'Der Name der Rose' - 2. Tag

  • Jetzt darf ich also den 2. Abschnitt eröffnen.


    Eine zweite Leiche wird entdeckt. Venantius steckt kopfüber in dem Schweinebottich mit Blut. Seine Beine sind gekreuzt.
    Diese Szene fand ich sehr plastisch geschrieben. Überhaupt gefällt mir der Schreibstil mittlerweile richtig gut. Er wirkt sehr authentisch.


    Zunächst einmal ungewöhnlich, aber spannend und aus heutiger Sicht erstaunlich fand ich die Debatte, ob Jesus gelacht hat. Daran erzündet sich ein erbitterter Streit.


    Dann kommt ans Tageslicht, dass Adelmus, Venantius und Berenger ein Geheimnis teilen. Dies entpuppt sich, dass Berenger sexuelle Gefühle Adelmus' gegenüber verspürt und er sich auch ein Stelldichein einlässt. Als Gegenleistung verrät Berenger ihm ein Geheimnis.
    Adelmus bekommt Gewissensbisse und beichtet seine Verfehlung Jorge.
    Benno wiederum beobachtet dies und entdeckt einen 4. Zeugen, Venantius.


    Der Abt wiederum liebt den Prunk und den Reichtum seines Klosters und möchte verhindern, dass der Papst die geistige Macht auf die Bischöfe in den Städten überträgt.
    Überhaupt gibt es einen Streit zwischen dem Papst und den Franziskanern, die allem Reichtum abgeschworen haben und ein Bettelorden sind.


    Meine Lieblingszene an diesem Tag ist der Gang durch die Bibliothek. Klasse! Supergut beschrieben ist dieses Labyrinth der Zimmer und Gänge. Da würde ich ja auch so gerne mal durchlaufen.
    Erschreckend finde ich, dass sich in diesem Wirrwarr wirklich nur der Bibliothekar zurecht finden kann und somit die volle Macht besitzt, zu entscheiden, wer sich wie, wann und womit bilden darf. Das ist eine Art der Zensur und eine ganz schöne Macht.


    Ich hoffe, ich habe das alles richtig verstanden. :-)

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Die Szene in der Bibliothek fand ich auch gut, den Dialog zwischen William und dem Abt aber nur schwer zu ertragen. Mich stören diese ganzen geschichtlichen Exkurse. Um darüber etwas zu erfahren, nehme ich mir lieber ein Geschichtsbuch in die Hand. Bei diesen langen Exkursen fühle ich mich wie ein Taucher, dem der Sauerstoff ausgeht und hechle und hoffe auf das Auftauchen.

  • Im zweiten Teil zieht Eco das Tempo an.
    Es gibt einiige erschreckende Bilder, allen voran natürlich das vom Mönch kopfüber im Schweinebottich.


    Die Ermittlungsarbeit wird wichtiger, das zeigt, dass Der Name der Rose zu einem großen Teil auch ein Mittelalterkrimi ist.


    Die Mordsache langweilt mich etwas, muss ich gestehen. Deswegen hänge ich auch im Buch.

  • So, jetzt habe ich auch den 2.Tag gelesen. Da ich Ruhe für dieses Buch brauche, komme ich nicht so schnell voran und werde wohl noch einige Zeit an diesem Roman lesen.


    Die Mordermittlung finde ich sehr interessant - vor allem, mit welchen Gedankenschlüssen Wilhelm weiterkommt. Der Tote im Bottich mit dem Schweineblut ist schon sehr unheimlich...


    Zitat

    Original von Regenfisch
    Meine Lieblingszene an diesem Tag ist der Gang durch die Bibliothek. Klasse! Supergut beschrieben ist dieses Labyrinth der Zimmer und Gänge. Da würde ich ja auch so gerne mal durchlaufen.
    Erschreckend finde ich, dass sich in diesem Wirrwarr wirklich nur der Bibliothekar zurecht finden kann und somit die volle Macht besitzt, zu entscheiden, wer sich wie, wann und womit bilden darf. Das ist eine Art der Zensur und eine ganz schöne Macht.


    Ich hoffe, ich habe das alles richtig verstanden. :-)


    Das ist auch eine meiner Lieblingsszenen - wobei ich nachvollziehen kann, daß die beiden sich verirren.. :wave

  • Ich bin jetzt mit dem 2. Tag auch fast durch. Ich hoffe ja nur, das nicht jeden Tag ein Toter im Kloster auftaucht. Nicht das mich das langweilt, aber ich finde es irgendwie beängstigend.


    Ich habe selten so lange Ausführungen über Sinn und Unsinn des Lachens gelesen. Und ehrlich gesagt habe ich mir darüber nie Gedanken gemacht, ob Jesus gelacht hat oder nicht. Ich bin einfach immer davon ausgegangen das er auch gelacht hat, auch wenn es auf Bildern eigentlich nicht so aussieht. Aber alles andere wäre für mich unnormal, denn lachen ist ja auch Ausdruck des Glückes und soll Jesus niemals glücklich gewesen sein?
    Aber wir haben jetzt auch gelernt das Baden gesund ist, zwecks Regulierung der Körpersäfte. :lache


    Ansonsten fand ich die ganze Theorie über die ganzen Splittergruppen, deren Auffassung und das fast alle als Ketzer verschrien waren auf der einen Seite sehr verwirrend und langatmig, aber auch wieder sehr interessant. Wenn alle den gleichen Gott anbeten ( Jesus ), dann sollte man doch davon ausgehen das sie sich irgendwie auch akzeptieren können. Dem ist aber nicht so, kein Wunder das es so viele Kriege im Namen der Kirche gab/gibt.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Mir hat in diesem Abschnitt auch der Gang durch die Bibliothek am besten gefallen, vor allem Adson, als er vor seinem Spiegelbild im Zerrspiegel erschrickt.


    Wie kann man überhaupt auf die Idee kommen, Lachen sei etwas Schlechtes? :rolleyes Da sind mir die alten griechischen Philosophen doch sympathischer.


    Bei den ganzen Splittergruppen und Grüppchen habe ich irgendwann den Überblick verloren, der Abt wohl auch, ermacht es sich einfach "alles ketzer und Ende"

  • Endlich hatte ich mal die Ruhe, um den zweiten Tag zu beenden.


    Den Überblick bei den Splittergruppen hab ich auch schnell verloren, aber interessant war es, was William dazu zu sagen hatte.


    Die Mordermittlungen finde ich auch sehr spannend, immer wieder taucht die ein oder andere Gestalt auf und gibt mysteriöse Hinweise :rofl


    Die Beschreibung der Bibliothek und die "Abenteuer" von William und Adson darin, haben mir auch am besten gefallen. Am liebsten würde ich selber herausfinden, welche Bücher dort noch versteckt werden - vor allem in dem Raum, in dem man durch die Kräuter Visionen bekommt, was mag da besonderes liegen?

  • Zitat

    Original von Mia08


    Die Beschreibung der Bibliothek und die "Abenteuer" von William und Adson darin, haben mir auch am besten gefallen. Am liebsten würde ich selber herausfinden, welche Bücher dort noch versteckt werden - vor allem in dem Raum, in dem man durch die Kräuter Visionen bekommt, was mag da besonderes liegen?


    Die Szenen in der Bibliothek sind wirklich klasse. Ich würde auch gerne dort schauen - wobei ich mit den ganzen verschiedenen Sprachen nicht klar kommen würde. Und der Raum mit den Kräutern finde ich auch sehr interessant... :wave