Das wäre mein Beitrag gewesen:
Richard steht in der Küche und sieht sich hektisch um. „Was wolltest Du gerade?“
„Die Butter“ antwortet Katja genervt, während sie versucht, drei Töpfe gleichzeitig zu koordinieren.
„Ja, Butter, aber Du hast doch gerade noch was gesagt“.
„PETERSILIE!“. Katja wirft Richard einen bösen Blick zu.
„Mein Gott, jetzt schau nicht so böse. Ist aber auch immer fürchterlich hektisch mit Dir in der Küche“.
„PETERSILIE! BUTTER! JETZT!“. Katja kocht innerlich. Richard knallt ihr die gewünschten Zutaten neben den Herd. Das bringt Katja endgültig zur Raserei. Sie wirft die Kelle in den Möhrentopf, und stampft aus der Küche mit dem Kommentar: „Kannst alleine weiterkochen! Mir ist der Appetit vergangen!“.
Richard ringt kurz um Fassung und läuft dann hinterher. Katja hat sich im Schlafzimmer eingeschlossen. Jetzt kocht auch Richard. Er pocht viel fester als beabsichtigt an die Türe. „Was soll denn der Scheiß jetzt?“. Keine Antwort. „Katja, verdammt, jetzt zick nicht so rum! Mach die Tür auf!“. Immer noch keine Antwort. Richard klopft donnernd an die Türe. „KATJA! Jetzt komm raus, verdammt nochmal. Das ist total ungerecht!“.
„Ungerecht?“, antwortet Katja in hysterischem Ton. „Ich habe Dich um zwei Sachen gebeten! Nur zwei popelige Sachen!“.
„Was?“, Richard ist fassungslos, „machst Du mir wegen Butter und Petersilie jetzt eine Szene?“.
Katja wird jetzt richtig laut: „Du kapierst auch nix! Es geht nicht um die scheiß Butter! Du hörst mir nicht zu! Du lässt mich hängen! Immer und überall! Ich kann mich einfach nicht auf Dich verlassen!“
„Was ist das denn für eine blöde Scheisse! Ich tue doch ALLES für Dich! Du bekommst ja NIE was alleine geregelt. IMMER muss ich Dir bei ALLEM das Händchen halten!“
„Es riecht verbrannt!“
„Und dann wirfst Du mir irgend einen Mist vor, nur weil ich nicht so funktioniere, wie Du das gerne hättest!“
„Es riecht VERBRANNT!“
„Und…, was?“
„VERBRANNT!, Du hast das Essen anbrennen lassen!“
„Scheisse“. Richard rennt in die Küche, nimmt die Töpfe vom Herd, alles total verkohlt. Er knallt überall die Deckel drauf und läuft zurück zu Katja.
„Siehst Du, genau das meine ich!“, sagt sie, kaum hört sie ihn wieder an der Türe, „Du bist noch nicht einmal imstande, die Herdplatten auszumachen!“
„DU hast sie nicht ausgemacht! DU bist aus der Küche gerannt!“.
„Ach, jetzt bin ich wieder an allem Schuld? IMMER gibst Du mir für alles die Schuld!“
Richard steht kurz davor, auf irgendetwas einzuprügeln. Katja sagt nichts, wodurch Richard allmählich wieder etwas Fassung erlangt. Er atmet tief durch. Dann hört er durch die Türe, dass Katja schluchtzt.
„Katja?“, fragt er zaghaft, „weinst Du?“.
„Nein“, antwortet sie mit vom Weinen erstickter Stimme.
„Es tut mir leid! Ich wollte dich in der Küche nicht im Stich lassen. Es war nur alles so hektisch, da hat mein Kopf einfach ausgesetzt“.
Keine Antwort, nur ein hemmungsloses Weinen.
„Ach komm, Schatz, mach bitte jetzt die Türe auf“.
Nach zwei endlosen Minuten öffnet Katja die Schlafzimmertüre. Richard nimmt sie in die Arme und flüstert:“ Es tut mir leid“.
„Mir auch“, antwortet sie und küsst ihn.
„Pizza?“
„Ja, Pizza!“