Rund um den Schreibwettbewerb (ab 04.10.2012)


  • Rienchen, Du verallgemeinerst zu sehr! Solange sich Deine Spießruten nicht in den Wettbewerbsregeln wiederfinden, ist es Deine persönliche Laufstrecke, die Du Dir ausgesucht hast. Niemand kann hier Geschichten für alle schreiben. Und niemand muss sich von einzelnen Wünschen beeinflussen lassen. Und wenn mir danach ist, wird in meiner nächsten Geschichte zum Thema "Glücksmomente" Hartmut eine unvergessene Nacht mit Jana haben, um dann etwa ein Jahr später zu erfahren, dass sein Jimmy das Asperger-Syndrom im leichten Handgepäck hatte. Und ich packe da dann gaanz viel Betroffenheit rein, in der Hoffnung, dass sich sowieso niemand mehr traut, das zu kritisieren.


    Sorry, Sinela, für den kleinen Seitenhieb zum Schluß. Es ist sicherlich sehr schlimm, was bei Euch Zuhause los ist. Und jeder, der in einer derartigen Situation lebt, hat meine Anteilnahme, egal ob selbst krank oder Angehöriger. Aber als Leser konnten wir das nicht wissen, sondern haben den Text so beurteilt, wie wir ihn empfunden haben. Ich schrieb in meinem Kommentar: "Eine unzulässige Frage zum Schluß". So sehe ich das nach wie vor. Weil diese unzulässige, rein rhetorische Frage den Leser direkt anspricht und impliziert, dass der Leser MS für eine Kleinigkeit halten würde. Dementsprechend die Aufzählung. Dementsprechend die Frage zum Schluss. Es war einfach die Art der Ansprache und die grundsätzliche Form der Geschichte, die den negativen Beigeschmack ausgelöst haben. Denn insgesamt wirkt die Geschichte sehr vorwurfsvoll. Nicht das Thema war verkehrt! Ich würde mich freuen, wenn Du das Thema nochmals an anderer Stelle so verarbeiten würdest, dass es mich berührt und ich mitfühlen kann, ohne mich schuldlos angegriffen zu fühlen.


    LG,
    crycorner


    :schlaeger

    Enttäuscht vom Affen, schuf Gott den Menschen.
    Danach verzichtete er auf weitere Experimente.

    - Mark Twain -

  • Zitat

    Original von churchill


    (Da ich im Schreibwettbewerbsforum keine Themen eröffnen kann, werde ich Wolke die Liste mit der Bitte um Einstellung schicken ... )


    Und da war Wolke besonders schnell! Danke!


    Themenverzeichnis des Schreibwettbewerbs in alphabetischer Reihenfolge

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    @ at all: Ich wünsche mir ja eigentlich ein Thema, bei dem mal keine Tod/Nahtod/Gewalt/Behinderungsgeschichten auftauchen. Wenn also jemanden in dieser Richtung ein Themenvorschlag einfällt, bei dem dann trotzdem nicht nur rosarote Geschichten auftauchen, nur her damit!


    Piraten :chen

  • Ich wollte hier niemanden persönlich angreifen, das mal gleich mal vorneweg. Soll ich an dieser Stelle sagen - Getroffene Hunde bellen? ;-)Nein, lieber nicht, sonst bekomme ich ja gleich wieder Haue. :schlaeger Lese-Rina hat meine Beweggründe klar dargelegt, deshalb will ich da weiter gar nichts dazu sagen.


    Dass das Gedicht nicht der Hammer war, ist mir klar, da müssen wir nicht drüber reden. ;-)


    Ach ja, betroffen war ich bei dieser Sache natürlich schon, aber das ist schon lange her, meine Mutter ist bereits 1979 gestorben. Deshalb sind die Emotionen beim schreiben nicht gar so hoch gekocht. Ich war einfach nur schockiert, dass man mir quasi unterstellt hat, mit Betroffenheit zu punkten. Wenn das in einem Kommentar zur Sprache gekommen wäre, kein Thema - aber bei so vielen? Krankheit, Behinderung oder irgendwelce Klischees, die hier ja auch gerne zu Rate gezogen werden, gehören einfach zum Leben - und damit auch zu diesem Schreibwettbewerb. Ich wollte zum nachdenken anregen mit meinem Beitrag - u.a., der Frust wollte natürlich auch raus. ;-)

    Veröffentlichungen in vielen Anthologien

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sinela ()

  • Sinela : ich glaube, niemand hier wollte Dich kränken mit seinem Kommentar. Also, ich jedenfalls nicht. Aber mich hat an Deinem Gedicht einfach das Einseitige gestört.
    Du wolltest zum Nachdenken anregen über etwas, das, glaube ich, eigentlich jedem, der ein gewisses Alter erreicht hat, klar ist. Und trotzdem setzt man es nicht um, und das ist auch gut so. Wie Groupie schrieb, Gedanken machen kann man sich immer noch, wenn es soweit ist. Bis dahin kann man getrost denken: boah, Geschirr abschwaschen, so ein Scheiß.
    An Deinem Gedicht hat mich einfach gestört, dass es so wirkte, als sollte jeder gesunde Mensch täglich fröhlich durchs Leben hüpfen, weil er ja gesund ist, und sogar den Abwasch gerne machen.
    Mein Vater ist Anfang des Jahres an ALS gestorben. Ich kenne das also, wie man sich da fühlt, wenn ein geliebter Mensch so langsam immer weniger kann, bis er dann stirbt. Aber. Ich habe ihm dann nicht mehr erzählt von meinen banalen Sorgen. Bis er irgendwann meinte: hör mal, warum erzählst Du mir nicht mehr, was Dich bedrückt? Und ich meinte: na, weil das doch im Vergleich zu Deiner Krankheit nur Blödsinn ist, worüber ich mir Sorgen mache. Und er meinte: ich kann zwar nicht mehr laufen, aber meinen Verstand hab ich noch und Deine Sorgen sind mir wichtig und ich kann Dir vielleicht was raten.
    Genau das hat mir in Deinem Gedicht gefehlt, dass man sich trotz so einer Krankheit einen normalen Alltag bewahrt. Und dass gerade der Kranke eigentlich möchte, dass er so behandelt wird wie immer.
    Nein, so eine Krankheit ist keine Kleinigkeit. Aber das weiß wohl sicher jeder.
    Ich denke, so ein Thema kann man nur behandeln, wenn man wirklich ein professioneller Auto ist und den schmalen Grad erwischt zwischen Kitsch und trauriger Realität. Mein Vater jedenfalls hat Witze gemacht, wenn ich ihm seinen Kaffee anreichen musste, weil er die Tasse nicht mehr halten konnte. Und ich habe versucht mitzulachen.
    Und all das hat mir bei Deinem Gedicht gefehlt. Auch wenn es nicht so gewollt war, so wirkte es doch wie ein einziger Vorwurf, dass man gar nicht weiß, wie viel Glück man hat, wenn man gesund ist.


    Naja, genug gelabert.

  • Hm. Ist das hier jetzt ein Wettbewerb, wer von uns am meisten durchgemacht hat? Ich denke, jeder von uns weiß, wie es ist, jemand geliebten zu verlieren. Und wenn es nur das Haustier oder sowas ist. Jeder war / ist schon mal in soner Situation gewesen. Ich glaube nicht, dass man sich nun gegenseitig mit der Nase drauf stoßen muss, was das Leben "ist". Ich begreife langsam nicht mehr, was das alles mit einem Schreibwettbewerb zu tun hat.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ich will mich ja nicht einmischen, aber könnten wir nicht langsam den Schwam rausholen und ihn über diese ganze Geschichte legen.


    Es ist jetzt so etwas von ausgelutscht...


    Wie wäre es wenn wir mal ein paar Sauerrein einbauen... :knuddel

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Zitat

    Original von rienchen
    Hm. Ist das hier jetzt ein Wettbewerb, wer von uns am meisten durchgemacht hat? Ich denke, jeder von uns weiß, wie es ist, jemand geliebten zu verlieren. Und wenn es nur das Haustier oder sowas ist. Jeder war / ist schon mal in soner Situation gewesen. Ich glaube nicht, dass man sich nun gegenseitig mit der Nase drauf stoßen muss, was das Leben "ist". Ich begreife langsam nicht mehr, was das alles mit einem Schreibwettbewerb zu tun hat.


    Was ist denn daran schlimm, wenn wir auf Sinelas Geschichte (die persönliche, nicht die vom Schreibwettbewerb) eingehen? Sie hat sie uns erzählt und wir (naja, ich hab da ja eigentlich nichts dazu geschrieben bisher, hätte es aber eigentlich gerne getan, wenn mir was sinnvolles eingefallen wäre) reagieren darauf.
    Bis zum neuen Thema (über das wir ja auch nicht mehr spekulieren dürfen :wave) sind es noch 5 Tage und bis dahin können wir uns doch unterhalten, worüber wir wollen, oder? :-)

  • Ne Gute-Nacht-Geschichte exklusiv von Fay fänd ich fein :-)

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

  • Eine Gutenachtgeschichte von mir. Oh mein Gott, da bekomme ich so was von Haue vom Gummibärchen... Das geht nicht. :lache


    Außerdem wäre das gegen die Jugendschutzbestimmungen :wow

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Ein hauendes Gummibärchen provoziert bei mir Kopf-Kino. Das wär doch schon mal was für den Plot :chen

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison