Dirk Bach ist tot!

  • Zitat

    Original von Tom



    Und warum erwähnst Du es dann? :gruebel


    Drüber diskutieren will ich nicht, weil ich schon x völlig nutzlose Diskussionen darüber geführt und mitgekriegt habe und weil ich sie für Zeitverschwendung halte.
    Erwähnt habe ich es, weil mich das Etikett "Unterschichtsfernsehen" in diesem Zusammenhang nervt, da es schon von der Zuschauerstatistik her Blödsinn ist.
    Aber wie gesagt, wen es interessiert, der mag sich den verlinkten Artikel von FAZ-net ansehen.


    Zitat

    Original von Tom
    arter :



    Und wer hat das wann und wo gesagt?


    Niemand. Ich habe es so verstanden, dass es nicht okay wäre, wenn das jemand gesagt hätte, dass das, was gesagt wurde, aber noch angemessen ist.

  • Katerina : ich habe mir den verlinkten Artikel durchgelesen. Und es mag durchaus sein, dass man in der Sendung nicht nur Ekel-Prüfungen zu sehen kriegt, sondern auch sich das Innenleben der drittklassigen Promis zu Gemüte führen darf. Aber genau das finde ich an der Sendung schlimm und peinlich und traurig. Ich denke mir jedenfalls immer: wie verzweifelt muss ich sein, wenn ich beim Dschungelcamp mitmache? Ich mag bei diesem Voyeurismus nicht mitmachen und sehe mir das daher nicht an. Verzweifelten Leuten zuhören bei Ihren traurigen Lebensgeschichten und zusehen beim Bestehen ekeliger Prüfungen in der Hoffnung, dann etwas mehr gemocht zu werden. Nee, danke.
    Und wenn eine Person, die in der Öffentlichkeit stand, stirbt, ist das völlig normal, wenn man hinterher drüber redet. Ich denke, jeder ist kurz betroffen, wenn ein Mensch stirbt, den er entfernt "kannte". Und wenn es der Mensch war, mit dem man jeden Morgen zusammen im Bus saß, ohne je ein Wort mit dem gewechselt zu haben. Und wenn so ein Mensch dann auch noch jung und unerwartet stirbt, ist man noch betroffener. Trotzdem kann man doch hinterher sagen: was er gemacht hat, fand ich nicht gut. Als Michael Jackson starb, war ich auch kurz ein wenig betroffen. Und er tat mir leid. Der war ja echt eigentlich immer schon ne arme Sau. Aber da mir seine Musik nie gefallen hat, war mir das dann doch relativ egal, dass er gestorben ist. Ich kann nun echt nicht um jeden trauern, ich habe genug zu tun mit Leuten, die ich wirklich kannte. Und wenn ein Prominenter stirbt, darf man doch ruhig hinterher sagen: was er gemacht hat, fand ich nicht gut. Das hat doch nichts mit pietätlos oder so zu tun.

  • Hallo, Katerina.


    Zitat

    Erwähnt habe ich es, weil mich das Etikett "Unterschichtsfernsehen" in diesem Zusammenhang nervt, da es schon von der Zuschauerstatistik her Blödsinn ist.


    Diesen Begriff hat ja der selige Harald Schmidt geprägt (allerdings mit einem "S" weniger), durchaus nicht ohne Selbstironie (wie eigentlich fast immer), und es handelt sich dabei nicht um ein Etikett oder das Ergebnis einer empirischen Betrachtung.


    Zitat

    Aber wie gesagt, wen es interessiert, der mag sich den verlinkten Artikel von FAZ-net ansehen.


    Du willst nicht darüber diskutieren, lieferst aber einen Diskussionsbeitrag. ;-)


    Es ist sehr lustig, wenn man sich als vermeintlicher oder echter Intellektueller willkürlich auf eine Seite schlägt, um dann für diese zu argumentieren. Besonders lustig wird das, wenn es von anderen als ernsthafter Beitrag verstanden wird, als solidarisierendes Plädoyer für oder gegen irgendwas. Eine andere Motivation, einen solchen Text zu verfassen, mag diejenige sein, sich einfach vom Rest der Kritikaster abzuheben, also eine (bezogen auf das Umfeld) stark abweichende Position einzunehmen, um genüsslich zu beobachten, wie die anderen reagieren werden. Wessen Reaktion da abgewartet wird, muss man nicht einmal erraten - Stefan Niggemeier liefert die Namen der Medien gleich mit.


    Der Beitrag enthält jedenfalls kein einziges Argument dafür, dass es diese Sendung geben darf/sollte/muss und man sie gefälligst guten Gewissens anschauen darf/sollte/muss. Er verweist letztlich auf das Gute im Schlechten (ohne das Schlechte überhaupt zu würdigen), oder gibt vor, das zu tun; die (scheinbar) entwaffnende Ehrlichkeit, die Vermenschlichung einer zuvor entmenschlichten Figur, die Metamorphose vom Suppenkasper zum moralischen Instanz. Dabei wird geflissentlich außer Acht gelassen, was auch Frettchen in ihrem letzten Beitrag angedeutet hat. Hiervon abgesehen mögen solche Elemente tatsächlich einen gewissen ... Wert haben, der aber vor dem gesamten Hintergrund betrachtet werden müsste: Wenn ich jemanden durch Folter dazu bringe, etwas Kluges, Wichtiges, gar Bahnbrechendes, wenigstens Entlarvendes zu sagen, bleibt es doch Folter, die ich ausgeübt habe, um ihn dazu zu bringen. Wie eine dieserart erzwungene Aussage in einem Verhörraum ist auch hier ohne Bedeutung, dass es geschehen ist.


    Und genau darum handelt es sich faktisch - um Folter. Arme Menschen am Rande ihrer "Karriere" oder längst darüber hinaus werden psychisch wie physisch misshandelt, und sie nehmen das hin, um vielleicht ein paar Millimeter zurückkrauchen zu können, dorthin, wo die wirklich Wichtigen und Schönen sind, zu denen sie - gefühlt oder tatsächlich - mal gehört haben. Es mag angehen, dass einige darunter das sogar gerne tun oder wenigstens anfangs getan haben. Für den überwiegenden Rest jedoch gilt: Ginge es ihnen nur etwas besser, würden sie nur ein paar Male pro Jahr für irgendwas gebucht werden, dann kämen sie im Traum nicht auf die Idee, sich dieser Folter auszusetzen. Hier wird eine existenzbedrohende Situation missbraucht, um die Bedrohten zu missbrauchen. Die fraglos eitel sind, an Selbstüberschätzung leiden, möglicherweise sogar an irgendwelchen Störungen. Und die zweifelsohne nicht gezwungen werden, das zu tun. Nein, sie bekommen lediglich ein Angebot, das sie nicht ablehnen können. Was letztlich dasselbe ist.


    Aber auch ich will da eigentlich nicht drüber diskutieren. Damit würdigt man den Gegenstand der Diskussion mehr, als angemessen wäre.

  • Sei es, wie es ist. Mit Nils Koppruch ist heute ein toller Künstler gestorben. Edit: woran auch immer! Viel zu früh. Ich kannte ihn nicht, bin trotzdem traurig.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

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  • Manfred "Manne" Praeker ist übrigens auch im September gestorben, knapp einundsechzigjährig. Er war u.a. Bassist bei "Spliff" und in der "Nina-Hagen-Band", hat einige Soloprojekte gehabt und neben solchen von Nena auch Alben von "Die Ärzte" produziert. An Nenas Erfolg dürfte er maßgeblich beteiligt gewesen sein.

  • Den *Zynismussmiley* unterstreiche ich. Ich war auch traurig über diesen Tod. Aber so hab ich unerwartet nochmal Déjà-Vu volle Kanne im Auto-Radio hören können und an Spliff und den Herwig Mitteregger mit seiner coolen Stimme gedacht, der schon vor Jahren meinen Zahnarzt nach Spanien "gelockt" hat.

    Wissen Sie, Intelligenz ist ein Rasiermesser: Man kann sie sinnvoll nutzen, sich damit aber ebenso gut auch die Gurgel durchschneiden. Im Grunde ihres Wesens ist sie ungesund. Lem


    The farther one travels, the less one knows. George Harrison

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