'Jenseits des Nils' - Seiten 423 - Ende

  • Ich bin's nochmal. :chen


    Ich wollte mich übrigens mal über den Klappentext (Rückseite) des Buches beschweren:


    Da steht, dass sich Grace mit Leonard auf die Suche nach Jeremy begibt, dabei passiert das doch erst ganz am Ende des Buches! Ich finde das ein wenig schade, denn hätte ich den Klappentext vor dem Lesen des Buches gelesen (mache ich nie, deshalb), wüsste ich ja schon vorher, dass Jeremy bei der Schlacht von Abu Klea verschleppt wird und würde das Ganze gar nicht mehr spannend finden.
    Meiner Meinung nach sollte der Klappentext an der Stelle enden, wo die Jungs nach Ägypten aufbrechen. :-)

  • Hallo Selma,


    Zitat

    Original von Selma


    Nach dieser langen Reise zufällig zum richtigen Zeitpunkt in Omdurman anzukommen, fand ich auch zunächst ein klitzekleines bisschen unglaubwürdig. Ich habe mir diesen Zufall dann aber tatsächlich, so wie von Nicole gedacht, erklärt. Und ich war natürlich heilfroh, dass das Schicksal rettend eingriff und Grace mit Jeremy wieder vereint hat. :-]


    :knuddel1


    Zitat

    Original von Selma
    Ich mag es ganz gern, wenn Romane gut ausgehen und am Ende (fast) alle glücklich und zufrieden sind.
    Aber auch ich finde, dass in diesem Fall die Idylle trügerisch ist. Es haben ja eigentlich alle seelische Wunden davongetragen.


    Ja, das stimmt, das haben sie alle.
    Ich mag eigentlich (sowohl als Leserin wie bei meinem Büchern) auch lieber glückliche Enden - wenn es passt. (Manchmal passt eben dann doch ein "gutes" Ende besser, auch wenn es kein Happy End im eigentlichen Sinne ist.)
    Und gerade hier, gerade mit dem Wissen, dass sie alle ihre seelischen Wunden und Narben haben, habe ich umso lieber ein solches Ende geschrieben. :-)


    Zitat

    Original von Selma
    Vielen Dank, Nicole, für ein wunderbares Buch. :-) Und ein großes Dankeschön für die nette und engagierte Leserundenbegleitung :blume


    Ich freu mich sehr, dass Du eine gute Zeit mit dem Roman hattest, Selma! :-) Danke, dass Du in dieser Runde mit dabei warst und die Personen im Buch auf ihrem Weg begleitet hast! :knuddel1



    Hallo Dori und Kirsten,


    Zitat

    Original von Dori
    Ich bin's nochmal. :chen


    *freu*


    Zitat

    Original von Dori
    Ich wollte mich übrigens mal über den Klappentext (Rückseite) des Buches beschweren:


    Zitat

    Original von Kirsten
    Da stimme ich Dori voll und ganz zu. Ich finde auch, dass der Klappentext zu viel verrät.


    Da seid ihr bei mir auch an der richtigen Adresse: an dem hab ich nämlich mitgestrickt und auch zur Endfassung mein Okay gegeben. :-)


    Zitat

    Original von Dori
    Da steht, dass sich Grace mit Leonard auf die Suche nach Jeremy begibt, dabei passiert das doch erst ganz am Ende des Buches! Ich finde das ein wenig schade, denn hätte ich den Klappentext vor dem Lesen des Buches gelesen (mache ich nie, deshalb), wüsste ich ja schon vorher, dass Jeremy bei der Schlacht von Abu Klea verschleppt wird und würde das Ganze gar nicht mehr spannend finden.


    Ich akzeptiere eure Kritik zum Klappentext natürlich, weil ich sie aus eurer Sicht auch nachvollziehen kann - trotzdem glaube ich, man liest den Klappentext vielleicht doch anders, wenn man das Buch kennt.
    Vielleicht funktionieren meine Assoziationsketten anders und leicht schräg, möglich - aber für mich gäbe es aufgrund des Satzes


    Und Grace, die sich nicht damit abfinden will, dass Jeremy im Kampf gefallen sein soll, macht sich auf, um ihn jenseits des Nils, in der Wüste des Sudans, zu suchen ...


    noch ein paar andere Möglichkeiten, wie die Geschichte ab da weitergeht. Erstens mal die Frage: wo ist Jeremy? Wird er irgendwo gefangen gehalten? Oder schlägt er sich irgendwie in der Wüste durch? Hat er vielleicht - aus welchen Gründen auch immer - ein neues Leben irgendwo in einem Dorf begonnen? Was erwartet Grace auf dieser Reise? Gibt's da Abenteuer, vielleicht einen anderen Mann? Und sollte Jeremy noch am Leben sein - wo und unter welchen Umständen begegnet sie ihm? Und was wird dann aus den beiden?


    Ganz ähnlich verhält es sich mit dem Zitat in der inneren Klappe. Man muss schon relativ weit gelesen haben, um es zeitlich einordnen zu können. Aber wie geht es nach dieser Stelle weiter? Ist Jeremy überhaupt in Omdurman, wie Grace denkt? Und was passiert auf dem Weg dorthin mit Grace? Oder entscheidet sie sich doch noch - aus welchen Gründen auch immer - für Leonard?


    Zitat

    Original von Dori
    Meiner Meinung nach sollte der Klappentext an der Stelle enden, wo die Jungs nach Ägypten aufbrechen. :-)


    Will ich Dir auch nicht streitig machen. :knuddel1


    Ich kann Dir nur versichern: den hätte der Vertrieb uns (meiner Lektorin und mir) niemals abgesegnet. Ich bin kein Marketing-Profi, meine Erfahrung mit Klappentexten beschränkt sich hauptsächlich auf die, an denen ich mitgewirkt habe und bei denen immer sehr viel gebrainstormt, diskutiert und gedanklich abgewogen wurde. (Genau wie bei den Titeln übrigens.)
    Und auf dieser Basis finde ich, der Vertrieb hätte da zu Recht sein Veto eingelegt. Denn dieser Text wäre nach den Maßstäben des Buchmarkts zu unscharf, zu vage, um Neugierde beim Leser in der Buchhandlung zu wecken. Da ist nichts, was "greift", inmitten all der unzähligen anderen Bücher mit tollen Covern, schönen Titeln und berühmten Autorennamen auf dem Büchertisch.


    Ich selbst war erst nicht so glücklich damit, dass es der Handlungsstrang mit Grace wurde, der im Klappentext in den Fokus rückt, weil doch noch so viel mehr Zwischenmenschliches in diesem Buch steckt - und auch, weil die Reise erst gegen Ende stattfindet. Aber aufgrund der begrenzten Zeichenzahl mussten wir uns eben auf einen beschränken - und da ist der mit Grace nun mal der stärkste Anreiz, weil er einfach nach Sehnsucht und Abenteuer klingt, wie wir fanden. Auch wenn sie erst gegen Ende des Buches in den Sudan aufbricht.


    Das so aus meiner Sicht dazu. :-)



    Edit: doppelt vorhandenes Wort entfernt.

  • Vielen Dank für deine Antwort, Nicole. :-)


    Ich betrachte einfach automatisch (nicht, dass ich das wirklich wollen würde) den Klappentext des Buches immer als Ausgangssituation (in den meisten Fällen trifft das ja auch zu), und habe vor der Leserunde (da hab ich den Klappentext schon gelesen, aber dann wieder vergessen) tatsächlich gedacht, dass die Ausgangssituation daraus besteht, dass Grace auf Seite 100 aufbricht, um Jeremy zu suchen und die restlichen knapp 400 Seiten davon handeln, wie sie versucht, ihn wiederzufinden.


    Das ist aber jetzt meine rein subjektive Sicht der Dinge, und meine eigene Erwartung aufgrund der Erfahrungen, die ich bisher mit Klappentexten gemacht habe, und soll längst kein Standard sein.

  • Huhu Dori,


    das kann ich sehr gut nachvollziehen, denn das liegt eigentlich auch nahe - und grundsätzlich denke ich auch so.
    Aber ganz oft reicht das einfach nicht, um einen "guten", griffigen Klappentext daraus zu machen.


    Ich überlege gerade, ob das vielleicht auch vom Genre abhängig ist ... :gruebel
    In der Ecke, in der ich schreiberisch zu Hause bin, sind die gängigen Assoziationen schon solche Begriffe wie exotische, malerische Schauplätze, Abenteuer, Liebe und das große Drama. "Sehnsuchtsliteratur" finde ich einen schönen und passenden Begriff dafür. :-)


    Ich kann mich erinnern, dass Titel und Klappentext für dieses Buch insofern eine besondere Herausforderung waren, weil die Wüste des Sudans als Schauplatz nach gängigen Maßstäben ja nun nichts ist, was Sehnsüchte auslöst - da blieben dann eigentlich nur Liebe und Abenteuer ...
    Ich könnte mir vorstellen, dass bei einem Indien-Roman vielleicht die Ausgangssituation plus Schauplatz eher ausgereicht hätten als bei dieser Geschichte.


    Wie schwer es ist, einen guten, griffigen Klappentext zu verfassen, hab ich in der letzten Zeit übrigens ein paar Mal aus Lesersicht festgestellt. Zweimal in Buchläden gewesen, einer groß, einer klein, und zum Stressabbau ausgiebig bei amazon gestöbert - und ich habe mich jedes Mal dabei erwischt, wie schnell ich Bücher, die ich vom Cover und vom Titel her sehr ansprechend fand, wieder weggelegt bzw. weggeklickt habe, weil mir der Klappentext nicht zusagte. Und ich bin ehrlich erschrocken, wie kurz meine Aufmerksamkeitsspanne dabei war, wie schnell mich die ersten Sätze des Klappentextes am Haken haben mussten, damit ich ihn auch zu Ende gelesen hab und den Kauf in Erwägung zog. :schaem

  • Weil ich nicht so genau weiß wohin damit stelle ich diese Bemerkung an den Schluß. Auf deiner Homepage und auch hier in der Diskussion erwähnst du die Ahnungslosigkeit des gemeinen Mitteleuropäers über die Mahdisten.


    Mir geht das - wie vielen meiner Altersgenossen - nicht so, haben wir doch als Heranwachsende Karl May - Der Mahdi - gelesen, in dem Alter nicht reflektierend, dass es sich um zeitgenössische Literatur über das Thema handelt.


    Im Übrigen wäre das alles nicht passiert, was du da beschreibst, hätte nicht Kara Ben Nemsi Effendi höchstpersönlich dem späteren Mahdi das Leben gerettet. Frage ich mich jetzt- und leider kann Herr Mey nicht Antworten - war da ein gerüttelt Mass an (zeitgemäßer deutscher) Englandfeindlichkeit dabei?

  • Oje, beowulf, da erwischst Du mich eiseskalt - nämlich bei meiner Bildungslücke, noch nie etwas von Karl May gelesen zu haben. Und die Überdosis an Verfilmungen, die ich als Kind über meinen Vater abbekommen habe, liegt mittlerweile nun auch schon sehr weit zurück ...


    Das war einfach mein subjektiver Eindruck, wann immer ich von dieser Romanidee erzählt habe - möglich, dass ich da überzufällig viele Nicht-Karl-May-Leser wie mich als Gegenüber hatte.


    Insofern schlittere ich jetzt auf dünnem Eis, weil ich ja nun Karl Mays Darstellung des Mahdi so gar nicht kenne ... :schaem


    Eine Bewertung des ersten Feldzugs aus deutscher Sicht als imperialistischen Schachzug der Briten könnte ich mir allerdings durchaus vorstellen.
    Auch Winston Churchill sieht den Mahdi in seinem Buch "The River War" übrigens in einem etwas anderen Licht - was für mich darin begründet liegt, dass er das Land ein gutes Jahrzehnt später, während des zweiten Feldzugs, erlebt hat als die Soldaten des ersten.

  • Jetzt hab ich in den anderen Abschnitten immer so heftig über den Colonel gemeckert, jetzt muß ich am Ende auch sagen: der gemilderte Colonel nach seinem Schlaganfall, der ist mir sehr, sehr sympathisch !!
    Ich glaub der Schlaganfall (Todesnähe, währenddessen und danach spürt er seine eigene Schwäche und auch Hilflosigkeit) war so ein richtiger Weck-/Wachruf für ihn, seine bisherigen Ansichten gründlich zu überdenken.
    Auch für Stephen ist der Schlaganfall des Vaters wohl hilfreich (auch wenn es jetzt blöd klingt das so ein schlimmes Ereignis wie ein Schlaganfall überhaupt "hilfreich" sein kann) gewesen. In dem Sinne das er sehen kann das der bis dato für ihn übermächtige, überstrenge Vater in Wirklichkeit doch auch nur ein Mensch ist und weder unfehlbar noch unbesiegbar.
    Die Entschuldigung des Colonels war wirklich schön. Es war so ein Signal an Stevie, das der Colonel eingesehen hat wie gemein und schlimm er all die Jahre zu ihm war und das er ihn aber wirklich so liebt wie er ist. Das war so wichtig, das er das mal zu hören kriegt. Das Stephen dem Colonel so selbstverständlich all die Zeit die er durchgemacht hat verzeiht und noch nicht einmal wirklich anlastet...... das ist eben Stevie. Lieb und verträglich durch und durch. Ich glaub ich hätte das nicht gekonnt (oder gewollt).
    Eine unheimlich schöne Szene war ja das Schachspiel zwischen dem Colonel und Stevie. Stephen, in Gegenwart des Vaters (lange, lange Zeit war der ja mehr ein Schreckgespenst für ihn als alles andere) richtig locker und geradezu vorwitzig (ich finde ja , dem blitzt ja mittlerweile regelrecht der Schalk aus den Augen ;-) )..... SCHACH
    Und der Colonel so richtig cool (und man kann ihn im Kopf richtig vor sich hin schmunzeln sehen, während er sich über das Schachbrett beugt und auch seinen Sohn - jetzt so liebevoll - betrachtet) : "Tja, wie gewonnen so zerronnen" Und dann setzt er den armen Stevie MATT :rofl :rofl :rofl. Das war so eine richtig knuffige "Da musst du aber schon noch früher aufstehen, mein Kleiner" Situation.

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Jetzt hab ich in den anderen Abschnitten immer so heftig über den Colonel gemeckert, jetzt muß ich am Ende auch sagen: der gemilderte Colonel nach seinem Schlaganfall, der ist mir sehr, sehr sympathisch !!
    Ich glaub der Schlaganfall (Todesnähe, währenddessen und danach spürt er seine eigene Schwäche und auch Hilflosigkeit) war so ein richtiger Weck-/Wachruf für ihn, seine bisherigen Ansichten gründlich zu überdenken.


    Ja, das war es, und so auch von mir gedacht. Ein sehr deutlicher Warnschuss, sich mit den Konflikten in ihm und auch innerhalb der Familie auseinanderzusetzen, auch mit seinen eigenen Emotionen, die er die ganze Zeit über so heftig verdrängt hat. Für den Colonel war das sicher ein ganz schwieriger, schmerzhafter Lernprozess - aber er hat diese Chance genutzt, nicht zuletzt dadurch, dass er Connie und Stephen an sich heranließ. Auf eine Art sogar näher als früher.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Auch für Stephen ist der Schlaganfall des Vaters wohl hilfreich (auch wenn es jetzt blöd klingt das so ein schlimmes Ereignis wie ein Schlaganfall überhaupt "hilfreich" sein kann) gewesen. In dem Sinne das er sehen kann das der bis dato für ihn übermächtige, überstrenge Vater in Wirklichkeit doch auch nur ein Mensch ist und weder unfehlbar noch unbesiegbar.


    Ich denke auch, dass das ein ganz wichtiger Punkt dabei ist. :-)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Die Entschuldigung des Colonels war wirklich schön. Es war so ein Signal an Stevie, das der Colonel eingesehen hat wie gemein und schlimm er all die Jahre zu ihm war und das er ihn aber wirklich so liebt wie er ist. Das war so wichtig, das er das mal zu hören kriegt. Das Stephen dem Colonel so selbstverständlich all die Zeit die er durchgemacht hat verzeiht und noch nicht einmal wirklich anlastet...... das ist eben Stevie. Lieb und verträglich durch und durch. Ich glaub ich hätte das nicht gekonnt (oder gewollt).


    Stephen hat zu diesem Zeitpunkt aber auch einen ganz eigenen Lernprozess durchgemacht, nicht zuletzt auch durch Beckys liebevollen Einfluss.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Eine unheimlich schöne Szene war ja das Schachspiel zwischen dem Colonel und Stevie. Stephen, in Gegenwart des Vaters (lange, lange Zeit war der ja mehr ein Schreckgespenst für ihn als alles andere) richtig locker und geradezu vorwitzig (ich finde ja , dem blitzt ja mittlerweile regelrecht der Schalk aus den Augen ;-) )..... SCHACH
    Und der Colonel so richtig cool (und man kann ihn im Kopf richtig vor sich hin schmunzeln sehen, während er sich über das Schachbrett beugt und auch seinen Sohn - jetzt so liebevoll - betrachtet) : "Tja, wie gewonnen so zerronnen" Und dann setzt er den armen Stevie MATT :rofl :rofl :rofl. Das war so eine richtig knuffige "Da musst du aber schon noch früher aufstehen, mein Kleiner" Situation.


    Das freut mich so, dass es Dir mit der Szene so ging! :-]
    Da merkt man auch, dass der Colonel durchaus auch andere Seiten hat, da begegnen sich Vater und Sohn wirklich auf einer ganz anderen, neuen Ebene.


    Und was ich auch so für mich gedacht habe bei dieser Szene: da ist spürbar, wie die jüngere Generation tatsächlich erwachsen geworden ist und sich die ältere darauf vorbereitet, die Führung im Haus, auf dem Besitz und auf eine gewisse Weise auch innerhalb der Familie nach und nach abzugeben. :-)

  • Puh, obwohl ich in einem der ersten Abschnitte bereits das Gefühl hatte, dass Len noch gefährlich werden könnte, hast Du mich mit deiner falschen Fährte, die du mit Freddie Highmore gelegt hat, ganz schön aufs Glatteis geführt Nicole. :wave


    Und Len scheint mich dan in den weiteren Abschnitten auch ein wenig geblendet zu haben, denn zum Schluss hatte ich ihm nicht mehr zugetraut, dass er Jeremy oder Grace wehtun könnte.


    Aber es passt. Ich unterstelle Len nichtmal, dass ihm bewusst war, was es für Jeremy bedeuten würde, in solch einem Schlachtfeld niedergeschlagen zu werden, und dass er so auch eine Rettung Simons unmöglich machte. Auch Len war traumatisiert von diesem Krieg und konnte vermutlich einfach nicht mehr klar denken. Welch kranke Seele sich doch hinter dieser strahlenden Fassade verbarg.


    Abbas fand ich als Charakter auch sehr gelungen, man musste ihm gegenüber ja einfach nur misstrauisch sein, aber es hat sich schnell herausgestellt, dass das jemand ist, der zu seinem Wort steht.


    Hinsichtlich der Wiederbegegnung ging es mir so wie Richie, das war mir ein bisschen viel des Zufalls. Genau zu dem Zeitpunkt, in dem Grace Omdurman erreicht, eröffnet sich für Jeremy die einzige Fluchtchance seit Jahren, und dann flieht er geradewegs in Richung Grace. Ich hatte mich schon gefragt, wie um alles in der Welt Abbas und Grace Jeremy finden und befreien könnten, das war mir ein wenig zu einfach.


    Das ist aber auch mein einziger Kritikpunkt an dem Buch, das mich insgesamt sehr begeistert hat.


    Royston und Ada passen für mich perfekt. Eine kleine Ahnung hatte ich ja bereits in einem der vorigen Abschnitte.


    Und auch der Colonel wird durch seinen Schlaganfall wieder menschlicher, bekommt wieder Zugang zu seiner Familie und kann endlich den Lebensweg seiner Kinder akzeptieren.


    Gefreut hat mich auch, wie Stephen sein Schicksal an der Seite von Becky meistert, die Liebe hat ihm letztlich die Kraft gegeben, weiterzuleben, und trotz allem ist es kein schlechtes, dass er sich mit seinem Schicksal versöhnt hat, merkt man auch und vor allem am Umgang mit den Kindern, die seine Behinderung für selbstverständlich nehmen und sich auf seinem Schoss durch die Gegend fahren lassen.


    Danke Nicole, für die Ablenkung, die mir dein Buch verschafft hat, die tollen Lesestunden und die wie immer tolle Begleitung der Leserunde. :knuddel1


    P.S. Als Leser des Buches fand ich es auch ein bisschen schade, dass der Klappentext doch sehr weit in die Handlung eingreift, aus Marketinggesichtspunkten kann ich es aber sehr gut nachvollziehen, und dem Leseerlebnis hat es keinen Abbruch getan.


    Rezi folgt noch, wenn ich ein bisschen mehr zur Ruhe gekommen bin.

  • [quote]Original von Bookworm
    ....


    Danke Nicole, für die Ablenkung, die mir dein Buch verschafft hat, die tollen Lesestunden und die wie immer tolle Begleitung der Leserunde. :knuddel1


    ...
    quote]


    Ja, Nicole, da kann ich mich nur anschließen. :write :blume


    Als ich nun endlich mal richtig Zeit hatte, hat mich das Buch auch richtig in seinen Bann gezogen :-)


    Die Geschichte und die weitere Entwicklung aller Personen gefällt mir sehr, sehr gut.


    Einziger Kritikpunkt ist für mich, der große Zufall, wie Grace Jeremy findet, bzw umgekehrt...


    Dafür war Len's Verhalten ja eine riesen Überrraschung. Ich dachte erst, er hätte Drogen genommen :yikes Schön, dass Abbas die Situation löst. So fällt keine Schuld auf die Hauptpersonen und beeinflusst damit auch deren weiteren Lebensweg nicht negativ.


    Sehr gelungen fand ich an dem Buch, wie Adas Wandlung immer mal wieder zur Geltung kommt. So wie z.B. im letzten Teil, als sie bei Graces Heimkehr zu ihr sagt, sie müsse keine Angst haben :kiss Da ist Ada ganz klar die 'große' von den beiden.



    Ach, ein wirklich schönes Buch!!!
    Gibt es demnächst wieder eine neue LR??? :grin
    :wave

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • Hallo Bookworm,


    Zitat

    Original von Bookworm
    Puh, obwohl ich in einem der ersten Abschnitte bereits das Gefühl hatte, dass Len noch gefährlich werden könnte, hast Du mich mit deiner falschen Fährte, die du mit Freddie Highmore gelegt hat, ganz schön aufs Glatteis geführt Nicole. :wave


    :engel



    Zitat

    Original von Bookworm
    Und Len scheint mich dan in den weiteren Abschnitten auch ein wenig geblendet zu haben, denn zum Schluss hatte ich ihm nicht mehr zugetraut, dass er Jeremy oder Grace wehtun könnte.


    Aber es passt. Ich unterstelle Len nichtmal, dass ihm bewusst war, was es für Jeremy bedeuten würde, in solch einem Schlachtfeld niedergeschlagen zu werden, und dass er so auch eine Rettung Simons unmöglich machte. Auch Len war traumatisiert von diesem Krieg und konnte vermutlich einfach nicht mehr klar denken. Welch kranke Seele sich doch hinter dieser strahlenden Fassade verbarg.


    Ich glaube auch nicht, dass ihm die Konsequenzen in dieser Sekunde zur Gänze bewusst waren (obwohl sie es hätten sein müssen); für mich war das eine Kurzschlusshandlung.
    Bei und an Len war tatsächlich sehr viel Fassade (genau wie bei seiner Schwester übrigens), auch in seiner eigenen Wahrnehmung seiner selbst.


    Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, tun mir die beiden älteren Hainsworth-Kinder sehr leid, weil sie nie die Chance hatten, sich zu tiefgründigen, stabilen Persönlichkeiten zu entwickeln.
    Und da bin ich sehr froh, dass Tommy hingegen diese Chance hatte.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Abbas fand ich als Charakter auch sehr gelungen, man musste ihm gegenüber ja einfach nur misstrauisch sein, aber es hat sich schnell herausgestellt, dass das jemand ist, der zu seinem Wort steht.


    Schön, dass er für Dich so rüberkommt. :-]
    Ich fand das auch einen ganz spannenden Aspekt, dass gerade Grace, der sonst immer alles gelingt, die sonst immer alles richtig macht, sich da gleich zweimal irrt: einmal, indem sie Len vertraut, und das zweite Mal, in dem sie Abbas zuerst überhaupt nicht mag.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Hinsichtlich der Wiederbegegnung ging es mir so wie Richie, das war mir ein bisschen viel des Zufalls. Genau zu dem Zeitpunkt, in dem Grace Omdurman erreicht, eröffnet sich für Jeremy die einzige Fluchtchance seit Jahren, und dann flieht er geradewegs in Richung Grace. Ich hatte mich schon gefragt, wie um alles in der Welt Abbas und Grace Jeremy finden und befreien könnten, das war mir ein wenig zu einfach.


    Ja, das kann ich schon verstehen, Bookworm. :-)


    Was mir dabei sehr wichtig war: dass Jeremy nicht von den beiden gerettet wird, sondern sich aus eigener Kraft befreien kann.
    Und dass danach nicht automatisch sofort alles gut ist.


    Zitat

    Original von Bookworm
    Royston und Ada passen für mich perfekt. Eine kleine Ahnung hatte ich ja bereits in einem der vorigen Abschnitte.


    ... und da hatte ich mich sowas von drüber gefreut! :-]


    Zitat

    Original von Bookworm
    Gefreut hat mich auch, wie Stephen sein Schicksal an der Seite von Becky meistert, die Liebe hat ihm letztlich die Kraft gegeben, weiterzuleben, und trotz allem ist es kein schlechtes, dass er sich mit seinem Schicksal versöhnt hat, merkt man auch und vor allem am Umgang mit den Kindern, die seine Behinderung für selbstverständlich nehmen und sich auf seinem Schoss durch die Gegend fahren lassen.


    Ja, das war mir deshalb auch ein ganz wichtiges Detail am Ende.


    Zitat

    Original von Bookworm
    P.S. Als Leser des Buches fand ich es auch ein bisschen schade, dass der Klappentext doch sehr weit in die Handlung eingreift, aus Marketinggesichtspunkten kann ich es aber sehr gut nachvollziehen, und dem Leseerlebnis hat es keinen Abbruch getan.


    Versteh ich schon, das ist und bleibt einfach eine ganz kniffelige Sache, wie man's "richtig" macht mit den Klappentexten, und im Endeffekt weiss man es ja erst dann, wenn das Buch draußen ist und eben solches Feedback kommt wie von euch jetzt. :-)
    Ist sicher ein Thema, das uns alle immer wieder ordentlich beschäftigen wird! :lache


    Zitat

    Original von Bookworm
    Rezi folgt noch, wenn ich ein bisschen mehr zur Ruhe gekommen bin.


    Eilt überhaupt nicht! :-)


    Zitat

    Original von Bookworm
    Danke Nicole, für die Ablenkung, die mir dein Buch verschafft hat, die tollen Lesestunden und die wie immer tolle Begleitung der Leserunde. :knuddel1


    Ich bedanke mich bei Dir, dass Du auf dieser Reise mit dabei warst, trotzdem und überhaupt, und ich bin sehr froh, dass Dich das Buch ein bisschen ablenken konnte! :-) Alles, alles Gute für Dich! :knuddel



    Hallo Lesehest,



    Ich freu mich, Lesehest, dass Du damit eine schöne Zeit hattest - und danke, dass Du auf dieser Reise an den Nil und wieder zurück mit dabei warst! :knuddel1


    Im Fragen-Fred zu diesem Buch kam das Thema zu einer neuen LR auch auf (klick!) - ist eben ein ganz, ganz, wirklich GANZ anderes Buch als meine bisherigen.
    Also, wenn bei euch Interesse besteht, zusammen mit meiner sechzehnjährigen Ich-Erzählerin ins San Francisco der Gegenwart zu reisen, hätte ich da schon Lust dazu. :-]

  • Danke für die Antwort. Leider hatte ich auch noch keine Zeit, um im Frage-Thread zu lesen, aber das hole ich morgen mal nach :-)

    Anna Karenina (LR), Der blinde Mörder (LR), Alias Grace (LR), Die Bücherdiebin (LR), Das Rosenholzzimmer (LR), Töchter des Nordlichts

  • :cry :cry :cry :cry :cry :cry







    Es ist beendet. Wie schade. Ich hätte noch stundenlang weiter lesen können.
    Ich poste hier mal meine Gedanken auch aus dem anderem Abschnitt.


    Armer Royston so hat er sich seine Wiederkehr sicher icht vorgestellt. Blöde :hau :hau :hau Cecily, ich fand die beiden haben auch nicht zueinander gepasst.
    Der Krieg so grausam. Der Kampf war so realistisch das ich die Schüsse gehört habe und den Kopf eingezogen habe. :wow
    Stephen der sensible der eh nich in den Krieg wollte. Du verschonst deine Leser nicht, Nicole.
    Ada meine liebe Ada. Sie darf nicht aufgeben das Leben geht weiter.
    Die Mutter von Jeremy so eine würde ich mir auch wünschen.
    Grace ist ganz schön stark nach aussen.
    Becky ist der Knaller die wünsche ich mir als Freundin die hat das Herz auf dem rechten Fleck und weiß was sie will. Mit ihr kann man Pferde stehlen gehen.


    Abbas liebe ich. Mit ihm gehe ich mit verbundenen Augen durch die Wüste. Ganz toller Mann, der sicher eine Menge durch gemacht hat in seinem Leben. Ich wünsche ihm viel Glück :knuddel


    Woher haben Grace und Jeremey das Geld so lange dort zu bleiben? Bin ich da zu realistisch, aber ich denke das Leben wird damals nicht umsonst gewesen sein und soviel Geld kann Grace gar nicht mitgenommen haben bzw Len.


    Auf Seite 555 ist ein Rechtschreibfehler da steht nebeinander, da ist das schwäbische in dir hervorgekommen :chen


    Mir war der Schluss zuviel heile Welt nach aussen.
    Ich hätte mir früher Schluss gewünscht, wobei es alles stimmig war keine Frage.
    Wieviel Seelenschaden die Freunde davon getragen haben, werden wir nie erfahren.
    Auch die Frauen sidn gereift. Ganz süß fand ch die Annährung von Royston und Ada die passsen zusammen und Cecily hat bekommen was sie verdient.


    Das Thommy wissen wollte was passiert ist kann ich gut verstehen und es war ein guter Zug von Grace es ihm zu sagen. Mit der Schuld muss sie trotzdem leben, auch wenn sie das nicht gewollt hat.
    Auf der anderen Seite hat sie Len auch nie richtig reinen Wein eingeschenkt, und zu guter letzt ihn auch noch ausgenutzt in dem sie ihn mit eingespannt hat.
    Auch auf sie trifft eine Teilschuld, auch wenn Abba geschossen hat.


    Jeremy in dem Lager wie fürchterlich das arme Mädchen. Er hat am meisten denke ich gelitten war am längsten dort unten.


    Stephen entwickelt sich zu meiner heimlichen Lieblingsfigur, vielleicht musste er so zurückkommen um das er merkt was er an Becky hat und zum Schluss ist er mehr als stolz auf sie. Wie süß die beiden.



    Wie gut das ich noch mindestens zwei Vossleer Bücher auf dem SUB habe :chen


    Danke Nicole:blume

  • :wave Hallo,


    wo ihr alle grade den Zufall erwähnt... das eben Jeremy genau dann fliehen konnte als Grace eben ankam...... ich hab das beim lesen seltsamerweise mit dem guten Abbas in Verbindung gebracht :gruebel. Ich hatte bei Abbas ständig das Gefühl, das mehr an ihm ist, was mysteriöses. Und das zweite Gesicht hat er ja irgendwie sowieso. Denn er kam ja uch im richtigen Moment zurück um Len zu stoppen. Er ahnte von einem ganzen Stückchen weiter weg, wann es Zeit war für Grace zu Jeremy zu gehen (in Abu Klea)..... daher habe ich das auch auf Abbas bezogen das er Grace in genau dem Moment hinbrachte als es eben "der richtige Moment" war. Als wüsste er definitiv mehr..... und wäre da damit alles so kommt, wie es kommen muß.
    Da kann ich mich aber definitiv auch irren ;-). Abbas, der alte Gauner würde sich wahrscheinlich kaputtlachen, wenn ich ihn da nun irgendwie mit so einer Art Engel oder sowas gleichsetze :lache


    Und je länger ich über Len nachdenke, desto mehr leid tut er mir.
    Und Mensch, klar, das was er damit furchtbares anrichtet, das war ihm in dem Moment wirklich nicht klar. Eine unendlich dämliche Idee, die er in ein paar popligen Sekunden getroffen hat (unter allergrösstem Streß in der Schlacht, die zudem auch noch ganz besonders heftig und grausam war). Und okay.... in den 3-4 Sekunden in der er das gemacht hat..... da war es ihm sicherlich GANZ KURZ auch scheißegal was mit Jeremy wird (auch wenn er soweit nie gedacht haben wird in dem Moment).
    Das ist doch auch ganz normal. Niemand wünscht seinem Konkurrenten und Nebenbuhler nicht gott-weiß-was an den Hals. Nur hat das im normalen Alltag halt nie solche extremen Auswirkungen, da man sich ja in solchen Extrem-Situationen nicht befindet. Und es heisst ja definitiv nicht umsonst "In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt" (wobei das hier ja nun sogar doppelt greift....).
    Im Grunde genommen sehe ich den Len irgendwo noch in größerer Not als den Stephen. Einfach schon alleine wegen seinem Mr. Perfect - Image. Alle erwarten von ihm das er eben derjenige ist, dem eigentlich nie etwas was ausmacht, der die coolen Sprüche liefert und der eben einfach der ist, der er immer war. Mr. perfect eben.
    Und im Krieg wird er da nun wirklich endgültig an seine Grenzen stoßen. Aber wem soll er das mitteilen? Ganz ehrlich, da war niemand ! Und vor sich selber eingestehen? Der kommt damit doch absolut nicht klar. Und dazu kommt noch: seine große Liebe Grace (die ihm jeder als absolute Selbstverständlichkeit zugesagt hat) ist ja auch noch gleichzeitig seine beste Freundin. Wie schlimm muß das sein? Wenn einem das unendlich besch...... geht, wo geht man sich dann ausheulen ? Beim besten Freund/Freundin..... fällt hier ja auch flach. Vor den anderen aber würde sich der Goldjunge garantiert keine Blöße geben (können).
    Und dann noch diese immense Schuld, die er da nunmal auf sich geladen hat. Und das alles muss er als Geheimnis mit sich rumschleppen, weil er definitiv weiß: wenn das rauskommt dann ist er sogar die tiefe Freundschaft mit Grace los und mit seinen Freunden auch. Was seine Familie von ihm noch halten wird, wenn er eben nicht mehr "der Perfekte" ist, das wird er sich auch denken können....
    Total verfahren, und wie man es dreht und wendet..... er hatte keinen Ausweg mehr.
    Mich hat ja auch stutzig gemacht: "nur eine Patrone"......
    Ich denke im Grunde wollte er selber Schluß machen letztendlich, hat sich aber definitiv nicht getraut. Und hat es dann drauf angelegt erledigt zu werden.
    Sehr traurig mitanzusehen wie er wirklich seelisch völlig zerbrochen ist an all dem.
    Vor allem das er wirklich im Grunde nicht mehr vor und zurück konnte.
    Es konnte gar nicht anders kommen........


    Zum Ende wollte ich dann noch kurz sagen , so "Friede, Freude, Eierkuchen" habe ich das eigentlich gar nicht empfunden (zum Glück!), wie das gesagt wurde.
    Es hatte für mich natürlich auch etwas wunderschönes, aber eben nicht in dem Sinne "alles ist gut" (das wäre ja auch Betrug gewesen...). Eher das man sagen konnte "alle versuchen eben das Beste aus dem ganzen Schlamassel zu machen". Und das sie alle Zuhause und in Gemeinschaft die Chance haben, das ihre Wunden auch nach und nach heilen können.
    Und doch: trotz allem schönen habe ich auch eine große Portion Schmerz in dem Ende gespürt. Wo alle so schön friedlich vereint waren.......... da fehlte Simon ! Den hat man sich SO SEHR zwischen die fröhliche Kindermeute herbeigesehnt (bzw. vor sich gesehen). Und ganz genauso fehlt Len. Len, der seinen schmerzhaften Weg gegangen wäre zu lernen, das man ihn nicht nur liebt wenn er "den Coolen gibt".
    Die beiden fehlen einfach spürbar.
    Und Stevie.... der so toll mit den Kindern umgehen kann und der von den Kiddies so heiß und innig geliebt wird. Das versetzt einam ja schon spürbar den Stich wenn man dann weiß "er wird niemals eigene Kinder haben".........


    Und ich muß Schnatterinchen recht geben: ich hätte auch noch ewig weiterlesen können. Sowohl die Zwischenzeit zwischen der Verlobung von Ada und Roy und der Szene mit den Jahre später eingetrudelten Kindern ; als auch jede Menge "kalter Kaffee" von früher. Was würde ich diese Meute (Grace, Len, Sis, Becky, Ada, Stevie und Co.) gerne als Kinder und Teens aufwachsen "sehen" (bzw. lesen).
    Aber was solls :chen.


    Und ich glaub ich hab noch nicht DAAAANKE gesagt für diese wirklich total tolle Leserunde !!!! :hop :hop


    So jetzt lese ich mein momentanes Buch weiter...... (auch wenn es mich immer noch nervt, weil ich immer noch Heimweh nach Shamley Green habe. Diese Hauptfigur darin leidet und jammert halt so vor sich hin..... ich gestern dabei so an Len, Stevie und Jeremy gedacht .... und dann nur noch zu der Figur in dem Buch gesagt: Mann.... heul doch.... :rofl echt jetzt.... )

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Hallo Lesehest,


    Zitat

    Original von Lesehest
    Danke für die Antwort. Leider hatte ich auch noch keine Zeit, um im Frage-Thread zu lesen, aber das hole ich morgen mal nach :-)


    Das eilt ja auch überhaupt nicht, ich hab aktuell ja auch noch keinen konkreten Erscheinungstermin oder eine Kurzbeschreibung zum Herzeigen - weiß aber seit letzter Woche immerhin, dass es im Februar rauskommen wird. :-)



    Hallo schnatterinchen,


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Es ist beendet. Wie schade. Ich hätte noch stundenlang weiter lesen können.


    *freu*


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Armer Royston so hat er sich seine Wiederkehr sicher icht vorgestellt. Blöde :hau :hau :hau Cecily, ich fand die beiden haben auch nicht zueinander gepasst.


    Zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht mehr, nein.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Der Krieg so grausam. Der Kampf war so realistisch das ich die Schüsse gehört habe und den Kopf eingezogen habe. :wow
    Stephen der sensible der eh nich in den Krieg wollte. Du verschonst deine Leser nicht, Nicole.


    Ich weiß. :schaem
    (ich mach's irgendwann - irgendwann schreib ich mein rosarotes, zuckersüßes Wohlfühlbuch. Irgendwann. :zwinker)


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ada meine liebe Ada. Sie darf nicht aufgeben das Leben geht weiter.
    Die Mutter von Jeremy so eine würde ich mir auch wünschen.
    Grace ist ganz schön stark nach aussen.
    Becky ist der Knaller die wünsche ich mir als Freundin die hat das Herz auf dem rechten Fleck und weiß was sie will. Mit ihr kann man Pferde stehlen gehen.


    Wie Du hier für die vier empfindest - da geht mir das Herz auf ... :-]


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Abbas liebe ich. Mit ihm gehe ich mit verbundenen Augen durch die Wüste. Ganz toller Mann, der sicher eine Menge durch gemacht hat in seinem Leben. Ich wünsche ihm viel Glück :knuddel


    Das hat er mit Sicherheit; sein Leben zu erzählen, das ergäbe einen dicken Abenteuerschmöker.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Woher haben Grace und Jeremey das Geld so lange dort zu bleiben? Bin ich da zu realistisch, aber ich denke das Leben wird damals nicht umsonst gewesen sein und soviel Geld kann Grace gar nicht mitgenommen haben bzw Len.


    Ich hatte mir schon überlegt, dass Len einiges an Geld mitgenommen hat, für alle Fälle. Er wusste ja nicht, wie lange sie dort bleiben, was sie alles unterwegs brauchen würden - und um wieder zurückzukommen.
    Und das Leben in Cairo war wesentlich billiger als z.B. in England, gerade, wenn man so einfach dort lebt wie es Grace und Jeremy tun.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Auf Seite 555 ist ein Rechtschreibfehler da steht nebeinander, da ist das schwäbische in dir hervorgekommen :chen


    Tatsächlich. :schaem
    Danke für den Hinweis, schnatterinchen! :knuddel1


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Mir war der Schluss zuviel heile Welt nach aussen.
    Ich hätte mir früher Schluss gewünscht, wobei es alles stimmig war keine Frage.


    Kann ich schon verstehen. :-)
    Ursprünglich wollte ich das Buch auch mit Jeremy und Grace in Cairo enden lassen - aber ich hatte dann doch das Bedürfnis, den Faden weiterzuspinnen und zu erzählen, wie es für sie alle weiterging.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ganz süß fand ch die Annährung von Royston und Ada die passsen zusammen und Cecily hat bekommen was sie verdient.


    Die Szenen zwischen Royston und Ada habe ich auch unheimlich gern geschrieben!


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Das Thommy wissen wollte was passiert ist kann ich gut verstehen und es war ein guter Zug von Grace es ihm zu sagen. Mit der Schuld muss sie trotzdem leben, auch wenn sie das nicht gewollt hat.
    Auf der anderen Seite hat sie Len auch nie richtig reinen Wein eingeschenkt, und zu guter letzt ihn auch noch ausgenutzt in dem sie ihn mit eingespannt hat.
    Auch auf sie trifft eine Teilschuld, auch wenn Abba geschossen hat.


    Das stimme ich Dir zu; im Grunde ist das kein feiner Zug von ihr Len gegenüber.
    Was ich ganz spannend fand, weil Grace ja fast das ganze Buch hindurch so perfekt und "gut" war; mir gefiel es da sehr, dass sie dann später Fehleinschätzungen trifft, auch nicht so schöne Dinge tut und sich schuldig macht. Das macht sie für mich sehr menschlich und realistisch.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Stephen entwickelt sich zu meiner heimlichen Lieblingsfigur, vielleicht musste er so zurückkommen um das er merkt was er an Becky hat und zum Schluss ist er mehr als stolz auf sie. Wie süß die beiden.


    Das war auch einer meiner Gedanken dabei. Bei Becky und Stephen mischen sich bei mir ganz viele Empfindungen; für mich hat diese Liebe etwas Bittersüßes, weil er erst dieses Schicksal erleiden musste, um für sich selbst einzustehen und Becky lieben zu können.


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Wie gut das ich noch mindestens zwei Vossleer Bücher auf dem SUB habe :chen


    ... mit denen ich Dir - wann auch immer Du sie zur Hand nehmen wirst - schöne Lesestunden wünsche! :wave


    Zitat

    Original von schnatterinchen
    Danke Nicole:blume


    Danke Dir, schnatterinchen, dass Du auf dieser Reise mit dabei warst und für Deine schönen Beiträge hier in der Runde! :knuddel1

  • Hallo RickyundMolly,


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    wo ihr alle grade den Zufall erwähnt... das eben Jeremy genau dann fliehen konnte als Grace eben ankam...... ich hab das beim lesen seltsamerweise mit dem guten Abbas in Verbindung gebracht :gruebel. Ich hatte bei Abbas ständig das Gefühl, das mehr an ihm ist, was mysteriöses. Und das zweite Gesicht hat er ja irgendwie sowieso. Denn er kam ja uch im richtigen Moment zurück um Len zu stoppen. Er ahnte von einem ganzen Stückchen weiter weg, wann es Zeit war für Grace zu Jeremy zu gehen (in Abu Klea)..... daher habe ich das auch auf Abbas bezogen das er Grace in genau dem Moment hinbrachte als es eben "der richtige Moment" war. Als wüsste er definitiv mehr..... und wäre da damit alles so kommt, wie es kommen muß.
    Da kann ich mich aber definitiv auch irren ;-).


    Ein schöner Gedanke, gefällt mir sehr gut. :-]



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Abbas, der alte Gauner würde sich wahrscheinlich kaputtlachen, wenn ich ihn da nun irgendwie mit so einer Art Engel oder sowas gleichsetze :lache


    Glaub ich nicht mal. Er würde sich wohl eher neben Dich hocken und mit ruhiger, tiefer Stimme ein sicher hochinteressantes Gespräch über Zufall und Schicksal, voller kluger und weiser Gedanken, anfangen. :-]



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und je länger ich über Len nachdenke, desto mehr leid tut er mir.
    Und Mensch, klar, das was er damit furchtbares anrichtet, das war ihm in dem Moment wirklich nicht klar. Eine unendlich dämliche Idee, die er in ein paar popligen Sekunden getroffen hat (unter allergrösstem Streß in der Schlacht, die zudem auch noch ganz besonders heftig und grausam war). Und okay.... in den 3-4 Sekunden in der er das gemacht hat..... da war es ihm sicherlich GANZ KURZ auch scheißegal was mit Jeremy wird (auch wenn er soweit nie gedacht haben wird in dem Moment).
    Das ist doch auch ganz normal. Niemand wünscht seinem Konkurrenten und Nebenbuhler nicht gott-weiß-was an den Hals. Nur hat das im normalen Alltag halt nie solche extremen Auswirkungen, da man sich ja in solchen Extrem-Situationen nicht befindet. Und es heisst ja definitiv nicht umsonst "In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt" (wobei das hier ja nun sogar doppelt greift....).


    Deshalb habe ich das "Zweite Buch" im Roman auch "In Liebe und Krieg" getauft. Einmal, weil die Jungs ja "in Liebe" sind (mit ihren Mädels zu Hause), aber auch im Krieg - und eben in Anlehnung an diesers Sprichwort.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Im Grunde genommen sehe ich den Len irgendwo noch in größerer Not als den Stephen. Einfach schon alleine wegen seinem Mr. Perfect - Image. Alle erwarten von ihm das er eben derjenige ist, dem eigentlich nie etwas was ausmacht, der die coolen Sprüche liefert und der eben einfach der ist, der er immer war. Mr. perfect eben.
    Und im Krieg wird er da nun wirklich endgültig an seine Grenzen stoßen. Aber wem soll er das mitteilen? Ganz ehrlich, da war niemand ! Und vor sich selber eingestehen? Der kommt damit doch absolut nicht klar. Und dazu kommt noch: seine große Liebe Grace (die ihm jeder als absolute Selbstverständlichkeit zugesagt hat) ist ja auch noch gleichzeitig seine beste Freundin. Wie schlimm muß das sein? Wenn einem das unendlich besch...... geht, wo geht man sich dann ausheulen ? Beim besten Freund/Freundin..... fällt hier ja auch flach. Vor den anderen aber würde sich der Goldjunge garantiert keine Blöße geben (können).
    Und dann noch diese immense Schuld, die er da nunmal auf sich geladen hat. Und das alles muss er als Geheimnis mit sich rumschleppen, weil er definitiv weiß: wenn das rauskommt dann ist er sogar die tiefe Freundschaft mit Grace los und mit seinen Freunden auch. Was seine Familie von ihm noch halten wird, wenn er eben nicht mehr "der Perfekte" ist, das wird er sich auch denken können....
    Total verfahren, und wie man es dreht und wendet..... er hatte keinen Ausweg mehr.


    Sehr gute Gedanken, die Du hier zu Len hast - und mich freut es sehr, dass Du ihm gegenüber so empfindest.
    Da hat er nun wiederum doch etwas mit Stephen gemeinsam: da ist einerseits das Bild, das sein Umfeld von ihm, dem Goldjungen hat - aber das ist auch das Bild, das er von sich selbst hat und von dem er sich nicht befreien kann.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Mich hat ja auch stutzig gemacht: "nur eine Patrone"......
    Ich denke im Grunde wollte er selber Schluß machen letztendlich, hat sich aber definitiv nicht getraut. Und hat es dann drauf angelegt erledigt zu werden.
    Sehr traurig mitanzusehen wie er wirklich seelisch völlig zerbrochen ist an all dem.
    Vor allem das er wirklich im Grunde nicht mehr vor und zurück konnte.
    Es konnte gar nicht anders kommen........


    Ich hatte da durchaus auch daran gedacht, dass diese eine Patrone als Art "Versicherung" gedacht war, für den Fall, dass er keinen anderen Ausweg mehr sieht.


    Ich hatte mir durchaus meine Gedanken gemacht, ob ich ihn nicht "retten" kann (wie ich es fast immer tue, wenn der Tod eines Romancharakters droht). Aber wie Len weiterleben könnte, in dem Wissen, Jeremy hat Grace bekommen, Grace liebt Jeremy, ist seine Frau, die Mutter seiner Kinder - das habe ich einfach nicht gesehen. Len hätte damit niemals leben können, dazu war er viel zu festgefahren in seinen Emotionen, seiner Persönlichkeit.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Zum Ende wollte ich dann noch kurz sagen , so "Friede, Freude, Eierkuchen" habe ich das eigentlich gar nicht empfunden (zum Glück!), wie das gesagt wurde.
    Es hatte für mich natürlich auch etwas wunderschönes, aber eben nicht in dem Sinne "alles ist gut" (das wäre ja auch Betrug gewesen...). Eher das man sagen konnte "alle versuchen eben das Beste aus dem ganzen Schlamassel zu machen". Und das sie alle Zuhause und in Gemeinschaft die Chance haben, das ihre Wunden auch nach und nach heilen können.


    Ich denke, das ist auch etwas ganz Menschliches: zu versuchen, das Beste draus zu machen. Weiterzumachen, irgendwie, und trotzdem sein Glück zu finden. Auch wenn es nach solchen Erlebnissen nie wieder ein solch unbeschwertes, "junges" Glück sein kann wie damals, in jenem Sommer - es kann trotzdem wieder ein Glück geben. Ein anderes eben.


    Ein Gedanke, der mir erst am Ende des Romans gekommen ist und der mich sehr berührt hat: am Anfang sind die jungen Leute "nur" Freunde. Am Ende sind sie tatsächlich zu einer richtigen, wahrhaftigen Familie zusammengewachsen.


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und doch: trotz allem schönen habe ich auch eine große Portion Schmerz in dem Ende gespürt. Wo alle so schön friedlich vereint waren.......... da fehlte Simon ! Den hat man sich SO SEHR zwischen die fröhliche Kindermeute herbeigesehnt (bzw. vor sich gesehen). Und ganz genauso fehlt Len. Len, der seinen schmerzhaften Weg gegangen wäre zu lernen, das man ihn nicht nur liebt wenn er "den Coolen gibt".
    Die beiden fehlen einfach spürbar.


    Schön, dass Du das so empfindest. :knuddel1



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und Stevie.... der so toll mit den Kindern umgehen kann und der von den Kiddies so heiß und innig geliebt wird. Das versetzt einam ja schon spürbar den Stich wenn man dann weiß "er wird niemals eigene Kinder haben".........


    Das ist schon ein großer Schmerz für Stephen und für Becky. Und gleichzeitig sind die Kinder ihnen in diesem Schmerz ein großer Trost.



    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und ich muß Schnatterinchen recht geben: ich hätte auch noch ewig weiterlesen können. Sowohl die Zwischenzeit zwischen der Verlobung von Ada und Roy und der Szene mit den Jahre später eingetrudelten Kindern ; als auch jede Menge "kalter Kaffee" von früher. Was würde ich diese Meute (Grace, Len, Sis, Becky, Ada, Stevie und Co.) gerne als Kinder und Teens aufwachsen "sehen" (bzw. lesen).
    Aber was solls :chen.


    Ich hätte das schon auch gern geschrieben, so ist es nicht! :lache


    Mich freut das so unglaublich, dass Du dich in dieser Welt, die insgesamt fünf Jahre "meine" war (und auf eine gewisse Weise immer ein Teil meiner persönlichen Welt bleiben wird) so wohlfühlst! :-]
    Aber das ist jetzt DEINE Welt, genau wie die eines jeden anderen Lesers, ab dem Zeitpunkt, an dem ihr das Buch aufgeschlagen habt. Sie gehört euch, gehört DIR - und da kannst Du natürlich jederzeit dorthin zurückkehren, in die Vergangenheit reisen oder in die Zukunft, Abzweigungen nehmen, Fäden weiterspinnen ... undundund. :-)


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    Und ich glaub ich hab noch nicht DAAAANKE gesagt für diese wirklich total tolle Leserunde !!!! :hop :hop


    Sehr, sehr gerne, RickyundMolly! :wave
    Ich danke Dir für Deine wunderbaren Beiträge in der Runde - und dass Du für die Personen im Buch so empfindest wie Du es tust! :knuddel1


    Zitat

    Original von RickyundMolly
    So jetzt lese ich mein momentanes Buch weiter...... (auch wenn es mich immer noch nervt, weil ich immer noch Heimweh nach Shamley Green habe. Diese Hauptfigur darin leidet und jammert halt so vor sich hin..... ich gestern dabei so an Len, Stevie und Jeremy gedacht .... und dann nur noch zu der Figur in dem Buch gesagt: Mann.... heul doch.... :rofl echt jetzt.... )


    :lache



    Hallo bibliocat,


    Zitat

    Original von bibliocat
    Ich habe das Buch mittlerweile begeistert beendet!!!


    Ich freu mich, dass es Dir gefallen hat! :-]


    Zitat

    Original von bibliocat
    Melde mich nächste Woche, wenn ich mehr Zeit habe (mein kleiner Sohn (1,5 Jahre) flitzt hierherum und ich habe keine Ruhe zum schreiben....). :kiss


    Okay, das kann ich mir lebhaft vorstellen! :lache
    Eilt ja auch nicht - ich wünsch Dir ein schönes Wochenende! :wave

  • Zitat

    Original von Nicole




    Glaub ich nicht mal. Er würde sich wohl eher neben Dich hocken und mit ruhiger, tiefer Stimme ein sicher hochinteressantes Gespräch über Zufall und Schicksal, voller kluger und weiser Gedanken, anfangen. :-]


    Das wär der Hammer.... so richtig über Kismet, Karma und Co. und dem großen Plan hinter den Dingen. Uff.... ich schätze das wäre ein sehr, sehr langes hochinteressantes Gespräch . Zu diesem Gespräch müssen wir aber unbedingt den Stephen mitnehmen, solche philosophischen (im Grunde alles anzweifelnde und doch bestätigende) Themen müssten definitiv was für ihn sein ;-)




    Da denke ich auch im Moment sehr drüber nach. Und ich stimme zu: in dem Moment als der arme Len völlig dem Wahnsinn verfallen am Ende sterben musste..... da war er so gut wie gar nicht mehr zu retten.
    Ich denke da allerdings immer über "vorher" nach...... und dabei bin ich dann gestern wirklich SEHR SEHR BÖSE :fetch auf Grace geworden. Nicht deshalb, weil sie Len abgewiesen hat. Das musste sie ja tun, in dieser Hinsicht gehört ihr Herz nunmal Jeremy. ABER was ich ihr wirklich, wirklich übelnehme, das ist die Art und Weise wie sie Len in Cairo sitzengelassen hat. Und dann noch auf diese Art.... sich einfach vom Acker machen und einen Zettel dalassen..... ganz ehrlich: dafür könnte ich sie wirklich beuteln ohne Ende. Seinen allerbesten Freund lässt man wirklich nicht so dermassen im Stich !! Nicht so !
    Und hier sehe ich dann auch den allerletzten Knackpunkt, der zum schlimmen Ende geführt hat (oh mann.... ich befürchte ich schreib hier grade einen laaaaaangen Text, weil man da halt so viel erklären muß.... und dann noch über "wenn" und "hätte".....).
    Als ich vorher gesagt hab, das Len eigentlich noch einen Tick schlimmer dran ist als Stephen (war und teilweise auch sicherlich noch ist, sowas geht ja nicht mal eben über Nacht weg, das dauert schon) meinte ich das halt so: es ist dann schon erstmal schon um einiges leichter an jemanden wie Stephen ranzukommen. Einfach vom Typ her. Wenn man den eben mal durchschaut hat und ihn direkt auf den Kopf zusagt, das man ahnt (weiß) was mit ihm los ist ... also wenn man bei ihm die richtigen Knöpfe drückt, dann laufen die Tränen im allgemeinen schneller als man "Oh Scheiße, voll ins Schwarze getroffen " sagen kann. Den nimmt man viel leichter und auch schneller in den Arm.
    Und auch andere Faktoren spielen da mit. Man meint auf den ersten Blick (und auch noch auf den Zweiten): Len = robust , selbstsicher und stark, der packt das schon sicher irgendwie - Stevie = der kleine Angsthase
    Ist eigentlich letztendlich umgekehrt.
    Und Stephen hat ja nun auch das Glück das Becky da ist und ihn aufgefangen hat. Von ihr kriegt er jede Menge Stärke und Rückhalt und sie hilft ihm das Chaos in ihm selbst zu ordnen. ..... Aber niemand fängt Len auf.......
    Und genau darüber bin ich echt böse auf Grace.
    Zurück nach Cairo..... wie gesagt: Len war völlig alle. Grace war nunmal sein einzigster Halt in dem ganzen Wahnsinn (wenn nicht sogar überhaupt im Leben). Und seine eigene Tat und ihre Folgen da noch dazu. Diese furchtbaren Schuldgefühle. Und gerade noch für jemanden dem es praktisch alles bedeutet hat edel, gut und eben perfekt zu sein........
    Okay, Len hat richtig kräftig Theater gespielt. Nach aussen hin alles normal, aber im Inneren eben leidet er doch Höllenqualen. Die Schuldgefühle, der Krieg (und er fährt auch noch mit Grace da nochmal runter......), das er sein Image im Grunde gar nicht mehr aufrecht halten kann, die Angst davor Grace zu verlieren.... (das sehe ich übrigens als seine absolute Hauptangst an: diese Verlustangst)
    Und ganz ehrlich: Grace hätte das merken müssen. Sie ist doch nicht hinz und kunz für ihn. Das ist ihr bester Freund, den sie von klein auf kennt. Von einer besten Freundin erwarte ich da wirklich mehr (zumal mittlerweile ein Jahr her war, Stephen kam traumatisiert aus dem Krieg zurück und leidet unter Alpträumen, Roy ebenfalls.... und da soll Len keine Probleme haben??? Nein, nein, Gracie.... ein bisschen mehr Fingerspitzengefühl wäre da ja schon vonnöten).
    Statt das sie ihn mal im Laufe der Zeit in den Arm nimmt und mal richtig nachhakt, was mit ihm los ist......ich meine sie ist die BESTE Freundin, da kann man erwarten das klargemacht wird das er ruhig alles sagen kann, ohne davor Angst haben zu müssen. Auch was Mist bauen anbetrifft (und den hat er ja nun wirklich gebaut.....).
    Nööö - sie lässt ihn in diesem Moment sitzen und hat nichtmal den Anstand es ihm persönlich zu sagen. Der Zetteln war nun wirklich sehr daneben.
    Ich glaub, wäre sie DA nicht weggelaufen und hätte ihn im Stich gelassen. Ich glaube da war DER Moment wo man das Ruder hätte rumreissen können.
    Meine eigene Erfahrung ist die: wenn man bei jemandem "durch die Mauer will", dann ist der beste Zeitpubkt dafür ein wirklich schwacher Moment. Wenn derjenige so fertig ist, das er die Deckung kaum bzw. gar nicht mehr oben halten kann. Ich müsste mich do sehr schwer irren, wenn die Gelegenheit nicht in dieser NAcht (oder nächster Morgen - egal) gewesen wäre. Die heftige Abfuhr die Len gekriegt hat, die Nähe und Rückkehr zu den Kriegsschauplätzen die ihn quälen, sein eigenes (mistiges) Verhalten wie er ihr da den Alk verabreicht hat (weil eh schon alles egal war, da er ja durch seine Tat an Jeremy in seinen eigenen Augen eh schon ein Scheißkerl war).... also wenn der DA nicht am Boden war, wann dann???? Da werden Alpträume nicht auf sich warten lassen.
    Da wäre meiner Meinung nach der Punkt gewesen in sich packen zu können. Denn an diesem Zeotpunkt sehe ich für Len einen endgültigen Zusammenbruch.
    Und niemand war da........ der war ganz alleine.
    Das wäre der Punkt gewesen, wo Grace gefragt gewesen wäre. Sie hätte für ihn da sein müssen. In diesem Punkt bin ich wirklich enttäuscht von ihr. Punkt Eins : "Welcher gehirnamputierte Idiot hat dir eigentlich eingeredet das du mich völlig verlierst wenn ich mit Jeremy zusammen bin???" Im Grunde einer DER Knackpunkte. Sie hätte ihm da wirklich klarmachen sollen, das sie ihn NIE im Stich lassen wird und doch immer noch für ihn da sein wird. Sie ist nunmal noch sein Halt und den braucht er auch. Nächster Punkt: sein Gefühl das er nur geliebt wird, wenn er der perfekte, tolle, coole Typ ist. Ganz deutlich klarmachen das dem absolut nicht so ist. Das kann keiner und muß auch keiner. Ist doch der totale Horror.
    Und das beinhaltet auch das er ihr sagen kann, was er gemacht hat. Von der besten Freundin, die ihn solange kennt, erwarte ich das sie SIEHT warum und wieso er den Scheiß gebaut hat. Und ihn nicht sofort als Mistkerl abstempelt.
    Natürlich kann man in dem Punkt (noch) nicht "alles vergeben und vergessen" verlangen. Aber ihm wirkliche Schuld geben?????? Nein......... ganz ehrlich: NEIN. Len selbst macht sich seitdem doch selber völlig fertig vor Schuld. Aber ich hab gestern lange drüber nachgedacht. Sehr hilfreich war mir da Stephen und seine Einstellung, wie er dem Colonel gesagt hat "Ich hätte ja auch vom Pferd fallen können etc.".
    In dem Punkt also würd ich den Len echt gerne in den Arm nehmen und sagen: "Schuld? Ach weisst du..... das ist SO wahnsinnig komplex. Es spielen immer so viele Faktoren mit rein, die zu einem Ereignis führen....... ich glaub im Grunde hast du eigentlich keine Schuld daran, was mit Jeremy passiert ist. Auch wenn wir beide uns jetzt nicht darüber unterhalten müssen, das es die unendlich blödeste Idee war, die du je hattest...... und das es ehrlich gesagt auch unter aller Sau war. Das brauch ich nicht sagen, das weißt du selber ganz genau. Aber alle machen Fehler. Wirklich ALLE. Und wenn man die Umstände bedenkt unter denen du diesen Bockmist verzapft hast, der Krieg, die unendlich grausame Schlacht, die ganze Angst, der Streß und, und , und.... also da kann man schon mehr als mildernde Umstände geltend machen. Der arme Jeremy hat natürlich in der Gefangenschaft die Hölle durchgemacht. ABER ich bin mir sicher das du seitdem ebenfalls durch die Hölle gegangen bist. Und wenn man mal wirklich überlegt..... JA, du hast Jeremy umgehauen. Und Ja, er geriet in Gefangenschaft (was du NIE wolltest). Aber ob nun wirklich wegen dir?? Das ist doch gar nicht sicher. Vielleicht hätte ihn 2 Minuten später im Kapf einer sowieso K.O. gehauen...... das weiß man nicht. Vielleicht wärst du selber ohne die paar Sekunden Mist-bauen in einer Minute zur falschen Zeit am felschen Ort gewesen und wärst getötet worden. Und sogar: vielleicht, wenn Jeremy nicht von die K.O. gehauen worden wäre.... vielleicht wäre er dann ein paar Minuten später sogar im Kampf GETÖTET worden. Die Mahdisten haben euer Regiment quasi pulverisiert...... So geriet er ohnmächtig in Gefangenschaft, konnte aber letztendlich befreit werden. Anderenfalls wäre er vielleicht getötet worden. In dem Fall hättest du ihm sogar das Leben gerettet mit deiner blöden Aktion..... Man weiß doch gar nicht wie es gekommen wäre."
    Und ja , du hast recht: Len hätte es nicht ertragen wenn er Grace und Jeremy halt zusammen erleben und akzeptieren hätte müssen. Ja.... unter diesen Umständen.
    Ich geh allerdings davon aus, das er das mit viel Hilfe hätte lernen können.
    Zumal ich davon ausgehe das er seine Verliebtheit in Grace auch ganz schön missdeutet. Dem wurde überall eingeredet das Grace und Er eben zusammengehören. Das war beschlossene Sache und stand fest. Und er war natürlich mit der besten Freundin auch immer wenns ging zusammen. Und als die Mädchen eben mehr als spannend und interessant wurden, hat er natürlich alles auf sie fixiert. Ich bezweifle das er wirklich mal so richtig dolle verliebt war.
    Seine Beziehung zu Grace...... das muß er halt noch alles in die richtigen Bahnen lenken. Er muß sich ja im Grunde auch noch richtig selber kennenlernen .
    Da könnte ich mir als Weg vorstellen das halt übergangsweise Grace eben wirklich auch sehr, sehr viel für ihn da sein muß (natürlich mit Jeremys Einverständnis, ich meine ja nicht das sie da irgendwas heimliches am laufen hat , nicht falsch verstehen, nur denk ich das anfangs eben der Halt noch von ihr kommen muß, der muß ja erst nach und nach lernen sich zu lösen und eine eigene Persönlichkeit aufzubauen)
    Da haben wir vorher gesagt: Stevie und Len sind SOOOOO unterschiedlich. Im Grunde haben sie sogar ziemlich viel gemeinsam (wobei Stephen definitiv der Stärkere von den beiden ist).
    Und das wäre für mich auch ein Punkt für Lens "Rettung".
    Nehmen wir an Grace wäre nicht abgehauen, sondern hätte sich um Len gekümmert und hätte ihn dazu gebracht "auszupacken". Sie sieht also das es Len unendlich schlecht geht und er auch schon regelrecht krank ist (seelisch). Sie slbst muß ja weiter um nach Jeremy zu suchen. Nur: wohin mit Len? In dem Zustand kann man ihn ja weder mitnehmen noch alleine lassen. Ich hab da lange drüber nachgedacht und dann kam mir die passende Lösung. "Bring ihn nach Hause und drück ihn erstmal Stevie und Becky in die Hand..." ;-)
    Stephen und Len...... die wären dann eine tolle Basis für eine Freundschaft gewesen. Stephen wäre für Len zur Hilfe und zum Halt geworden. Die Zwei waren beide gemeinsam in der Hölle. Und Stephen, der ruhige Denker...... der sieht durch Lens Mauern durch, wenn er hinkuckt. Dazu kennt er das selber viel zu gut (wenn auch anders aber das Grundprinzip langt). Ausserdem : Len wird ihm sicherlich zuhören. Er wird sicherlich nicht den Freund ignorieren, den es bei diesem verdammten Krieg so hart getroffen hat. (JA, manchmal kann man das schon auch zum Vorteil nutzen sagen zu können "Hey, ich bin der arme Junge, der nicht mehr laufen kann und deshalb wirst du mir jetzt auch zuhören ohne mich anzumaulen " ;-) ) Und um einem anderen zu helfen..... da würde Stevie auch auspacken, was er so all die Jahre durchgemacht hat. Die würden sich auf einer ziemlich nahen Ebene begegnen können.
    UND (wichtig , wichtig!!!) für mich wäre Stevie DAS Bindeglied zwischen Len (dem reumütigen "Sünder") und Jeremy....... (natürlich kann Jeremy ihm erstmal lange nicht verzeihen, das ist ja auch normal, aber er sagte am Buchende doch so schön das er ihm zwar nicht verzeihen kann, aber hofft das Len an einem Ort ist wo ihm verziehen wird - also da ist er doch eigentlich selber schon nahe am verzeihen dran, wenn auch inoffiziell, und das liegt natürlich daran das Len tot ist und Jeremy sich nicht mehr mit ihm auseinandersetzen kann).
    Stevie wäre derjenige der auch sagen würde " verdammt nochmal vertragt euch wieder . Ich mag euch beide. Ich brauch euch beide. Und überhaupt: mit der Schuld ist das so ne Sache... vielleicht wärt ihr beide jetzt tot wenn es anders gewesen wäre, wer weiß denn das schon. Wir waren alle zusammen da..... die Musketiere, wisst ihr noch? Also vertragt euch....". KEINER würde DAS ignorieren, nicht, wenn es von Stephen kommt, einem der beiden "Kleinen" der Musketiere, den es zudem so hart erwischt hat.....


    Und irgendwie wäre es sogar die Rückfahrkarte für Cecily .... diese katastrophale Ehe wird ja nun auch nicht spurlos an ihr vorübergegangen sein. Sie seht sich sicherlich nach ihren alten Freunden, will vielleicht auch alte Fehler wiedergutmachen und könnte sich ja nun auch weiterentwickelt und verändert haben. Aber sie wird sich in dem Falle schwer tun da einfach wieder aufzutauchen, nach allem was sie sich geleistet hat. Aber.... wenn ihr Bruder Hilfe braucht...... Blut ist halt dicker als Wasser. Wer weiß... vielleicht wäre sie da sogar brauchbar ;-).
    Sorry, das ist jetzt sehr lang geworden (auch wenn ich mich schon kurz gefasst habe und es im Grunde doppelt so lang erklären müsste, weil da einfach so viel ist, nur wenn ich es ganz genau darstellen würde, dann säße ich wohl morgen noch hier und tippe :write)

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Der kleine Rest ;-)



    Zitat

    Original von Nicole



    Ein Gedanke, der mir erst am Ende des Romans gekommen ist und der mich sehr berührt hat: am Anfang sind die jungen Leute "nur" Freunde. Am Ende sind sie tatsächlich zu einer richtigen, wahrhaftigen Familie zusammengewachsen.


    Das meine ich eben. Da ist schon einiges möglich. Und solche Katastrophen schweissen ja auch zusammen. Und auf so einer tiefen Ebene wird so manches möglich.


    Zitat

    Original von Nicole


    Das ist schon ein großer Schmerz für Stephen und für Becky. Und gleichzeitig sind die Kinder ihnen in diesem Schmerz ein großer Trost.


    Ja, ich denke Grace und Ada drücken den beiden auch nur allzu gerne die Kiddies in die Hand ;-).
    Und die zwei wären auch tolle Adoptiveltern.
    Leider sind Stephen und Becky zur Zeit des zweiten Weltkriegs ja leider schon eher scheintot ;-) (wenn sie denn dann noch nicht wirklich das zeitliche gesegnet haben...). Die beiden wären meine Kandidaten gewesen, um ein Kind aus einem der Kindertransporte aufzunehmen (die Idee kam mir als ich mal wieder das tolle Buch "Liverpool Street" las)


    CU
    Melanie

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)