Hallo, ich bins nochmal
zu den Briefen von zuhause ist mir noch eine Frage eingefallen.
Und zwar : Ich hab es natürlich sehr genossen die liebevollen Briefe (okay das Dingen da von Cecily mal ausgenommen ) von zuhause an die Jungs zu lesen.
Allerdings wenn ich dann gelesen hatte wie Grace von ihren Prüfungen (und dem bammel den sie dabei hatte) schrieb, oder auch vom Tod des armen Gladdy las.... eben dem Alltag und den Alltagssorgen der Mädels.,,,,, ich hab das manchmal (ungerechterweise wahrscheinlich) mit so einem blöden Gefühl im Bauch gelesen. Weil diese "Probleme" und Katastrophen des Alltags eben im Vergleich zu dem was die Jungs da grade durchmachen müssen so banal klingen.
Jetzt frag ich mich: wie empfinden das eigentlich Soldaten, die in so einem (Kampf)einsatz sind????
Empfinden sie die Schilderung solcher - im Vergleich zu ihren eigenenen momentanen doch banal erscheinenden - Alltagsprobleme als Halt in dem Wahnsinn um sich herum?? Als Anker für das "normale Leben"?
Oder denken sie dann sogar vielleicht " Mensch.... deine Probleme möcht ich haben!" Von wegen "Du hattest Angst vor der Prüfung? Na toll ... ich hab Angst hier abgeschlachtet zu werden:" oder "Oh, der Hund ist an Altersschwäche gestorben? Tja... ich hab vor kurzem meine Kameraden links und rechts von mir krepieren sehen."
Oder schwankt das vielleicht? Je nachdem was grade so unmittelbar passiert ist?
Ich kenne leider keinen Soldaten (der einzige den ich kannte, mein Opa ist leider schon Jahre tot).
Ich stell mir das schwierig vor. Ich glaub ich würde, wenn ich einem Freund im Kriegseinsatz schreibe, immer überlegen: kann ich ihm das jetzt schreiben? Will er sowas lesen? Wer weiß was da grade bei ihm los ist und ich schreib ihm da meine Problemchen.
Und:
ZitatOriginal von Nicole
Ach, ich denke, so komplett kann man dem Colonel vielleicht auch nicht die Schuld geben
Ja, stimmt schon. Klar. Sowas kann keiner alleine verschulden. Aber ich konnte ja schlecht alle aufzählen ;-). Und er ist nunmal derjenige, der - trotz eigener Kriegserfahrung - den Sohn gegen seinen Willen zum Soldat-sein zwingt sich nichtmals unter Tränen zu einem Studium überreden lässt. Ausserdem dürfte der alte Knochen bei der Erziehung nunmal das letzte Wort gehabt haben (ganz besonders was den einzigsten Sohn betrifft).
Aber irgendwo mag ich den Colonel ja auch. Er kann ja auch ganz anders (wenn er denn will und grad mal nicht so stur ist ).
CU
Melanie