Das Buch:
Rita Falk; Grießnockerlaffäre; 240 Seiten; DTV; ISBN-10: 3423249420; Preis: 14,90 Euro
Der Inhalt:
Die Beerdigung von der Oma ist an einem Donnerstag. Es ist nieselig und grau und wir stehen bis zu den Knöcheln im Friedhofs-Batz. Trotzdem ist beinah die ganze Gemeinde gekommen. Sie war halt auch äußerst beliebt, die Oma, das muss man schon sagen ...«
Keine Angst. Es ist nicht die Eberhofer Oma! Aber in Niederkaltenkirchen ist auch so einiges los. Im Polizeihof Landshut wird ein toter Polizist gefunden. Der Letzte, der mit dem Barschl zu tun hatte, war der Franz. Nun war der Tote ausgerechnet sein direkter Vorgesetzter - und absoluter Erzfeind. Blöderweise handelt es sich bei der Mordwaffe auch noch um Franz' Hirschfänger. Sieht also nicht gut aus für den Eberhofer!
Die Autorin:
Rita Falk, Jahrgang 1964, hat sich mit ihrer Provinzkrimiserie um den Dorfpolizisten Franz Eberhofer (Winterkartoffelknödel, Dampfnudelblues und Schweinskopf al dente) in die Herzen ihrer Leser geschrieben. Von sich selber sagt die Autorin, dass sie die schönste Zeit ihres Lebens in Oberbayern verbracht hat. Dort hat sie ihre Kindheit verbracht, wuchs bei der Oma auf. Dem ihr so vertrauten Landstrich ist Rita Falk auch als Erwachsene treu geblieben. Sie lebt heute in München. Rita Falk ist mit einem Polizisten verheiratet und hat drei erwachsene Kinder.
Die Kindheitserfahrungen sind der Schatz, aus dem Rita Falk als Schriftstellerin schöpft. In ihrem Franz-Eberhofer-Krimi bildet ein bayerisches Dorf den Mittelpunkt des Geschehens. Keine Frage, dass es Rita Falk exzellent gelingt, dieses Bild authentisch in Szene zu setzen. Vor allen Dingen die kleinen und großen Schwächen der Menschen sind es, die sie ihren Lesern kenntnisreich und mit einer gehörigen Portion bissigem Humor serviert. Sie hat ihrem Protagonisten, dem Dorfgendarmen Franz Eberhofer, einen original bayerischen Ton auf den Leib geschrieben, der hart aber herzlich ist. Der Franz sagt halt, was er denkt.
Rita Falk ist sich also beim Schreiben treu geblieben. Ihre eigenen biografischen Wurzeln liefern den Grundstock für amüsante und geistreiche Unterhaltung der besten Lesart. Es bleibt weiterhin spannend - sicherlich wird sie noch viel von sich reden machen, mit ihren Geschichten von 'dahoam'.
Mit ›Hannes‹ zeigt sie sich von einer neuen, überraschenden Seite, indem sie eine wahrhaftige, universelle Geschichte erzählt, die niemanden ungerührt lässt.
Meine Meinung:
Um es direkt vorwegzunehmen: Wer mit den vorausgegangenen Teilen der Eberhofer-Serie seinen Spaß hatte, wird auch den vierten Teil mögen, wenn er nicht unbedingt etwas Neues erwartet, denn es bleibt alles beim Alten. Und genau hier liegt mein persönliches Problem. Falk legt zwar von Buch zu Buch neue Kriminalfälle vor (die in der Regel ziemlich einfach gestrickt daherkommen), aber der Rest – immer das Gleiche. Nun mag es charismatisch für ein bayrisches Dorf sein, dass dort nur ungerne von der alltäglichen Routine abgewichen wird. Okay. Die Frage ist jedoch, inwieweit es dem Leser gefällt, wenn er immer wieder die gleichen Versatzstücke vorgesetzt bekommt. Eine Weiterentwicklung der Protagonisten lässt sich nur rudimentär erkennen und irgendwann kommt es auch ein wenig ausgelutscht daher, wenn der Eberhofer – und das gefühlte tausend Mal pro Band - Kulinarisches mit den Prädikaten „erstklassig“ oder „ein Traum“ belegt. Oder die Rundenzeiten, wenn er seinen Hund Gassi führt. Einzeln betrachtet sind Falks Krimis wirklich eine nette und unterhaltsame Angelegenheit, aber der Serie geht – meiner bescheidenen Meinung nach – so langsam, aber sicher die Luft aus ...