'Jenseits des Nils' - Seiten 305 - 422

  • Oh Mann .... heftig, heftiger .... dieser Abschnitt.
    Ich fürchte ich bin immer noch ganz zittrig.


    Schon die Briefe am Anfang des Kapitels (bzw. Jeremys Brief und Stevies Tagebuch) nehmen einen sowas von mit. Vor allem bei Stevie wird es wieder sehr, sehr deutlich das er dort niemals hätte hingedurft. Sehr traurig fand ich das er - trotz aller Entschlossenheit nach diesem Einsatz aus der Armee auszutreten - vo allem eines hat wenn er an den Colonel denkt: Angst. Er nimmt ja felsenfest an das der Colonel ihn dann verstossen wird und sogar die Mutter, Grace und Ada dazu zwingen würde jeden Kontakt zu ihm abzubrechen. Ich glaub da täuscht er sich, was ich auf sein absolut nicht vorhandenes Selbstbewusstsein zurückführe. Der alte Knochen mag hart sein, aber SO?? Und falls das denn wirklich SO eingetreten wäre ..... ich glaube kaum das die Frauen sich DAS hätten bieten lassen. Irgendwo ist auch mal Schluß mit Respekt und Gehorsam.
    Ich finde das kann man auch später in diesem Abschnitt klar erkennen, in dem Constance und der Colonel sich aufs heftigste zerstreiten über das Thema. Obwohl ich da dann der Meinung bin: sowohl der Colonel als auch Constance haben sich da gegenseitig gar nichts zum vorwerfen. Das haben sie ALLE BEIDE unendlich furchtbar verbockt. All die vielen Jahre, die sie den Sohn völlig in eine für ihn total ungeeignete Rolle gezwängt haben, geschafft haben jedes bisschen Selbstbewusstsein zu verhindern ... nee, da sind die alle beide dran schuld. Der Colonel aufgrund seiner Härte in dem Punkt und Constance, weil sie die Augen verschlossen hat und sich gefügt hat.


    Übrigens ist mir gestern dann endgültig klargeworden, das Stevie (und wir alle beim lesen....) den Ausweg aus diesem Dilemma direkt vor der Nase hatten. Es hätte wirklich niemals so kommen müssen. Und zwar so, das der Colonel nichtmal groß was hätte meckern können :grin :grin.
    Und wieder sage ich: Becky war/ist der Schlüssel. Wenn sie Bescheid gewusst hätte (sagte ich ja eh schon zigmal). Sooooo .... jetzt beachten wir mal was Becky über ihren Vater sagte...... wenn sie denn schon heiraten muss, dann doch am liebsten seinen Nachfolger als Pastor oder zumindest einen Kirchenmann blabla.
    Sooo.... und Stevie gehört eh nunmal zu Becky. Studieren wollte er doch was..... statt dem Mist mit dem Militär. UND seine Ansichten , die er ja auch im Einsatz großzügig zum Ausdruck brachte (ich sag nur: der ganze Einsatz ist unmenschlich, was hat das mit Hilfe zu tun?, die Nummer mit den Gewehrkugel-abschleifen ist unmenschlich usw. ) und mit denen er den anderen Jungs so auf den Keks ging ... die klingen nach einer Einstellung DIE ZU EINEM PASTOR PASSEN WÜRDEN !!!
    Also, wenn er Becky sein Herz ausgeschüttet hätte, wäre ich aber sicher das ihr diese Lösung eingefallen wäre.
    Und *Pluspunkt* der gute Reverend Samuel Peckham (ihr Vater) wäre schonmal auf der Seite der zwei Beiden gewesen. Und wäre er dann zum Colonel und hätte ihm seine Entscheidung PASTOR zu werden mitgeteilt..... da wäre es dem guten Colonel doch sehr schwer gefallen was dagegen zu sagen. Der Job ist nunmal eine Berufung..... jetzt sag mal was wenn der Junge sich nunmal zu Gott berufen fühlt :lache :lache. Immerhin ist der Colonel Christ und ich wette seine Constance hätte ihm im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle heißgemacht, wenn er das verboten hätte. Soll er es sich mit seiner Familie und Gott persönlich verscherzen? Tja Colonel...... ausgetrickst :rofl :rofl.
    Und Stevie wäre ein toller Reverend geworden.....


    So zurück zum Abschnitt:
    Freddie Highmore ist echt die Pest...... solche Mistkröten gibts doch wirklich überall (und was noch ungerechter ist, solche Typen haben dann oft auch noch verdammtes Glück und kommen auch nach solchen Einsätzen wieder gut nachhause.... ich wäre jetzt nicht wirklich traurig wenn DER ein Rendezvous mit einem Schwert oder Speer gehabt hätte....)


    Der Selbstmord des alten Lord Ashcombe hat mich sehr berührt. Hat es dieser alte Drachen (seine ihm angetraute Gatten Lady Evelyn) offenbar nun endgültig geschafft den armen Mann ins Grab zu trietzen...... was für ein boshaftes Weibsstück.
    Besonders das Zusammenspiel des alten Lords und seiner alten Hündin Bella war sehr rührend in dieser Szene.


    Abu Klea ..... dieser Name wird nun für mich immer ein Begriff für Alpträume und Hölle sein.
    Simons Tod .......... man kann nicht anders als bei der ganzen Szene zu heulen ohne Ende. Zumindest hat er in den Sekunden des Sterbens das Gefühl gehabt das Ada bei ihm ist. Solche Geschichten hört man übrigens wirklich oft, das auf dem Schlachtfeld übernatürliches gar nicht sooo selten ist. Irgendsowas gab es auch mal in meiner Familie (im Zweiten Weltkrieg) das meine Oma (die natürlich zuhause in Bochum war) meinen Opa (weit weg in Frankreich...) irgendwie im Traum (oder als "Erscheinung" ich weiß es nicht mehr genau) gewarnt hatte (leider krieg ich das nicht mehr so zusammen).
    Armer Simon.......... obwohl ich auch den Gedanken hatte "wenigstens hat er diesen Horror jetzt hinter sich"


    Was man vom Stevie (schwerst verletzt und traumatisiert) und Jeremy (vom Feind verschleppt ) nun wirklich nicht sagen kann.
    Schon Jeremys Erwachen unter dem Leichenberg reicht schon aus um sich davon nie mehr erholen zu können, und wenn man nun noch den Krieg und die furchtbare Gefangenschaft mit Folter noch dazunimmt..... da kann man nur Grace alle Kraft und alle Liebe der Welt wünschen um das ansatzweise wieder hinzubekommen.
    "Jeremy mit dem Löwenherz" sollte man ihn nennen, im Angesicht von Folter und Feinden zu seiner Überzeugung zu stehen und diesem Monster dem Mahdi niemals Gefolgschaft in Aussicht zu stellen........ das dürften nur die wenigsten schaffen.
    Kein Mensch (ausser er selbst) hätten ihm da Vorwürfe machen können, wenn er klein beigegeben hätte (es ist ja nicht so das er das wirklich freiwillig getan hätte).


    Ja, und auch Stevie hat das Herz eines Löwen (auch wenn er mir das jetzt sicher nicht glauben würde, aber ich verlasse mich da ganz auf Becky, die wird schon deutlich zustimmen).
    Auch wenn er wirklich furchtbar fies rüberkommt, wenn er da zynisch und biestig alles um ihn herum verletzt......... man kann wenn man hinkuckt aber doch noch deutlich sehen, das er (noch) nicht endgültig verloren ist (an sein Trauma, so wie damals der Vater von Jeremy). Ich finde sein gutes Wesen schimmert immer noch durch (wenn auch wirklich nur noch sehr, sehr schwach). Und genau deshalb packt es Becky dann ja auch im Endeffekt zu ihm durchzudringen.
    Man kann es sehr gut sehen (bzw. eher fühlen) das es die pure Verzweiflung ist, die ihn da so biestig sein lässt. (Meine Oma war übrigens nach einem schweren Schlaganfall noch 20 Jahre halbseitig gelähmt ans Bett gefesselt und wurde zuhause gepflegt, sie war oftmals auch nicht mehr die freundlichste :bonk ;-), aber dann oftmals auch immer noch meine Allerbeste Oma der Welt).
    Die schwere Behinderung UND das Kriegstrauma PLUS die alten, nie abgelegten Ängste......
    Mich hat es nicht gewundert das der Junge sich umbringen wollte.
    Und es hat mich auch nicht verwundert das Becky das gespürt hat (sie liebt den wirklich ganz und gar, das hat man auch gesehen wie sie sagte das es ihr auch egal wäre, wenn er eine andere nehmen würde, solange er nur glücklich ist, oder das sie angefangen hat die Bücher, die ihm wichtig sind zu lesen um ihn zu verstehen .... wenn der Prphet eben nicht zum Berg kommt.... die Idee ist super).
    Und endlich hat sie es geschafft IM RUHIGEN zu Stevie durchzudringen. Die Szene ist nun wirklich eine der schönsten Szenen .
    Angefangen vom Anfang als Becky anfängt Stevie im Haus zu suchen und ihr in ihrer Art so rausrutscht "Weit kann er ja nicht sein" :anbet (das hab ich mir da - auch wenns jetzt fies klingt und ich ihm mehr als alles andere eine völlig unerwartete Besserung wünsche - auch gedacht, das der arme Junge jetzt wenigstens nicht mehr abzischen kann.......... ) bis zum Ende der Szene mit dem Kuss (nach seinen Gedanken dabei war es tatsächlich sein allererster..... und ich möchte "Ted Brautigan" aus "Hearts in Atlantis" zitieren: "Und es wird DER Kuss sein, nach dem du alle anderen Küsse im Leben vergleichen wirst, und er wird ewig unerreicht bleiben")).
    Dieser Zusammnebruch war wohl lange - sehr lange - überfällig. Ich hatte den Eindruck das da nicht nur das momentane aus ihm rausgebrochen ist, sondern der ganze Krieg und die jahrelangen Ängste und Zweifel und Unsicherheiten gleich mit dazu.
    Und Becky hat sich da so super verhalten und halt gemacht was gemacht werden muss (ohne groß Theater drum zu machen).
    Stevie war immer noch echt zum fressen ... von wegen vor lauter Verlegenheit gar nicht mehr hinkucken ;-).
    Ein Meisterstück von Becky jedenfalls (auch das sie da so behutsam vorgegangen ist und zum Beispiel geflüstert hat und später gewartet hat und Zeit gelassen hat das er dann so langsam doch mal kuckt). Perfekt. Die Frau ist sowas von klasse (und hätt auch früher seine Probleme geregelt gekriegt, er hätte sich gewundert!)


    Ich hoffe übrigens doch sehr, das Stevie diese Babysprüche nicht ernsthaft von seinen Pflegerinnen zu hören kriegt. Falls ja, sollte denen einer mal Bescheid geben das sie diesen Mist gefälligst lassen oder rausfliegen !! Furchtbar wenn man dich da anfängt so wie ein Baby oder wie einen Bekloppten behandelt (genauso wie die Unsitte das alte Leute in Krankenhäusern und sowas mit Oma oder Opa angesprochen werden :pille :pille, meine Großtante hat sich das mal vehement verbeten )
    Schön war auch wie Becky ihm da das Hemd um die Ohren geklatscht hat , von wegen "Das kannste selber". Recht hat sie.
    Und..... ich wage kaum das anzusprechen, weil ihr mich eventuell für bekloppt halten werdet...... ich hatte den Eindruck das Stevie das in diesem Moment sogar als erleichternd empfunden hat das (wie sag ich das jetzt am besten) sich halt untenrum nix mehr getan hat. (Als er gedacht hat, das er auf Grund der Nähe zu Becky gleich wieder kaum noch atmen wird können, dann aber festgestellt hat das er - im Gegenteil - jetzt zur Ruhe kommt bei ihr.) So hatte er die Ruhe den ersten Kuss (und die offenbar auch neuen) Schmetterlinge im Bauch zu geniessen. Für ihn fiel da wohl etwas weg, was ihm (natürlich unbegründet - und natürlich hätte Becky das auch im anderen Fall hingekriegt, sobald sie Bescheid gewusst hätte) gewaltige Angst gemacht hat. (Ganz zu schweigen davon das es ein weiterer Punkt gewesen wäre um sich vor der armen Becky zu schämen.... gleich mehrere sogar *seufz* - der Junge wäre ein Gottesgeschenk an die Therapeuten, mit dem wäre die Praxis ruckzuck abbezahlt und die Termine für die nächsten jahre gesichert....)
    Aber ich würde ehrlich gesagt trotzdem meine Hoffnung auf Besserung nicht vollständig aufgeben. Auch wenn die Ärzte es ausschliessen.
    Gerade in dem Bereich (Lähmungen) gibt es immer mal wieder Sachen, die es eigentlich nach den Ärzten nicht geben könnte.
    Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen das er wieder richtig laufen wird können, aber ob sich da immer und ewig sexmässig nichts tun wird........ weiß man tausendprozentig nie. Man hat da schon so einiges ab und an mal gehört.
    Dazu möchte ich Brian kinney (ja, den aus Queer as folk) zitieren, als Justin im gesagt hat das er laut den Ärzten - den rechten Arm nie wieder wird gebrauchen können (zeichnen): ja, das sagen die Ärzte den leuten ja immer. Das sie nie wieder laufen können , usw. .... tja und wenn du es dann doch schaffst, dann halten sie sich für Genies und knöpfen dir dann jede Menge Kohle ab :lache ).


    Kommen wir zu Cecily........................... ja, hat man da noch Worte???
    Wirft diese olle Schnepfe dem armen Royston vor das er so lange weg war !!!! Ohne Worte.....
    Armer Royston. Da hat man auch wieder gesehen was ich vorher schon erwähnt hatte. Sie war der Gedanke an den er sich geklammert hat (in Afrika) um durchzuhalten. Und dann macht sie eiskalt Schluß. Wirft ihm den EInsatz vor, wirft ihm den Selbstmord des Vaters vor und stürzt den armen Kerl in ein tiefes Loch damit. Aber ich hätte dem Jungen gerne gesagt: "Sei froh das du DIE los bist !!"
    Nee, echt jetzt. Dieses Aas hat den netten Burschen echt nicht verdient. :keks
    Ich hoffe ja inständig das das eingebildete Weib mit ihrem "Frosch(fresser)" gewaltig auf den eingebildeten Hintern knallt. Am besten entpuppt sich der Knilch als Tyrann oder sowas. Man soll ja keinem was schlechtes wünschen, aber der gönne ich das !! :rofl


    Adas selbstzerstörerische Trauer um Simon ..... verständlich. Aber (auch wenn sie austickt) Simon würde das doch wirklich nicht wollen.


    Gracies Entschluß Jeremy zu suchen ..... Recht hat sie. Man kann nichts unversucht lassen, solange man nicht die Leiche von einem Vermissten zu Gesicht kriegt (oder eben klare Augenzeugenaussagen hat). Und was man nicht selber macht....
    Los Mädel - rette Ihn (bzw. das was von ihm übrig ist .... über EIN JAHR..... Oh Gott....). Na, der wird ja Augen machen, wenn sie das schafft. Ich würde mal sagen er würde eh glauben zu halluzinieren. Und sobald er es dann rafft das sie wirklich gekommen ist um ihn rauszuholen.... also er wird sich jedenfalls nie darüber beschweren können, das Grace ihm keine Sicherheit gibt ;-)


    CU
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Ich schreibe erstmal, was ich gerade von diesem Abschnitt im Kopf habe und lese mir dann den Post von RickyundMolly durch.


    Was für ein trauriger Abschnitt!
    Am Anfang des Abschnitts war ich mir nicht sicher, ob die beiden Erzählstränge England/Ägypten wirklich synchron ablaufen, oder ob sie nicht irgendwie versetzt sind, das hat mich sehr verwirrt. Ich muss auch sagen, dass ich die Hintergrundschilderungen zum Mahdi nicht wirklich verstanden habe. Ich habe sie aber auch überflogen, weil ich wissen wollte, wie die Geschichte weitergeht.
    Um Simon ist es wirklich schade. Dass es gerade ihn treffen musste... Die Sterbeszene war aber sehr schön geschrieben, wie er Ada sieht und sie sich zwischen den kämpfenden Soldaten bewegt. Ich habe das richtig vor mir gesehen. Ich hatte auch einen richtigen Kloß im Hals an der Stelle, wo Ada es erfährt. :-(


    Ich bin sehr froh, dass sich Stephens griesgrämige Art jetzt am Ende des Abschnitts wieder etwas gewandelt hat, da hat Becky ja wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Parallele zu Jeremys Vater ist auch richtig interessant.
    RickyundMolly : Ich finde aber, deine Lösung, dass er hätte Pastor werden und Becky heiraten sollen, eigentlich echt genial. Dummer Stevie, dass er darauf nicht eher gekommen ist. :chen


    Und Jeremy ist nicht tot. Neinnein. Niemals. *daumendrück*
    RickyundMolly : Ich würde den Mahdi übrigens nicht als Monster bezeichnen. "Mahdi" bedeutet auf Arabisch "Erlöser" oder "Messias", hat mein Freund mir erzählt. Und letztendlich ist er vielleicht auch nur jemand, der sein Land von einer übermächtigen Besatzungsmacht befreien möchte. Krieg ist immer unschön, aber eine riesige Kolonialmacht wie England kann man leider nicht nur mit netten Verhandlungen vertreiben. Die Jungs sind da leider wohl einfach Spielball ihrer Zeitgeschichte zwischen den Mächten.


    Ich bin ja gespannt, ob Cecily, die olle Pute, irgendwann mal eine Quittung für ihr Verhalten bekommt. Genauso frage ich mich, wo der Erzählstrang mit Freddie Highmore noch hinführt. Und was mit Royston passiert.


    Auf Seite 414 steht ja, dass Grace sich Jeremys Bücher anschaut. Da steht "... eine Sammlung mit französischen Gedichten und mit englischen. Shakespeare. Sturmhöhe."
    Ich finde, da könnte der Eindruck entstehen, dass "Sturmhöhe" von Shakespeare sei. Natürlich weiß ich, dass es von Emily Bronte (wie bekommt man diese zwei Punkte über das e?) ist, aber das sieht an der Stelle ein bisschen verwirrend aus.

    Sorry, I can't hear you over the sound of my awesomeness. :putzen

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Dori ()

  • Zitat

    Original von Dori
    Ich würde den Mahdi übrigens nicht als Monster bezeichnen. "Mahdi" bedeutet auf Arabisch "Erlöser" oder "Messias", hat mein Freund mir erzählt.


    Oh Gott, bitte jetzt nicht falsch verstehen. Ich wollte natürlich NICHT den Begriff an aich irgendwie kritisieren. Auch wenn ich selber mit Religion nichts (mehr) am Hut habe, würd ich nie den Glauben anderer irgendwie runtermachen wollen.


    Zitat

    Original von Dori
    Und letztendlich ist er vielleicht auch nur jemand, der sein Land von einer übermächtigen Besatzungsmacht befreien möchte.


    Und eben DAS glaub ich eben nicht (sorry). Ich finde das er dieses "hohe Ziel" als Vorwand nimmt damit ihm auch viele, viele Gefolgsleute zulaufen. Ich finde das einfach grauenvoll wenn sie irgendjemand selbst als "Erleuchteter" oder was auch immer hinstellt und dann Dinge tut, die zu seinem angeblichen Ziel doch im Grunde gar nicht mehr passen. (Im vorletzten Abschnitt sagt - der in meinen Augen geniale - Abbas was ähnliches glaub ich). Ich finde das dieser Mann ein Fanatiker ist (und im Grunde wie alle meistens am eigenen Vorteil interessiert sein wird) . (Oh mein Gott - ich KLINGE mittlerweile schon wie Stephen......) Aber ich mag mich auch irren (dazu kenne ich mich nun wirklich viel, viel zu wenig in der gesamten Materie aus !!!! )
    Ich befürchte nur über solche Sachen kann man ewig diskutieren und wird nie zu einem Ergebnis kommen (sieht man ja jeden Tag in der Welt).


    CU
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Zitat

    Original von RickyundMolly
    Oh Mann .... heftig, heftiger .... dieser Abschnitt.
    Ich fürchte ich bin immer noch ganz zittrig.


    :knuddel1


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Schon die Briefe am Anfang des Kapitels (bzw. Jeremys Brief und Stevies Tagebuch) nehmen einen sowas von mit. Vor allem bei Stevie wird es wieder sehr, sehr deutlich das er dort niemals hätte hingedurft. Sehr traurig fand ich das er - trotz aller Entschlossenheit nach diesem Einsatz aus der Armee auszutreten - vo allem eines hat wenn er an den Colonel denkt: Angst. Er nimmt ja felsenfest an das der Colonel ihn dann verstossen wird und sogar die Mutter, Grace und Ada dazu zwingen würde jeden Kontakt zu ihm abzubrechen. Ich glaub da täuscht er sich, was ich auf sein absolut nicht vorhandenes Selbstbewusstsein zurückführe. Der alte Knochen mag hart sein, aber SO?? Und falls das denn wirklich SO eingetreten wäre ..... ich glaube kaum das die Frauen sich DAS hätten bieten lassen. Irgendwo ist auch mal Schluß mit Respekt und Gehorsam.


    Ja, Stevie muss zwangsläufig so denken - und das hätte sicher gewaltige Konflikte innerhalb der Familie bedeutet, bis hin zu einer Zerreißprobe.
    Aber trotzdem glaube ich auch, dass sich alle über kurz oder lang wieder zusammengerauft hätten, denn ungeachtet aller Konflikte und unterschiedlichen Ansichten halte ich die Norburys für eine heile, gesunde Familie.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich finde das kann man auch später in diesem Abschnitt klar erkennen, in dem Constance und der Colonel sich aufs heftigste zerstreiten über das Thema. Obwohl ich da dann der Meinung bin: sowohl der Colonel als auch Constance haben sich da gegenseitig gar nichts zum vorwerfen. Das haben sie ALLE BEIDE unendlich furchtbar verbockt. All die vielen Jahre, die sie den Sohn völlig in eine für ihn total ungeeignete Rolle gezwängt haben, geschafft haben jedes bisschen Selbstbewusstsein zu verhindern ... nee, da sind die alle beide dran schuld. Der Colonel aufgrund seiner Härte in dem Punkt und Constance, weil sie die Augen verschlossen hat und sich gefügt hat.


    Ja, absolut. Connie ist das da auch bewusst (was ich mir für eine Mutter sehr schmerzhaft vorstelle), während der Colonel sich das noch nicht eingestehen will.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Abu Klea ..... dieser Name wird nun für mich immer ein Begriff für Alpträume und Hölle sein.


    Diese Assoziationen hat der Name Abu Klea in Großbritannien auch sehr lange gehabt.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Simons Tod .......... man kann nicht anders als bei der ganzen Szene zu heulen ohne Ende. Zumindest hat er in den Sekunden des Sterbens das Gefühl gehabt das Ada bei ihm ist.


    Das war bis dato die schlimmste Szene für mich in einem meiner Bücher gewesen. Mir ging's hinterher so mies, dass ich am liebsten im Verlag angerufen und gesagt hätte: "Ich hab's mir anders überlegt. Kann ich bitte ein anderes Buch schreiben?"


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Solche Geschichten hört man übrigens wirklich oft, das auf dem Schlachtfeld übernatürliches gar nicht sooo selten ist. Irgendsowas gab es auch mal in meiner Familie (im Zweiten Weltkrieg) das meine Oma (die natürlich zuhause in Bochum war) meinen Opa (weit weg in Frankreich...) irgendwie im Traum (oder als "Erscheinung" ich weiß es nicht mehr genau) gewarnt hatte (leider krieg ich das nicht mehr so zusammen).


    An solche Überlieferungen dachte ich auch - unabhängig davon, ob das nun wirklich etwas Übernatürliches ist oder eine Projektion des Unbewussten.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Man kann es sehr gut sehen (bzw. eher fühlen) das es die pure Verzweiflung ist, die ihn da so biestig sein lässt. (Meine Oma war übrigens nach einem schweren Schlaganfall noch 20 Jahre halbseitig gelähmt ans Bett gefesselt und wurde zuhause gepflegt, sie war oftmals auch nicht mehr die freundlichste :bonk ;-), aber dann oftmals auch immer noch meine Allerbeste Oma der Welt).
    Die schwere Behinderung UND das Kriegstrauma PLUS die alten, nie abgelegten Ängste......
    Mich hat es nicht gewundert das der Junge sich umbringen wollte.
    Und es hat mich auch nicht verwundert das Becky das gespürt hat (sie liebt den wirklich ganz und gar, das hat man auch gesehen wie sie sagte das es ihr auch egal wäre, wenn er eine andere nehmen würde, solange er nur glücklich ist, oder das sie angefangen hat die Bücher, die ihm wichtig sind zu lesen um ihn zu verstehen .... wenn der Prphet eben nicht zum Berg kommt.... die Idee ist super).


    Schön, dass das da für Dich so spürbar ist! :-)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und endlich hat sie es geschafft IM RUHIGEN zu Stevie durchzudringen. Die Szene ist nun wirklich eine der schönsten Szenen .


    *freu*


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Angefangen vom Anfang als Becky anfängt Stevie im Haus zu suchen und ihr in ihrer Art so rausrutscht "Weit kann er ja nicht sein" :anbet (das hab ich mir da - auch wenns jetzt fies klingt und ich ihm mehr als alles andere eine völlig unerwartete Besserung wünsche - auch gedacht, das der arme Junge jetzt wenigstens nicht mehr abzischen kann.......... ) bis zum Ende der Szene mit dem Kuss (nach seinen Gedanken dabei war es tatsächlich sein allererster..... und ich möchte "Ted Brautigan" aus "Hearts in Atlantis" zitieren: "Und es wird DER Kuss sein, nach dem du alle anderen Küsse im Leben vergleichen wirst, und er wird ewig unerreicht bleiben")).


    Das ist eben Becky - immer ehrlich, auch wenn's manchmal an Taktlosigkeit grenzt.
    (Und ja, das war wirklich sein allererster Kuss. :-) )



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Dieser Zusammnebruch war wohl lange - sehr lange - überfällig. Ich hatte den Eindruck das da nicht nur das momentane aus ihm rausgebrochen ist, sondern der ganze Krieg und die jahrelangen Ängste und Zweifel und Unsicherheiten gleich mit dazu.


    Definitiv, ja.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und Becky hat sich da so super verhalten und halt gemacht was gemacht werden muss (ohne groß Theater drum zu machen).
    Stevie war immer noch echt zum fressen ... von wegen vor lauter Verlegenheit gar nicht mehr hinkucken ;-).
    Ein Meisterstück von Becky jedenfalls (auch das sie da so behutsam vorgegangen ist und zum Beispiel geflüstert hat und später gewartet hat und Zeit gelassen hat das er dann so langsam doch mal kuckt). Perfekt. Die Frau ist sowas von klasse (und hätt auch früher seine Probleme geregelt gekriegt, er hätte sich gewundert!)


    Für mich ist Becky die stille Heldin dieses Romans. Was sie da tut, was sie da auf sich nimmt, das ist mindestens ebenso mutig und tapfer und heldenhaft wie Grace' Entschluss oder Adas Ringen darum, nach Simons Tod weiterzuleben.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und..... ich wage kaum das anzusprechen, weil ihr mich eventuell für bekloppt halten werdet...... ich hatte den Eindruck das Stevie das in diesem Moment sogar als erleichternd empfunden hat das (wie sag ich das jetzt am besten) sich halt untenrum nix mehr getan hat. (Als er gedacht hat, das er auf Grund der Nähe zu Becky gleich wieder kaum noch atmen wird können, dann aber festgestellt hat das er - im Gegenteil - jetzt zur Ruhe kommt bei ihr.) So hatte er die Ruhe den ersten Kuss (und die offenbar auch neuen) Schmetterlinge im Bauch zu geniessen. Für ihn fiel da wohl etwas weg, was ihm (natürlich unbegründet - und natürlich hätte Becky das auch im anderen Fall hingekriegt, sobald sie Bescheid gewusst hätte) gewaltige Angst gemacht hat. (Ganz zu schweigen davon das es ein weiterer Punkt gewesen wäre um sich vor der armen Becky zu schämen.... gleich mehrere sogar *seufz* - der Junge wäre ein Gottesgeschenk an die Therapeuten, mit dem wäre die Praxis ruckzuck abbezahlt und die Termine für die nächsten jahre gesichert....)
    Aber ich würde ehrlich gesagt trotzdem meine Hoffnung auf Besserung nicht vollständig aufgeben. Auch wenn die Ärzte es ausschliessen.
    Gerade in dem Bereich (Lähmungen) gibt es immer mal wieder Sachen, die es eigentlich nach den Ärzten nicht geben könnte.
    Ich würde jetzt nicht unbedingt sagen das er wieder richtig laufen wird können, aber ob sich da immer und ewig sexmässig nichts tun wird........ weiß man tausendprozentig nie. Man hat da schon so einiges ab und an mal gehört.
    Dazu möchte ich Brian kinney (ja, den aus Queer as folk) zitieren, als Justin im gesagt hat das er laut den Ärzten - den rechten Arm nie wieder wird gebrauchen können (zeichnen): ja, das sagen die Ärzte den leuten ja immer. Das sie nie wieder laufen können , usw. .... tja und wenn du es dann doch schaffst, dann halten sie sich für Genies und knöpfen dir dann jede Menge Kohle ab :lache ).


    Dein Eindruck täuscht Dich da nicht: für Stephen ist das auf eine Art tatsächlich eine Erleichterung.


    Was danach zwischen den beiden möglich ist und passiert ... Tja.
    Ich wollte mich drum kümmern, nachrecherchieren, mir Gedanken dazu machen, um wenigstens in einer Leserunde dazu etwas sagen zu können.
    Und das fühlte sich ganz seltsam und unangenehm für mich an. Als ob ich mich spannermäßig im Schlafzimmer breitmache ... Manchmal haben vielleicht auch Romangestalten ein Recht auf Privatsphäre - also habe ich mich wieder rausgeschlichen und die Tür leise hinter mir zugemacht. :-)



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Kommen wir zu Cecily........................... ja, hat man da noch Worte???
    Wirft diese olle Schnepfe dem armen Royston vor das er so lange weg war !!!! Ohne Worte.....
    Armer Royston. Da hat man auch wieder gesehen was ich vorher schon erwähnt hatte. Sie war der Gedanke an den er sich geklammert hat (in Afrika) um durchzuhalten. Und dann macht sie eiskalt Schluß. Wirft ihm den EInsatz vor, wirft ihm den Selbstmord des Vaters vor und stürzt den armen Kerl in ein tiefes Loch damit. Aber ich hätte dem Jungen gerne gesagt: "Sei froh das du DIE los bist !!"
    Nee, echt jetzt. Dieses Aas hat den netten Burschen echt nicht verdient. :keks
    Ich hoffe ja inständig das das eingebildete Weib mit ihrem "Frosch(fresser)" gewaltig auf den eingebildeten Hintern knallt. Am besten entpuppt sich der Knilch als Tyrann oder sowas. Man soll ja keinem was schlechtes wünschen, aber der gönne ich das !! :rofl


    Ich würde vermuten, das geht uns fast allen so an dieser Stelle ... :chen



    Zitat

    Original von Dori
    Was für ein trauriger Abschnitt!
    Am Anfang des Abschnitts war ich mir nicht sicher, ob die beiden Erzählstränge England/Ägypten wirklich synchron ablaufen, oder ob sie nicht irgendwie versetzt sind, das hat mich sehr verwirrt.


    Tut mir sehr leid, dass das da für Dich verwirrend war! :-)



    Zitat

    Original von Dori
    Um Simon ist es wirklich schade. Dass es gerade ihn treffen musste... Die Sterbeszene war aber sehr schön geschrieben, wie er Ada sieht und sie sich zwischen den kämpfenden Soldaten bewegt. Ich habe das richtig vor mir gesehen. Ich hatte auch einen richtigen Kloß im Hals an der Stelle, wo Ada es erfährt. :-(


    Für mich steht Simon für die Unschuld, die im Krieg getötet wird. Als der Jüngste, der Kleinste, der ja auch immer etwas ganz und gar Unschuldiges hat, gerade auch in seiner Liebe zu Ada.


    Ich mach es mir nie leicht, eine Romanfigur sterben zu lassen, aber bei ihm ist es mir besonders schwer gefallen. Im Exposé konnte ich das noch relativ nüchtern planen - aber im Exposé wusste ich noch nicht, wie liebenswert er geraten würde und vor allem sollte er laut Exposé nur unerwartet schüchtern um Ada werben, weil es eigentlich nur um die Liebesgeschichte zwischen Jeremy und Grace gehen sollte.


    Aber ab dem Moment am Rugbyfeld war da eine solche Anziehung zwischen Ada und Simon, eine solche Magie, dass ich die Zügel einfach locker und die Dinge ihren Lauf nehmen ließ. Und da tat mir dann diese Szene, in der er stirbt, unglaublich weh.


    Zitat

    Original von Dori
    Auf Seite 414 steht ja, dass Grace sich Jeremys Bücher anschaut. Da steht "... eine Sammlung mit französischen Gedichten und mit englischen. Shakespeare. Sturmhöhe."
    Ich finde, da könnte der Eindruck entstehen, dass "Sturmhöhe" von Shakespeare sei. Natürlich weiß ich, dass es von Emily Bronte (wie bekommt man diese zwei Punkte über das e?) ist, aber das sieht an der Stelle ein bisschen verwirrend aus.


    Ups, stimmt, das war mir gar nicht klar, dass das verwirrend sein könnte. Tschuldigung. :-)


    (Vielleicht gibt es einen ganz tollen Trick - aber ich meine, es geht nur so, dass man das "e" mit den beiden Pünktchen aus den Sonderzeichen von Word rüberkopiert. Mache ich seit den ersten paar Versuchen nie, weil zu faul. :schaem)


  • Zitat

    Original von Dori
    RickyundMolly : Ich finde aber, deine Lösung, dass er hätte Pastor werden und Becky heiraten sollen, eigentlich echt genial. Dummer Stevie, dass er darauf nicht eher gekommen ist. :chen


    Geniale Lösung! :anbet
    (Ich liebe diese Gedankenspielchen!! :-] )


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Auch wenn er wirklich furchtbar fies rüberkommt, wenn er da zynisch und biestig alles um ihn herum verletzt......... man kann wenn man hinkuckt aber doch noch deutlich sehen, das er (noch) nicht endgültig verloren ist (an sein Trauma, so wie damals der Vater von Jeremy).


    Zitat

    Original von Dori
    Ich bin sehr froh, dass sich Stephens griesgrämige Art jetzt am Ende des Abschnitts wieder etwas gewandelt hat, da hat Becky ja wirklich ganze Arbeit geleistet. Die Parallele zu Jeremys Vater ist auch richtig interessant.


    Das ist ein Muster, das sich erst während des Schreibens herausgebildet hat: wieviele Parallelen es zwischen der Generation der Eltern und den neun jungen Leuten im Buch gibt.






    Was ich an diesem Feldzug und an dem Mahdi-Aufstand unglaublich faszinierend fand: wie sehr sich in seinem Verlauf die Motivationen und Beweggründe änderten. Ganz grob gesagt: Der Feldzug, der anfangs hauptsächlich Macht und Geld als Hintergrund hatte, wurde dann doch einer aus humanitären Gründen. Und die Befreiungsbewegung des Mahdi endete in Tyrannei.


    Ich habe bei der Arbeit an diesem Buch oft an den Einsatz in Afghanistan in unseren Tagen gedacht - und während ich noch daran arbeitete, begann ja der "arabische Frühling" ...


  • Ja becky steht bei mir auch ganz weit oben als Heldin.



    Zitat

    Dein Eindruck täuscht Dich da nicht: für Stephen ist das auf eine Art tatsächlich eine Erleichterung.


    Was danach zwischen den beiden möglich ist und passiert ... Tja.
    Ich wollte mich drum kümmern, nachrecherchieren, mir Gedanken dazu machen, um wenigstens in einer Leserunde dazu etwas sagen zu können.
    Und das fühlte sich ganz seltsam und unangenehm für mich an. Als ob ich mich spannermäßig im Schlafzimmer breitmache ... Manchmal haben vielleicht auch Romangestalten ein Recht auf Privatsphäre - also habe ich mich wieder rausgeschlichen und die Tür leise hinter mir zugemacht. :-)


    Das seh ich eigentlich auch so. Geht uns doch ehrlich gesagt auch einen Sch.... an ;-). Und so glücklich (und regelrecht wie ausgewechselt) Stevie später drauf ist, können wir uns da schon unseren teil denken und die beiden das alleine hinkriegen lassen.




    [/quote]
    Ja, die Szene haut mich auch immer wieder um.
    Und was ich klasse finde - nicht nur mir passiert es das die Figuren zuweilen "machen was sie wollen" *lach*. Ich schreib ja nun wirklich nichts großes, nur so was zum eigenen Spaß...... aber manchmal hab ich was mit einer Figur vor..... und die macht dann auf einmal halt was ganz anderes.
    Simon hat es aber nun wirklich auch so süß (und lebensecht) umgehauen als er Ada sah. Ich kann ihn noch vor mir sehen ....
    Das traurigste an der Sterbeszene fand ich schon ganz am Anfang dieser Sch....Schlacht, als ihm da ein Kerl den Säbel in den Arm rammt und man dann so richtig extrem das Kind in ihm sehen kann (das er ja auch noch ist). Dieser Schreck, Schock und Unglauben über diese böse Verletzung. Wie soll man auch diesen Hass verstehen können...... warum dir da einer jetzt WIRKLICH so wehtut, jemand den du ja nichtmal kennst...... *ich heule grade schon wieder*. Armer Junge.... (er sollte durch Englands Wiesen und Wälder toben und mit seiner Ada abends am einem See unter Sternen sitzen..... und nicht im fernen Afrika sein Leben für etwas geben müssen, was mit ihm doch gar nichts zu tun hat, sie alle nicht)
    Das Auftauchen der Ada-Erscheinung .... dafür war ich wirklich dankbar. Immerhin hat er sich da geliebt gefühlt, das sie kommt und ihm hilft (und den Schock und die Angst vergessen können...... wenigstens das).

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von RickyundMolly ()

  • Zitat

    Original von RickyundMolly


    Das seh ich eigentlich auch so. Geht uns doch ehrlich gesagt auch einen Sch.... an ;-). Und so glücklich (und regelrecht wie ausgewechselt) Stevie später drauf ist, können wir uns da schon unseren teil denken und die beiden das alleine hinkriegen lassen.


    Schön, dass Du das so empfindest. :-)



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und was ich klasse finde - nicht nur mir passiert es das die Figuren zuweilen "machen was sie wollen" *lach*. Ich schreib ja nun wirklich nichts großes, nur so was zum eigenen Spaß...... aber manchmal hab ich was mit einer Figur vor..... und die macht dann auf einmal halt was ganz anderes.


    Das ist die ganz eigene Magie des Geschichtenerzählens. :-] :anbet


    (und so wirklich "groß" finde ich meine Bücher nun auch nicht, die meiste Zeit geht es hier bei mir auch darum, an was für einer Geschichte ich Spaß habe, welche ich wie gerne erzählen würde. Dass diese Geschichten später gedruckt im Laden liegen und wirklich gelesen werden - das erstaunt mich immer noch, und so richtig bekomme ich diese Tatsache auch gar nicht in mein Hirn. )


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Das traurigste an der Sterbeszene fand ich schon ganz am Anfang dieser Sch....Schlacht, als ihm da ein Kerl den Säbel in den Arm rammt und man dann so richtig extrem das Kind in ihm sehen kann (das er ja auch noch ist). Dieser Schreck, Schock und Unglauben über diese böse Verletzung. Wie soll man auch diesen Hass verstehen können...... warum dir da einer jetzt WIRKLICH so wehtut, jemand den du ja nichtmal kennst...... *ich heule grade schon wieder*. Armer Junge....


    Genau das wollte ich rüberbringen. :knuddel1


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    (er sollte durch Englands Wiesen und Wälder toben und mit seiner Ada abends am einem See unter Sternen sitzen..... und nicht im fernen Afrika sein Leben für etwas geben müssen, was mit ihm doch gar nichts zu tun hat, sie alle nicht)


    Da hab ich jetzt nasse Augen und einen Kloß im Hals ...


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Das Auftauchen der Ada-Erscheinung .... dafür war ich wirklich dankbar. Immerhin hat er sich da geliebt gefühlt, das sie kommt und ihm hilft (und den Schock und die Angst vergessen können...... wenigstens das).


    Ja, das war mir auch eine ganz wichtige Stelle, nicht nur innerhalb des Romans, sondern vor allem für Simon.

  • Hallo allerseits :wave


    die Geschichte entwickelt in diesem Abschnitt einem atemberaubenden Spannungsbogen und für die Soldaten im Sudan kommt es zu militärischen wie persönlichen Katastrophen.


    Es ist neben den zahlreichen Gefahren für Leib und Leben eine persönliche Tragödie für die Soldaten, die so viele Opfer bringen mussten, verwundet wurden und Kameraden
    sterben sehen mussten - letztlich für ein vergebliches Unterfangen.


    Ada hat mir so unendlich leid getan, wie soll sie jemals mit Simon´s Tod fertigwerden?
    Es ist, als würde ein Teil ihrer Seele mitsterben, so wie Simon ein Teil von ihr war. Die beiden haben eine besondere Liebe erfahren - ihr Kennenlernen war wie ein Erkennen des Eigenen im Anderen und umgekehrt.
    Sie wußten beide, dass sie seelenverwandt sind, dazu bedurfte es nicht vieler Worte.
    Simon`s Tod ist mir auch sehr nahegegangen, wenn er auch dramaturgisch für den weiteren Verlauf der Handlung vielleicht "nötig" war.


    Seine letzten Augenblicke hast du unsagbar ergreifend
    geschildert, liebe Nicole. :knuddel1
    Seine Seele findet den Weg in eine andere Welt, indem sie ihn zu Ada bringt.
    Auch wenn sein Körper stirbt, die Liebe zwischen ihm und Ada wird unsterblich bleiben.
    Das ist bei aller Trauer um diesen liebenswerten jungen Mann ein tröstlicher Gedanke.

  • Hallo Emmy,


    Zitat

    Original von Emmy
    Es ist neben den zahlreichen Gefahren für Leib und Leben eine persönliche Tragödie für die Soldaten, die so viele Opfer bringen mussten, verwundet wurden und Kameraden
    sterben sehen mussten - letztlich für ein vergebliches Unterfangen.


    Eigentümlicherweise gibt es aus diesem Feldzug weitaus weniger Schriftzeugnisse als z.B. aus dem Krimkrieg. Aber aus dem wenigen, was ich ausgraben konnte, spricht sehr deutlich, wie schmerzlich diese Erfahrung für die überlebenden Soldaten war.



    Zitat

    Original von Emmy
    Ada hat mir so unendlich leid getan, wie soll sie jemals mit Simon´s Tod fertigwerden?
    Es ist, als würde ein Teil ihrer Seele mitsterben, so wie Simon ein Teil von ihr war. Die beiden haben eine besondere Liebe erfahren - ihr Kennenlernen war wie ein Erkennen des Eigenen im Anderen und umgekehrt.
    Sie wußten beide, dass sie seelenverwandt sind, dazu bedurfte es nicht vieler Worte.


    Danke für diese schönen Worte, Emmy. :knuddel1


    Zitat

    Original von Emmy
    Seine letzten Augenblicke hast du unsagbar ergreifend
    geschildert, liebe Nicole. :knuddel1
    Seine Seele findet den Weg in eine andere Welt, indem sie ihn zu Ada bringt.
    Auch wenn sein Körper stirbt, die Liebe zwischen ihm und Ada wird unsterblich bleiben.
    Das ist bei aller Trauer um diesen liebenswerten jungen Mann ein tröstlicher Gedanke.


    Danke, Emmy. Das empfinde ich auch so. :-)

  • Ich bin mit der Hälfte dieses Abschnitts durch und habe gestern die Schlacht von Abu Klea hinter mich gebracht. Wie von mir befürchtet, forderte diese Schlacht erste Opfer unter den fünf Freunden.
    Simon ist tot und Jeremy ist bewusstlos. Zumindest hoffe ich das Jeremy noch am Leben ist.


    Warum der nette SIMON? Ada tut mir ja so leid. ;-( Wie wird sie seinen Tod verkraften? Simon war doch nicht nur ihr Liebster, sondern auch ihr Seelenverwandter. Schade, dass sie nie erfahren wird, dass sie Simon im Augenblick seines Todes erschienen ist und ganz nah bei ihm war. Diese Stelle im Buch hatte etwas so ergreifendes … ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry


    Nicole schildert die Schlacht sehr schonungslos und trotzdem artet es nicht in ein billiges, blutrünstiges Gemetzel aus. Sehr eindringlich wurde für mich die Beschreibung der Szenerie - wie schon bei der ersten Schlacht - durch die „ 5 Sekunden“ von Jeremy. Sie sind mir vorgekommen wie ein Mantra. Jeremy hat dadurch nur noch rein mechanisch gehandelt und nicht mehr darüber nachgedacht, dass jeder Schuss vermutlich ein Menschenleben ausgelöscht hat.


    Zusammen mit Len versucht Jeremy Simon zu retten und wird dabei niedergeschlagen. Ob von Freund oder Feind ist für mich noch nicht geklärt. Ich traue ja Leonard und auch Freddy Highmore in dieser Hinsicht nicht über den Weg. Die Derwische hätten Jeremy doch wahrscheinlich gleich mit dem Speer durchbohrt und nicht erst niedergeschlagen, oder? :gruebel


    Bin schon gespannt wie es weitergeht :-)
    Eure Posts lese ich erst wenn ich mit dem Abschnitt durch bin :wave

  • Oh je, dieser Abschnitt ist wirklich größtenteils sehr traurig. Simons Tod hat mich sehr geschockt und ich habe mit Ada mitgelitten. Nur Leonard und Royston kommen einigermaßen unversehrt aus dem Krieg zurück. Roy wird allerdings von seiner Cecily verlassen, wobei er darüber aber eigentlich froh sein müßte. Am Ende des Abschnitts schafft Becky es zu Stephen durchzudringen. Werden die beiden doch noch ein wenig gemeinsames Glück finden? Grace möchte nun in den Sudan, um nach Jeremy zu suchen. Wird Leonard sie dabei unterstützen? Habe ich mich in Leonard getäuscht? Ich denke ich werde es heute noch erfahren - tolles Buch! :anbet

  • Hallo Selma,


    Zitat

    Original von Selma
    Warum der nette SIMON?


    Ich wollte damit ausdrücken, dass es vollkommen willkürlich ist, wer eine solche Schlacht überlebt und wer nicht, da gibt es kein "gerecht" oder "ungerecht", das ist chaotisch und zufällig.


    Kling jetzt sehr abstrakt - das war es auch, als ich die Romanhandlung damals entwickelt habe. Dass Simon derart liebenswert daherkommt, dass ich ihn so liebgewinnen würde - damit hatte ich selbst nicht gerechnet, und das hat diese Szene für mich doppelt schwer gemacht. :-(



    Zitat

    Original von Selma
    Ada tut mir ja so leid. ;-( Wie wird sie seinen Tod verkraften? Simon war doch nicht nur ihr Liebster, sondern auch ihr Seelenverwandter. Schade, dass sie nie erfahren wird, dass sie Simon im Augenblick seines Todes erschienen ist und ganz nah bei ihm war. Diese Stelle im Buch hatte etwas so ergreifendes … ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry :cry


    :knuddel1


    (und ich find's so schön, dass Du die Liebe zwischen Ada und Simon so empfindest ... )


    Zitat

    Original von Selma
    Nicole schildert die Schlacht sehr schonungslos und trotzdem artet es nicht in ein billiges, blutrünstiges Gemetzel aus.


    Das freut mich, dass das so für Dich rüberkommt, das hatte ich mir gewünscht. :-)
    Überhaupt hatte ich mir schon lange gewünscht, solche Schlachtenszenen in einem Roman zu schreiben, und am liebsten über diesen Feldzug - damit ist ein kleiner Traum für mich in Erfüllung gegangen.


    Zitat

    Original von Selma
    Sehr eindringlich wurde für mich die Beschreibung der Szenerie - wie schon bei der ersten Schlacht - durch die „ 5 Sekunden“ von Jeremy. Sie sind mir vorgekommen wie ein Mantra.


    Ja, so war es von mir auch gedacht.


    Zitat

    Original von Selma
    Jeremy hat dadurch nur noch rein mechanisch gehandelt und nicht mehr darüber nachgedacht, dass jeder Schuss vermutlich ein Menschenleben ausgelöscht hat.


    Davon gehe ich auch aus - weil ich glaube, dass man in dieser Situation auch so handeln muss und es buchstäblich automatisch tut.


    Zitat

    Original von Selma
    Die Derwische hätten Jeremy doch wahrscheinlich gleich mit dem Speer durchbohrt und nicht erst niedergeschlagen, oder? :gruebel


    Jetzt bin ich ein kleines bisschen verunsichert - ist das ein rhetorische Frage oder magst Du da eine Antwort von mir? :-)


    Hallo Kirsten,


    Zitat

    Original von Kirsten
    Oh je, dieser Abschnitt ist wirklich größtenteils sehr traurig. Simons Tod hat mich sehr geschockt und ich habe mit Ada mitgelitten.


    :knuddel1


    Zitat

    Original von Kirsten
    Nur Leonard und Royston kommen einigermaßen unversehrt aus dem Krieg zurück. Roy wird allerdings von seiner Cecily verlassen, wobei er darüber aber eigentlich froh sein müßte. Am Ende des Abschnitts schafft Becky es zu Stephen durchzudringen. Werden die beiden doch noch ein wenig gemeinsames Glück finden? Grace möchte nun in den Sudan, um nach Jeremy zu suchen. Wird Leonard sie dabei unterstützen? Habe ich mich in Leonard getäuscht? Ich denke ich werde es heute noch erfahren - tolles Buch! :anbet


    Ich bin gespannt, wie's Dir weiter damit geht - und mit den Antworten auf Deine Fragen! :wave

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich wollte damit ausdrücken, dass es vollkommen willkürlich ist, wer eine solche Schlacht überlebt und wer nicht, da gibt es kein "gerecht" oder "ungerecht", das ist chaotisch und zufällig.


    @ Nicole :knuddel1
    Im Grunde genommen weiß ich das ja auch. Und wenn ich so darüber nachdenke, blieb dir auch kaum eine andere Wahl. ;-)

    Zitat

    Original von Nicole


    Jetzt bin ich ein kleines bisschen verunsichert - ist das ein rhetorische Frage oder magst Du da eine Antwort von mir? :-)


    @ Nicole: War zu diesem Zeitpunkt nur so eine Überlegung von mir.



    In der zweiten Hälfte dieses Abschnitts haben sich zwei Nebenfiguren in mein Herz geschlichen.


    Sarah Danvers und Becky. Zwei großartige Frauen. :anbet


    Mrs. Danvers hat in ihrem Leben schon so viel mitgemacht und ist trotzdem nicht verbittert. Trotz eigenem Kummer hat sie Mitgefühl für Grace. Sie hat Grace sogar angeboten in Jeremys Zimmer zu übernachten, weil sie gespürt hat, dass Grace dies gut tun würde. Eine bessere Schwiegermutter könnte Grace sich gar nicht wünschen!


    Und dann Becky. Ihre bedingungslose und uneigennützige Liebe zu Stephen verdient meinen vollen Respekt. Das ist wahre Liebe! Leonard könnte sich davon eine Scheibe abschneiden.
    Ich fand es schön, dass Stephen letztendlich doch noch erkennt, was er an Becky hat. :-)


    Jeremy wird vermisst und für tot gehalten. Jeremy hat jedoch überlebt und ist nun Gefangener des Mahdi in Omdurman. Allein Grace glaubt nicht an seinen Tod.

    Zitat

    Original von Kirsten
    Grace möchte nun in den Sudan, um nach Jeremy zu suchen. Wird Leonard sie dabei unterstützen? Habe ich mich in Leonard getäuscht?


    Mir gehen im Moment die gleichen Fragen durch den Kopf. Bin schon sehr gespannt und muss heute unbedingt noch weiterlesen.

  • Euren Posts gibts ja eigentlich keine neuen Gedanken hinzuzufügen.



    Für mich war das bis jetzt der härteste Abschnitt. Die Kämpfe bei Abu Klea und der Tod von Simon. Diese Schilderungen waren für mich auch sehr ergreifend, aber auch sehr schön. Simon und Ada verband wirkliche Liebe.


    Ada bricht bei der Todesnachtricht zusammen und hier hoffe ich, daß sie irgendwann ihre Trauerarbeit abgeschlossen hat und positiv in die Zukunft blickt.


    Die Verwundung von Stephen hat sein Leben komplett auf den Kopf gestellt und Becky hat nicht aufgegeben - Hut ab vor ihrer Haltung.


    Naja Cecily fanden bisher fast alle Leser nicht sympathisch und das mußte jetzt auch Roy begreifen. Vielleicht kommt hier noch was???


    Jeremy hat überlebt und ist jetzt Gefangener.


    Sehr schön fand ich den Besuch von Grace bei Jeremys Mutter. Jetzt ist also das Geheimnis gelüftet. Grace will in den Sudan und Len soll ihr dabei helfen.

  • Zitat

    Original von Selma
    @ Nicole :knuddel1
    Im Grunde genommen weiß ich das ja auch. Und wenn ich so darüber nachdenke, blieb dir auch kaum eine andere Wahl. ;-)


    Ich weiß ich gar nicht, ob ich da so wirklich eine Wahl hatte ... :-)
    Wenn ich die Geschichten entwickle und die Exposés schreibe, spüre ich immer dem nach, was sich "richtig" und stimmig anfühlt - und eigentlich ist es bei allen rationalen und analytischen Gedanken immer doch mehr so, dass sich die Geschichte von allein entwickelt und ich da gar nicht so viel Einfluss habe, genausowenig wie später beim Schreiben.
    Aber es stimmt schon: einen jungen Mann in dieser Schlacht fallen zu lassen, bei dem man das Gefühl haben könnte, der hätte es "verdient", oder bei dem wär's "nicht so schlimm" - das wäre mir schon sehr künstlich vorgekommen.



    Zitat

    Original von Selma


    @ Nicole: War zu diesem Zeitpunkt nur so eine Überlegung von mir.




    Zitat

    Original von Selma
    In der zweiten Hälfte dieses Abschnitts haben sich zwei Nebenfiguren in mein Herz geschlichen.


    Sarah Danvers und Becky. Zwei großartige Frauen. :anbet


    Mrs. Danvers hat in ihrem Leben schon so viel mitgemacht und ist trotzdem nicht verbittert. Trotz eigenem Kummer hat sie Mitgefühl für Grace. Sie hat Grace sogar angeboten in Jeremys Zimmer zu übernachten, weil sie gespürt hat, dass Grace dies gut tun würde. Eine bessere Schwiegermutter könnte Grace sich gar nicht wünschen!


    Das freut mich so, dass Du die beiden so empfindest! :knuddel1



    Zitat

    Original von Selma
    Und dann Becky. Ihre bedingungslose und uneigennützige Liebe zu Stephen verdient meinen vollen Respekt. Das ist wahre Liebe! Leonard könnte sich davon eine Scheibe abschneiden.


    Ja, für mich sind Lens Empfindungen für Grace auch wie ein Gegenpol zu Beckys Liebe für Stephen. :-)



    Hallo Richie,


    Zitat

    Original von Richie
    Für mich war das bis jetzt der härteste Abschnitt. Die Kämpfe bei Abu Klea und der Tod von Simon. Diese Schilderungen waren für mich auch sehr ergreifend, aber auch sehr schön. Simon und Ada verband wirkliche Liebe.


    Das war für mich auch eine sehr harte und aufwühlende Phase beim Schreiben, die hat mir sehr zugesetzt.


    Zitat

    Original von Richie
    Die Verwundung von Stephen hat sein Leben komplett auf den Kopf gestellt und Becky hat nicht aufgegeben - Hut ab vor ihrer Haltung.


    Ich bewundere sie da auch sehr. :-)


    Zitat

    Original von Richie
    Sehr schön fand ich den Besuch von Grace bei Jeremys Mutter. Jetzt ist also das Geheimnis gelüftet.


    Darf ich da neugierig nachfragen, wie es Dir mit diesem Geheimnis ging? :-)

  • @ Nicole


    Tja das Geheimnis war für mich schon eine sehr harte Sache. Der Kriegsheimkehrer, der gleich dreimal amputiert werden mußte eine unvorstellbare Sache und eine Frau, die ihm trotz allem die Treue gehalten hat und sogar noch ein Kind gewollt hat. Daß dieser Vater psychisch schlecht drauf ist, dürfte für jedermann verständlich sein, aber dies auch an seinem Sohn auszulassen, auf den er eigentlich stolz sein sollte, das hat mir weh getan. Daß die Kinder auf der Straße ein solches Kind deshalb hänseln verstehe ich nicht, aber es war auch eine andere Zeit.


    Alles in allem ist Jeremy für mich eine tolle undd starke Person, der bestimmt Narben auf seiner Seele hat, dies aber nicht nach außen trägt. Auch bewunderswert finde ich, daß er, der aus einfacheren Verhältnissen kommt, von seinen Freunden als gleichwertig angesehen wird.


    ... und dieses Geheimnis hast du richtigerweise sehr spät erst gelüftet!

  • Ich bins nochmal :wave,


    @ Nicole


    Ich wollte unbedingt noch erwähnen, das du mir in diesem Abschnitt meinen "Schock des Monats" versetzt hast ;-)
    S. 404 man atmete gerade auf, weil Becky den Selbstmord verhindert hat und liest dann:
    "Die Augen fest zusammengekniffen, starb Stephen..." (Melanie im Schockzustand.... springt auf WAS? WIE? ... NEIN !! Nicht er auch noch. Verdammt nochmal, NICHT ER !! *kaum noch Luft kriegt*)
    und dann kam ja (zum Glück) "starb vor Scham" (Melanie musste glatt zweimal lesen, aus Angst sich das jetzt eingebildet zu haben ;-) . Nächste Reaktion: "Mann, Stevie Löwenherz.... erschreck mich ja nicht nochmal so, Schatz" *Tränen aus den Augenwinkeln wischt aber jetzt mit einem erleichterten Lächeln *)


    Ich verleihe "Der goldene Schock des Monats am Band" (liebe Güte,, beinahe hätte ich mir noch eine meiner herztabletten nachschmeissen müssen ;-)) .



    Und dann ist mir noch aufgefallen, das die Ada-Erscheinung bei Simon sogar sehr, sehr viel Sinn ergibt, über den Sinn hinaus, das er sie sich einbildet um sein Leid zu lindern. Nix Einbildung: sie war bei ihm.
    Ich glaub das mittlerweile so (vielleicht gefällt ja jemandem die Idee): als Simon starb, da starb gleichzeitig auch ein Teil von Ada (so nahe waren/sind sie sich). Und dieser Teil war in dem Moment bei ihm und ging auch mit ihm in die andere Welt. Da wo Simon jetzt ist, da wird Ada bei ihm sein (auch wenn sie im eigentlichen Sinne ja noch weiterlebt, ein Teil von ihr spaltete sich ab und blieb bei Simon) . Ich sehe unseren "kleinen" Simon mit Gladdy (und Ada) durch Nangijalas grüne Täler streifen (ich liebe die Vorstellung von Nangijala aus Lindgrens "Brüder Löwenherz" einfach ) .


    Liebe Grüße,
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich bins nochmal :wave,


    :knuddel1


    @ Nicole


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Ich wollte unbedingt noch erwähnen, das du mir in diesem Abschnitt meinen "Schock des Monats" versetzt hast ;-)
    S. 404 man atmete gerade auf, weil Becky den Selbstmord verhindert hat und liest dann:
    "Die Augen fest zusammengekniffen, starb Stephen..." (Melanie im Schockzustand.... springt auf WAS? WIE? ... NEIN !! Nicht er auch noch. Verdammt nochmal, NICHT ER !! *kaum noch Luft kriegt*)
    und dann kam ja (zum Glück) "starb vor Scham" (Melanie musste glatt zweimal lesen, aus Angst sich das jetzt eingebildet zu haben ;-) . Nächste Reaktion: "Mann, Stevie Löwenherz.... erschreck mich ja nicht nochmal so, Schatz" *Tränen aus den Augenwinkeln wischt aber jetzt mit einem erleichterten Lächeln *)


    Ich verleihe "Der goldene Schock des Monats am Band" (liebe Güte,, beinahe hätte ich mir noch eine meiner herztabletten nachschmeissen müssen ;-)) .


    Entschuldigung. :schaem


    Ich nehme an, das war auch der Grund, weshalb es dazu im Zuge des Lektorats einen Änderungsvorschlag gab. Aber stur wie ich da manchmal sein kann ( :schaem), wollte ich das da an der Stelle genauso stehen haben - weil mir alles andere zu schwach war für diesen Moment, den Stephen da durchmacht.


    Tut mir sehr leid, dass ich Dir da unbeabsichtigt einen solchen Schocker verpasst habe! :knuddel


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und dann ist mir noch aufgefallen, das die Ada-Erscheinung bei Simon sogar sehr, sehr viel Sinn ergibt, über den Sinn hinaus, das er sie sich einbildet um sein Leid zu lindern. Nix Einbildung: sie war bei ihm.
    Ich glaub das mittlerweile so (vielleicht gefällt ja jemandem die Idee): als Simon starb, da starb gleichzeitig auch ein Teil von Ada (so nahe waren/sind sie sich). Und dieser Teil war in dem Moment bei ihm und ging auch mit ihm in die andere Welt. Da wo Simon jetzt ist, da wird Ada bei ihm sein (auch wenn sie im eigentlichen Sinne ja noch weiterlebt, ein Teil von ihr spaltete sich ab und blieb bei Simon) . Ich sehe unseren "kleinen" Simon mit Gladdy (und Ada) durch Nangijalas grüne Täler streifen (ich liebe die Vorstellung von Nangijala aus Lindgrens "Brüder Löwenherz" einfach ) .


    Eine sehr, sehr schöne Vorstellung. Danke. :-)


    ("Die Brüder Löwenherz" ... Puh. Ich hab zwar arg dicht am Wasser gebaut, bin aber im Großen und Ganzen ziemlich hart im Nehmen. Nur bei den "Brüdern Löwenherz" ist alles zu spät. Ich hab als noch ziemlich kleines Mädchen mehrere Anläufe genommen, sowohl den Film zu gucken als auch das Buch zu lesen - und bin jedes Mal daran gescheitert, weil mir beides viel zu intensiv und schmerzlich war. Mit knapp 30 hab ich mich noch einmal an das Buch rangetraut. Hab's auch zu Ende gelesen. Ein wunderschönes, großartiges Buch. Aber mir ging das so, so nahe, dass ich nicht weiß, ob ich es noch einmal lesen werde. Genau wie "Das Piano" - den Film zu schauen, das schaff ich auch kein zweites Mal.)

  • Hallo Richie,


    danke für Deine Antwort! :knuddel1


    Zitat

    Original von Richie
    Tja das Geheimnis war für mich schon eine sehr harte Sache. Der Kriegsheimkehrer, der gleich dreimal amputiert werden mußte eine unvorstellbare Sache und eine Frau, die ihm trotz allem die Treue gehalten hat und sogar noch ein Kind gewollt hat. Daß dieser Vater psychisch schlecht drauf ist, dürfte für jedermann verständlich sein, aber dies auch an seinem Sohn auszulassen, auf den er eigentlich stolz sein sollte, das hat mir weh getan.


    Das glaub ich, das ging mir beim Schreiben genauso. :knuddel1
    Umso mehr, als ich noch von der Recherche zum "Safranmond" eine ungefähre Vorstellung im Hinterkopf hatte, wieviele Kriegsheimkehrer mit ganz ähnlichem Schicksal es gegeben haben muss ...



    Zitat

    Original von Richie
    Daß die Kinder auf der Straße ein solches Kind deshalb hänseln verstehe ich nicht, aber es war auch eine andere Zeit.


    Vielleicht bin ich da zu pessimistisch, vielleicht auch aufgrund meiner eigenen Erfahrungen mit solchen Hänseleien - aber ich fürchte, das ist keine Erscheinung, die auf eine bestimmte Zeit festgelegt ist.
    Mich würd's zumindest freuen, wenn ich mich da täusche. :-)



    Zitat

    Original von Richie
    Alles in allem ist Jeremy für mich eine tolle undd starke Person, der bestimmt Narben auf seiner Seele hat, dies aber nicht nach außen trägt. Auch bewunderswert finde ich, daß er, der aus einfacheren Verhältnissen kommt, von seinen Freunden als gleichwertig angesehen wird.


    Schön, dass das so für Dich rüberkommt. :-]


    Zitat

    Original von Richie
    ... und dieses Geheimnis hast du richtigerweise sehr spät erst gelüftet!


    *freu*


    Ja, mir war einfach klar: Jeremy wird's nicht von sich aus erzählen - aber Sarah wird's tun, wenn die Zeit im Buch dafür gekommen ist, das passte für mich zu ihr und zu der langsamen Annäherung zwischen ihr und Grace.