'Der Name der Rose' - 5. Tag

  • Eine tolle Beschreibung des Tribunals. Ich kann die inquisitorische Verblendung und den großen Einfluss des "richtigen" Glaubens sehr gut nachvollziehen. Und brutal ging es zu im Mittelalter: Hoden rausreißen :yikes, lebendig verbrennnen etc. Eine Zeit, die man gerne mal sehen und beobachten, aber nicht unbedingt leben möchte.


    Edit: Den Film kenne ich zwar schon, nach dem Lesen des Buches will ich ihn aber unbedingt nochmal in Ruhe sehen. Die Lieferung der DVD durch den dämonischen, amerikanischen Internethändler wurde mir bereits per Mail angekündigt. ;-)

  • Ich habe auch gerade den 5. Tag zu Ende gelesen. Ging richtig flott...
    Mir persönlich tut ja Adson sehr leid... ich muss sagen, dass er wirklich eine Figur ist, die ich sehr mag.


    @ xexos
    Den Film will ich dann auch noch anschauen! Ich meine mich zu erinnern, dass ich während meiner Schulzeit mal einen Teil davon im Unterricht angeschaut habe, aber ich erinnere mich nicht mehr an viel.
    Bin auf alle Fälle schon gespannt wie das Buch im Film umgesetzt wurde.

  • Es ist wie im richtigen Leben, die Kleinen hängt man und die Großen läßt man laufen. Jetzt hat man also mit dem Cellerar ein Bauernopfer gefunden. Er war sicherlich nicht ganz sauber, aber mit den Morden hat er nichts zu tun ( glaube ich ). Und nebenbei geraten noch Salvatore und das Mädchen in die Schußlinie. Die Strafen im Mittelalter sind allerdings schon extrem. Aber einige Strafen könnten heute auch einige Verbrecher gut gebrauchen. :rolleyes


    Severin hat es nun auch erwischt, war ja nicht anders zu erwarten, nachdem er das Buch gefunden hat. Ich glaube ja irgendwie das der Bibliothekar Malachias seine Finger im Spiel bzw. bei den Morden bei hat. Der ist mir unsympathisch, ebenso wie Jorge, der mir ja richtig unheimlich ist.


    xexos und nabi
    Auch ich denke seit Anfang des Buches darüber nach mir im Anschluß den Film anzusehen. Noch sind die Erinnerungen ganz frisch. :-]

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    xexos und nabi
    Auch ich denke seit Anfang des Buches darüber nach mir im Anschluß den Film anzusehen. Noch sind die Erinnerungen ganz frisch. :-]


    Bei 'Die Katze auf dem heißen Blechdach' hab ich den Film auch direkt nachdem ich das Buch gelesen hatte angeschaut... und das war dann richtig genial :-)
    Vor allem, weil man wirklich direkt vergleichen kann bzw. bleiben dann die Szenen eher hängen..

  • Das Verhör durch den Inquisitor ist sehr eindrücklich geschrieben.
    Mir war nicht klar, dass die Inquisitoren quasi vom Papst eingesetzt wurden und keinerlei Gerichtbarkeit unterlagen. Das heißt, sie konnten tun und lassen, was der Papst wollte. Durch die Angst und den Schrecken, die die Inquisition verbreitet, steigt die Macht des Papstes und die Widersacher werden sich beugen.


    Die Foltermethoden sind unbeschreiblich brutal. Nur die Androhung dessen reicht schon, dass Remigius alles gesteht, was der Inquisitor hören will. Es gibt keinen Ausweg- das zu spüren muss entsetzlich sein.


    Jetzt lese ich den 5. Tag noch fertig.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich glaube, wenn ich die Foltermethoden kennen würde und die mir die androhen würden, ich würde auch fast alles gestehen. :rolleyes

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Nach seiner flamenden Predigt wird mir Jorge immer unheimlicher.
    Er warnt seine Mitbrüder vor dem Forschen in der Bibliothek. Mittlerweile denke ich, dass er hinter den Morden steckt und es wird wohl Malachias als nächsten erwschen, da er ja das Buch mittlerweile hat.
    Sehr gefallen hat mir, was über Bücher gesagt wurde: Sie erwachen durch die Leser zum Leben. :-]

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Ich habe das beim Fall Gaefgen bereits mehrfach erwähnt: Die Folter ist nicht erst die Tortur, sondern die Peinliche Befragung beginnt mit Stufe eins: Das Zeigen der Instrumente.

  • Zitat

    Original von beowulf
    Ich habe das beim Fall Gaefgen bereits mehrfach erwähnt: Die Folter ist nicht erst die Tortur, sondern die Peinliche Befragung beginnt mit Stufe eins: Das Zeigen der Instrumente.


    Das schreibt Eco so eindrücklich, mir brach beim Lesen richtig der Schweiß aus.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Kein Wunder, dass William das Amt eines Inquisitor nicht lange ausgeübt hat. Als einer, dem es wirklich darum geht, die Wahrheit ans Licht zu bringen, war er da ja völlig fehl am Platze, im Gegensatz zu Bernard Gui, den interessiert es ja mal nicht die Bohne, was in der Abtei wirklich vor sich geht.

  • So, zwischenzeitlich habe ich auch weitergelesen.


    Die Sache mit dem Mädchen ist schon heftig! Und Adson, der weiß, das sie unschuldig ist (und noch nichtmal seinen Namen kennt!) kann nichts für sie tun! Denn wie Wilhelm schon sagte, Adson würde alles nur viel schlimmer machen! :-(
    Und die Wahrheit will Bernard nun ja wirklich nicht ans Licht bringen - ihm reicht es völlig, irgendeinen "Schuldigen" zu finden....


    Zitat

    Original von xexos
    Eine tolle Beschreibung des Tribunals. Ich kann die inquisitorische Verblendung und den großen Einfluss des "richtigen" Glaubens sehr gut nachvollziehen. Und brutal ging es zu im Mittelalter: Hoden rausreißen :yikes, lebendig verbrennnen etc. Eine Zeit, die man gerne mal sehen und beobachten, aber nicht unbedingt leben möchte.


    Ich finde es auch immer sehr interessant über das Leben im Mittelalter zu lesen - aber ich freue mich doch, daß ich in der Zeit nicht leben muß!