Dark Angels´Fall - Kristy und Tabita Lee Spencer (ab 14 J.)

  • ACHTUNG: DIES IST DER ZWEITE BAND EINER TETRALOGIE UND KANN SPOILER ZUM BUCH "DARK ANGELS´ SUMMER" ENTHALTEN!!!
    KLAPPENTEXT:
    Der Herbst hat den Sommer abgelöst. Sam Rosell und seine dunklen Anhänger sind besiegt. Aber Dawna und Indie ahnen, dass der Schein trügt. Auf der verzweifelten Suche nach Miley , den Dawna gegen alle Vernunft liebt, begegnet sie Dusk wieder: Der Wolf mit den goldenen Augen rettet ihr Leben und Dawna erkennt, dass Dusk viel mehr ist als ein Wolf. Während sich die Schatten auf Whistling Wing zum zweiten Mal mehren, holt auch Indie die Vergangenheit ein. Doch diesmal ist es der geheimnisvolle Gabe, der eine Entscheidung treffen muss ...


    AUTORINNEN:
    (Quelle: Arena)
    Unter dem Pseudonym Kristy und Tabita Lee Spencer veröffentlichen die beiden Schwestern, Beate Teresa und Susanne Habika, zum ersten Mal gemeinsam: die Dawna-und-Indie-Tetralogie.
    Beate Teresa Hanika, geboren 1976 in Regensburg wurde für ihren ersten Jugendroman "Rotkäppchen muss weinen" u.a. mit dem Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis 2007 und dem bayerischen Kunstförderpreis 2009 ausgezeichnet und für den Deutschen Jugendliteraturpreis 2012 nominiert.
    Susanne Hanika, geboren 1969 in Regensburg, machte sich auf dem deutschen Buchmarkt einen Namen durch ihre erfolgreichen Kriminalromane rund um die Ermittlerin Lisa Wild.


    EIGENE MEINUNG:
    Mit Tränen im Gesicht habe ich "Dark Angels´ Fall" beendet und würde doch am liebsten weiter und immer weiter lesen, so sehr hat mich auch der zweite Band der Dawna-und-Indie-Tetralogie gefangen genommen, gefesselt und berührt.
    Herbst ist eingekehrt auf Whistling Wing. Nicht nur die Jahreszeit hat sich verändert, sondern auch die beiden Schwestern Dawna und Indie. Sie haben viel erlebt im Sommer, in den wenigen Tagen, in denen sie gleich alt waren. Viele Dinge, die sie geprägt und ihre Sicht auf die Welt verändert haben. Schwerwiegende Ereignisse, die sie gezwungen haben mit einem Mal reifer zu sein, bewusster zu handeln und Verantwortung zu übernehmen, denn mit einem Mal geht es um Leben und Tod.
    Dawnas Freund Miley ist seit der Auseinandersetzung mit den Engeln auf dem Friedhof verschwunden und die Schwestern spüren, dass etwas Geheimnisvolles dahinter steckt. Eine Macht, die düster und bösartig ist und all unsere Vorstellungen übertrifft. Während Dawna schier verzweifelt aus Angst um Miley, trifft Indie völlig unerwartet Gabe wieder. Den schönen Gabe, der eine magische Anziehungskraft auf sie ausübt und von dem sie eigentlich geglaubt hatte, dass er tot sei. Erschossen durch ihre Hand. Doch nun ist alles anders. Er ist wieder da und das Band zwischen ihren Herzen größer denn je.
    Nicht nur die beiden Schwestern haben sich charakterlich ein wenig verändert, sondern auch die Geschichte. Während der erste Band "Dark Angels´ Summer" sehr atmosphärisch und mysthisch war, ist "Dark Angels´ Fall" um einiges actionreicher, schneller, voller Bewegung. Immer wieder geraten Dawna und Indie in Gefahr und es scheint, als könnten sie Whistling Wing überhaupt nicht mehr verlassen, ohne sofort dem Bösen ausgeliefert zu sein. Gabe gibt zwar vor Indie beschützen zu wollen und auch Dawna bekommt unerwartet Hilfe von einem alten Bekannten, doch weder die Schwestern, noch ich als Leser weiß, wem man wirklich trauen kann. Eine Tatsache, die das Lesen unglaublich reizvoll macht. Ich bin so gespannt, wer sich weiterhin als "Böser" und wer als "Guter" entpuppt und vor allem, ob sich meine Ahnungen wohl bestätigen. Es ist ein ständiges Spiel mit Illusionen, in dem uns die Autorinnen mal dies, mal jenes vorgaukeln und auf unterschiedliche Fährten locken und ich bin mir sehr sicher, dass diese aus vielen Blickwinkeln zu betrachten sind und unterschiedliche Ergebnisse aufwerfen.
    Obwohl der Roman, wie auch der erste Band, unheimlich spannend ist, konnte ich wieder nicht viel an einem Stück lesen. Schuld daran ist die Dunkelheit der Geschichte, die mich beim Lesen immer so stark erfüllt, dass es richtig bedrückend wird. Und selbst wenn ich das Buch zur Seite lege, komme ich nicht davon los, fühle mich wie eine Fliege im Spinnennetz, eingewoben von den Ereignissen der Geschichte, die sich wie meine eigenen anfühlen, so dass ich ständig das Bedürfnis habe den Charakteren Ratschläge zu erteilen oder ihnen tatkräftig zur Seite zu stehen. Vor allem was Emotionen angeht, gelingt es den Autorinnen diese so gut auf mich rüber zu transportieren, dass ich immer unheimlich mit fühle, was mich vor allem an den dramatischen Stellen sehr leiden lässt. Wie gesagt, das Ende hat wieder mal einen Tränenfluss bei mir verursacht, denn es ist nun mal die Liebe, die am meisten Leiden schafft ...
    Aber nicht nur die Handlungen machen dieses Buch so lesenswert. Es sind auch die Charaktere, facettenreiche Figuren mit liebenswerten, aber auch bösartigen Wesenszügen. Ich weiß gar nicht so genau, welche der beiden Schwestern ich lieber mag. Die sehr aufgeräumt wirkende Dawna, deren Kämpfernatur immer dann zum Vorschein kommt, wenn die Situation am ausweglosesten erscheint, oder die wilde Indie, deren Schlagfertigkeit richtig Freude bereitet Aber auch viele der Nebenfiguren wissen zu begeistern. Nicht nur, was ihre Charakterzüge angeht, sondern vor allem auch ihre Ausarbeitung und vor allem die Tatsache, dass manche von ihnen so geschickt darin sind uns Dinge vorzugaukeln, die uns immer wieder auf falsche Fährten führen. Selbst bei den Schwestern habe ich das Gefühl sie eigentlich jetzt ganz gut zu kennen und einschätzen zu können und dann passiert doch wieder etwas, das mich überrascht und das sie anders handeln lässt als erwartet. Der ganze Roman ist ein Wechselspiel aus Tatsachen, Illusionen und dem was wir Leser erhoffen.


    FAZIT:
    Auch der zweite Band um die Schwestern Dawna und Indie hat es geschafft tief in mein Leserherz einzudringen und mit starken Emotionen, vielen Illusionen und jeder Menge Gänsehaut, zu einem meiner Lesehighlights zu werden. Ich beneide jeden, der die Bücher noch vor sich hat und hineingezogen werden kann in eine düstere und geheimnisvolle Welt, die mich so begeistert hat, dass ich sehnsüchtig den Sommer 2013 erwarte, denn dann erscheint der dritte Teil "Dark Angels´ Summer". Ich hoffe die dunklen Engel richten bis dahin nicht allzu viel Schaden auf Whistling Wing an ...

  • Hier meine Meinung:


    Spätestens seit dem Erfolg des Auftaktromans der Dawna-und-Indie-Tetralogie (Dark Angels‘ Summer – Das Versprechen) und der damit verbundenen Veröffentlichung des Folgebandes ist bekannt, wer sich hinter den Pseudonymen Kristy und Tabita Lee Spencer verbirgt. Das Schwesternpaar Beate Teresa und Susanne Hanika ist auf dem deutschen Buchmarkt nicht ganz unbekannt. Während die 1976 geborene Beate Teresa mit mehreren Preisen für ein Jugendbuch prämiert wurde, schaffte es die acht Jahre ältere Susanne, eine erfolgreiche Kriminalromanreihe um ihre Ermittlerin Lisa Wild zu platzieren. Anlässlich der aktuell laufenden Buchreihe, die ihr erstes gemeinsames Projekt ist, dachten sie sich jedenfalls neue Namen aus, die passend zum Handlungsort und den Figuren der Dark-Angels-Reihe amerikanisch angehaucht anmuten. Auch die Informationen, dass ein Traum zu dieser Reihe inspirierte, dass sie gemeinsam auf einem einsamen Anwesen leben und gerne gemeinsam am frühen Morgen ausreiten, passen dazu. Das Anwesen liegt jedoch in Europa, genauer gesagt bei Regensburg.


    Für die Buchreihe ist es im Grunde genommen auch nebensächlich. Viel wichtiger ist es, dass man vor Dark Angels‘ Fall – Die Versuchung bereits den Auftaktroman gelesen hat. Ansonsten fehlt einfach etwas.


    In diesem ersten Band entdecken die beiden Mädchen Indie und Dawna, dass sie nicht ganz so normal sind, wie sie bisher dachten. Und dass die Welt nicht so sicher ist, wie es scheint. Azrael, der Engel des Todes, soll erweckt werden und es ist an ihnen, diese Erweckung zu verhindern und quasi die Welt zu retten. Eine Grundidee also, die variierend immer wieder mal auf dem Buchmarkt auftaucht, dieses Mal mit Dunklen Engeln. Zwar ist es den beiden Teenagern gelungen, ihre Aufgabe bisher zu erfüllen, doch die Gefahr ist nicht gebannt.


    Nach der Schließung eines Engelstores sind einige dunkle Engel übrig geblieben, die ihr Unwesen in der Nähe der Mädchen und rund um Whistling Wing, der Farm die bisher ein sicherer Zufluchtsort war, treiben. Nach wie vor warten sie darauf, dass die Mädchen einen Fehler machen, der dafür sorgt, dass Azrael zurückkehren kann. Die dunklen Engel, die sich noch im ersten Teil eher als Vögel Schaden anrichten konnten, können nun zunehmend menschliche Gestalt annehmen. Ungefährlicher werden sie dadurch jedoch nicht.


    Während die beiden Schwestern noch im ersten Teil in den 33 Tagen, an denen sie gleich alt waren, über besondere Kräfte verfügten, fehlen ihnen diese Kräfte jetzt. Ausgerechnet jetzt, während die Dunklen Engel sich Whistling Wing immer mehr nähern. Ausgerechnet jetzt, wo Dawna über Mileys Verschwinden verzweifelt ist, der ebenfalls mehr ist, als er anfangs schien. Nebenbei kommt sie Dusk näher, der - es lebe das Fantasy-Genre - natürlich auch mehr als ein Hund beziehungsweise Wolf ist, während Indie gleichzeitig mehr oder weniger erfolgreich versucht, den Dunklen Engel Gabe auf Abstand zu halten, der dank den Gefühlen zu ihr menschliche Züge wie Mitgefühl und Liebe empfindet.


    Genau wie im Cover des Auftaktromans sieht man zwei junge Mädchen Rücken an Rücken stehen. Während dort passend zum Titel Sommerblumen zu sehen waren, sieht man auf dem Umschlag des zweiten Bandes herabfallendes Laub und Wind wirbelt die Haare der Mädchen auf. Dieses Motiv passt sehr gut, denn es deutet an, dass die Mädchen mehr oder weniger auf sich gestellt und aufeinander angewiesen sind.


    Auch in Dark Angels’ Fall – Die Versuchung wird abgesehen vom Prolog jeweils ein Kapitel von Indie und dann eines von Dawna erzählt. Da diese Kapitel in der Ich-Form geschrieben sind, erfährt man trotz ständiger Perspektivwechsel nur die Sicht der Schwestern, ihre Vermutungen, Wünsche, Ängste. Um das Erkennen wer was erzählt zu erleichtern, hat der Arena-Verlag Indies Kapitel jeweils am Anfang bzw. unten auf den Seiten mit einer pinkfarbenen und Dawnas Kapitel mit einer schwarzen Feder verziert und man findet darüber hinaus auch den entsprechenden Namen über dem jeweiligen Kapitel. Zusätzlich kann man am mal eher wütend und frustrierten und dann wieder hilflos und ängstlichen Tonfall erkennen, wer gerade zu Wort kommt.


    Im zweiten Teil kommen weitere Geheimnisse und Figuren hinzu und die Mädchen merken mehr und mehr, dass es kaum jemanden gibt, dem sie trauen können. Die, die ihnen vertrauenswürdig vorkommen, fallen nicht nur im ersten Band den dunklen Engeln zum Opfer. Die, die ihr Vertrauen nicht verdienen, scheinen zumindest zeitweise auf ihrer Seite zu stehen.


    Das klingt spannend. Doch bedauerlicherweise liegt genau in dem Versuch, dadurch weitere Spannung aufzubauen, ein Manko. Denn es werden so weder die noch offenen Fragen des ersten Bandes geklärt, noch werden neu aufkommende Fragen erschöpfend beantwortet. Was im Auftaktroman noch damit erklärt werden kann, dass die Leser an die Thematik herangeführt werden sollen, sorgt nun auch im zweiten Band für unnötige Längen. Die offenen Fragen aus dem ersten Band stören in Kombination mit weiteren Fragen, Andeutungen und Geheimnissen im zweiten Band den Lesefluss bzw. lassen diesen erst gar nicht so richtig aufkommen. Und so lässt auch die im ersten Band aufgebaute geheimnisumwitterte Atmosphäre im zweiten Band bedauerlicherweise deutlich nach. Die Wiederholung bestimmter Aussagen im Hinblick auf die Gefahr sorgt für keine Steigerung, sondern generiert die bereits angesprochenen Längen. Auf den 483 Seiten von Dark Angels’ Fall – Die Versuchung steht zwar vieles, aber im Grunde erfährt man nichts bahnbrechend Neues und die Geschichte entwickelt sich nicht wirklich weiter.


    Die beiden Figuren tun das dennoch mehr oder weniger. Dawna, die noch im ersten Band eher ruhig und eine Ja-Sagerin war, ist mittlerweile eigenwillig, fast trotzig-bockig, macht sich ständig Gedanken um die drohende Gefahr und die Abwendung derselben. Sie ist nicht mehr ganz so introvertiert wie im ersten Teil. Im Gegenzug dazu zeigt sich Indie mit ihrem lockeren Mundwerk in Dark Angels’ Fall - Die Versuchung zeitweise verletzlich und hilflos, nachdenklicher als im Vorgängerband. Bedauerlicherweise macht das die Sache für LeserInnen nicht zwingend spannender.


    Angesichts der Brisanz, die das Wissen um einen drohenden Untergang der bisherigen Welt mit sich bringen dürfte, denken sowohl Indie als auch Dawna sonderlich weit im Hinblick auf ihre Bestimmung. Das erklärt sich auch nicht dadurch, dass die beiden Mädchen quasi von niemandem wirklich eingeweiht mit dem Geschehen konfrontiert werden. Dawnas Gedanken drehen sich im zweiten Band der Reihe vorwiegend um den verschwundenen Miley. Doch ist ihre Suche nach ihm mutig gestaltet? Glaubwürdig? Wohl kaum, denn in diesem Zusammenhang übersieht sie nicht nur mehrfach drohende Gefahren, scheint sie fast zu negieren und benimmt sich eher wie ein typischer Teenager, der in mehr als blindem Aktionismus handelt. Zwar kann man jetzt einwenden, dass sie ja genau das ist, doch sollte man angesichts der ständig angedeuteten Gefahr, in der sie sich, Indie und überhaupt die Welt wähnt, doch irgendwie annehmen, dass sie besonnener reagiert. Dass sie Indie dadurch in unnötige Gefahrensituationen mit hineinzieht, scheint ihr übrigens vollkommen egal zu sein. Gleichzeitig wirkt es wenig einleuchtend und unpassend oberflächlich, wenn sie die ach so drängende Suche nach Miley und mehr noch die mehr oder weniger permanente Flucht vor den Dunklen Engeln unterbricht bzw. vergisst, weil mal eben ein paar Gäste für die Engelsseminare ihre Mutter vom Bahnhof abgeholt werden müssen. Auch Indie denkt beständig an die Gefahr an sich. Jedoch: Immer nur zu insistieren, wie gefährlich etwas ist, macht die Sache für LeserInnen nicht spannender oder manche der Gedankensprünge der Mädchen keineswegs nachvollziehbarer.


    Wenig überzeugend wirkt auch der Erzählstrang um ihre Mutter und deren Verdacht, schwanger zu sein. Überhaupt, das Engelsseminar oder allgemein das alltägliche Leben um die grundsätzlich doch eher wahnsinnig machenden und zumindest Besorgnis erregenden Vorkommnisse, scheint ganz normal weiterzulaufen. Es gibt zwar vieles, was uns selbst im Alltag entgeht und was durchaus gefährlich oder besorgniserregend ist, doch irgendwie fehlt spätestens in Dark Angels’ Fall - Die Versuchung ein glaubwürdig konstruiertes Umfeld. Und die Idee, die im Auftaktroman noch eher als Vögel dargestellten Dunklen Engel, im Folgeband zunehmend in Leder gehüllt auf Motorrädern zu präsentieren, rettet die Geschichte auch nicht unbedingt.


    Wie bereits im ersten Band ist auch Dark Angels’ Fall - Die Versuchung in einem einfachen Schreibstil abgefasst, der dieses Mal jedoch mit weitaus zahlreicheren Kraftausdrücken und Flüchen gespickt ist. Was im ersten Buch noch amüsant, ja spritzig wirkte, verliert in dieser Fülle eindeutig an Reiz. Auch scheint es überaus cool zu sein, mal eben ein Pumpgun geschenkt zu bekommen. Indie oder Dawna erhalten dieses Geschenk zwar nicht, aber die Art und Weise, wie sie über die Nutzung desselben denken, ist auch nicht besser. Mag sein, dass dies dem jugendlichen Zielpublikum geschuldet ist. Wirklich passend fand ich beides nicht, denn man kann ein spannendes Jugendbuch durchaus anders gestalten. Hinzu kommt, dass Indie und Dawna zwar in gewisser Weise durch ihre Sprunghaftigkeit und ihr Hin- und Herschwanken zwischen den Gefühlen für Miley und Dusk, Gabe oder eben nicht Gabe, durchaus authentisch als Teenager präsentiert werden, im gesamten Erzählkonstrukt dennoch nicht völlig überzeugen.


    Fazit:


    Vielleicht liegt es an meinem Alter, vielleicht daran, dass ich den Fehler gemacht habe, mit dem zweiten Band der Reihe zu beginnen und den ersten dann quasi erst nachzuholen. Doch weder dieser erste Band (Dark Angels’Summer - Das Versprechen) noch seine Fortsetzung Dark Angels‘ Fall - Die Versuchung konnten mich überzeugen. Die Handlungsstränge wirken teils zu mühsam konstruiert. Sie laufen nicht schlüssig zusammen, was sie angesichts des erst zweiten Bandes ja auch nicht zwingend müssen; andeutungsweise logisch nebeneinander her zu laufen, hätte der Geschichte jedoch keinen Abbruch getan. Diese strotzt zudem vor Klischees und Andeutungen, die die an sich gute Grundidee zu sehr in die Länge ziehen. Die eigentliche Aufgabe der Mädchen hätte schon ausreichend Stoff für eine gute Geschichte geboten. Dieser Teil verliert durch den ebenfalls beschriebenen Alltag eindeutig an Glaubwürdigkeit. In zwei Bänden sind unzählige Fragen aufgeworfen worden, deren Beantwortung größtenteils offenbleibt. Da ich ungern negative Bewertungen abgebe, weil ich weiß, wie viel Herzblut für gewöhnlich in einem Roman steckt, habe ich beide Bücher vor dieser Buchbesprechung zwei Mädchen gegeben, die alterstechnisch in die empfohlene Zielgruppe passen. Beide haben unabhängig voneinander meine Meinung bestätigt, weshalb ich Dark Angels‘ Fall - Die Versuchung (und im Grunde auch Dark Angels’Summer - Das Versprechen) nur zwei von fünf Punkten geben möchte.


    Copyright © 2012, Antje Jürgens (AJ)

    Der Unterschied zwischen dem richtigen Wort und dem beinahe richtigen ist derselbe Unterschied wie zwischen einem Blitz und einem Glühwürmchen.
    Mark Twain

  • Der Inhalt:


    Dawna und Indie ist es gelungen das Engelsgrab zu schliesen. Allerdings haben sie es nicht geschafft alle dunklen Engel zu bannen und so hat der Alptraum noch kein Ende. Auch Miley, in den Dawna heimlich verliebt ist, istspurlos verschwunden. Aber wo ist er. Zuletzt wurde er vor Sams Laden gesehen, aber Sam wurde gebannt. Was ist also mit Miley passiert? Aber das sind nicht die einzigen Probleme mit denen sich die Mädchen herumschlagen müssen, auch zuhause läuft nicht alles rund. Ihre Mutter scheint schwanger zu sein und mit den zwei neuen, die an den Engelssuchenden teilnehmen, scheint irgendetwas nicht zu stimmen, aber was? Schaffen sie es Miley zu finden und dabei nicht den dunklen Engeln in die Hände zu laufen? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit.


    Meine Meinung:


    Das Buch fängt da an wo Band 1 aufgehört hat. Fragen, die zum Ende des ersten Buches offen blieben werden in diesem Band nun beantwortet. Dafür treten aber neue auf, welche dann hoffentlich in Band 3 beantwortet werden.


    Die Kapitel sind abwechselnd aus Dawna´s und Indie´s Sicht geschrieben. So bekommt man einen sehr guten Einblick in Indie und Dawna´s Gedanken und kann diese nachvollziehen. Überraschende Wendungen und unvorhersehbare Ereignisse schaffen zusätzlich Spannung, wodurch man das Buch sprichwörtlich nicht mehr aus der Hand legen kann.


    Neben den bisher bekannten Charakteren stoßen noch weitere ebenfalls mysteriöse dazu, so dass die Handlung immer mehr an Fahrt aufnimmt und es nicht an Spannung verliert. Die alten, schon bekannten Charaktere haben sich weiterentwickelt und man lernte neues, noch unbekanntes über diese. Die neuen Charaktere wurden gut beschrieben und wirken somit authentisch. Einige Fragen über diese wurden schon beantwortet, leider bleibt auch noch vieles unklar und mysteriös.


    Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Amüsante Dialoge peppen die doch stellenweise düstere Stimmung auf und zaubert dem Leser ein lächeln ins Gesicht.


    Mein Fazit:


    “Dark Angel´s Fall – Die Versuchung” ist ein sehr gelungene und auch spannende Fortsetzung. Er ist sehr spannend, voller gefühl und Hingabe und es kommt keine Langeweile auf. Ich kann dieses Buch nur empfehlen, rate aber davor Band 1 zu lesen.

  • Dawna und Indie ist es im ersten Band gelungen, das Engelsgrab zu schließen. Doch ein Teil der Engel, der überlebt hat, ist immer noch da draußen und lauert ihnen auf. Miley ist immer noch verschwunden und Dawna ist verzweifelt. Überall suchen sie nach ihm und können doch keine Spur finden. Auch Kalo, Mileys Mutter, scheint nicht wirklich interessiert daran, ihren Sohn zu finden. Dawna macht sich schwere Vorwürfe, weil sie Miley bei ihrer letzten Begegnung nicht gesagt hat, was sie für ihn empfindet, sondern ihn einfach unbeachtet stehengelassen hat.


    Plötzlich tauchen die Engel als Biker wieder auf, überwältigen die Mädchen und zerren sie zum Engelsgrab. Sie sollen es öffnen, damit Samael aus seiner Gefangenschaft entkommen kann. Doch die Mädchen können und wollen dies nicht tun. Rag, einer der Engel, prügelt daraufhin wild auf Indie ein. Ohne Samael sind sie alle extremst reiz- und nicht kontrollierbar und nur durch das beherzte Eingreifen von Dusk können die Mädchen schwer mitgenommen entkommen.


    Zwei weitere Engelssucher treten auf den Plan und sollen die Gruppe von Dawnas und Indies Mutter komplettieren. Doch den beiden fällt es schwer, sich zu integrieren und sie erwecken vielmehr den Eindruck, es auch auf die Mädchen abgesehen zu haben. Diese fühlen sich von allen alleingelassen und lediglich ein Dachbodenfund gibt ihnen zunächst weitere Hinweise.


    Gabe taucht wieder auf und auch er ist verändert. Indie ist hin- und hergerissen zwischen ihrer Liebe zu ihm und ihrer Aufgabe. Zudem ist sie sich immer noch nicht sicher, ob Gabe es ehrlich mit ihr meint oder sie nur wieder im Auftrag der anderen Engel manipulieren soll. Wird es eine Zukunft für die beiden geben? Und wer oder was ist eigentlich Dusk? Werden die Mädchen Miley finden können?


    Dark Angels`Fall beginnt direkt da, wo Dark Angels's Summer endet, was mir unheimlich gut gefallen hat. Dawna und Indie haben die Szene am Engelsgrab aus dem ersten Band mit gemischten Gefühlen hintersichgelassen. Glücklich über die überstandene Verbannung Samaels und die Tatsache, dass sie beide noch am Leben sind, fürchten sie jedoch das, was noch auf sie zukommen wird, da es Indie nicht gelungen ist, alle Engel zu töten. Beide haben wegen des Verschwindens von Miley Schuldgefühle, doch während Indie versucht, diese auf ihre gewohnte Art an die Seite zu schieben, setzen sie sich in Dawna fest. Dabei riskiert sie immer mehr und immer öfter ihr Leben, um ihn zu finden. Die Vernunft, von der ihr Charakter noch im ersten Teil hauptsächlich geprägt war, lässt sie hierbei immer öfter hinter sich.
    Dadurch wird Indie gezwungen, ihre flapsige, sorglose und impulsive Art, die sie so herrlich sympathisch macht, oftmals abzulegen, um auf ihre Schwester aufzupassen. Ihr Gefühlschaos hinsichtlich ihrer Liebe zu Gabe, dem es bisher noch nicht gelungen ist, ihr Vertrauen vollends zu gewinnen, macht ihr dabei zusätzlich zu schaffen.


    Der zweite Teil der Reihe erschien mir noch spannender und rasanter als der erste Teil. Ich war gleich wieder mittendrin in der Geschichte und habe mit den Mädchen mitgehofft, -gelitten und manchmal auch -gelacht. Dark Angels'Fall hat mich mit seiner außergewöhnlichen Geschichte gefesselt und lässt mich auch nach Beendigung des zweiten Bandes nicht mehr los. Ich hoffe, dass die Autorinnen Kristy und Tabita Lee Spencer bzw. Beate Teresa und Susanne Hanika nicht zu lange auf den dritten Band warten lassen, da ich unbedingt wissen muss, wie die Geschichte endet.

    Es wäre gut Bücher kaufen, wenn man die Zeit, sie zu lesen, mitkaufen könnte, aber man verwechselt meistens den Ankauf der Bücher mit dem Aneignen ihres Inhalts.
    Arthur Schopenhauer (1788-1860)


    :lesend

  • Shantani konnten Dawna und Indie vertreiben, doch er hat Miley, Dawnas Freund entführt und nun weiß niemand, wo dieser ist. Das die Wiedergeburt des Todesengels Azrael vereitelt werden konnte, ist nur ein schwacher Trotz für Dawna. Auch Indie macht sich Sorgen, denn sie weiß nicht, ob sie Gabe, ihren Schutzengel und dennoch dunklen Engel getötet hat oder nicht. Zwar verbreitet Mileys Mutter das Gerücht, dass Miley zu seinem Klan zurückgekehrt ist, doch die beiden Mädchen wissen es besser und suchen unermüdlich nach ihm.


    Derweil ist die Mutter von Dawna und Indie felsenfest davon überzeugt, ein Kind von Shantani zu bekommen. Sie macht damit ihr gesamtes Umfeld, inkl. ihrer Töchter und der verbliebenden Teilnehmer des Engelsseminars verrückt, auch wenn keine Anzeichen auf eine Schwangerschaft hindeuten. Zur Ruhe kommen Dawna und Indie jedoch generell nicht. Bei ihrer Suche nach Miley stoßen sie auf eine Band von Motorrad-Fahrern, in denen sie die verbliebenen 6 dunklen Engel erkennen, unter ihnen Gabe, was Indie sehr freut, doch die Gefahr, die sie darstellen, ist nicht zu unterschätzen. Auch sie sind auf der Suche nach Miley, um diesen als Druckmittel gegen die Schwestern einsetzen zu können, um ihre Pläne doch noch erfolgreich abschließen zu können.


    Alle wissen, dass die Zeit drängt und dennoch macht anscheinend niemand Fortschritte bei der Suche nach Miley. Dawna hingegen trifft immer wieder auf den Wolf Dusk, der ihr zu verstehen gibt, ihn endlich von seiner Kette zu befreien. Als Dawna dem endlich nachgibt, muss sie feststellen, dass Dusk gar kein Wolf ist, sondern ein Gestaltenwandler, hinter dem sich ein hinreißender junger Mann verbirgt. Doch als auch dieser ankündigt, nach Miley zu suchen, ist sie in größter Sorge, denn sie weiß: Dusk wird Miley, wenn er ihn findet, töten, um so den dunklen Engel keinerlei Druckmittel in die Hand zu geben. Die Zeit drängt, die dunklen Engel kommen den Schwestern immer näher und die Gefahr für sie und den Rest der Menschheit wächst stetig ...


    Eine großartige Fortsetzung! Der Plot wurde wieder sehr abwechslungsreich und bildreich erarbeitet. Ich konnte mir jederzeit die jeweiligen Szenen vor Augen führen, habe Unwetter miterlebt und bin förmlich mit der Landschaft verschmolzen. Die Figuren wurden wieder ausgesprochen facettenreich erarbeitet, wobei ich nach wie vor der frechen Indie den Vorzug geben - ich finde sie einfach rundherum gelungen und toll, einfach total sympathisch mit ihrer leicht chaotischen, aber immer rebellischen Art. Den Schreibstil empfand ich wieder als sehr angenehm zu lesen, sodass ich das Buch am Stück gelesen habe. Leider muss ich auf den nächsten Band der Reihe "Dark Angels` Winter - Die Erfüllung" warten, der aber zum Glück Band 3 und 4 der Tetralogie beinhaltet.