'Jenseits des Nils' - Seiten 106 - 200

  • Hallo bibliocat,


    Zitat

    Original von bibliocat


    Stephen ist mir zu zurückhaltend bei Becky. Vielleicht ist es ihre forsche Art oder sie kennen sich einfach zulange? :gruebel Auf jeden Fall sind die beiden für mich das "unentschlossenste Paar" Mal will er mehr von ihr sehen - dann schreckt er wieder vor ihr zurück. Mal sehen, wie es mit den beiden weitergeht.... :wave


    Ja, das stimmt, "unentschlossen" trifft es sehr gut. Bei den beiden treffen sehr gegensätzliche Temperamente aufeinander, und Stephens grundsätzliche Unsicherheit (und Unentschlossenheit) macht es auch nicht gerade leichter.



    Hallo Nachtgedanken,


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Äh, ja, also ich mag Cecily und ich finde sie irgendwie so gar nicht wie Lady Evelyn.


    Mich freut das jetzt sehr, dass Du sie so empfindest, weil ich sie unglaublich gern geschrieben habe. :-)


    Zitat

    Original von Nachtgedanken
    Ada könnte ich mir gut als Suffragette vorstellen.


    Ja, ich mir auch, das ist mir auch ein paar Mal während des Schreibens durch den Kopf gegangen.

  • Auch diesen Abschnitt habe ich sehr gern gelesen. Die Namen bereiten nun keine Schwierigkeiten mehr, und die Jungs und Mädels habe ich fast alle lieb gewonnen.


    Bis auf Cecily, mit der ich nicht warm werde, und natürlich dieser nervigen Helen Dunmore. Was Leonard angeht, bin ich noch ein wenig hin und hergerissen. Ich mag ihn, aber ich weiß nicht, wie er sich entwickelt, wenn er merkt, wie ernst es Grace mit Jeremy ist. Ich glaube, er geht einfacht fest davon aus, dass Grace irgendwann erkennen wird, dass Leonard selbst der einzig richtige ist...


    Über Ada war ich ein wenig überrascht, auch wenn es sich andeutete, dass sie etwas im Schilde führt. Dank ihrer Lehrerin vermutlich die Bestaufgeklärteste unter den Mädchen (war das eigentlich zu der Zeit normal, dass eine Lehrerin so offenherzig über derartige Themen mit ihrer Schülerin redet?) gehe ich davon aus, dass sie auch weiß, dass diese Zusammenkunft nicht folgenlos bleiben muss (ich hoffe für die beiden, dass Ada nicht schwanger wird, denn das hätte für beide vermutlich schlimme Folgen). Ada entwickelt sich also zu einer richtig waghalsigen jungen Dame. Ist es nur das Verlangen oder spielt da auch die Rebellion gegen den Vater, der ihr die Universität versagt, mit rein?


    Und Grace, die eigentlich immer viel mutiger und draufgängerischer wirkte, hält sich körperlich sehr zurück, und geht gleichzeitig auf geistiger Ebene viel weiter, als sie Jeremy verspricht, ihn zu heiraten und auf ihn zu warten, egal wie lange es dauern mag.


    Und dann sind da noch Stephen und Becky, denen ich ein gemeinsames Glück so sehr gönne, und die sich beide selbst im Weg stehen. Becky mit ihrer offenherzigen Art, mit der sie Stephen jedesmal verschreckt, und Stephen in seiner Unsicherheit und Zerrissenheit.


    Auch ich war ein wenig wehmütig, dass dieser tolle Sommer, den wir mit dem bunten Grüppchen verbringen durften, zu Ende ging.


    Nun müssen die Jungen tatsächlich in den Krieg ziehen, und ich gehe zwiegespalten in den neuen Abschnitt. Einerseits freue ich mich auf die Reise nach Afrika, andererseits fürchte ich die Gefahren, die dort auf die jungen Offiziere warten.

  • Hallo Bookworm,


    Zitat

    Original von Bookworm
    Auch diesen Abschnitt habe ich sehr gern gelesen. Die Namen bereiten nun keine Schwierigkeiten mehr, und die Jungs und Mädels habe ich fast alle lieb gewonnen.


    *freu* :-]


    Zitat

    Original von Bookworm
    Was Leonard angeht, bin ich noch ein wenig hin und hergerissen. Ich mag ihn, aber ich weiß nicht, wie er sich entwickelt, wenn er merkt, wie ernst es Grace mit Jeremy ist. Ich glaube, er geht einfacht fest davon aus, dass Grace irgendwann erkennen wird, dass Leonard selbst der einzig richtige ist...


    Das sehe ich auch so. :-)


    Zitat

    Original von Bookworm
    Dank ihrer Lehrerin vermutlich die Bestaufgeklärteste unter den Mädchen (war das eigentlich zu der Zeit normal, dass eine Lehrerin so offenherzig über derartige Themen mit ihrer Schülerin redet?) gehe ich davon aus, dass sie auch weiß, dass diese Zusammenkunft nicht folgenlos bleiben muss (ich hoffe für die beiden, dass Ada nicht schwanger wird, denn das hätte für beide vermutlich schlimme Folgen).


    Normal im Sinne von "allgemein üblich bis selbstverständlich" sicher nicht. Aber das war das Bedford an sich schon nicht; in diesen Jahren war das College bereits eine sehr fortschrittliche, fast schon emanzipatorische Institution, und da halte ich es durchaus für realistisch, dass unter vier Augen auch Aufklärung ein Gesprächsthema war.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ada entwickelt sich also zu einer richtig waghalsigen jungen Dame. Ist es nur das Verlangen oder spielt da auch die Rebellion gegen den Vater, der ihr die Universität versagt, mit rein?


    Gute Gedanke! Will ich nicht ausschließen, dass das zumindest unbewusst mit reinspielt ... :-)


    Zitat

    Original von Bookworm
    Und Grace, die eigentlich immer viel mutiger und draufgängerischer wirkte, hält sich körperlich sehr zurück, und geht gleichzeitig auf geistiger Ebene viel weiter, als sie Jeremy verspricht, ihn zu heiraten und auf ihn zu warten, egal wie lange es dauern mag.


    Ja, ich fand das ganz reizvoll, dass Grace tatsächlich in kleinen Dingen eine Draufgängerin ist, während sie im Grund viel traditioneller und konventioneller veranlagt ist als ihre kleine Schwester, bei der es sich umgekehrt verhält.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Auch ich war ein wenig wehmütig, dass dieser tolle Sommer, den wir mit dem bunten Grüppchen verbringen durften, zu Ende ging.


    Nun müssen die Jungen tatsächlich in den Krieg ziehen, und ich gehe zwiegespalten in den neuen Abschnitt. Einerseits freue ich mich auf die Reise nach Afrika, andererseits fürchte ich die Gefahren, die dort auf die jungen Offiziere warten.


    :knuddel1



    EDIT: Falls Du, Bookworm, oder ihr anderen Nil-Reisenden ein bisschen mehr über das Bedford wissen wollt - auf meiner Website gibt's einen kleinen bebilderten Essay dazu:


    Von Blaustrümpfen und Ehefrauen

  • Danke für den Hinweis, Nicole. :wave Leider muss ich nun Essen kochen, werde mir den Essay aber auf jeden Fall noch zu Gemüte führen. Ich finde es übrigens toll, dass Du auf Deine HP immer so viele Hintergrundinformationen bereithältst.

  • Gerne, Bookworm! :wave
    (und der Essay läuft ja auch nicht weg ... )


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ich finde es übrigens toll, dass Du auf Deine HP immer so viele Hintergrundinformationen bereithältst.


    *freu* Dankeschön! :knuddel1
    Das geb ich doch gleich an Mr. Nicole weiter, der die Seite netterweise mit den Bildern und Texten, die ich dafür zusammenbastel, programmiert ... :-]

  • Ada und Simon sind meine Favoriten ich mag die beiden.
    Hoffentlich wird Ada nicht schwanger das wäre der Untergang.
    Aber das wäre sie sicher schon, am Ende diesen Abschnitts.


    Jermey und Grace passen wunderbar zusammen und Leonard wird sicher noch eifersüchtig.
    Ich bin gespannt wie es weitergeht.


    Nicole ich bin voll drin habe keine Schwierigkeiten und das Buch hat mich gepackt :-]


    Dankeschön :anbet

  • Zitat

    Original von bibliocat


    Stephen ist mir zu zurückhaltend bei Becky. Vielleicht ist es ihre forsche Art oder sie kennen sich einfach zulange? :gruebel Auf jeden Fall sind die beiden für mich das "unentschlossenste Paar" Mal will er mehr von ihr sehen - dann schreckt er wieder vor ihr zurück. Mal sehen, wie es mit den beiden weitergeht.... :wave


    Hallo,


    ich hab mittlerweile echt lange über den Burschen nachgedacht (und kompliziert wie er ist kann das dauern..... ;-) ) und sehe das ganze mittlerweile so (ist jetzt nur meine subjektive Meinung natürlich) :
    Es liegt auf keinen Fall daran, das sie sich schon so lange kennen. Stephen kennt eigentlich keiner wirklich. Becky war für den sicherlich lange halt "die Freundin von Grace" und eigentlich zieht den ihre Art (die ja nicht nur mutig und regelrecht forsch ist, sondern auch sehr fürsorglich rüberkommt) eigentlich schon magisch an. Und ab nem bestimmten Alter wird sie dann halt auf ganz neue Weise mehr als interessant geworden sein. Ich seh den Stephen eigentlich immer schon recht isoliert (Ada und Grace sind eben seine Schwestern, aber nunmal Mädchen, Len ist zwar auch okay gewesen, aber die haben keinen richtigen Draht zueinander, wenn er da früher überhaupt mal mit wem mal irgendwie "näher" war, dann würde ich auf Becky tippen - eben weil sie ihn sicherlich einfach miteinbezogen hat. Ansonsten würd ich drauf tippen das sein bester Freund Gladdy der Hund war!).
    Die Hauptprobleme von Becky und Stephen liegen im Grunde nicht bei Becky, sondern bei ihm und seinen extrem gravierenden Problemen mit sich selbst.
    Instinktiv ist er da eigentlich schon auf der richtigen Spur, das Becky diejenige ist die ihm helfen kann (und würde). Nur hat man ihm ja andererseits ewig eingetrichtert das er ja nun mal anders zu sein hat, als er eigentlich ist. Eben stark sein muß blablabla.


    So ein Sensibelchen ist ja wohl auch damals als Junge echt völlig verloren gewesen. Ganz besonders in einer wohlhabenden Militärfamilie. Der arme Kerl passte absolut nicht in die Rolle, die von ihm erwartet wird. Das ist ein Träumer.... ein Poet.... mit nem Herz aus Gold. Und genau so durfte er doch nie sein. Kuckt euch doch mal an, was der für eine Angst vor dem (für ihn übermächtigen) Vater hat. Wenn er ihn beschreibt, dann lese ich "kalte Augen ohne Wärme" und dergleichen. So nimmt der wahr, das er nicht so ist wie er sein soll. Und grade noch als Junge. Zum Vergleich: die wilde Grace, die mit Len rabaukenmässig durch Wiesen und Felder stromerte..... da wird zwar mit Besorgnis, aber doch wohlwollend drüber weggesehen. Aber der Junge?? NIX - der muß härter werden, den (dämlichen) Klischees entsprechen, die Familientradition fortführen blablabla. Das ist selbst heute noch ganz oft so - geschweige denn damals.
    Und Stephen hat sich deshalb schon lange in sich selbst zurückgezogen und nach aussen hin versucht er so gut das geht dem zu entsprechen, was von ihm erwartet wird. Er fühlt sich selber verkehrt, unfähig und einfach absolut besch...... !
    Und mit der Sexualität kommt er ja nun auch so gar nicht klar. Ich schätze das so ein, das es damit zu tun hat, weil dieses neue unbekannte Verlangen so MÄCHTIG ist. So heftig. Und kontrollieren kann er das natürlich auch (noch) nicht.
    Der kann in diesen Momenten, wenns ihn da so beutelt einfach keine Maskerade mehr aufrecht halten. Erstens hat er Angst davor, weil er selber so ruhig und sanft ist und das ganze Thema nunmal sehr aufwühlend. Und dann das er zuviel von sich preisgibt. Dazu kommt noch bei den beiden (Stephen und Becky) jetzt, das er natürlich auch total unerfahren ist und sich deshalb auch noch schämt. Zumal ja selbst der jüngere Simon längst Erfahrungen gesammelt hat, quasi alle ausser er. Der kriegt doch schon einen Herzinfarkt wenn er nur daran denkt, das Becky merken könnte, das er nun wirklich kein bisschen durchblickt.
    Teufelskreis: der tut das ganze Thema am besten vermeiden wo es nur geht, nix wie weg eben. Als ob das klappen würde...... das geht natürlich total nach hinten los.
    Und so schüchtern und scheu wie er ist, und so unheimlich wie dem das alles ist, wird der den Teufel getan haben und garantiert niemals den Colonel (grade den noch....) mal was gefragt haben. Und der Colonel wird auch nicht grade das große Aufklärungsgespräch geführt haben :chen. (Ich kanns mir regelrecht vorstellen..... der Colonel brummig wie immer wird in etwa gesagt haben: So Junge.... du bist nun soundso alt. Da wird man ein Mann. Und okay, Junge *räusper und streng kuck* wir waren alle mal jung, also gönn ich dir ja Spaß mit den Mädchen *nochmal räuspert und noch strenger kuck* ABER übertreibs nicht und bring ja keins von denen in Schwierigkeiten ! Du bist ein Norbury *Gespräch beendet, Abgang des Colonels*)
    Der kommt so dermassen nicht klar...... (und hat dann auch noch so ein schlechtes Gewissen, völlig unnötig).
    Armer Stephen.... ganz ehrlich: alleine käme der aus dem Dilemma niemals raus. Da kann man bei so einem Typ wie ihm lange warten. Da muß echt einer irgendwann schaffen eben hinter die Fassade zu sehen und ihm dann da durchzuhelfen.
    Sonst wird das wirklich nie was. Wenn man bedenkt wie lange der arme Kerl da schon so rumgurkt.... das tut ja schon weh sich das auch nur vorzustellen. Und neugierig ist er doch nun wirklich mittlerweile für 10 ;-).
    Und das lohnt sich so sehr. So ein Typ wie der..... das ist ungefähr so als würde man sich am Kiosk so eine (vermeintlich poplige) Wundertüte (ihr wisst schon die mit dem billigen Plastikschrott usw. drin) kaufen, ewig nicht aufkriegen und wenn du das endlich geschafft hast, dann ist da drin :ein echter Diamant mit ganz viel Karat!
    (Mann... ich würd echt sonstwas drum geben, für den die Zeit zurückzudrehen und ihm und Becky einen viermal so langen Sommer, in dem sich alles einrenkt zu ermöglichen.... aber Leben ist ahlt nicht fair)


    Ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt, wenn ich so lange rumlaber ;-), aber die beiden mag ich einfach besonders (aber die anderen auch !!).

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von RickyundMolly ()

  • Sorry - irgendwie spinnt meine Verbindung. Ich wollte editieren und was kommt bei raus .... zitieren. Ignoriert mich am besten einfach :pille

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Hallo schnatterinchen,


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ada und Simon sind meine Favoriten ich mag die beiden.
    Hoffentlich wird Ada nicht schwanger das wäre der Untergang.
    Aber das wäre sie sicher schon, am Ende diesen Abschnitts.


    Weil Du bestimmt schon weiter gelesen hast (wenn nicht, heb Dir den Spoiler bis dahin auf):




    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Nicole ich bin voll drin habe keine Schwierigkeiten und das Buch hat mich gepackt :-]


    Da freu ich mich jetzt so drüber, das glaubst Du gar nicht! :-]


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Dankeschön :anbet


    Ich bedank mich bei Dir für Deine Geduld mit dem Buch! :knuddel1



    Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    ich hab mittlerweile echt lange über den Burschen nachgedacht (und kompliziert wie er ist kann das dauern..... ;-) ) und sehe das ganze mittlerweile so (ist jetzt nur meine subjektive Meinung natürlich) :


    Ich find's wahnsinnig schön, dass Du Dir da noch Gedanken über ihn machst, dass er Dich noch so beschäftigt. :-)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Es liegt auf keinen Fall daran, das sie sich schon so lange kennen. Stephen kennt eigentlich keiner wirklich. Becky war für den sicherlich lange halt "die Freundin von Grace" und eigentlich zieht den ihre Art (die ja nicht nur mutig und regelrecht forsch ist, sondern auch sehr fürsorglich rüberkommt) eigentlich schon magisch an. Und ab nem bestimmten Alter wird sie dann halt auf ganz neue Weise mehr als interessant geworden sein. Ich seh den Stephen eigentlich immer schon recht isoliert (Ada und Grace sind eben seine Schwestern, aber nunmal Mädchen, Len ist zwar auch okay gewesen, aber die haben keinen richtigen Draht zueinander, wenn er da früher überhaupt mal mit wem mal irgendwie "näher" war, dann würde ich auf Becky tippen - eben weil sie ihn sicherlich einfach miteinbezogen hat. Ansonsten würd ich drauf tippen das sein bester Freund Gladdy der Hund war!).


    Das stimmt. Und ich möchte ergänzend hinzufügen, dass Stephen ja auch ab seinem elften Lebensjahr in Cheltenham im Internat war - umgeben von Jungs, die ebenfalls ganz anders waren als er. Und ich denke, man kann sich lebhaft vorstellen, dass er es dort auch nicht gerade leicht hatte, trotz Len und Roy, die im Jahr über ihm waren.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    So ein Sensibelchen ist ja wohl auch damals als Junge echt völlig verloren gewesen. Ganz besonders in einer wohlhabenden Militärfamilie. Der arme Kerl passte absolut nicht in die Rolle, die von ihm erwartet wird. Das ist ein Träumer.... ein Poet.... mit nem Herz aus Gold. Und genau so durfte er doch nie sein. Kuckt euch doch mal an, was der für eine Angst vor dem (für ihn übermächtigen) Vater hat. Wenn er ihn beschreibt, dann lese ich "kalte Augen ohne Wärme" und dergleichen. So nimmt der wahr, das er nicht so ist wie er sein soll. Und grade noch als Junge. Zum Vergleich: die wilde Grace, die mit Len rabaukenmässig durch Wiesen und Felder stromerte..... da wird zwar mit Besorgnis, aber doch wohlwollend drüber weggesehen. Aber der Junge?? NIX - der muß härter werden, den (dämlichen) Klischees entsprechen, die Familientradition fortführen blablabla. Das ist selbst heute noch ganz oft so - geschweige denn damals.


    Ja, das ist schon ungerecht, dass Grace ein Wildfang sein durfte, Stephen aber nicht der sensible Feingeist. Ich hab oft gedacht: hätte er einen älteren Bruder gehabt, hätte der Colonel vielleicht ein klein bisschen nachsichtiger sein können ...


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und Stephen hat sich deshalb schon lange in sich selbst zurückgezogen und nach aussen hin versucht er so gut das geht dem zu entsprechen, was von ihm erwartet wird. Er fühlt sich selber verkehrt, unfähig und einfach absolut besch...... !
    Und mit der Sexualität kommt er ja nun auch so gar nicht klar. Ich schätze das so ein, das es damit zu tun hat, weil dieses neue unbekannte Verlangen so MÄCHTIG ist. So heftig. Und kontrollieren kann er das natürlich auch (noch) nicht.


    Ich hatte bei Stephen (auch als rein subjektiver Eindruck) lange das Gefühl, er ist so komplett unsicher in seiner Sexualität, dass er nicht mal weiß, ob er sich zu Frauen oder zu Männern hingezogen fühlt. Eine Unsicherheit, die auch ein bisschen was mit Jeremy zu tun hat, der einerseits zu Stephen einen sehr guten Draht hat, andererseits genau so ist, wie Stephen denkt, sein zu müssen - und wie sein Vater ihn gerne hätte. Eine Zeitlang hätte es mich auch nicht überrascht, wenn Stephen mehr als freundschaftliche Gefühle für Jeremy entwickelt hätte. Was er jedoch nicht getan hat.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Der kann in diesen Momenten, wenns ihn da so beutelt einfach keine Maskerade mehr aufrecht halten. Erstens hat er Angst davor, weil er selber so ruhig und sanft ist und das ganze Thema nunmal sehr aufwühlend. Und dann das er zuviel von sich preisgibt. Dazu kommt noch bei den beiden (Stephen und Becky) jetzt, das er natürlich auch total unerfahren ist und sich deshalb auch noch schämt. Zumal ja selbst der jüngere Simon längst Erfahrungen gesammelt hat, quasi alle ausser er. Der kriegt doch schon einen Herzinfarkt wenn er nur daran denkt, das Becky merken könnte, das er nun wirklich kein bisschen durchblickt.
    Teufelskreis: der tut das ganze Thema am besten vermeiden wo es nur geht, nix wie weg eben. Als ob das klappen würde...... das geht natürlich total nach hinten los.


    Das finde ich auch einen wichtigen Punkt - Stephen hat es versäumt, irgendwelche Erfahrungen zu sammeln, und das wird natürlich immer schwerer, je älter er wird und auch von den Eroberungen seiner Freunde was mitbekommt.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und so schüchtern und scheu wie er ist, und so unheimlich wie dem das alles ist, wird der den Teufel getan haben und garantiert niemals den Colonel (grade den noch....) mal was gefragt haben. Und der Colonel wird auch nicht grade das große Aufklärungsgespräch geführt haben :chen. (Ich kanns mir regelrecht vorstellen..... der Colonel brummig wie immer wird in etwa gesagt haben: So Junge.... du bist nun soundso alt. Da wird man ein Mann. Und okay, Junge *räusper und streng kuck* wir waren alle mal jung, also gönn ich dir ja Spaß mit den Mädchen *nochmal räuspert und noch strenger kuck* ABER übertreibs nicht und bring ja keins von denen in Schwierigkeiten ! Du bist ein Norbury *Gespräch beendet, Abgang des Colonels*)


    Ha, daran hatte ich gar nicht gedacht. :lache :anbet



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und das lohnt sich so sehr. So ein Typ wie der..... das ist ungefähr so als würde man sich am Kiosk so eine (vermeintlich poplige) Wundertüte (ihr wisst schon die mit dem billigen Plastikschrott usw. drin) kaufen, ewig nicht aufkriegen und wenn du das endlich geschafft hast, dann ist da drin :ein echter Diamant mit ganz viel Karat!


    Das hast Du so, so schön gesagt - und ich find's so wunderbar, dass Du ihn so empfindest. :knuddel1


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    (Mann... ich würd echt sonstwas drum geben, für den die Zeit zurückzudrehen und ihm und Becky einen viermal so langen Sommer, in dem sich alles einrenkt zu ermöglichen.... aber Leben ist ahlt nicht fair)


    Nein, das ist es leider nicht. Einen solchen Sommer hätte ich ihnen auch mehr als alles andere gegönnt.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich hoffe ich hab euch nicht gelangweilt, wenn ich so lange rumlaber ;-), aber die beiden mag ich einfach besonders (aber die anderen auch !!).


    Mir bedeutet das sehr viel, dass es Dir mit ihnen so geht - danke. :-)

  • Ich sollte heute echt nichts mehr posten und schlafen gehen.... meine GPRS-Verbindung spinnt tatsächlich total (verschluckt sich sicher auf Grund ihrer sensationellen Geschwindigkeit :rofl ). Nun hat sie mir denselben Beitrag gleich zweimal hier reingehangen...., deshalb lösch ich diesen hier und lass nur den unteren stehen .

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von RickyundMolly ()

  • Zitat

    Original von Nicole




    Das stimmt. Und ich möchte ergänzend hinzufügen, dass Stephen ja auch ab seinem elften Lebensjahr in Cheltenham im Internat war - umgeben von Jungs, die ebenfalls ganz anders waren als er. Und ich denke, man kann sich lebhaft vorstellen, dass er es dort auch nicht gerade leicht hatte, trotz Len und Roy, die im Jahr über ihm waren.


    Oh Gott.... da darf ich ja ehrlich gesagt gar nicht so genau drüber nachdenken, was der Junge in dem Internat mitgemacht haben wird. Wenn man bedenkt wie und auf welche Weise grade Jungs untereinander Macht usw. demonstrieren, in DEM Alter ..... und wenn ich mir dann unseren Stevie zwischen lauter so rotzfrechen (verzogenen) reichen Bratzen vorstelle ..... und mir dazu nochmal zu Gemüte führe wie er drauf ist. Dann kann man sich (leider) so einiges denken. Der Junge ist die Zielscheibe und der Prügelknabe par excellence.
    Len und Roy in allen Ehren.... aber die haben im Jahr darüber dann andere Zimmer (eventuell sogar anderer Trakt) und wenn Stephen eines nicht tun würde, dann irgendwem was sagen. Zumal sie sich sagen würden: wenn er Hilfe braucht wird er schon Bescheid sagen. Nur wird er das eben nicht...
    Ehrlich gesagt: mir wird bei dem Gedanken unheimlich schlecht.
    Immerhin ist der Bursche eindeutig mehr wie "nur" sehr schüchtern. Der ist verstört und verängstigt (leider).


    Stevie .... nenn mir Namen, Kleiner. WWWE (Wilde Weiber Wanne Eickel) wird sich diese Sausäcke alle vorknöpfen ;-)


    Zitat

    Original von Nicole



    Ja, das ist schon ungerecht, dass Grace ein Wildfang sein durfte, Stephen aber nicht der sensible Feingeist. Ich hab oft gedacht: hätte er einen älteren Bruder gehabt, hätte der Colonel vielleicht ein klein bisschen nachsichtiger sein können ...


    Da hab ich auch schon dran gedacht. Einen älteren Beschützer-Bruder , der ihm beisteht und hilft so sein zu dürfen wie er ist. Und der auch dem Vater die Meinung geigt ("Jetzt lass den Kleinen in Ruhe und reg dich ab Vater").


    Zitat

    Original von Nicole


    Ich hatte bei Stephen (auch als rein subjektiver Eindruck) lange das Gefühl, er ist so komplett unsicher in seiner Sexualität, dass er nicht mal weiß, ob er sich zu Frauen oder zu Männern hingezogen fühlt. Eine Unsicherheit, die auch ein bisschen was mit Jeremy zu tun hat, der einerseits zu Stephen einen sehr guten Draht hat, andererseits genau so ist, wie Stephen denkt, sein zu müssen - und wie sein Vater ihn gerne hätte. Eine Zeitlang hätte es mich auch nicht überrascht, wenn Stephen mehr als freundschaftliche Gefühle für Jeremy entwickelt hätte. Was er jedoch nicht getan hat.


    Hab ich auch schon drüber nachgedacht. Immerhin "ein bisschen bi schadet eben nie" ;-) . Hat vielleicht mit miesen Erfahrungen aus der Internatszeit zu tun...... könnte ich mir vorstellen. Dann wäre der Gedanke ja nur der totale Horror und so weit weggeschlossen wie nur geht. Und wahrscheinlich auch schlicht und einfach, weil unser Unschuldsengelchen auf solche Gedanken noch gar nicht gekommen ist :grin :grin. Der hängt noch an seinen allerersten Fantastereien überhaupt fest (in der Phase wo er so gut wie auf alles anspringen dürfte, was nicht bei minus 3 auf den Bäumen/ bzw. sehr bedeckt bekleidet ist ;-) ) Aber hey, der Junge wird schon unter den eigenen Freunden rot wie eine Tomate, wenn die nur davon reden sich mal die Mädels anzuKUCKEN. Sagen wir so: wäre alles eben anders gekommen, dann käme er eventuell mal in 20 Jahren auf den Trichter :grin (und bei seinem tempo hab ich ihm da schon einen Raketenantrieb zugestanden). Nicht das ich dem Colonel diesen Schock nicht von Herzen gegönnt hätte (das hätt dem die Schuhe ausgezogen *lach*).
    Ich denke aber da hat er echt keine wirklichen Ambitionen zu , so scharf wie er auf Becky ist ;-) ;-), das kann er ja nun wahrlich nicht verleugnen. (Und nebenbei gesagt: er sollte Aufkleber mit einer Diabetiker-Warnung drauf tragen. So süß, das kann ja einen Zuckerschock verursachen. :chen )
    Man möchte Becky einfach einweihen und ihr den Überblick verschaffen um zu sagen: So, und jetzt schnapp ihn dir und nimm dir mal ein paar Tage Zeit dem mal beizubringen wie man da die Balance findet. Das ist halt ein Lernprozeß. Und Gründe zum schämen und Angst haben gibts mit ihr schon gleich tausendmal nicht. Wenn er dann endlich kapiert hätte, das er nicht schlecht oder schlimm oder sonstwas ist und das das schon ganz normal so ist..... dürfte ihm schon sehr geholfen mit sein. Und wenn man dann noch eine Freundin wie Becky hat.... ist doch der Hauptgewinn.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Der kann in diesen Momenten, wenns ihn da so beutelt einfach keine Maskerade mehr aufrecht halten. Erstens hat er Angst davor, weil er selber so ruhig und sanft ist und das ganze Thema nunmal sehr aufwühlend. Und dann das er zuviel von sich preisgibt. Dazu kommt noch bei den beiden (Stephen und Becky) jetzt, das er natürlich auch total unerfahren ist und sich deshalb auch noch schämt. Zumal ja selbst der jüngere Simon längst Erfahrungen gesammelt hat, quasi alle ausser er. Der kriegt doch schon einen Herzinfarkt wenn er nur daran denkt, das Becky merken könnte, das er nun wirklich kein bisschen durchblickt.
    Teufelskreis: der tut das ganze Thema am besten vermeiden wo es nur geht, nix wie weg eben. Als ob das klappen würde...... das geht natürlich total nach hinten los.


    Zitat

    Original von Nicole
    Das finde ich auch einen wichtigen Punkt - Stephen hat es versäumt, irgendwelche Erfahrungen zu sammeln, und das wird natürlich immer schwerer, je älter er wird und auch von den Eroberungen seiner Freunde was mitbekommt.


    Ja - und deshalb hat er ja auch Vorstellungen wie ein Blinder von der Farbe. Und die Angst wird immer grösser..... der Druck auch.....
    Ich setz mal Spoiler, weil ich glaub das kam erst später...



    Zitat

    Original von Nicole



    [quote]Original von Nicole
    Das hast Du so, so schön gesagt - und ich find's so wunderbar, dass Du ihn so empfindest. :knuddel1


    Kommt daher, das die Figuren so lebensecht sind, das man drüber reden und nachdenken tut als wenn es sie wirklich geben würde (weil es sich echt so anfühlt).
    Ach und hey - nochmal SPOILER (ist auch der letzte versprochen) und im Grunde völlig unwichtig:

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ich bin zwar erst am Anfang dieses Abschnittes, aber ich wollte unbedingt berichten, wie es mir mit diesem Buch geht:


    Als ich im Bus sass öffneten die Jungs nacheinander die Umschläge um zu erfahren, zu welchem Bataillon sie kommen würden. Und just in dem Moment als Jeremy den Umschlag öffnen sollte, musste ich aussteigen. Oh, Mann! Warum war heute die Fahrt nur so kurz….? *grummel* An der roten Ampel habe ich dann weiter gelesen, bis dann ein Autofahrer hupte und wild fuchtelte, weil die Fussgänger-Ampel längst grün war. :lache Aber das Wichtigste war, dass Jeremy und die anderen zusammen bleiben würden! :-]


    Jetzt sehne ich die Mittagspause herbei, damit ich weiter lesen kann…

  • Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Oh Gott.... da darf ich ja ehrlich gesagt gar nicht so genau drüber nachdenken, was der Junge in dem Internat mitgemacht haben wird. Wenn man bedenkt wie und auf welche Weise grade Jungs untereinander Macht usw. demonstrieren, in DEM Alter ..... und wenn ich mir dann unseren Stevie zwischen lauter so rotzfrechen (verzogenen) reichen Bratzen vorstelle ..... und mir dazu nochmal zu Gemüte führe wie er drauf ist. Dann kann man sich (leider) so einiges denken. Der Junge ist die Zielscheibe und der Prügelknabe par excellence.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Len und Roy in allen Ehren.... aber die haben im Jahr darüber dann andere Zimmer (eventuell sogar anderer Trakt) und wenn Stephen eines nicht tun würde, dann irgendwem was sagen. Zumal sie sich sagen würden: wenn er Hilfe braucht wird er schon Bescheid sagen. Nur wird er das eben nicht...
    Ehrlich gesagt: mir wird bei dem Gedanken unheimlich schlecht.
    Immerhin ist der Bursche eindeutig mehr wie "nur" sehr schüchtern. Der ist verstört und verängstigt (leider).


    Das stellst Du Dir absolut treffend vor; genauso lief Stephens Zeit in Cheltenham ab.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Stevie .... nenn mir Namen, Kleiner. WWWE (Wilde Weiber Wanne Eickel) wird sich diese Sausäcke alle vorknöpfen ;-)


    :lache :anbet


    Zitat

    Original von RickyundMolly


    Da hab ich auch schon dran gedacht. Einen älteren Beschützer-Bruder , der ihm beisteht und hilft so sein zu dürfen wie er ist. Und der auch dem Vater die Meinung geigt ("Jetzt lass den Kleinen in Ruhe und reg dich ab Vater").


    ... vor allem auch einen Bruder, der die Familientradition fortführt und Offizier wird. Im Allgemeinen war man dann mit den jüngeren Söhnen etwas nachsichtiger.


    Zitat

    Original von RickyundMolly


    Hab ich auch schon drüber nachgedacht. Immerhin "ein bisschen bi schadet eben nie" ;-) . Hat vielleicht mit miesen Erfahrungen aus der Internatszeit zu tun...... könnte ich mir vorstellen. Dann wäre der Gedanke ja nur der totale Horror und so weit weggeschlossen wie nur geht. Und wahrscheinlich auch schlicht und einfach, weil unser Unschuldsengelchen auf solche Gedanken noch gar nicht gekommen ist :grin :grin. Der hängt noch an seinen allerersten Fantastereien überhaupt fest (in der Phase wo er so gut wie auf alles anspringen dürfte, was nicht bei minus 3 auf den Bäumen/ bzw. sehr bedeckt bekleidet ist ;-) ) Aber hey, der Junge wird schon unter den eigenen Freunden rot wie eine Tomate, wenn die nur davon reden sich mal die Mädels anzuKUCKEN. Sagen wir so: wäre alles eben anders gekommen, dann käme er eventuell mal in 20 Jahren auf den Trichter :grin (und bei seinem tempo hab ich ihm da schon einen Raketenantrieb zugestanden). Nicht das ich dem Colonel diesen Schock nicht von Herzen gegönnt hätte (das hätt dem die Schuhe ausgezogen *lach*).


    Puh, das mag ich mir lieber nicht vorstellen ... Homosexualität war ja damals noch das absolute Tabu.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich denke aber da hat er echt keine wirklichen Ambitionen zu , so scharf wie er auf Becky ist ;-) ;-), das kann er ja nun wahrlich nicht verleugnen. (Und nebenbei gesagt: er sollte Aufkleber mit einer Diabetiker-Warnung drauf tragen. So süß, das kann ja einen Zuckerschock verursachen. :chen )


    :-]


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Man möchte Becky einfach einweihen und ihr den Überblick verschaffen um zu sagen: So, und jetzt schnapp ihn dir und nimm dir mal ein paar Tage Zeit dem mal beizubringen wie man da die Balance findet. Das ist halt ein Lernprozeß. Und Gründe zum schämen und Angst haben gibts mit ihr schon gleich tausendmal nicht. Wenn er dann endlich kapiert hätte, das er nicht schlecht oder schlimm oder sonstwas ist und das das schon ganz normal so ist..... dürfte ihm schon sehr geholfen mit sein. Und wenn man dann noch eine Freundin wie Becky hat.... ist doch der Hauptgewinn.


    Ja, dafür hätte es dann halt ein bisschen mehr Zeit gebraucht. Wie Du so treffend weiter oben geschrieben hast: einen viermal so langen Sommer.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ja - und deshalb hat er ja auch Vorstellungen wie ein Blinder von der Farbe. Und die Angst wird immer grösser..... der Druck auch.....


    Genau so ist es.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich setz mal Spoiler, weil ich glaub das kam erst später...





    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Kommt daher, das die Figuren so lebensecht sind, das man drüber reden und nachdenken tut als wenn es sie wirklich geben würde (weil es sich echt so anfühlt).


    Das find ich so, so schön, dass es Dir mit ihnen so geht! :-]


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ach und hey - nochmal SPOILER (ist auch der letzte versprochen) und im Grunde völlig unwichtig:



    P.S., so nur unter uns beiden:



    Hallo Ayasha,


    Zitat

    Original von Ayasha
    Als ich im Bus sass öffneten die Jungs nacheinander die Umschläge um zu erfahren, zu welchem Bataillon sie kommen würden. Und just in dem Moment als Jeremy den Umschlag öffnen sollte, musste ich aussteigen. Oh, Mann! Warum war heute die Fahrt nur so kurz….? *grummel* An der roten Ampel habe ich dann weiter gelesen, bis dann ein Autofahrer hupte und wild fuchtelte, weil die Fussgänger-Ampel längst grün war. :lache Aber das Wichtigste war, dass Jeremy und die anderen zusammen bleiben würden! :-]


    Auweia! :lache
    Aber ich muss zugeben, es freut mich enorm, dass Dich das Buch an der Stelle so gepackt hat. :-)

  • Zitat

    Original von Nicole


    Das stellst Du Dir absolut treffend vor; genauso lief Stephens Zeit in Cheltenham ab.


    Ich hab es befürchtet........... Mann,Mann,Mann,Mann..... und Stevie hält sich für einen Feigling???? Eins steht fest: selten von einem Jungen gehört, der weniger feige war als er.
    Im Ernst: zuhause unter Druck gesetzt und dazu gezwungen worden abzuhärten, immer das Gefühl gehabt zu haben falsch und eine Schande für die Familie zu sein..... dann nach Cheltenham um JAHRElang auch dort im Grunde völlig alleine der gequälte Prügelknabe von solchen Fieslingen zu sein...... im Grunde dran kaputtgehen und sich selbst die Schuld zu geben, ABER DABEI DURCHZUHALTEN und diesen Saftladen auch noch mit supertollen Noten abzuschliessen (!!!)
    Und wofür???? Studieren? Eiskalt verboten...... alle die Jahre durchgehalten für NICHTS, Spitzennoten erreicht unter diesen bedingungen und NICHTS. Keiner nimmt deine Gefühle und deine Not ernst bzw. überhaupt auch nur wahr....
    Gegen den Willen ins Soldatenleben gezwungen, gegen alles was man fühlt, denkt und glaubt. Und dabei weiter DURCHZUHALTEN .... irgendwie.
    Mein lieber Scholli..... ist der Bursche stark !!! Und dabei im Endeffekt immer noch so lieb und mitfühlend :anbet :anbet
    Von dem was noch kam (kommt) ganz zu schweigen...
    Im Ernst.... der Junge steigt immer noch weiter in meiner Gunst (und ja, leider muss ich es zugeben.... der Colonel sinkt stetig ;-)... sorry, er mag seine Gründe haben, die ich auch sehen kann, aber NEIN, nein und nochmals nein - ich finde dazu passt ein ganz wunderbares Zitat von Brian Kinney (ja DER Brian Kinney aus QAF): Wenn er hier bei euch in der Familie lebt, dann soll er also verleugnen a) wer er ist..... b) was er denkt ..... und c ) was er fühlt. *Pause* Das ist keine LIEBE....... *nochmal Pause*....... das ist HASS - / da sollte der alte Knochen mal drüber nachdenken)


    Young Master Norbury, jetzt mal im Ernst: Sie stehen im Lexikon neben den begriffen Mut und Tapferkeit an allererster Stelle drin. Glückwunsch - so tough muß man erstmal sein, das schaffen garantiert nicht viele .
    Und die vielen Probleme.... ach die kriegen wir auch noch hin, versprochen.


    Diese elenden Mistkröten....... Stevie, Kumpel, tu mir mal den Gefallen und durchsuch eure (echt beeindruckende) Bibliothek mal nach "Englisch - Neandertal, Neandertal - Englisch - Das Standardwerk", damit wir deinen Folterknechten mal was passendes geigen können !!! Eine andere Sprache verstehen die eh nicht. ;-)(hab ich den Burschen jetzt endlich mal zum lachen gebracht? *hoff*) Oder wenn ich mal den alten Meckerfritzen Alfred Tetzlaff (Ekel Alfred )zitieren darf: Wenn die Sau mal eines Morgens mit nem Beil im Hirn (oder nem Brotmesser im Rücken) aufwacht - dann war ich das :hau :rofl)




    CU
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

    Dieser Beitrag wurde bereits 4 Mal editiert, zuletzt von RickyundMolly ()

  • Jetzt bin auch ich bei der Nicole angelangt, die ich so sehr mag, farbenprächtig, anschaulich, romantisch und lebhaft. Die Namen und Personen dazu sitzen nun endlich :-]. Obwohl, als ich jetzt drei Tage nicht gelesen hatte, musste ich dann doch bei den weniger genutzten Namen wie z.b. Roderick dann doch noch mal im Personenverzeichnis spicken ;-). Aber jetzt wo ich richtig drin bin, kann ich endlich die Geschichte richtig genießen.


    Es sind so viele unglaublich schöne Szenen in diesem Teil. Zum Beispiel der Abschnitt auf Seite 136 beginnend mit „Das wirst du auch. Ich glaube an dich“, oder die Intensität der Gefühle auf Seite 138, endend mit „Nicht jetzt. Nicht hier.“ Total schön auch die Szene, in der Graces Blick sind nicht von Jeremy lösen kann, als sie ihn unbekleidet im Fluss sieht. In diesen Szenen ist so viel Gefühl und Liebe zu finden, die Grace und Jeremy verbindet. Das hat Nicole unglaublich schön beschrieben. Soifz.


    So … das nun mal vorab, weil es einfach zu schön ist, ich liebe halt Nicoles Schreibstil, nicht umsonst ist sie eine meiner Lieblingsautoren.


    Ich denke, dass von allen sich hier anbahnenden Pärchen Grace und Jeremy die größten Chancen haben ihre Gefühle auch über die Zeit zu überstehen. Dazu beschreibt Nicole die Gefühle der beiden einfach zu bewegend. Auch wenn Grace sonst immer sehr forsch und wild ist, ich finde es total schön, dass sie bezüglich Ehe und Beruf in diesem Fall noch so altmodische Ansichten hat.


    Ada, die ziemlich forsch ist, was ich ihr so nicht zugetraut hätte und Simon. Ein schönes verliebtes Paar. Das erste Mal. Ich hoffe auch, dass nichts passiert. Adas Vater ist da ja mehr als streng. Aber ob das bei den beiden wirklich Liebe oder nur ein Verliebtsein ist? Wir werden sehen, was passiert, wenn der Einsatz vorbei ist. Ich würde beiden die Daumen drücken. Außerdem hoffe ich, dass sich Adas Vater noch erweichen läßt, damit Ada sich vielleicht doch noch ihren Traum als Lehrerin erfüllen kann.


    Roy und Cecily … hmm … die beiden gehen etwas an mir vorbei, ich habe mich anderweitig fokussiert ;-). Sind mir beide nicht interessant genug.


    Becky und Stephen. Also wenn Becky so hartnäckig bleibt, denke ich schon, dass sie Stephen noch rumkriegt. Er wird ja nun langsam weich und irgendwie mag er sie ja auch :grin.


    Tja … aber nun ist es soweit, alle jungen Männer haben den gleichen Einsatzort und es geht gemeinsam nach Ägypten. Ich denke, dass wir im nächsten Abschnitt solch schönen unbeschwerten Szenen nicht mehr zu lesen bekommen. Und ich freu mich nun auf den neuen Lebensabschnitt aller Protagonisten … und hoffe, dass nicht zu viel dramatisches passiert ...

    :lesend Sophie Bonnet - Provenzalische Flut

    --------------------

    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Geheimnisse

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 317

  • Zitat

    Original von beowulf
    Diese Sehnsucht und Freude in den Krieg zu ziehen, obwohl die Elterngeneration auch Soldaten waren - einfach unverständlich.


    :gruebel Du sprichst mir aus der Seele. Das kann ich auch nicht verstehen.



    Aber nun zu meinem Beitrag, er kommt spät aber er kommt.


    Auch ich habe diesen Abschnitt nun beendet. Ich finde es schön, wie die Paare sich finden und immer enger zusammenrücken - auch als Freunde.


    Ich gönne Ada von Herzen ihr Schäferstündchen - aber hatte sie keine Angst dass sie schwanger werden könnte. Das Schäferstündchen kann man ja evtl. vor dem Vater geheimhalten, aber wenn es Folgen hätte wäre das schwierig. Mal sehen wenn ich jetzt weiterlese, ob davon was zu lesen ist. Der Vater von Grace und Ada scheint ja mit den Herzbuben seiner Töchter nicht so ganz begeistert zu sein.


    Muss nun unbedingt weitermachen.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg


    :gruebel Du sprichst mir aus der Seele. Das kann ich auch nicht verstehen.


    Hmmm .... also ich kann die Jungs dabei sogar sehr, sehr gut nachvollziehen.
    Ihr müsst euch das so vorstellen, das die Jungs NICHT mit Schilderungen von dem wahren gesicht des krieges aufwachsen. Ihre Väter, die im Krieg waren reden nicht über die schlimmen Dinge. Es ist doch immer und überall so.... die Jungs träumen Kinderträume von Ruhm und Ehre, davon Helden zu sein und für das Gute zu kämpfen. Und wie immer werden diese Kinderträume von Regierenden ausgenutzt, die sie unvorbereitet (darauf was Krieg bedeutet und was dort passiert kann man niemals vorbereitet sein) mit "Ruhm, Ehre, Heldentum" ködern und im Grunde für die Zwecke die immer hinter solchen Kriegen stehen (Geld, Macht von einzelnen) ausnutzen. Das ist jedenfalls meine Meinung.
    Die Jungs bewundern ihre Väter für ihre Heldentaten bzw. Kriegs- und Kampferfahrungen. Sie sehen zu ihnen auf. Und sie werden auch in dem Sinne erzogen ! Kuckt euch doch den Stevie an. Der glaubt ja eben NICHT an all den Kram. Er will kein Soldat sein, er stellt Kriege und all das ständig in Frage. Aber er MUSS Soldat werden, denn sein Vater verlangt es von ihm. Ein Junge hat nunmal diesem Rollenbild zu entsprechen und "in der Armee den letzten Schliff zu kriegen um ein Mann zu werden".
    Auch in der Ausbildung zum Offizier wird das "Heldenbild" doch weiter gefördert. Von wegen die unschlagbaren siegreichen, tollen Strategien des Empires.......... (denkt daran, wie der Colonel auf Jeremys Kritik daran reagiert hat, - auch wenn ich der meinung bin : der Colonel hat dem Jeremy eigentlich insgeheim recht gegeben, das hat man hinterher gemerkt als er ihm sagte "Die Armee braucht Männer wie sie", aber seien wir ehrlich: hätte der Colonel DAS öffentlich vor den Kadetten in Sandhurst gesagt und somit sein britisches Empire kritisiert...... ich glaub ja das wäre die letzte Unterrichtsstunde die der Mann gegeben hätte).
    Mein Opa zum beispiel war auch im Krieg (2. Weltkrieg). Er war in französischer Kriegsgefangenschaft. Es muß schrecklich für ihn gewesen sein damals. Aber er hat niemals darüber gesprochen. Ich war leider noch zu klein als er starb, denn ich hab mich später so ab 13/14 Jahren sehr dafür interessiert, konnte ihn aber nicht mehr fragen.
    Von diesen Jungs wird von Zuhause aus erwartet das sie ihre Pflicht tun und Soldaten werden. Für die Jungs bedeutet das in ihrer Unschuld nichts anderes als Karriere machen, den Wünschen der Familie entsprechen und dazu noch ganz viel Abenteuer und Helden werden, in dem man das richtige tut und den Schwachen hilft und die bösen besiegt. Nichts anderes. Unschuldiger Kinderglauben. Ich hab den Eindruck das ist auf jeder Seite , zu allen Zeiten und in allen kriegen immer schon so gewesen.
    Die wissen doch bis sie drin sind im Horror überhaupt nicht was Krieg wirklich bedeutet. Das sind doch nur (halbe) Kinder die zuhause dickes lob kriegen, weil sie ihre tolle Offizier-Ausbildung gepackt haben, so wie Papa auch und die wollen das man stolz auf sie ist.
    Stevie, unser Grübler und Zweifler..... der ahnt da mehr. Eben weil er im Grunde alles hinterfragt und im Kopf auseinandernimmt. Wahrscheinlich hat er auch viel über sowas gelesen. genug um zu ahnen das dort auch schlimmes auf ihn wartet. Auch weil ihm das ganze Thema nie liegt. Aber er kann auch nur ahnen. Vor diesen Jungs wird die Wahrheit doch komplett unter den Teppich gekehrt.


    Und auch heute ist es doch immer noch sehr gut zu beobachten. Zeige den Kids heute einen Werbefilm für die Armee, mit viel Abenteuer, guten Karrierechancen, tollen Flugzeugen etc. , würze den Spot noch mit gaaanz viel Heldentum (Tu was gutes, hilf den menschen, hilf Länder zu befreien, bekämpfe das Böse usw.) und du wirst erleben, wie sich bestimmt 80 Prozent von den Kids postwendend anmelden geht. Auch heute wird doch das wahre Gesicht des Krieges sowas von Tod geschwiegen, was ich persönlich ganz fürchterlich finde. Was mit z.B. unseren Jungs in Afghanistan wirklich so passiert...... ich persönlich kriege davon lediglich am Rande erwähnte Meldungen in den Medien mit. Es redet kaum einer drüber (so empfinde ich das). Auswirkungen von Kriegseinsätzen, wie zum Beispiel Kriegstraumen (posttraumatische Belastungsstörung etc.) werden selten bis gar nicht erwähnt und ich hab den Eindruck (auch wenn ich es nicht weiß, da ich keine eigenen Erfahrungen damit habe) das die Betroffenen auch ziemlich alleingelassen werden.


    Also: die JUNGS kann ich sehr gut verstehen. Sind eben noch Jungs (ohne die nötigen Infos um sich WIRKLICH ein Bild darüber machen zu können was Soldat-sein wirklich bedeuten wird)..... das sind einfach noch Kinder (und ich glaub darin liegt seit Jahr und Tag der Sinn drin, das die Armeen ständig solche ganz jungen Burschen in ihre Konflikte jagen..... das sind eben diejenigen die man ganz schnell mit so Kindervorstellungen ködern kann.


    ICH kann die ELTERN in den Situationen viel, viel weniger verstehen !!!!!!!!!!!
    Sowohl z.B. den Colonel (jaja, ich weiß - ich kritisiere diesen Mann ständig....) als auch seine Frau als Ehefrau eines Mannes, der im Kriegseinsatz war (und der sicherlich auch seine Schäden davongetragen haben wird). Denn diese Erwachsenen haben das Wissen was Krieg wirklich bedeutet !!. Und sie schicken und zwingen (gemäß Tradition und blablabla) ihre eigenen Kinder in diesen Wahnsinn !!!! DAS kann ich nicht nachvollziehen.
    Aber vielleicht ist das ja auch schon ein Schaden des Krieges, den der Colonel davongetragen hat........ ich weiß es nicht.


    Die Jungs jedenfalls kann ich nachvollziehen. Die sind völlig ahnungslos....... (und genau das macht Kriege zu einem noch abscheulicheren Verbrechen als er sowieso schon ist, finde ich). Heutzutage hat man viel mehr Möglichkeiten sich zu informieren, und trotzdem greift doch die alte Masche immer noch bei sehr vielen.
    Es ist doch auch so: bei den wohlhabenden Jungs ist es meist so, das sie die Familientradition fortführen müssen und in diese Rolle gedrängt werden (und was man von klein auf eingelabert kriegt, wird meistens übernommen, und wenn eben nicht wird man gezwungen).
    Und wenn man NIX hat, dann bietet die Armee oftmals den einzigen Ausweg aus ser Armut. Sie bietet Aufstiegsmöglichkeiten etc. , die sich einem sonst nie bieten würden. (Sind natürlich alles im Grunde Köder..... man brauch ja "Material".....)


    Len, Roy, Simon und (zum größten Teil auch) Stephen (der allerdings nicht unbeschwert, sondern gegen seinen Willen und voller Angst - aber natürlich will er ja auch bei seinen einzigen Freunden bleiben und nicht zurückstehen, will beweisen das er eben auch ein Mann ist etc.)) gehen doch völlig ahnungslos in diesen Konflikt.
    Bei Jeremy sieht die Sache dann wieder ganz anders aus. Er war ja auch schon vor Sandhurst in der Armee (und ich schätze das ist es was ihm als Nicht-Wohlhabendem den Weg in die Clique seiner Freunde geebnet hat, die anderen 4 Jungs haben deshalb zu ihm aufgesehen).
    Aber da ich da an dieser Stelle vorgreife, setz ich mal Spoiler , was Jeremys Beweggründe angeht, da man die erst später kennen sollte)


    Tschuldigung wenn das jetzt zu lang war. So sehe ich das jedenfalls.


    Liebe Grüße,
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • @ Sabine Sorg


    Hallo,
    nee - ich kann mir diese Vorfreude für mich persönlich natürlich auch nicht vorstellen. Aber ich bin auch ganz anders aufgewachsen.


    Falls dich das Thema mit dieser "kriegsvorfreude" etc. interessiert, kann ich dir folgendes empfehlen:
    1. Im Westen nichts neues (Buch und Film(e) ) von Erich Maria Remarque
    Es geht um eine Freundesclique deutscher Schuljungen die begeistert in den ersten Weltkrieg zieht (alle kommen um...... und es ist kaum eine offizielle Meldung wert)
    2. Geboren am 4. Juli von Ron Kovic (Buch und Film, obwohl letzterer mit Tom Cruise ist, trotzdem gute Verfilmung ) - eine wahre Geschichte, da geht es um einen amerikanischen Jungen der sich begeistert zur Armee meldet und zum Einsatz in Vietnam, dort schwer verletzt wird und später als Querschnittsgelähmter GEGEN den Krieg ist und bei den Protesten mitmacht
    3. und jetzt nicht lachen..... die Nesthäkchen-Serie (da meine ich den älteren Bruder von Annemarie, Hans, der auch völlig begeistert von der Schulbank weg zur Marine und in den Krieg wollte, angestachelt durch mitreissende Reden von hochrangigen Miltärs die den Schuljungs wohl ganz abenteuerliche Geschichten erzählt haben. Der Vater von Hans war ABSOLUT DAGEGEN das der Junge in den Krieg geht bzw. Soldat wird bevor es Pflicht ist. Und der Junge war todtraurig und stocksauer darüber. Woran man sieht , das auch wenn die Eltern nicht drängen diese Abenteuerlust übermächtig sein muß in diesem Alter)


    und vielleicht noch
    4. das Musical Hair/Haare bzw. die Verfilmung "Hair"
    (da geht es um den Rancherssohn Claude Hooper Bukowski, der sich freiwillig zur Armee nach Vietnam meldet, dann aber auf den Hippie-Jungen Burger und seine Clique trifft und beginnt völlig umzudenken, das ganze endet absolut tragisch, denn trotz Zweifel geht Claude TROTZDEM nach Vietnam und zur Armee, will sich aber vorher noch mit (s)einem Mädchen treffen. Burger übernimmt nur kurze Zeit Claudes Platz, aber genau dann kommt plötzlich der Abmarsch..... Claude verpasst seine Verschiffung, aber Burger, der nie an Krieg glaubte wird an seiner Stelle in den Krieg gejagt und kam nie mehr lebend zurück, vollkommen tragisch das ganze)


    Entschuldigung falls das jetzt off-topic war.


    Wie gesagt, ich bin anders aufgewachsen. ABER .... auch zu meiner Zeit noch war das weit verbreitet. Ich bin Baujahr 1976 und zu meiner Zeit war ja auch noch diese bekloppte Wehrpflicht. UND ich kannte das noch das es überhaupt nicht üblich war (wie später) das die Jungs Zivildienst gemacht haben. Im Gegenteil. Da wurde wirklich noch übelst drüber abgelästert, sich lustig gemacht und beschimpft.
    Ich sollte ja eigentlich wohl auch mal ein Junge werden, was dann ja zum Glück (zumindest körperlich) nicht geklappt hat. Ich hab im Alter von 13/14 doch echt mal gewagt zu sagen..... "Also ich würde den Kriegsdienst verweigern". OHHHHHHH, da hättet ihr meinen Vater mal hören sollen!!!!!!!!!! Der ist regelrecht ausgetickt !! :pille :pille :pille
    Im Ernst.... wäre ich ein Junge geworden, dann wäre mir wohl nix anderes übergeblieben als zur Armee zu gehen (das Gebrüll meines Vaters hab ich heute noch im Ohr). Und ich wär sicherlich dran kaputt gegangen. Ich war dafür zu ruhig und hab schon in der Grundschule auf die Mütze gekriegt, weil ich nichtmals aggro genug war um mich zu wehren.... aber mit 18 hätte mir die Bundeswehr geblüht.... (herrjeh..... und ich frag mich ernsthaft, warum ich den Stevie so mag???? Irgendwie sehe ich da grade bekloppterweise Parallelen....).
    Viele Jungs aus meiner Umgebung sind da aber auch schon von klein auf drauf gepolt worden. Das war eben keine Frage, das wurde einfach so gemacht und Punkt. Und wenn du denen was von Abentuern und Welt retten dazu erzählst..... die gehen sofort die Taschen packen....


    So, nun bin ich aber weg ;-)

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ich habe diesen Abschnitt nun auch zu Ende gelesen. Erst ging es so viel schneller - und dann störten Arbeit und das 'normale' Leben den Lesefluss.


    Ich bin sehr, sehr gespannt, wie es nun weiter geht.
    Die Entwicklung der Personen ist jedenfalls total überzeugen, so dass ich sie alle sehr gerne weiter begleiten werde :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts