich noch nicht) - das geht ja Schlag auf Schlag!


    Lg,
    Babs

  • Zitat

    Original von Babsbara
    Ansonsten finde ich diesen Band bisher sehr rasant. Erst der Angriff auf die Galeere, dann der Brand im Wirtshaus, die Einladung zum "falschen" König, die Durchsuchung der Druckerei, der Festumzug mit den Elefanten und jetzt das Fest (weiter bin ich noch nicht) - das geht ja Schlag auf Schlag!


    Ja, das hat mich selbst sehr gewundert, ich hatte das nicht so ereignisreich in Erinnerung. :wow

  • Ich bin jetzt schon bei Seite 107 :grin


    So schnell wie Lymo bin ich nicht! Einfach zu viel Stress die Woche. LymHo hat jedenfalls scheinbar seinen Spaß auf der Fahrt. Aber warum er O'LiamRoe (wieso wird Roe großgeschrieben?) durch Archie eingeschlossen hat? Hatte er keine andere Möglichkeit mit Archie zu reden? Mal sehen, wenn er die Tür öffnet, was er für eine Ausrede findet. :lache

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Zitat

    Original von Lesebiene
    So schnell wie Lymo bin ich nicht! Einfach zu viel Stress die Woche. LymHo hat jedenfalls scheinbar seinen Spaß auf der Fahrt. Aber warum er O'LiamRoe (wieso wird Roe großgeschrieben?) durch Archie eingeschlossen hat? Hatte er keine andere Möglichkeit mit Archie zu reden? Mal sehen, wenn er die Tür öffnet, was er für eine Ausrede findet. :lache


    Ich deute den Namen O'LiamRoe naiv so, dass er irgendwie der Nachkomme eines königlichen Liam ist? Als O' müsste er eigentlich der Sohn sein, aber zu dem Zeitpunkt gab es ja schon lange keine irischen Könige mehr. Aber von irischer Geschichte habe ich keinen blassen Schimmer. Jemand hier? Ich ignoriere auch bis heute die Tatsache, dass ich mir unter "slieve bloom" Nüsse vorstellen kann. Es reicht mir zu wissen, dass Phelim offenbar einer wichtigen irischen Familie entstammt und entweder zu schwach, oder zu klug ist, um daraus etwas zu machen.


    Ich hatte das auch so verstanden, dass Archie die beiden eingesperrt hat, damit sie ungestört reden können.

  • slievebloom


    Zu O'liamRoe findet man bei google nur lauter Seiten zu QP wo er aktiv ist. Und natürlich findet man die Geomaler. Zum Namen habe ich jetzt nichts gefunden.


    Edit reicht noch Irish history timeline nach

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

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  • Zitat

    Original von Lesebiene
    slievebloom


    Danke, dass Du nicht den "lass das mal für dich googeln"-Trick verwendet hast. :lache
    Also einfach ein Berg.


    Zitat

    Zu O'liamRoe findet man bei google nur lauter Seiten zu QP wo er aktiv ist. Und natürlich findet man die Geomaler. Zum Namen habe ich jetzt nichts gefunden.


    Ja, ich habe auch nur DD-Seiten gefunden. Und es gibt O'LiamRoe-Fanfiction. :wow
    Grundsätzlich habe ich ja kein Problem damit, aber bei DD ist das eigentlich ein Sakrileg.

  • Frage: am Ende von Kap.1/Teil 2 steht dieses Rätsel über die Mönche und die Birnen.
    Weiß eine die Lösung? Ich hätte sie gern, bin aber unfähig, selbst darauf zu kommen. Ich leide mit Robin.



    Grisel


    danke für den Link.
    Nein, das ist nicht Archie. Definitiv nicht. Ich glaube, DD hat sich einen Scherz mit dem Kunden erlaubt.
    :lache

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

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  • Zitat

    Original von magali
    Nein, das ist nicht Archie. Definitiv nicht. Ich glaube, DD hat sich einen Scherz mit dem Kunden erlaubt.


    Soweit ich das in Erinnerung habe, hat sich das irgendwer gewünscht? Ich weiß gar nicht mehr, warum ausgerechnet Archie, aber das soll er schon sein, inkl. Hughie.