Das bisschen Kuchen - (K)ein Diät-Roman von Ellen Berg

  • Kurzbeschreibung


    Erscheinungstermin: 25. Juni 2012
    Mach dich dünne! Der Feind trägt Größe 34 und hat es auf Nikis Gatten Wolfgang abgesehen. Nach Jahren der molligen Idylle nimmt Niki den Kampf auf: um ihren Mann, ihre Familie – ihren Körper! Sie geht in eine Fastenklinik, wo sie unter Glaubersalz und Schlemmerphantasien leidet. Bis sie Bekanntschaft mit dem Shiatsu-Masseur macht. Sollte Fasten der neue Sex sein? Aber was war noch mal Sex? „Herrlich fieser Humor.“ Cosmopolitan


    Autorin


    Ellen Berg, geboren 1969, studierte Germanistik und arbeitete als Reiseleiterin und in der Gastronomie. Heute schreibt sie und lebt mit ihrer Tochter auf einem kleinen Bauernhof im Allgäu.. Ihr ersten beiden Romane "Du mich auch. Ein Rache-Roman" und „Das bisschen Kuchen“ waren große Erfolge. Ihr neuer Roman „Den lass ich gleich an. (K)ein Single-Roman“ erscheint im Herbst 2012.




    An ihrem 25. Hochzeitstag stellt Annika Michels - oder auch Niki genannt - fest, dass shoppen in Designerläden keinen Spaß macht, wenn man gewisse Ausmaße hat.
    Völlig frustriert macht sie sich nach erfolgloser Suche auf den Weg nach Hause und sieht ihren Ehemann Wolfgang mit einer dünnen Frau küssend auf der Straße stehen.
    Statt sich nun zu verkriechen, wird Niki aktiv und bucht eine Diätkur in der Schweiz. Vier Wochen lang will sie in einer Luxusklinik für 600 pro Tag abnehmen. Da sie Wolfgangs Kreditkarte hat, setzt sie diese auch gleich dafür ein - als kleine Rache.


    Schon bei der Ankunft stolpert sie über die resolute Walburga, die an ihr klebt, wie eine Fliege auf dem Honig. Aber auch in der Klinik ist nicht alles rosé. Wird Niki durchhalten? Und wie wird sich ihre Ehe weiter entwickeln?
    Das zweite Buch von Ellen Berg beschäftigt sich mit einer ganz besonderen Thematik. Dem Abnehmen. Wie allerdings auch schon im ersten Buch, sollte man hier die Geschichte nicht allzu wörtlich nehmen. Fastenkuren und Diätkliniken sind immer sehr speziell und jeder Mensch reagiert anders. Dabei ist der Grundgedanke auch nur der Aufhänger, um eine witzige spritzige Geschichte zu schaffen, bei der es wieder um Freundschaft geht.


    Entgegen ihrer Annahme, ist Niki in der Klinik nicht alleine auf sich gestellt und auch wenn die Kur anstrengend ist, so gibt es immer wieder ein paar sonnige Momente.
    Niki macht eine Veränderung durch. Von der grauten dicken Maus, zur robust gebauten Dame.


    Klar wird, dass Dicke auch eben nur Menschen sind. Und dass Freundschaften wichtig sind.
    Niki und die anderen Teilnehmer(innen) wachsen einem schnell ans Herz und man sieht sich selbst als Teil dieser Gemeinschaft.
    Die Geschichte ist flüssig, spannend und witzig geschrieben. Herrlich satirisch und locker leicht.


    Fazit: Eine sehr unterhaltsame Geschichte, bei der man das Buch nur schwer zur Seite legen kann und wissen will, wie es enden wird.

  • Ich kann mich Tanzmaus und ihrem Fazit nur anschließen: Das Buch hat einen großen Unterhaltungswert. Ich habe es quasi in einem Rutsch ausgelesen (und das will was heißen!).


    Ich habe dieses Buch kurz vorm Jahreswechsel in meiner Bücherei "entdeckt" und fand, dass dieses Thema genau richtig ist, um das neue Jahr zu beginnen (von wegen gute Vorsätze und so). Und mir hat es sehr gut gefallen. Niki wächst einem gleich ans Herz, Walburga ist nicht minder sympathisch (auch wenn die beiden anfangs ungleicher nicht sein könnten). Die Szenen in der Abnehmklinik bzw. die gesamte Einrichtung sind richtig lustig, oftmals überzeichnet, aber nicht kitschig oder schnulzig.


    Das Thema Freundschaft steht im Vordergrund - nicht das Abnehmen. Und natürlich Nikis Entwicklung: Weg von ihrem sie nicht liebenden Ehemann hin in einen Neuanfang mit ihren neugewonnenen Freunden. Lachen ist dabei garantiert.


    Von mir gibt's eine ganz klare Leseempfehlung - und 9 Eulenpunkte. :-]

  • Niki hat nur zwei Hobbys: Kochen und Essen. Das wirkt sich seit langem schon auf ihr Gewicht aus. Während sie sich aber einredete, ihr Ehemann Wolfgang würde jedes Gramm an ihr lieben, hat er sich bereits nach einer schlankeren Frau an seiner Seite umgesehen. Um ihr Leben wieder in fettärmere Gefilde zu steuern, bucht sich Niki kurzerhand in eine Züricher Fastenklinik ein, statt mit der Familie ihre eigene Silberhochzeit zu feiern. In der Klinik macht sie die Bekanntschaft der patenten Walburga, die bei keinem Thema ein Blatt vor den Mund nimmt. Zu dem Duo gesellen sich außerdem noch Alexis, Tamara und Leo. Gemeinsam stellen sie sich den harten Anforderungen der auferlegten Diät und lernen nicht nur die Freundinnen, sondern auch sich selber wertschätzen.


    Ellen Berg widmet sich nach dem Rache-Roman „Du mich auch“ dem Thema Übergewicht. Die adipösen Figuren werden dabei äußerst bildhaft in ihren unauffälligen, sackartigen Pullover und Hosen in Übergröße gezeichnet. Auf humorvolle Art werden Rückfälle in Form von Sahnetorte und Schokoladeneis beschrieben, ohne dabei den mahnenden Zeigefinger zu heben. Wer so viele Jahre Trost im Essen fand, kann vermutlich nicht von heute auf morgen auf Zwieback mit Gemüsebrühe umstellen. Die stark überzeichneten Figuren geben den Klischees dabei die notwendige Komik, wenn wütende Ehemänner auf das Beenden der Kur drängen oder gar Oberärzte ihr Missfallen äußern. Wie von selbst, oder auch mit Hilfe des attraktiven Masseurs, der sogar Chakras mühelos öffnet, kommen die Freundinnen ihren Problemen auf die Spur.


    Der Roman ist in erster Linie unterhaltend. Die Zutaten wie Ehebruch, einige wenige, jedoch ganz verschiedene Leidensgenossinnen und ein garstiger Chefarzt bieten dabei den zu erwartenden Handlungsverlauf. Obwohl das Ende nicht überrascht, ist der Weg bis dahin kurzweilig mit Witz und einer Prise Weisheit gespickt. Das Buch hätte durchaus wegen des Zusammenspiels von Humor und Ernsthaftigkeit das Potential für die volle Anzahl an Sternen. Dafür hätten die Figuren allerdings mehr als nur plakativ dargestellt werden und der Handlungsverlauf gerne noch ein paar mehr Wendungen bieten müssen. Als lockere Leselektüre für zwischendurch ist es empfehlenswert. (7 von 10)

  • Was ich von dem Buch erwartet hatte, war lockere, leichte Unterhaltung mit Witz.
    Was ich fand, war reinste Chick-Lit für mittelalterliche Frauen (zu denen ich mich mittlerweile auch dazuzähle).


    Leider habe ich den so häufig angepriesenen (fiesen?) Humor vergeblich gesucht (bis auf das Cover; das finde ich wirklich sehr witzig).
    War aber nicht mein Geschmack, habe genau 1x gelacht, als nämlich die Norddeutsche Masseurin beschrieben wurde. Den Anfang der Geschichte fand ich sogar eher traurig.


    Den Schreibstil mag ich nicht besonders, für fast durchgehend kurze Sätzlein habe ich nicht so viel übrig. Ich finde, das stört den Lesefluss.


    Die Geschichte ist sehr oberflächlich und vorhersehbar, fast schon kitschig; und ehrlich gesagt war ich froh, als ich damit am Ende war.


    Definitiv kein Buch, das bleiben darf. Von den anderen Büchern der Autorin lass ich wohl auch lieber die Finger.


    Gerade noch 6 Punkte und Gruß vom killerbinchen :wave

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“