'Jenseits des Nils' - Seiten 305 - 422


  • Schon in Ordnung. Es liest sich in dem Moment nur so :yikes shocking. Und das ist auch richtig so. Ein dickes DANKE das du das bei den Lektoren so durchgeboxt hast !!!!! Jeder Versuch die Situation anders auszudrücken, wäre Verrat an Stephen gewesen. Und ausgerechnet.... immerhin hat man seine Gefühle und wie es ihm wirklich geht nun wahrlich lange genug ignoriert und übersehen (im Grunde immer) - mit Ausnahme von Jeremy, der aber keine Zeit mehr hatte noch wirklich was tun zu können und Becky, die schon lange "die rettende" gewesen wäre, die aber nicht an ihn ran kam, weil sie vor der Mauer um ihn rum abprallte von der sie ja bestenfalls nur mal was ahnen konnte....).
    Hätte man das abgeschwächt gesagt, hätte es für mich sich auch angefühlt wie ein "stell dich nicht so an" (und jede Wette das hat er schon viel, viel zu oft hören müssen) . Ich bin ja recht friedlich, aber wenn das einer nochmal zu dem sagt schwör ich , das ich dem eine verpassen würde ;-) (ich links, Becky rechts :rofl ).


    Und was ich mit dem Kerl gerne angestellt hätte, der dem Simon den Säbel (Schwert) in den Arm gerammt hat und dem lieben Kerl damit den Schock seines Lebens verpasst hat.... ich glaub das kann man auch nicht wirklich öffentlich schreiben. Nur soviel: meine Vorstellung hat was von *melanie beamt sich da grade mal rein, mutiert zum terminatorharten Kampfweib (hey immerhin konnte ich ja schon beamen.... also was solls ? ;-)), rammt diesen Sausack um, reisst dem sein Mordinstrument aus den Flossen und naja wo ich dem das hinramme kann sich dann jeder denken, dann schnapp ich mir den Simon und erstmal weg aus dem Horror.... und wenn ich schonmal da bin, schmeiß ich mich auch mal eben in die Flugbahn zwischen Stephen und den Stein.... dann landet er auf mir und keine Sorge ich bin gut gepolstert ;-) , dann nimm ich den auch gleich mal eben mit, sammel die restlichen 3 ein und beame die dahin wo sie hingehören: nach England ....
    Okay, ich weiß : ich hab nen Vollknall ;-). Aber zu schade das ich nie in Hogwarts war und apparieren kann oder Portschlüssel zaubern.... (Mädels gebt es zu, ihr kommt sicherlich alle mit oder nicht?)



    Zitat

    Original von Nicole
    Eine sehr, sehr schöne Vorstellung. Danke. :-)


    ("Die Brüder Löwenherz" ... Puh. Ich hab zwar arg dicht am Wasser gebaut, bin aber im Großen und Ganzen ziemlich hart im Nehmen. Nur bei den "Brüdern Löwenherz" ist alles zu spät. Ich hab als noch ziemlich kleines Mädchen mehrere Anläufe genommen, sowohl den Film zu gucken als auch das Buch zu lesen - und bin jedes Mal daran gescheitert, weil mir beides viel zu intensiv und schmerzlich war. Mit knapp 30 hab ich mich noch einmal an das Buch rangetraut. Hab's auch zu Ende gelesen. Ein wunderschönes, großartiges Buch. Aber mir ging das so, so nahe, dass ich nicht weiß, ob ich es noch einmal lesen werde. Genau wie "Das Piano" - den Film zu schauen, das schaff ich auch kein zweites Mal.)


    Oh jee .... ich schätze du hättest dann meinem alten Grundschullehrer (ich weiß gar nicht obs ihn noch gibt) aber ziemlich geschockt. Durch ihn hab ich das Buch damals (kennen - und lieben gelernt), weil er uns das vorgelesen hat (er hat unserer Klasse eigentlich fast jeden Tag was vorgelesen, wenn in den Stunden etwas Zeit blieb), so die letzte halbe Stunde). Seitdem hab ich das nie vergessen (will ich auch nicht).
    Mit dem "Piano" konnte ich irgendwie nie was anfangen (keine Ahnung wieso). Meine emotionalen Durchhauer sind dann noch: "Love Story", " The Mighty" , "mississippi Fluss der Hoffnung" und "Mondscheinkinder".

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Zitat

    Original von RickyundMolly
    Schon in Ordnung. Es liest sich in dem Moment nur so :yikes shocking. Und das ist auch richtig so. Ein dickes DANKE das du das bei den Lektoren so durchgeboxt hast !!!!!


    Ich bin diejenige, die sich bei Dir bedankt, dass sich diese Formulierung für Dich an dieser Stelle (trotz des Schocks) auch richtig anfühlt. :knuddel1
    Ich mach mir schon mal immer so meine Gedanken, ob das jetzt so gut ist, wenn ich meine Version unbedingt beibehalten will. Und genauso, wenn ich überlegen muss, ob meine Lektorin nicht doch recht hat und die Formulierung schief ist ... So viel später dann zu merken, die jeweilige Entscheidung damals im Lektorat war genau richtig - das ist dann schon ein sehr gutes Gefühl. :-)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Jeder Versuch die Situation anders auszudrücken, wäre Verrat an Stephen gewesen. Und ausgerechnet.... immerhin hat man seine Gefühle und wie es ihm wirklich geht nun wahrlich lange genug ignoriert und übersehen (im Grunde immer) - mit Ausnahme von Jeremy, der aber keine Zeit mehr hatte noch wirklich was tun zu können und Becky, die schon lange "die rettende" gewesen wäre, die aber nicht an ihn ran kam, weil sie vor der Mauer um ihn rum abprallte von der sie ja bestenfalls nur mal was ahnen konnte....).
    Hätte man das abgeschwächt gesagt, hätte es für mich sich auch angefühlt wie ein "stell dich nicht so an" (und jede Wette das hat er schon viel, viel zu oft hören müssen) . Ich bin ja recht friedlich, aber wenn das einer nochmal zu dem sagt schwör ich , das ich dem eine verpassen würde ;-) (ich links, Becky rechts :rofl ).


    Schön, dass Du das so empfindest! :knuddel1


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und was ich mit dem Kerl gerne angestellt hätte, der dem Simon den Säbel (Schwert) in den Arm gerammt hat und dem lieben Kerl damit den Schock seines Lebens verpasst hat.... ich glaub das kann man auch nicht wirklich öffentlich schreiben. Nur soviel: meine Vorstellung hat was von *melanie beamt sich da grade mal rein, mutiert zum terminatorharten Kampfweib (hey immerhin konnte ich ja schon beamen.... also was solls ? ;-)), rammt diesen Sausack um, reisst dem sein Mordinstrument aus den Flossen und naja wo ich dem das hinramme kann sich dann jeder denken, dann schnapp ich mir den Simon und erstmal weg aus dem Horror.... und wenn ich schonmal da bin, schmeiß ich mich auch mal eben in die Flugbahn zwischen Stephen und den Stein.... dann landet er auf mir und keine Sorge ich bin gut gepolstert ;-) , dann nimm ich den auch gleich mal eben mit, sammel die restlichen 3 ein und beame die dahin wo sie hingehören: nach England ....
    Okay, ich weiß : ich hab nen Vollknall ;-). Aber zu schade das ich nie in Hogwarts war und apparieren kann oder Portschlüssel zaubern.... (Mädels gebt es zu, ihr kommt sicherlich alle mit oder nicht?)


    Klasse Vorstellung! :lache :anbet


    (und mich freut das so unglaublich, dass Du so mit Simon und Stevie mit-fühlst! Danke. Das bedeutet mir sehr, sehr viel. :-) )


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Oh jee .... ich schätze du hättest dann meinem alten Grundschullehrer (ich weiß gar nicht obs ihn noch gibt) aber ziemlich geschockt. Durch ihn hab ich das Buch damals (kennen - und lieben gelernt), weil er uns das vorgelesen hat (er hat unserer Klasse eigentlich fast jeden Tag was vorgelesen, wenn in den Stunden etwas Zeit blieb), so die letzte halbe Stunde). Seitdem hab ich das nie vergessen (will ich auch nicht).
    Mit dem "Piano" konnte ich irgendwie nie was anfangen (keine Ahnung wieso). Meine emotionalen Durchhauer sind dann noch: "Love Story", " The Mighty" , "mississippi Fluss der Hoffnung" und "Mondscheinkinder".


    Das finde ich sehr schön, dass er euch immer vorgelesen hat. :-]


    "Love Story", oh ja. :cry
    Ich glaube, jeder hat so seine Filme oder Bücher, die einen ganz besonderen Nerv treffen und manchmal auch über die individuelle Schmerzgrenze hinausgehen. Bei mir sind das die Löwenherzen. Oh - und eine Kurzgeschichte von Astrid Lindgren, "Klingt meine Linde", die ist auch so unfassbar traurig ...

  • Huhu :wave,


    nochmal kurz zu Stephen; Das er sich so biestig und fies den anderen gegenüber gegeben hat..... ich hatte ja schon gesagt, das ich da trotzdem noch sein gutes, liebes Wesen durchsehen kann. Und das war auch richtig so. Ich glaub nämlich das da der Fall auch mal wieder anders liegt als man auf den ersten Blick meint. Ich meine : na klar hat er auch diese posttraumatische Belastungsstörung vom Krieg (und ehrlich gesagt sein vorheriges Leben war da auch schon mehr als ausreichend .....) und man könnte jetzt meinen das ist auch der Grund.
    Nur...... nehme ich ihm die Scheißkerl-Nummer absolut nicht (mehr) ab! Dann hätte er Becky nicht verschont und nicht mehr nachgegeben.
    Wisst ihr was ich glaube, was dieser (unendlich liebe) Kerl im Sinn hatte, als der zu den anderen so gemein war ??? Er wollte das den Anderen leichter machen......... er wollte sich umbringen und den anderen es leichter zu machen zu sagen "Na gut das wir DEN jetzt endlich los sind !".
    Ist mir gestern auf einmal klar geworden.... und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen. Wie krass ist das denn? Er glaubt wirklich, das die anderen ihn eh immer schon los sein wollen und jetzt erst recht. Und macht sich dann selber zum "Monster" (vergiss es mal ganz schnell, Young Master Norbury...... du bist kein Monster, allerhöchstens unser Kuschel- und Krümelmonster ;-) :keks ) um den anderen noch so einen Gefallen zu tun.........
    Schon mal drüber nachgedacht das der Junge schon im ersten Abschnitt des Buches, wo er sich an dem Abend der Party da verkrochen hatte und Jeremy ihn doch gefunden hat .... da wo er doch schon sehr deutlich wirklich völlig am Ende war (von wegen, er kommt aus der Nummer mit dem Militär nicht mehr raus) bereits dran gedacht hat sich umzubringen???? Ich glaub das einzigste was ihn da noch abgehalten hat, war der Quark, das er dann in die Hölle kommt, wenn er das macht.............

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Was für ein Abschnitt!


    Simon tot - Jeremy vermißt und auch Stephen schwer verletzt! :cry
    Bei diesem Teil mußte ich mehrfach heftig schlucken.


    Simons Tod trifft Ada sehr hart. Gerade als sie anfing wieder aufzuleben trifft sie dieser Schicksalsschlag besonders schlimm.


    Grace hat noch gar keine Zeit, um um Jeremy zu trauern. Schön fand ich auch den Besuch bei Jeremy's Mutter. Die beiden Frauen konnten sich gegenseitig in der Trauer helfen und in Grace reift der Gedanke, mit Leo's Hilfe in den Sudan zu reisen...


    Becky hat mich in diesem Abschnitt sehr überrascht. Sie schafft es Stephen wieder "ins Leben zurückzuholen". Das hätte ich ihr gar nicht zugetraut! :anbet


    Royston trifft es auch sehr schwer! Erst der Tod seines Freundes, dann die Verletztung von Stephen und auch noch der Selbstmord seines Vaters - alles nicht sehr einfach für ihn zu verarbeiten. Und dann kommt noch die selbstgefällige Cecily und löst die Verlobung :schlaeger - hoffentlich erholt er sich von dem Schicksalsschlag. Vielleicht trifft er auch eine neue Liebe - vielleicht Ada? Ich würde es den beiden so gönnen, wieder Freude zu empfinden.... :gruebel


    So, jetzt muß ich aber schnell weiterlesen.... :wave

  • Man kann Becky ja eh gar nicht klasse genug finden, aber ich wollte nur noch kurz betonen, wie absolut gigantisch ich es fand, wie sie Stevie mit seinem Lieblingsbuch "geködert" hat ;-). In diesem kurzen Gespräch, steckte so viel !!
    Stevie, der immer drüber gegrübelt hat ob Becky denn eventuell passen könnte, zu ihm dem Bücherwurm, Denker und Träumer............. noch völlig berauscht vom ersten Kuß seines Lebens und seit Ewigkeiten (wenn nicht auch zum allerersten Mal wirklich) sich mal sicher fühlend schon halb am einschlafen...... und sie sagt ihm das sie sein Lieblingsbuch gelesen hat, fragt ihn nach seiner Meinung danach, ob er ihr das erklärt..... ich glaube in dem Moment hat er garantiert überlegt ob er sich an dem Abend eventuell DOCH erschossen hat und nun im Himmel ist :knuddel1 ;-).
    Und es ist auch wirklich total geschickt von Becky. Auch das sie sich schon vorher überhaupt mal sein Lieblingsbuch (oder wahrscheinlich Bücher) gegriffen hat um ihm nahe zu sein, zu suchen was mit ihm eigentlich los ist, da er ja nichts sagt. Denn wenn er das Buch so liebt, dann muß er ja damit viel verbinden, sich darin finden etc.
    Und .... wenn er jetzt mit ihr wie ein Wasserfall über das Buch redet (reden kann, endlich) , dann redet er dabei VON SICH. Dieses um-die-Ecke-annähern ist echt genial und zeigt auch wieder wie sehr sie ihn liebt und auch ganz genau ergänzend zu ihm passt. Die sind zwei Hälften eines Ganzen, anders kann man das nicht mehr sagen.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

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  • Nachdem ich es nunn endlich wieder geschafft habe, mich auf das Buch einzulassen, habe ich gestern Abend und heute den ganzen Abschnitt gelesen.


    Und der hatte es in sich, so viele Tote, so viele Verletzte.


    Bereits die Szene, in der sich Roystons Vater das Leben nimmt, hat mich sehr mitgenommen. Eine arme Seele, die sich für die falsche Frau entschieden hat.


    Ein Schicksal, dass seinem Sohn nun ja glücklicherweise erspart wird, denn Cecily gehört zum gleichen Schlag Frau wie Roystons Mutter. Es mag ihm anders erscheinen in seiner Liebe, doch ich glaube, dass Cecily die Hochzeit löst, ist vermutlich das Beste, was ihm passieren konnte. Ich wünsche ihm sehr, dass er noch das richtige trifft. einen kleinen Moment lang dachte ich, dass Ada vielleicht diejenige sein könnte, wenn sie die Trauer über Simon verarbeitet hat. Ich habe sehr mit Ada gelitten und hoffe, dass sie die Trauer irgendwann bewältigt.


    Simon, sein Tod auf dem Schlachtfeld ist mir sehr nahe gegangen, diese Kampfszene war bislang die beklemmendste Szene im Buch. Jeremy, der ihm nicht helfen kann, und selber niedergeschlagen wird. Ich schließe mich da ein wenig Selmas gedanken an, irgendwie glaube ich nicht, dass es die Mahdisten waren, die ihn niedergestreckt haben, dass hätte er vermutlich nicht überlegt. Leonard traue ich das nicht zu, dafür war er zu eng mit Jeremy befreundet, mein Verdacht fällt eindeutig auf diesen Fiesling Freddie Highmore.


    Ich hoffe mit Grace, dass Jeremy noch lebt, dass sein Lebenswille gesiegt hat und er sich so verstellen kann, dass er in der Gefangenschaft Mahdis am Leben bleiben kann. Vielleicht ist er selbst sogar an dem Tod Mahdis beteiligt gewesen?


    Stephen, sein Schicksal hat mich auch sehr berührt. Er war von Anfang an nicht für den Krieg gemacht, aber wer ist das schon? Es war bereits früh klar, dass seine Seele Schaden nehmen wird, dass er nun auch noch körperlich ein Wrack ist, macht das ganze nur noch schlimmer. Kein Wunder, dass er so verändert, so zynisch und so verzweifelt zurückkehrt.


    Und nun zeigt sich, was für eine tolle und starke Frau Becky ist. Ihre Liebe zu Stephen ist ungebrochen, egal wie sehr er sie zurückweist. und ich glaube, es hätte keine Bessere gegeben als Becky, um Stephen vom Freitod abzuhalten. Sie geht mit einer Selbstverständlichkeit daran, Stephen zu waschen und zeigt ihm gleichzeitig, dass er noch etwas selbst kann. Ich hoffe, dass Stephen durch Becky und ihre Liebe wieder neuen Lebensmut schöpfen kann.


    Und dann ist da der Besuch von Grace bei Jeremys Mutter. Auch Sarah ist eine unglaublich starke Frau. Durch das Schicksal Jeremys sind Sarah und Grace einander sehr verbunden.


    Nun will Grace also in den Sudan reisen, um nach Jeremy zu suchen, und muss dabei ausgerechnet leonard um Hilfe bitten. Ich denke, sie weiß genau, was sie Len damit zumutet, aber er ist der Einzige, der ihr helfen kann und wird.


    Welches Schicksal wird die beiden im Sudan erwarten? Werden sie es tatsächlich schaffen und Jeremy finden?

  • Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    nochmal kurz zu Stephen; Das er sich so biestig und fies den anderen gegenüber gegeben hat..... ich hatte ja schon gesagt, das ich da trotzdem noch sein gutes, liebes Wesen durchsehen kann. Und das war auch richtig so. Ich glaub nämlich das da der Fall auch mal wieder anders liegt als man auf den ersten Blick meint. Ich meine : na klar hat er auch diese posttraumatische Belastungsstörung vom Krieg (und ehrlich gesagt sein vorheriges Leben war da auch schon mehr als ausreichend .....) und man könnte jetzt meinen das ist auch der Grund.
    Nur...... nehme ich ihm die Scheißkerl-Nummer absolut nicht (mehr) ab! Dann hätte er Becky nicht verschont und nicht mehr nachgegeben.
    Wisst ihr was ich glaube, was dieser (unendlich liebe) Kerl im Sinn hatte, als der zu den anderen so gemein war ??? Er wollte das den Anderen leichter machen......... er wollte sich umbringen und den anderen es leichter zu machen zu sagen "Na gut das wir DEN jetzt endlich los sind !".
    Ist mir gestern auf einmal klar geworden.... und es hat mich ehrlich gesagt umgehauen. Wie krass ist das denn? Er glaubt wirklich, das die anderen ihn eh immer schon los sein wollen und jetzt erst recht. Und macht sich dann selber zum "Monster" (vergiss es mal ganz schnell, Young Master Norbury...... du bist kein Monster, allerhöchstens unser Kuschel- und Krümelmonster ;-) :keks ) um den anderen noch so einen Gefallen zu tun.........
    Schon mal drüber nachgedacht das der Junge schon im ersten Abschnitt des Buches, wo er sich an dem Abend der Party da verkrochen hatte und Jeremy ihn doch gefunden hat .... da wo er doch schon sehr deutlich wirklich völlig am Ende war (von wegen, er kommt aus der Nummer mit dem Militär nicht mehr raus) bereits dran gedacht hat sich umzubringen???? Ich glaub das einzigste was ihn da noch abgehalten hat, war der Quark, das er dann in die Hölle kommt, wenn er das macht.............


    Ich finde das einen spannenden Gedanken, RickyundMolly.


    Bei ihn gab es sicher schon sehr, sehr lange vorher diese Empfindungen des "ich kann nicht mehr", Gedanken wie "ich wünschte, es wäre vorbei" - auch schon an jenem Abend der Feier auf Givons Grove.
    Selbst wenn er da noch nicht bewusst an den Freitod gedacht haben sollte - dieses "es muss vorbei sein", "ich kann nicht mehr" ist oft die eigentliche Motivation für einen Suizid, nicht der tatsächlich angestrebte physische Tod. Und ein Suizid kann durchaus auch eine gewisse Aggression gegen die Mitmenschen enthalten, wie Stephen sie ja vorab auch zeigt.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Man kann Becky ja eh gar nicht klasse genug finden, aber ich wollte nur noch kurz betonen, wie absolut gigantisch ich es fand, wie sie Stevie mit seinem Lieblingsbuch "geködert" hat ;-). In diesem kurzen Gespräch, steckte so viel !!
    Stevie, der immer drüber gegrübelt hat ob Becky denn eventuell passen könnte, zu ihm dem Bücherwurm, Denker und Träumer............. noch völlig berauscht vom ersten Kuß seines Lebens und seit Ewigkeiten (wenn nicht auch zum allerersten Mal wirklich) sich mal sicher fühlend schon halb am einschlafen...... und sie sagt ihm das sie sein Lieblingsbuch gelesen hat, fragt ihn nach seiner Meinung danach, ob er ihr das erklärt..... ich glaube in dem Moment hat er garantiert überlegt ob er sich an dem Abend eventuell DOCH erschossen hat und nun im Himmel ist :knuddel1 ;-).
    Und es ist auch wirklich total geschickt von Becky. Auch das sie sich schon vorher überhaupt mal sein Lieblingsbuch (oder wahrscheinlich Bücher) gegriffen hat um ihm nahe zu sein, zu suchen was mit ihm eigentlich los ist, da er ja nichts sagt. Denn wenn er das Buch so liebt, dann muß er ja damit viel verbinden, sich darin finden etc.
    Und .... wenn er jetzt mit ihr wie ein Wasserfall über das Buch redet (reden kann, endlich) , dann redet er dabei VON SICH. Dieses um-die-Ecke-annähern ist echt genial und zeigt auch wieder wie sehr sie ihn liebt und auch ganz genau ergänzend zu ihm passt. Die sind zwei Hälften eines Ganzen, anders kann man das nicht mehr sagen.


    Für mich stehen die beiden für die Art von Liebe, die keine "äußerlichen", keinen faktischen Gemeinsamkeiten braucht, in der man sich auf einer ganz anderen Ebene annähert - und tatsächlich ergänzt, wie Du es so schön ausdrückst.


    (Byrons "Manfred" habe ich deshalb zu Stephens Lieblingsbuch gemacht, weil der titelgebende Held aus Stephens Sicht wie ein Gegenentwurf zu ihm selbst ist.)



    Hallo bibliocat,


    Zitat

    Original von bibliocat
    Simon tot - Jeremy vermißt und auch Stephen schwer verletzt! :cry
    Bei diesem Teil mußte ich mehrfach heftig schlucken.


    :knuddel1



    Zitat

    Original von bibliocat
    Grace hat noch gar keine Zeit, um um Jeremy zu trauern. Schön fand ich auch den Besuch bei Jeremy's Mutter. Die beiden Frauen konnten sich gegenseitig in der Trauer helfen und in Grace reift der Gedanke, mit Leo's Hilfe in den Sudan zu reisen...


    Mir war das sehr wichtig, dass das keine spontane Idee von Grace ist, sondern ein längerer Prozess, in dem sie sich als Person weiterentwickelt, einige Einflüsse auf sie einwirken und sie lange und gründlich darüber nachdenkt, bevor sie schließlich diese Entscheidung trifft.



    Zitat

    Original von bibliocat
    Royston trifft es auch sehr schwer! Erst der Tod seines Freundes, dann die Verletztung von Stephen und auch noch der Selbstmord seines Vaters - alles nicht sehr einfach für ihn zu verarbeiten. Und dann kommt noch die selbstgefällige Cecily und löst die Verlobung :schlaeger - hoffentlich erholt er sich von dem Schicksalsschlag. Vielleicht trifft er auch eine neue Liebe - vielleicht Ada? Ich würde es den beiden so gönnen, wieder Freude zu empfinden.... :gruebel


    Ich bin gespannt, wie's Dir mit den weiteren Entwicklungen im Buch geht! :wave



    Hallo Bookworm,


    Zitat

    Original von Bookworm
    Bereits die Szene, in der sich Roystons Vater das Leben nimmt, hat mich sehr mitgenommen. Eine arme Seele, die sich für die falsche Frau entschieden hat.


    ... und wie schwer muss es für ihn gewesen sein, sich das einzugestehen - und auch der Tatsache ins Auge zu sehen, dass es ihm nie gelingen wird, etwas an Liebe von ihr zurückzubekommen.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Ein Schicksal, dass seinem Sohn nun ja glücklicherweise erspart wird, denn Cecily gehört zum gleichen Schlag Frau wie Roystons Mutter. Es mag ihm anders erscheinen in seiner Liebe, doch ich glaube, dass Cecily die Hochzeit löst, ist vermutlich das Beste, was ihm passieren konnte. Ich wünsche ihm sehr, dass er noch das richtige trifft. einen kleinen Moment lang dachte ich, dass Ada vielleicht diejenige sein könnte, wenn sie die Trauer über Simon verarbeitet hat. Ich habe sehr mit Ada gelitten und hoffe, dass sie die Trauer irgendwann bewältigt.


    Ich denke auch, das war das Beste für ihn - denn selbst im wohlwollendsten Licht betrachtet passen die beiden einfach nicht zusammen. Zumindest jetzt nicht mehr, denn beide haben sich auseinanderentwickelt in der Zeit, die verstrichen ist.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Simon, sein Tod auf dem Schlachtfeld ist mir sehr nahe gegangen, diese Kampfszene war bislang die beklemmendste Szene im Buch. Jeremy, der ihm nicht helfen kann, und selber niedergeschlagen wird.


    Das war für mich auch die schlimmste Szene, die ich bis dahin in meinem Autorendasein geschrieben habe. Sie war handwerklich eine enorme Herausforderung durch das Tempo und die verschiedenen Perspektiven, vor allem aber ging sie mir emotional unglaublich an die Nieren.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Und nun zeigt sich, was für eine tolle und starke Frau Becky ist. Ihre Liebe zu Stephen ist ungebrochen, egal wie sehr er sie zurückweist. und ich glaube, es hätte keine Bessere gegeben als Becky, um Stephen vom Freitod abzuhalten. Sie geht mit einer Selbstverständlichkeit daran, Stephen zu waschen und zeigt ihm gleichzeitig, dass er noch etwas selbst kann. Ich hoffe, dass Stephen durch Becky und ihre Liebe wieder neuen Lebensmut schöpfen kann.


    Ich freu mich so, dass Du sie so empfindest! :-]


    Zitat

    Original von Bookworm
    Und dann ist da der Besuch von Grace bei Jeremys Mutter. Auch Sarah ist eine unglaublich starke Frau. Durch das Schicksal Jeremys sind Sarah und Grace einander sehr verbunden.


    Ja, das sind sie. :-)
    Sarah ist auch eine meiner Lieblingspersonen im Buch; sie ist eigentlich so ganz anders als Grace und trotzdem ist da etwas sehr ähnlich und ganz harmonisch zwischen den beiden.

  • So da bin ich wieder und weiß gar nicht auf welcher Seite. Ich hoffe es passt hier rein.
    Armer Jeremy ich dachte schon er stirbt :-( das ganze Gemetzel so grausam und so sinnlos, finde ich.
    Mehr morgen oder so. Jetzt gehe ich mit dem Buch ins Bett. ;-)

  • Hallo schnatterinchen,


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    So da bin ich wieder und weiß gar nicht auf welcher Seite. Ich hoffe es passt hier rein.


    Tut es. :-)


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Armer Jeremy ich dachte schon er stirbt :-( das ganze Gemetzel so grausam und so sinnlos, finde ich.


    Sagen wir mal so: er hatte rein theoretisch auch keine allzu großen Chancen. Durch die Position in der Gefechtsaufstellung hatte das Royal Sussex in Abu Klea verhältnismäßig hohe Verluste zu beklagen. Und die Mahdisten waren nicht sonderlich gnädig gestimmt ...
    Grausam, ja, das ist es.

  • Ohwei, was für ein Abschnitt!!! Gut, dass ich morgen nicht arbeiten muss. So wie ich geheult habe, wird das morgen bestimmt noch zu sehen ein ;-(


    Allerspätestens jetzt hat mich das Buch also so gepackt, dass ich fast die Haltstelle verpasst hätte....aber zum Glück, ist es mir doch noch aufgefallen, denn ansonsten hätte ich noch in der Bahn meine Taschentücher hervorkramen müssen.


    Uff, der arme Simon und damit auch die arme Ads.
    Ihre Familie ist ja eh sehr hart geschlagen, indem auch Stevie so schwer verletzt nach Hause kommt.


    Sehr schön finde ich, wie Grace und Jeremys Mutter sich näher kommen. Toll, wie Du die Aussagen von Jeremy durch Graces Erinnerungen auch uns nochmal vor Augen führst, Nicole!!! :anbet
    Nun haben sie wirklich viel mehr Gehalt!!!!


    Sorry, aber nun muss ich aufhören und ganz schnell weiterlesen :grin

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Hallo Lesehest,


    Zitat

    Original von Lesehest
    Ohwei, was für ein Abschnitt!!! Gut, dass ich morgen nicht arbeiten muss. So wie ich geheult habe, wird das morgen bestimmt noch zu sehen ein ;-(


    Allerspätestens jetzt hat mich das Buch also so gepackt, dass ich fast die Haltstelle verpasst hätte....aber zum Glück, ist es mir doch noch aufgefallen, denn ansonsten hätte ich noch in der Bahn meine Taschentücher hervorkramen müssen.


    Oje ... :schaem
    :knuddel1


    Zitat

    Original von Lesehest
    Sehr schön finde ich, wie Grace und Jeremys Mutter sich näher kommen. Toll, wie Du die Aussagen von Jeremy durch Graces Erinnerungen auch uns nochmal vor Augen führst, Nicole!!! :anbet
    Nun haben sie wirklich viel mehr Gehalt!!!!


    *freu* :-]

  • Oh, Mann! Dieser Abschnitt war wirklich heftig und hat mich sehr erschüttert.


    Nun hat also der Skorpion "Krieg" sein Gift endgültig verspritzt und hat niemanden ausgelassen. Grace hat die Situation ja schon vor den schrecklicken Ereignissen verspürt: "...dieser Aufstand im Sudan - er ist wie ein fremdes, heimtückisches Insekt, das hierher eingeschleppt wurde. Und nun macht es sich daran, das Fundament anzunagen, auf dem unser Leben bislang so sicher geruht hat." (S. 324) Wie Recht sie doch hatte. :cry


    Und auch diese sehr schwierige Szenen hast du, Nicole, wieder sehr intensiv und berührend erzählt, so dass ich meine Tränen nicht mehr zurück halten konnte. Bei Simon's Tod wollte ich - auch wenn ich bereits ahnte, dass so etwas Schreckliches passieren würde - für einen ganz kurzen Moment das Buch in die Ecke pfeffern. Das war in dem Moment emotional einfach zuviel... Aber natürlich habe ich das nicht gemacht. ;-) Das zeigt mir aber, wie sehr man als Leser in der Geschichte versinkt.


    Die Beschreibung von Earl Ashcombe's Gedanken und seinem Suizid hätte nicht besser gelingen können. Als Leser spürte ich förmlich seine Verzweiflung, Traurigkeit und Leere und es wunderte nicht, dass er diesen Weg wählte. :anbet


    Ich hoffe jetzt wenigstens auf ein Happyend für Grace und Jeremy (ich will nämlich nicht glauben, dass er tot ist!). Das würde auch den anderen Freunden ein bisschen Lebenswillen zurück bringen.

  • Hallo Ayasha,


    Zitat

    Original von Ayasha
    Oh, Mann! Dieser Abschnitt war wirklich heftig und hat mich sehr erschüttert.


    :knuddel1


    Zitat

    Original von Ayasha
    Nun hat also der Skorpion "Krieg" sein Gift endgültig verspritzt und hat niemanden ausgelassen. Grace hat die Situation ja schon vor den schrecklicken Ereignissen verspürt: "...dieser Aufstand im Sudan - er ist wie ein fremdes, heimtückisches Insekt, das hierher eingeschleppt wurde. Und nun macht es sich daran, das Fundament anzunagen, auf dem unser Leben bislang so sicher geruht hat." (S. 324) Wie Recht sie doch hatte. :cry


    Das war mir ein sehr wichtiger Aspekt: zu zeigen, wie sehr der ferne Krieg doch das Leben zu Hause unter der scheinbar heilen Oberfläche verändert.


    Zitat

    Original von Ayasha
    Und auch diese sehr schwierige Szenen hast du, Nicole, wieder sehr intensiv und berührend erzählt, so dass ich meine Tränen nicht mehr zurück halten konnte. Bei Simon's Tod wollte ich - auch wenn ich bereits ahnte, dass so etwas Schreckliches passieren würde - für einen ganz kurzen Moment das Buch in die Ecke pfeffern. Das war in dem Moment emotional einfach zuviel... Aber natürlich habe ich das nicht gemacht. ;-) Das zeigt mir aber, wie sehr man als Leser in der Geschichte versinkt.


    Ich kann das sehr gut verstehen, Ayasha, und ich hätt's auch verstanden, wenn Du da das Buch tatsächlich in die Ecke gepfeffert hättest. :-)
    Mir ging es beim Schreiben ganz ähnlich: an diesem Punkt angekommen (obwohl ich ja die ganze Zeit wusste, er würde einmal kommen), hätte ich am liebsten das komplette Manuskript vernichtet und dafür ein anderes geschrieben, eine ganz andere Geschichte.


    Zitat

    Original von Ayasha
    Die Beschreibung von Earl Ashcombe's Gedanken und seinem Suizid hätte nicht besser gelingen können. Als Leser spürte ich förmlich seine Verzweiflung, Traurigkeit und Leere und es wunderte nicht, dass er diesen Weg wählte. :anbet


    Danke, Ayasha, das bedeutet mir sehr viel, dass ich das für Dich gut rüberbringen konnte. :knuddel1

  • Die Posts lese ich mir jetzt nicht durch. Ich bin viel zu aufgewühlt und muss meine Gedanken loswerden. Dieser Abschnitt hat mich sehr getroffen. Ich glaube, ich hab noch nie soviel bei einem Buch geheult :-(.


    Simon ist tot. Ich bin unendlich traurig :cry. Das einzige was mich hier minimal getröstet hat, ist, dass er mit dem Bild von Ada vor Augen gestorben ist. Siehste … und schon krieg ich wieder Wasser in den Augen :-(. Gerade Simon, ich mochte ihn so schrecklich gern. Und dann noch die Szene, wo es Ada erfährt und dann ihr Leiden. Hach, ich kann das so gut nachvollziehen. Es ist, als ob einem das Herz und die Seele rausgerissen werden. Das hat Nicole sehr sehr gut und einfühlsam beschrieben.


    Auch kann ich Stephens Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut nachvollziehen. Man merkt wie intensiv und mit wie viel Gefühl Nicole diese Personen aufgebaut hat und wie sie beim Schreiben selber mit ihnen leidet. Schön, dass Becky es nun schafft, die Mauer von Stephen zu durchbrechen. Es muss einfach solche Momente geben in diesem Buch.


    Cecily … bleibt weiter unsympathisch und sinkt noch mehr in meiner Gunst, genauso wie Freddie. Obwohl es Royston weh tut, dass sie die Verlobung löst, ist es – meiner Meinung nach – das Beste, was ihm passieren kann. Sie haben sich einfach zu weit auseinander entwickelt. Das wird er bestimmt auch noch feststellen.


    Len lebt und Royston. Grace ist froh, dass Len da ist und sie so etwas von Jeremy erfahren kann. Aber alles rein freundschaftlich, während Len sich nun wohl wieder Hoffnung macht. Len ist für mich weiterhin die undurchsichtigste aller Figuren.


    Jeremy … er MUSS leben. Ich hoffe, es passiert ihm nicht allzu Leid mehr. Ich bewundere Grace für ihren Mut ihn zu suchen. Aber ich denke nur so kann sie ihren Frieden finden, wenn überhaupt. Schön auch, der Kontakt von Grace zu seiner Mutter.


    Ein sehr ergreifender Abschnitt und ich bin immer noch aufgewühlt, daher schnell weiterlesen, damit ich von den Toten wegkomme und hoffentlich noch einiges schönes erleben darf.

    :lesend Sophie Bonnet - Provenzalische Flut

    --------------------

    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Geheimnisse

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 317

  • Die jungen Herren sind befördert und zu den Streifen bekommen sie Bilder, die sie lange nicht vergessen werden, wenn überhaupt je (Seite 308, 309). Der Hass in den Augen, die Toten, das sind treue Begleiter. Aber dass Mr. Highmore einem hier auch wieder über den Weg laufen muss … Und wie nett man zueinander ist … (Seite 310). Auf sein Geschwafel Seite 339 geht man besser gar nicht erst ein.


    Den Brief von Ada (Seite 311, 312) finde ich wunderbar „komponiert“ - erst fast zappelig, aufgeregt, ich stelle mir vor, sie hat fast den Atem angehalten. Dann wird sie ruhiger, besinnt sich, ihr Ton ändert sich in dem Maße, in dem sich die Sehnsucht hineinschleicht. Schön, einfach schön (geschrieben). :anbet


    In diesem Abschnitt lerne ich Becky näher kennen, aber eigentlich hatte ich von Anfang an das Gefühl, sie sehr gut zu kennen. Ich mag sie sehr … und ganz ehrlich gesagt, sie ist mir fast die liebste Figur des Romans. Frauen wie sie kamen in der Regel zu kurz, wenn sie nicht für ihr eigenes Glück, wenigstens ein winzig kleines Stückchen Glück kämpften, gingen sie unter, wurden sie irgendwann zu diesen Wesen, die zwar immer wissen, was zu tun ist und das auch gut tun, aber alles an ihnen wirkt nur noch müde. Müde die Augen, müde sprich blass die Haut, müde sprich grau das Haar. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Nicole etwas dagegen haben wird, dass aus ihr auch so ein erbarmungswürdiger Mensch wird. Und gut, dass sie eine Freundin wie Grace hat.


    Der Streit der Eltern (Seite 322 ff.) - bedrückend einerseits, andererseits gut, dass Constance das Wort ergreift und dem Colonel klar macht, worum es eigentlich geht. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät.


    Roystons Vater bringt sich um. Mein erster Gedanke: Was hat dieser Mann ertragen müssen, dass all sein Reichtum, all sein Ansehen nichts mehr gilt? Wie sehr wurde alles Licht aus seinem Leben vertrieben durch ständiges Mäkeln und Meckern? Mein zweiter Gedanke: Was wird jetzt aus der Verlobung? (Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich doch erst etwas gelesen, dass unter „Adels“ Selbstmord keineswegs „wohl gelitten“ war – gut, da ging es um die „Wiederherstellung der Ehre“, aber wenn das da schon keine Geltung hat, was gilt dann, wo es um dieses „Problem“ gar nicht erst ging?) Und prompt enttäuscht mich Cecily nicht. Etwas anderes darf man wohl auch von ihr nicht erwarten – weder in der einen noch in der anderen Hinsicht. Was wünscht man eigentlich so einem Menschenkind? Dass sich all ihre Wünsche erfüllen oder dass sie auch den einen oder anderen kleinen Dämpfer erhält? Aber ich fürchte, das wird auch nichts nützen.


    Jeremy warnt (Seite 338), nicht das erste Mal, Simon bittet Royston (Seite 342), sein Trauzeuge zu sein. So sorgt sich jeder um das, was ihm das Wichtigste ist. Bei dieser Szene hatte ich aber mehr noch als bei Jeremy bei Simon das Gefühl, es klinge wie eine Beschwörung, dass sie überleben werden.
    Und ein paar Seiten weiter: Simon stirbt. Aber warum Simon? Ach, meine verflixte Phantasie, die sich schon ausgemalt hat, wie er als Held zurückkehrt und der Colonel gar nicht anders kann, als ihm Ada zu geben. Das arme Mädchen … in meinen Augen verbietet es sich beinahe zu sagen, der Schmerz sei gut beschrieben (Seite 369)… aber dass ich ihn fast selbst gefühlt habe, dass darf ich doch sagen, nicht wahr?


    Stephen schwer verletzt, flüchtet sich in Sarkasmus und Zynismus. Aber immerhin, bei ihm hat man ja noch Hoffnung – nicht, dass sich sein körperlicher Zustand ändern wird, wohl aber sein geistiger. Wie Royston schon sagt, „Stevie muss selber einsehen...“ (Seite 395). Aber so lange sich seine Welt nur noch um das dreht, was ihm genommen worden ist, interessiert es ihn auch nicht sonderlich, wie es anderen geht, welche Wunden sie davongetragen haben. Gut, dass es Becky gibt! Und dass sie weiß, was sie zu tun hat. Und ihn nicht zu sehr verwöhnt. Sagte ich eigentlich schon, dass sie mein erklärter Liebling im Roman ist?
    Ach ja, was ich mich immer gefragt habe: Wie geht es dem Colonel mit Stephens Verletzung? Oder gilt auch die nicht „so viel“, weil er sie sich nicht während einer Heldentat zugezogen hat, nimmt er es ihm vielleicht auch mehr oder weniger übel, weil es „keine richtige Kriegsverletzung“ ist (in Bezug auf Seite 407, 2. Absatz).
    Und nochmal ach ja: „... und der ist tot, der nicht kämpfen wird ...“ - das gilt nicht nur für Stephen.


    Und Jeremy in Gefangenschaft. Er muss Schläge und Folter über sich ergehen lassen (aus welchem Material sind eigentlich die Seile, die sich sofort vollsaugen – Seite 361?).


    Grace kümmert sich um Jeremys Mutter und diese sich um Grace. Sie flicht ein Schmerz zusammen, der doch bei jeder anders ist.
    Grace bittet Leonard, sie in den Sudan zu bringen. Wieso habe ich bloß das Gefühl, dass sie den falschen Mann gefragt hat?

  • Liebe Schubi,


    Zitat

    Original von Schubi
    Die Posts lese ich mir jetzt nicht durch. Ich bin viel zu aufgewühlt und muss meine Gedanken loswerden. Dieser Abschnitt hat mich sehr getroffen. Ich glaube, ich hab noch nie soviel bei einem Buch geheult :-(.


    Das tut mir sehr, sehr leid, dass Dich das Buch so mitnimmt, ich hoffe, es reißt Dich nicht allzu sehr herunter. :knuddel1


    Zitat

    Original von Schubi
    Simon ist tot. Ich bin unendlich traurig :cry. Das einzige was mich hier minimal getröstet hat, ist, dass er mit dem Bild von Ada vor Augen gestorben ist. Siehste … und schon krieg ich wieder Wasser in den Augen :-(. Gerade Simon, ich mochte ihn so schrecklich gern. Und dann noch die Szene, wo es Ada erfährt und dann ihr Leiden. Hach, ich kann das so gut nachvollziehen. Es ist, als ob einem das Herz und die Seele rausgerissen werden. Das hat Nicole sehr sehr gut und einfühlsam beschrieben.


    Für mich war Simons Tod eine ganz schreckliche Phase bei der Arbeit an diesem Buch. Weil er noch so viel liebenswerter geriet, als ich ihn mir ursprünglich vorgestellt hatte und weil die Liebesgeschichte zwischen ihm und Ada auch so viel intensiver und inniger wurde von mir eigentlich beabsichtigt. "Gern" lasse ich nie einen Romancharakter sterben, aber bei Simon tat es mir da selbst in tiefster Seele weh.


    Zitat

    Original von Schubi
    Auch kann ich Stephens Gefühls- und Gedankenwelt sehr gut nachvollziehen. Man merkt wie intensiv und mit wie viel Gefühl Nicole diese Personen aufgebaut hat und wie sie beim Schreiben selber mit ihnen leidet.


    Schön, dass das für Dich so rüberkommt. :schuechtern


    Zitat

    Original von Schubi
    Schön, dass Becky es nun schafft, die Mauer von Stephen zu durchbrechen. Es muss einfach solche Momente geben in diesem Buch.


    Das war mir auch sehr wichtig, zwischendurch solche leisen, zarten (und auch zärtlichen) Momente zu haben, als Gegengewicht zum großen, leidvollen Drama.


    Zitat

    Original von Schubi
    Cecily … bleibt weiter unsympathisch und sinkt noch mehr in meiner Gunst, genauso wie Freddie. Obwohl es Royston weh tut, dass sie die Verlobung löst, ist es – meiner Meinung nach – das Beste, was ihm passieren kann. Sie haben sich einfach zu weit auseinander entwickelt. Das wird er bestimmt auch noch feststellen.


    Ich teile da Deine Meinung voll und ganz!


    Zitat

    Original von Schubi
    Jeremy … er MUSS leben. Ich hoffe, es passiert ihm nicht allzu Leid mehr. Ich bewundere Grace für ihren Mut ihn zu suchen. Aber ich denke nur so kann sie ihren Frieden finden, wenn überhaupt. Schön auch, der Kontakt von Grace zu seiner Mutter.


    Das ist wirklich mutig von ihr, äußerst wagemutig. Der Sudan ist heute noch kein Land, in das man einfach so reisen könnte; damals, zur Zeit der Mahdiya, war es das noch viel weniger, besonders für eine Frau.


    Damit ich sie von der historischen Glaubwürdigkeit her guten Gewissens aufbrechen lassen konnte, habe ich viel über reisende Frauen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts recherchiert - und es ist wirklich erstaunlich, dass es damals (auch in den Jahrzehnten vorher und noch mehr in den Jahrzehnten danach) Frauen gab, die in solche oder ähnliche Abenteuer aufgebrochen sind.


    Ein bisschen was zu diesem Thema habe ich in einem kleinen bebilderten Essay auf meiner Website zusammengefasst:


    Graces Reise



    Zitat

    Original von Schubi
    Ein sehr ergreifender Abschnitt und ich bin immer noch aufgewühlt, daher schnell weiterlesen, damit ich von den Toten wegkomme und hoffentlich noch einiges schönes erleben darf.


    Ich hoffe sehr, dass Du das Buch am Ende trotzdem mit einem guten Gefühl zuklappen kannst! :knuddel1




    Liebe Lipperin,


    Zitat

    Original von Lipperin
    Die jungen Herren sind befördert und zu den Streifen bekommen sie Bilder, die sie lange nicht vergessen werden, wenn überhaupt je (Seite 308, 309). Der Hass in den Augen, die Toten, das sind treue Begleiter.


    Das sind sie in der Tat, ja.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Aber dass Mr. Highmore einem hier auch wieder über den Weg laufen muss … Und wie nett man zueinander ist … (Seite 310). Auf sein Geschwafel Seite 339 geht man besser gar nicht erst ein.


    Das ist eine Beobachtung, die ich aus dem Leben gegriffen habe: dass es solche Typen wie Highmore sind, die einem tatsächlich immer wieder über den Weg laufen müssen - und die auch immer irgendwie die Schicksalsleiter hinauffallen ...


    Zitat

    Original von Lipperin
    Den Brief von Ada (Seite 311, 312) finde ich wunderbar „komponiert“ - erst fast zappelig, aufgeregt, ich stelle mir vor, sie hat fast den Atem angehalten. Dann wird sie ruhiger, besinnt sich, ihr Ton ändert sich in dem Maße, in dem sich die Sehnsucht hineinschleicht. Schön, einfach schön (geschrieben). :anbet


    Ich freu mich sehr, dass es Dir damit so geht! :knuddel1
    Da hatte ich auch ganz und gar Adas Stimme im Ohr, als ich den (auf)schrieb ...



    Zitat

    Original von Lipperin
    In diesem Abschnitt lerne ich Becky näher kennen, aber eigentlich hatte ich von Anfang an das Gefühl, sie sehr gut zu kennen. Ich mag sie sehr … und ganz ehrlich gesagt, sie ist mir fast die liebste Figur des Romans. Frauen wie sie kamen in der Regel zu kurz, wenn sie nicht für ihr eigenes Glück, wenigstens ein winzig kleines Stückchen Glück kämpften, gingen sie unter, wurden sie irgendwann zu diesen Wesen, die zwar immer wissen, was zu tun ist und das auch gut tun, aber alles an ihnen wirkt nur noch müde. Müde die Augen, müde sprich blass die Haut, müde sprich grau das Haar. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass Nicole etwas dagegen haben wird, dass aus ihr auch so ein erbarmungswürdiger Mensch wird. Und gut, dass sie eine Freundin wie Grace hat.


    So schön, dass Du so über sie denkst und für sie empfindest! :knuddel1


    Zitat

    Original von Lipperin
    Roystons Vater bringt sich um. Mein erster Gedanke: Was hat dieser Mann ertragen müssen, dass all sein Reichtum, all sein Ansehen nichts mehr gilt? Wie sehr wurde alles Licht aus seinem Leben vertrieben durch ständiges Mäkeln und Meckern? Mein zweiter Gedanke: Was wird jetzt aus der Verlobung? (Vor gar nicht allzu langer Zeit habe ich doch erst etwas gelesen, dass unter „Adels“ Selbstmord keineswegs „wohl gelitten“ war – gut, da ging es um die „Wiederherstellung der Ehre“, aber wenn das da schon keine Geltung hat, was gilt dann, wo es um dieses „Problem“ gar nicht erst ging?) Und prompt enttäuscht mich Cecily nicht. Etwas anderes darf man wohl auch von ihr nicht erwarten – weder in der einen noch in der anderen Hinsicht. Was wünscht man eigentlich so einem Menschenkind? Dass sich all ihre Wünsche erfüllen oder dass sie auch den einen oder anderen kleinen Dämpfer erhält? Aber ich fürchte, das wird auch nichts nützen.


    Ich mag Deine Gedanken hier sehr, liebe Lipperin.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Jeremy warnt (Seite 338), nicht das erste Mal, Simon bittet Royston (Seite 342), sein Trauzeuge zu sein. So sorgt sich jeder um das, was ihm das Wichtigste ist. Bei dieser Szene hatte ich aber mehr noch als bei Jeremy bei Simon das Gefühl, es klinge wie eine Beschwörung, dass sie überleben werden.


    Schön, dass das da für Dich spürbar ist - genau so habe ich es beim Schreiben auch empfunden.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Und ein paar Seiten weiter: Simon stirbt. Aber warum Simon?


    Auch wenn es sehr abstrakt klingt und dadurch womöglich ein wenig zynisch wirkt: Simon steht für die Unschuld, die dem Krieg zum Opfer fällt, weil er der Kleinste, der Jüngste der Fünf ist und sich auf seine Art auch immer etwas ganz Jungenhaft-Unschuldiges bewahrt hat. Um auszudrücken, wie wenig "gerecht" da der Tod zuschlägt.


    Ich muss auch gestehen, dass ich damals, als ich das Exposé schrieb, nicht damit rechnete, dass Simon so ein liebenswerter Kerl werden und mein Herz derart erobern würde. Noch konnte ich ahnen, dass die Liebe zwischen ihm und Ada, die eigentlich nur eine Annäherung, ein vorsichtiges Umwerben Simons und eine erste, schüchterne Verliebtheit sein sollte, sich so entwickeln würde, wie sie es ab der Szene am Randes des Rugbyfelds getan hat. Das ist sicher auch wieder nicht "gerecht" - aber für mich hat es das noch doppelt schwer und schmerzlich gemacht.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ach, meine verflixte Phantasie, die sich schon ausgemalt hat, wie er als Held zurückkehrt und der Colonel gar nicht anders kann, als ihm Ada zu geben.


    Das wäre sehr, sehr schön gewesen.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Das arme Mädchen … in meinen Augen verbietet es sich beinahe zu sagen, der Schmerz sei gut beschrieben (Seite 369)… aber dass ich ihn fast selbst gefühlt habe, dass darf ich doch sagen, nicht wahr?


    Ja, natürlich. Und mich berührt es sehr, dass es Dir an dieser Stelle so ging.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Stephen schwer verletzt, flüchtet sich in Sarkasmus und Zynismus. Aber immerhin, bei ihm hat man ja noch Hoffnung – nicht, dass sich sein körperlicher Zustand ändern wird, wohl aber sein geistiger. Wie Royston schon sagt, „Stevie muss selber einsehen...“ (Seite 395). Aber so lange sich seine Welt nur noch um das dreht, was ihm genommen worden ist, interessiert es ihn auch nicht sonderlich, wie es anderen geht, welche Wunden sie davongetragen haben. Gut, dass es Becky gibt! Und dass sie weiß, was sie zu tun hat. Und ihn nicht zu sehr verwöhnt. Sagte ich eigentlich schon, dass sie mein erklärter Liebling im Roman ist?


    Darüber freue ich mich unglaublich; für mich ist Becky die stille Heldin des Romans.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Ach ja, was ich mich immer gefragt habe: Wie geht es dem Colonel mit Stephens Verletzung? Oder gilt auch die nicht „so viel“, weil er sie sich nicht während einer Heldentat zugezogen hat, nimmt er es ihm vielleicht auch mehr oder weniger übel, weil es „keine richtige Kriegsverletzung“ ist (in Bezug auf Seite 407, 2. Absatz).
    Und nochmal ach ja: „... und der ist tot, der nicht kämpfen wird ...“ - das gilt nicht nur für Stephen.


    Sehr gute Frage. Ich mag nicht ausschließen, dass es für ihn tatsächlich noch einmal etwas anderes ist als eine Schußverletzung oder eine unmittelbar durch einen Speer oder ein Schwert. Aber dennoch erschüttert es ihn - und ich finde, dass er die befestigten Wege durch den Garten in Auftrag gegeben hat, für Stephens Rollstuhl, verrät eine Menge über ihn.


    Fast noch entscheidender finde ich, dass Stephen selbst so darüber denkt ...


    Zitat

    Original von Lipperin
    Und Jeremy in Gefangenschaft. Er muss Schläge und Folter über sich ergehen lassen (aus welchem Material sind eigentlich die Seile, die sich sofort vollsaugen – Seite 361?).


    Das müssen Palmfasern gewesen sein.


    Zitat

    Original von Lipperin
    Grace kümmert sich um Jeremys Mutter und diese sich um Grace. Sie flicht ein Schmerz zusammen, der doch bei jeder anders ist.
    Grace bittet Leonard, sie in den Sudan zu bringen. Wieso habe ich bloß das Gefühl, dass sie den falschen Mann gefragt hat?


    Ich bin gespannt, wie Du auf dieser Reise darüber denkst ... :-)

  • Auch ich habe diesen Abschnitt nun beendet und muss gestehen, ich habe hier sehr viele Tränen vergossen. ;-(


    Was nützen die ganzen Beförderungen, wenn die Schlacht trotzdem so ausgeht. Ich weiß, bei jeder Schlacht gibt es mehr oder weniger viele Tote, aber wenn man die Schlacht so gut beschrieben bekommt, dass man fast selber mitkämpft, und auch noch die Personen kennt ist es umso schlimmer.


    Warum ausgerechnet Simon - der jüngste der Freunde?


    Die meisten Tränen habe ich vergossen, als Ada vom Tod ihres geliebten Simon erfahren hat.


    Der Selbstmord von Roystons Vater hat mich aber auch getroffen, vor allem als ich durch Cecilys Verhalten informiert wurde, was dieser Selbstmord (außer dem persönlichen Verlust) für Folgen für die Familie hat.


    Ach und um zum Verhalten von Cecily zurückzukommen, ich hoffe für sie (obwohl ich ihr schon einen Dämpfer wünschen würde) dass sie es nicht irgendwann mal büßen muss - ihr schäbiges Verhalten.


    Grace gefällt mir sehr gut, erstens weil ihr die Verlobungsfeier ihrer ehemals besten Freundin so was von egal ist und zweitens weil sie nach Jeremy suchen will - sehr mutig.


    Viele Grüße :wave
    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Auch ich habe diesen Abschnitt nun beendet und muss gestehen, ich habe hier sehr viele Tränen vergossen. ;-(


    Da warst Du nicht die allein. Das ging mir auch so - schnief :knuddel1

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Hallo Sabine,


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Was nützen die ganzen Beförderungen, wenn die Schlacht trotzdem so ausgeht. Ich weiß, bei jeder Schlacht gibt es mehr oder weniger viele Tote, aber wenn man die Schlacht so gut beschrieben bekommt, dass man fast selber mitkämpft, und auch noch die Personen kennt ist es umso schlimmer.


    Das kann ich gut verstehen. Und auch wenn's jetzt vielleicht hartherzig klingt: ich wollte genau deshalb die Schlachten nicht aus der Distanz schildern, sondern möglichst realitätsnah und "erlebbar" in die Geschichte einbinden.


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Warum ausgerechnet Simon - der jüngste der Freunde?


    Ich glaube, das ist eine Frage, die man sich da einfach stellen muss - und eine, von der ich auch wollte, dass man sich die da stellt. Weil es da für mich keine Gerechtigkeit gibt, wen es trifft und wen nicht.


    Zitat

    Original von Sabine Sorg
    Grace gefällt mir sehr gut, erstens weil ihr die Verlobungsfeier ihrer ehemals besten Freundin so was von egal ist und zweitens weil sie nach Jeremy suchen will - sehr mutig.


    Schön, dass Du sie da so empfindest. :-)
    Für mich war da die Entwicklung von Grace ganz spannend. Einmal, dass die Freundschaft zwischen ihr und Cecily, die sich ja schon seit längerer Zeit gelockert hat, nun wirklich zerbrochen ist. Und dass Grace nicht spontan beschließt, das Wagnis der Reise in den Sudan auf sich zu nehmen, sondern dass auch das eine allmähliche Entwicklung ist, die in diesen Entschluss mündet.




    Zitat

    Original von Lesehest


    Da warst Du nicht die allein. Das ging mir auch so - schnief :knuddel1


    Es ist euch beiden bestimmt kein Trost oder nur ein sehr schwacher - aber ich habe beim Schreiben und auch noch während der Lektoratszeit und der Fahnenkorrektur ebenfalls sehr viel geweint. :knuddel