ZitatOriginal von Grisel
Diesmal habe ich es so verstanden, dass es ihr darum geht, Robin zu retten, damit er reden könnte, weil er der einzige ist, der seinen Auftraggeber entlarven kann. Ich glaube nicht, dass sie mit Dankbarkeit rechnet, eher, dass er irgendwie überzeugt werden kann, denn er hat ja als zum Tod Verurteilter nichts zu verlieren.
Ja.
Dankbarkeit ist nicht der rechte Ausdruck, andererseits kann Lymond ihn in der Situation nicht lange ausfragen. In meinen Augen reicht sie Robin noch mal die Hand, in Form von Lymond. Vieleicht denkt sie auch, Robin will Gnade. Immerhin steht ihm ein gräßlicher Tod bevor. Er könnte auf Hängen verhandeln.
ZitatIch glaube nicht, dass Lymo sie für dumm hält. Ich denke jetzt nur an eine Stelle aus DK, wo er sie beschreibt. Vielleicht nicht die beste in Sachen Menschenkenntnis. Andererseits sehen wir das hier nicht von der Seite, da ja gesagt wird, dass sie ihre gefährlichsten Schotten mit nach Frankreich nimmt und die verlässlichen, wie Richard, daheim lässt.
Dumm habe ich auch nicht geschrieben. Nicht so gescheit wie er, schätzt falsch ein. Kurzsichtig im Vergleich zu ihm. Er sieht nicht nur Meilen voraus, sondern auch um sieben Ecken.
In der Richtung.
ZitatIch sehe es so, daß Lymo nach Frankreich kommt, um eine Aufgabe zu erfüllen, die ihm aufgezwungen wurde. Er sucht Freiheit, will sagen, erst nach erledigtem Auftrag ist er wieder ein unabhängiger Mann.
Das mit aufgezwungen sehe ich anders. Ich glaube nicht, dass er kommen würde, wenn er nicht wollte. Er hat halt gerade nichts besseres zu tun. Ich glaube, er sucht weniger Freiheit, als eine Aufgabe, ein Ziel und das findet er am Ende mit dem Entschluss, ein Heer aufzustellen, das nur nach seiner Pfeife tanzt.[/quote]
Er sagt selbst, daß er kam, um Freiheit zu suchen.
Ich gehe davon aus, daß sie ihn irgendwo emotional erwischt hat und bei aller Lust am Abenteuer paßt ihm etwas nicht.
ZitatTatsächlich kommt er an einer Leine, Loyalität für die Königinwitwe bzw. die kleine Königin. Er kommt 'gefangen'.
ZitatEigentlich nicht, er kommt ja nicht als Lymo, sondern als Thady, zu seinen Bedingungen. Erst danach, als er die offizielle Funktion braucht kommt er als Lymo, ihr Abgesandter.
Egal, wie er verkleidet ist, er weiß, daß er Lymond of Crawford ist.
ZitatNachdem ihn Marie aber hat hängen lassen, ist er frei. Der königliche Kerker ist bloße Äußerlichkeit, er hat keine Bindung mehr außer der selbst gewählten. Das macht er am Ende des Buchs auch klar, er nimmt nichts mehr von ihnen, Königinwitwe samt Mary, an und gibt nichts mehr.
Die Szene hier am Ende von Kap. 4 ist die Trennung zwischen den beiden.
ZitatIch glaube nicht, dass es für ihn je zur Debatte stand, ihr zu dienen, wie Richard ihr dient. Richard muss, er kann wählen. Ich verstehe das eher so, dass dieses "she lost him" sich auf ihre Sicht bezieht. Ich glaube nicht, dass sie ihn je hatte. Da war doch irgendwas irgendwo, dass sie nicht sein Hirn will, sondern nur seinen Schwertarm. Und er scheint mir generell eine gewisse Skepsis gegenüber Herrschern zu haben, was jetzt aber zugegebenermaßen weit hergeholt ist. Aber seine Loyalität gilt Schottland und einem kleinen, wehrlosen Mädchen, nicht dem Königshaus, zwangsläufig.
Eben. Das stimmt alles. Von daher mein Argument, daß er sich stärker eingelassen hat, als er verträgt und deswegen gegen die 'Ketten' angeht, die er als Ketten empfindet. Er hat ein hochempfindliches Gefühl für Autonomie.
Die Konsequenzen seiens Auftrags muß er auch bedenken, er darf das, was er tut, nicht zum Präzedenzfall werden lassen.
Sie könnte dann jedesmal pfeifen, wenn's brennt, und damit hinge er fest.
Er sieht schon in die mögliche Zukunft.