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'Die dunklen Farben des Lichts' - Kapitel 10 - 16
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Die Liebe zwischen Martha und Henryk muss schlecht ausgehen. Henryk sieht Martha als die grosse Liebe an während Martha ihn nur als Zeitvertreib sieht um die Langweile zu vertreiben, bis das Bild fertig ist. Wahrscheinlich hätte sie ihn fallen lassen, egal was Henryk auch gemacht hätte. Der Ring war nur eine willkommene Gelegenheit um Schluss zu machen.
Leider verrät der Klappentext ein bisschen zu viel. Dass Martha stirbt hätte ich lieber erst im Buch erfahren und nicht schon in der Kurzbeschreibung. So war die Überraschung weg.
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Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich tot ist. Und wenn, dann hat Verhoeven sie überfahren, um an das Bild zu kommen. Oder ist alles insenziert? Das ist sehr spannend und sehr verwirrend.
Henryk tut mir unglaublich leid. Endlich öffnet er sich einem Menschen und wird dann wieder bitter enttäuscht.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
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Zitat
Original von Saiya
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich tot ist. Und wenn, dann hat Verhoeven sie überfahren, um an das Bild zu kommen. Oder ist alles insenziert? Das ist sehr spannend und sehr verwirrend.Um, dass Martha noch lebt ist ein interessanter Gedanke. Zu offensichtlich finde ich jedoch die Vermutung, das sie von Verhoeven überfahren wurde.
Kann man einen Schaden, wie ein größerer Schnitt in einem Bild, eigentlich beheben? -
Zitat
Original von Kirsten
Kann man einen Schaden, wie ein größerer Schnitt in einem Bild, eigentlich beheben?Ja, kann man. Im Prinzip ist es möglich, selbst noch ein Bild zu restaurieren, von dem fast nichts mehr übrig ist, es ist dann nur eine Frage der Geduld, der technischen Möglichkeiten und der Befähigung des Restaurators. Sind große Bildteile verloren, dann muss der Restaurator entweder Quellen suchen (z.B. Photos, auf denen das Gemälde zu sehen war, oder alte Skizzen, falls es die gibt), oder er muss auf der Basis seines kunstgeschichtlichen Wissens interpretieren, was an den fehlenden Stellen wahrscheinlich gewesen sein könnte.
Manchmal, wenn die leeren Flecken zu groß sind, lässt man die auch einfach frei und konserviert nur den Untergrund an der Stelle. In der Architektur bei Wandmalereien gibts das ja oft, wenn die Mauern zu stark verwittert sind und von der alten Malerei kaum noch was übrig.
Bei einem wirklich schwerwiegenden Riss im Gemälde würde man wohl das Stück Leinwand ersetzen und dann die Bemalung darauf neu ausführen. Vielleicht Teile der Originalfarbaufträge retten ... kommt sicher immer auf den Einzelfall an. -
Jetzt wird es also ordentlich spannend. Den Klappentext habe ich zum Glück vor einigen Wochen gelesen, vor dem direkten Lesen mache ich das eigentlich nie.
An Verhoeven habe ich auch gedacht... falls es inszeniert sein sollte, könnten Martha und Verhoeven auch unter einer Decke stecken, denn so bekommen sie das Bild für deutlich weniger Geld und können es jetzt verkaufen. Vorausgesetzt man kann das Gemälde retten. -
Zitat
Original von xania
Die Liebe zwischen Martha und Henryk muss schlecht ausgehen. Henryk sieht Martha als die grosse Liebe an während Martha ihn nur als Zeitvertreib sieht um die Langweile zu vertreiben, bis das Bild fertig ist. Wahrscheinlich hätte sie ihn fallen lassen, egal was Henryk auch gemacht hätte. Der Ring war nur eine willkommene Gelegenheit um Schluss zu machen.Ja- Hendryk ist für Martha nur ein Mittel zum Zweck. Und ein schöner Zeitvertreib. Sie hätte sicher auch ohne den Ring einen Weg gefunden sich von Hendryk zu trennen. Für ihn sieht da die Sache ganz anders aus...
Mit Martha's Tod verliert er einen wichtigen Bezugspunkt - ich hoffe,daß er sich fangen wird...Mit dem Klappentext hatte ich auch keine Probleme - es ist schon zulange her, daß ich ihn gelesen hatte....
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Verhoeven bleibt der Unsympath, als der er von Anfang an dargestellt wird. Jetzt hat sich dieser schleimige Kerl doch den "Vermeer" gekrallt, auf den er die ganze Zeit schon scharf war. Zutrauen würde auch ich ihm, dass er bei Marthas Tod die Finger im Spiel hat.
Schon traurig für Henryk, jetzt hat er sich ein wenig geöffnet, einem anderen Menschen zugewandt um dann wieder zurück gewiesen zu werden. Vermutlich war das in seinem Leben schon öfter der Fall, es muss ja Gründe dafür geben, dass er ein so introvertierter Typ geworden ist. Ich bin gespannt, ob man über seine Vergangenheit noch etwas erfährt. Wo hat er z. B. die Narben am Handgelenk her, die immer wieder erwähnt werden? Hat er sich die Verletzungen selbst zugefügt? Wundern würde es mich nicht, besonders stark scheint mir sein Selbsterhaltungstrieb nicht ausgeprägt. Auch diese Bleivergiftung nimmt er in Kauf.
Nach wie vor fesselt mich die Geschichte mit ihrer düsteren Atmosphäre und ihrer Sprachgewalt.
ZitatOriginal von bibliocat
Mit dem Klappentext hatte ich auch keine Probleme - es ist schon zulange her, daß ich ihn gelesen hatte...Mich hat der Tod von Martha erst mal überrascht.
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Was wie eine Liebe begann, endet abrupt mit dem Verlassen von Martha und ihrem anschließenden Unfalltot. Das Bild genauso zerstört, wie der Künstler selbst. Mit dieser Wendung hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Bis jetzt der Inhalt des Buchs wirklich düster. Ich hoffe, dass Henryk, noch etwas Liebe und Bestätigung erfährt und den Roman noch mit mehr Helligkeit und Farbe füllt. Auch ich vermute mal, dass der Gallerist mit dem Tot von Martha zu tun hat, aber warten wir‘s mal ab. Wie heißt es doch so schön: Manchmal kommt es anders als man denkt.
Gruß
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Der zweite Abschnitt besticht durch die Beschreibungen, wie Henryk versucht, einen Vermeer zu fälschen. Genau diese Schilderungen sind es auch, die mich begierig weiterlesen ließen.
Ein Detail, das noch keine Erwähnung gefunden, mich aber außergewöhnlich angesprochen hat, sind die Kornblumen. Ein wunderbares Motiv, auch wenn ich krampfhaft überlegt habe, in welchem Blumengeschäft ich welche kaufen könnte und ich zu keinem Ergebnis kam.
Dagegen würden mir unzählige Feldhaine einfallen, an denen ich Kornblumen pflücken kann.Etwas möchte ich nicht unerwähnt lassen: Gut, dass die Episode zwischen Henryk und Martha ein schnelles Ende gefunden hat. Bei den beiden handelt es sich um zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein können. Genau deshalb hätte ich mir gewünscht, dass die Anziehungskraft zwischen dieses Paares genauer herausgearbeitet worden wäre. Ein heruntergekommener Maler mit zerschlissenem Mantel und ein paar Narben und eine attraktive Businessfrau, die die Liebe zur Malerei verbindet, genügen mir für eine plausible Liebe/Affäre nicht.
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Edit: Doppelbeitrag.
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Okay, ich bin zwar schon viel weiter, aber bevor ich den Faden verliere, hier meine Leseeindrücke des zweiten Abschnitts:
Was wie ein gelungenes Stück Gegenwartslitertur begann, schwenkt sehr gelungen in Richtung eines dunklen Krimis um. All die kleinen Details, die Ecken und Kanten der Figuren, die Andrea in den ersten Kapiteln gesät hat, reifen heran und blühen auf.
Dazu kommen die wirklich erstklassigen Beschreibungen und Bilder der Arbeit Henryks an der Fälschung des Vermeers. Ich hatte, wie auch damals bereits, das Gefühl. ich würde neben ihm stehen, wissen was er weiß, sehen, hören und spüren, was er sieht, hört und spürt. Hier zeigt sich, dass Andrea sich mit dieser Materie auskennt. Sie hat mich als Leser in eine Welt geführt, die man allenfalls von einer Ausstellung, und wenn möglich, von kurzen Gespärchen mit Künstlern her kennt.
Aber auch bei all der "Technik" bleiben die Figuren und ihre Beziehungen nicht im Hintergrund. Im Gegenteil, sie sie forcieren den Plot durch ihre Handlungen, und obwohl ich dieses Buch bereits kenne, wollte ich mehr als einmal in das Geschehen eingreifen, Henryk zurückhalten oder warnen.Obwohl ich mir das Buch ja eigentlich ein wenig einteilen wollte (in etwa anhand der hier vorgenommenen Aufteilung), habe ich einfach weitergelesen Zu sehr zieht mich Henryk und sein Schicksal rein, als dass ich mal eben so, ohne zwingenden Grund das Buch auf Seite legen könnte.
Bisher kann ich ohne schlechtes Gewissen behaupten, dass "Die dunklen Farben des Lichts" ein echter Pageturner ist.Sobald ich dazu komme, werde ich auch in den restlichen Abschnitten dieser Leserunde meine Leseeindrücke schildern, und dabei wenn irgend möglich auf Spoiler verzichten.
Das Buch sollte man einfach ohne "Vorkenntnisse" lesen und auf sich wirken lassen -
Zitat
Original von Salonlöwin
Bei den beiden handelt es sich um zwei Menschen, die nicht unterschiedlicher sein können. Genau deshalb hätte ich mir gewünscht, dass die Anziehungskraft zwischen dieses Paares genauer herausgearbeitet worden wäre. Ein heruntergekommener Maler mit zerschlissenem Mantel und ein paar Narben und eine attraktive Businessfrau, die die Liebe zur Malerei verbindet, genügen mir für eine plausible Liebe/Affäre nicht.Das empfand ich auch so. Für mich war nicht verständlich, warum der verschrobene Henryk (dessen Perspektive im Moment die einzige ist, die wir haben) so schnell Vertrauen zu einer kühlen Geschäftsfrau entwickelt und umgekehrt. Der Rausch der Kunst ist dafür doch bestimmt nicht ausreichend...
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Zitat
Original von Morgaine
Das empfand ich auch so. Für mich war nicht verständlich, warum der verschrobene Henryk (dessen Perspektive im Moment die einzige ist, die wir haben) so schnell Vertrauen zu einer kühlen Geschäftsfrau entwickelt und umgekehrt. Der Rausch der Kunst ist dafür doch bestimmt nicht ausreichend...
Interessanter Punkt, der mich auch beschäftigt hat. Ich habe für mich die Interpretation gefunden, dass es zwischen Henryk und Martha auf eine missverständliche Art und Weise "gefunkt" hat.
Er brennt für seine Kunst, sie will ein Bild von sich, das er malen soll ... es hat etwas sehr intimes, dass Henryk als Anziehung interpretiert, während er für Martha eher ein Spielzeug ist.
So war meine Lesart. Und da Henryk eher menschenscheu ist, hätte Martha ihm auch salopp gesagt eine Rheinbrücke verkaufen können, ohne das er gemerkt hätte, wie er damit aufs Glatteis geführt worden wäre. -
Ich bin jetzt auf Seite 79 und aufeinmal liegen Martha und Henryk nebeneinander, habe ich etwas verpasst oder sollte das so übergangslos sein?
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Komisch, dass ihr alle den Eindruck hattet, dass Martha nur mit Henryk spielt. Den konnte ich so gar nicht teilen. Aufgrund des Altersunterschieds, den wir ja nun kennen, hätte die Beziehung sicherlich anstrengend werden können. Aber so unnormal wäre sie auch wieder nicht gewesen.
Was mir grad so einfällt, war irgendwo mal geschrieben in welchem Jahr das ganze stattfand? Ich kann mich so gar nicht erinnern
Ich hattee die Kurzbeschreibung nicht gelesen und war daher von Marthas Tod wie geplättet. Da musste ich schon schlucken. Verhoehen ist für mich als Täter auch die Nummer 1. Er profitierte am meisten davon.
Andrea, die Szenen wo Henryk malt, kommen super rüber. Das Kopfkino ist voll dabei. Ich habe mit Malerei so überhaupt n ix am Hut, interessiere mich auch nicht dafür. Aber hier fand ich es mal gut geschrieben, auch für mich interessant.
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Zitat
Original von Saiya
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob sie wirklich tot ist. Und wenn, dann hat Verhoeven sie überfahren, um an das Bild zu kommen. Oder ist alles insenziert? Das ist sehr spannend und sehr verwirrend.Henryk tut mir unglaublich leid. Endlich öffnet er sich einem Menschen und wird dann wieder bitter enttäuscht.
Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
Das sie nicht wirklich tot ist hatte ich auch das Gefühl, es hat soetwas unwirkliches.
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Die Winterurlaubsszene am Meer ist so zart und berührend, dass man beim Darüberschreiben fast flüstern möchte :). Aber irgendwie schwingt auch schon mit, dass das nicht ewig gut gehen kann.
Und dann kommt auch schon die Stunde der Wahrheit. Henryk tut sich schwer, sich von dem Bild zu trennen. Und er will seine Beziehung zu Martha konkretisieren. Er interpretiert natürlich viel mehr hinein als sie. Sie muss ihm ja auch wie ein Wunder erscheinen. Sie zeigt ihm eine neue Welt, der Himmel hängt voller Geigen. Er ist naiv, aber ich hätte mir so für ihn gewünscht, dass es anders ausgeht.
Dass sie dann tot ist, ist allerdings eine Überraschung. Ich glaube nicht, dass beim Vermeer das letzte Wort schon gesprochen ist. -
Ich persönlich denke nicht, dass Martha Henryk benutzt oder mit ihm gespielt hat, sondern, dass er ihr wirklich etwas bedeutet hat. Dass er sie mit seiner Art "verführt" hat. Aber Martha ist nicht die Art Frau, die dafür ihr Leben, wie sie es kennt, opfert. Und rational ist es richtig, was sie sagt: Ihre Mandanten würden diese Veränderung nicht gut heißen. Dennoch ist die Entwicklung extrem traurig. Mir hat Henryk so leid.
Dass Martha stirbt, damit habe ich nicht gerechnet. Aber mich fasziniert dieses Motiv, mit dem Andrea spielt: Am Anfang beschreibt Henryk, wie er das Gefühl hat, etwas aus der Realität in das Bild zu stecken, so dass es lebendig wird. Jetzt zerstört er das Bild - und Martha stirbt! Als gäbe es eine Verbindung zwischen Person und Bild.
Auf die Idee, dass Verhoeven dahinter steckt, wäre ich nicht gekommen. Auch nicht, dass Martha noch leben könnte. Bin gespannt, ob eine dieser Vermutungen am Ende zutrifft. - Verhoeven zu vertrauen, halte ich allerdings für eine extrem dumme, naive Idee!
Was sind das eigentlich für Tabletten, die Henryk nimmt? Gibt es etwas gegen Bleivergiftung? Und ist Bleivergiftung heilbar?
Mir ist aufgefallen, dass ich mir die Malerei in Schichten überhaupt nicht vorstellen kann. Ob es von so etwas Videos gibt? (Wie die Videos von Picasso, die ihn beim Malen zeigen) Oder eine Fotostrecke?
Die Begriffe Firnis und Craquelure musste ich erst einmal googlen.
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Zitat
Original von JASSWas sind das eigentlich für Tabletten, die Henryk nimmt? Gibt es etwas gegen Bleivergiftung? Und ist Bleivergiftung heilbar?
Klassische rezeptfreie Aufputsch-Mittel aus der Apotheke ... natürlich höchst ungesund auf Dauer. Koffein-Tabletten habe ich in meinen wilden Werbeagentur-Zeiten bei Dauer-Nachtschichten auch schon geschluckt ... danach bist Du aber einen Tag lang nicht mehr zu gebrauchen, weil dann das Schlafdefizit von drei Tagen irgendwann zuschlägt. Beim Paracetamol ist es das Codein, was wirkt. Im Prinzip überfordert er seinen Körper permanent mit Schlafmangel und schluckt Dinge, die die Symptome wegbügeln.
Bleivergiftung ... so weit ich weiß, gibt es heute inzwischen Behandlungen, die zielen aber eher auf kurzfristige Vergiftungen. Das Problem bei chronischer Bleivergiftung ist ja, dass damit die Organe geschädigt werden, was dann meist irreparabel ist. Man kann wohl versuchen, die Bleianlagerungen aus dem Körper zu schwemmen, aber das hat auch wieder böse Nebenwirkungen und Schäden z.B. an Nieren oder Nervensystem lassen sich nicht so wirklich rückgängig machen.
Früher war Bleivergiftung die klassische Maler-Krankheit, die oft zum Tod führte.ZitatMir ist aufgefallen, dass ich mir die Malerei in Schichten überhaupt nicht vorstellen kann. Ob es von so etwas Videos gibt? (Wie die Videos von Picasso, die ihn beim Malen zeigen) Oder eine Fotostrecke?
Schau mal, hier ist ein gutes Beispiel, wie Schichtenmalerei (was eine Lasur-Technik ist) funktioniert: KLICK
Die Vorzeichnung führt der Künstler hier in Bleistift aus - bei altmeisterlichen Gemälden wird dafür Kohle oder Kreide genommen, oder es gibt auch die Variante, Vorzeichnungen von Einzelelementen von Papierbögen mittels gestochener Linien und Durchtupfen von Kohlestaub auf die Leinwand zu übertragen (bzw. so werden auch Vorzeichnungen bei Wandmalereien angelegt).