Türkei greift Ziele in Syrien an


  • Quelle: http://www.spiegel.de/politik/…n-syrien-an-a-859360.html



    Wen die Nato nun den Bündnisfall ausruft, haben wir gleich den nächsten Krieg, die Welt wird auch immer verrückter.

  • Zitat

    Original von arter: Das Thema interessiert hier eh keinen. Da muss man schon mit einem religiösen Thema kommen - genitalverstümmlungsmäßig zum Beispiel -, wenn man hier eine Meinung hören will. Augen rollen


    Für mich trifft diese Aussage nicht zu, ich halte es allerdings für besser, mich mit einer Meinung zurückzuhalten, solange ich nur spärlich informiert bin.

  • Zitat

    Original von arter
    Das Thema interessiert hier eh keinen. Da muss man schon mit einem religiösen Thema kommen - genitalverstümmlungsmäßig zum Beispiel -, wenn man hier eine Meinung hören will. :rolleyes


    Willst du ernsthaft behaupten, ich sei bei den Eulen "KEINER"? Welche eine Anmaßung!!!


    Mich interessiert das Thema sehr.


    Allerdings fehlen mir Informationen um mich zu diesem Thema wirklich äußern zu können. Ich finde es nur unglaublich anmaßend, wenn hier jemand meint er hätte das Recht für die Eulen insgesamt zu sprechen..... :fetch :fetch


    Das Thema mag dich nicht interessieren - aber andere Eulen interessiert es halt. Finde dich einfach damit ab. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich hätte es ein wenig anders formuliert als Voltaire, vielleicht eher so wie die Salonlöwin, aber in der Sache gebe ich ihm Recht. Sorry, arter! :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Whooomaster
    Wen die Nato nun den Bündnisfall ausruft, haben wir gleich den nächsten Krieg, die Welt wird auch immer verrückter.


    Erstens kann ich den letzten Halbsatz nicht teilen. Vor 100 Jahren war die Welt in Punkto Säbelrasseln, Kriege vorbereiten, wegen jedem Furz Krieg führen deutlich verrückter.


    Zweitens habe ich bisher durchaus den Eindruck, daß die Nato nicht einfach den Bündnisfall ausruft und damit ein von einigen lang ersehntes Eingreifen in Syrien ermöglicht.


    Drittens ist mir immer noch nicht klar, wieso die Nato immer noch ein reines Militärbündnis ist. Wäre es nicht wesentlich sinnvoller, erstmal humanitäre Hilfe zu leisten und dem Bündnispartner Türkei damit eine wesentlich größere Bürde (in diesem Fall also eine beträchtliche Anzahl an Flüchtlingen) abzunehmen?

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Ich finde die Entwicklungen im nahen Osten und in der arabischen Welt sehr besorgniserregend. Alles deutet darauf hin, dass sich die globalen Kräfteverhältnisse verschieben. Es gilt Interessenssphären zu erschließen, die Mächte im globalen Poker um die wertvollen Ressourcen, die heutzutage immer noch hauptsächlich Öl heißt, wittern neue Chancen. Über eine Neuaufteilung der Welt wurde vor dem ersten Weltkrieg spekuliert. Dasselbe beobachten wir aktuell. Die USA haben ihr Öl-Monopol so gut wie verloren und reagieren nervös. Das Säbelrasseln an der Straße von Hormus ist nur ein Indiz für die angespannte Lage.


    In dieser brisanten Situation kommt mit dem "arabischen Frühling" eine Entwicklung ins Spiel, durch die ein höchst gewährliches Machtvakuum geschaffen wird, bei dem die verschiedene Kräfte längst Gewehr bei Fuß stehen, dieses auszufüllen. Die Bereitschaft Kriege zu führen und die politische Landkarte zu verändern ist keinesfalls geringer als vor 100 Jahren. Die Mittel sind aber subtiler und nicht mehr so einfach zu durchschauen. Bevor Panzer und Raketen zum Einsatz kommen, wird erst ein Krieg um die Überzeugúngen der Menschen geführt. Meinungsbildung und -manipulation sind hier wichtiger denn je. Was wir gerne als "Demokratiebewegung" sehen wollen, steht in Wahrheit in einem viel komplexeren Zusammenhang.


    In diesem Kontext muss man auch das militärische Eingreifen der Türkei sehen. Die Türkei ist einer der wichtigsten Player in diesem Spiel. In den letzten Jahren, auch zu einer selbstbewussten wirtschaftlichen Macht herangewachsen, ist man bestrebt, den politischen Einfluss in der Region auszudehnen. Das sich andeutende Machtvakuum im Nachbarland bietet eine perfekte Gelegenheit dazu. Die Türkei unterstüzt massiv die syrischen Rebellen. Das Assad-Regime reagiert wie ein angeschlagener Boxer, wild um sich schlagend mit dem Beschuss türkischer Grenzorte. Dies wiederum provozierte die Drohkulisse, mit der die Türkei ihren Anspruch verteidigt.


    Ich sehe momentan überhaupt keinen Anlass für eine Bündnispflicht der Nato. Viel interessanter ist für mich die Frage, wie sich die Türkei mit neu gewonnenem Einfluss strategisch aufstellen wird. Die Treue zum westlichen Bündnis ist dabei eine Option, die möglicherweise bald den eigenen Interessen entgegen stehen könnte. Ich kann aktuell nicht erkennen, mit welcher Strategie die USA und ihre europäischen Liganden mit dieser Situation umzugehen gedenken. Ich bin aber sicher, dass man sich nicht tatenlos die Butter vom Brot nehmen lassen will.


    Alles in Allem ein höchst gefährlicher Konflikt, der uns möglicherweise sehr viel schneller erreicht, als wir denken.