Rosamond Smith (d. i. Joyce Carol Oates): Die Tote im Moor

  • Rosamond Smith: Die Tote im Moor
    Goldmann 2003. 411 Seiten
    ISBN-13: 978-3442054770
    Originaltitel: The Barrens
    Übersetzer: Gerald Jung


    Verlagstext
    In seinen Träumen wird Matt McBride vom Anblick seiner toten Jugendfreundin verfolgt. Noch immer fühlt er sich verantwortlich für ihren grausamen Tod. Als in der Nachbarschaft wieder eine Frau ermordet wird, kehren die Erinnerungen mit erneuter Intensität zurück. Matt ist zunehmend besessen von der Idee, dass es einen Zusammenhang zwischen den beiden toten Frauen geben muss ... [Matt hat Marcey vor ihrem Tod nicht gekannt. Matts Obsession wird durch diese Information umso unheimlicher!]


    Inhalt
    Mathias MacBride hat die Tote aus dem Moor nie gesehen, doch das Mädchen, das zwei Klassen über ihm war, bereitet ihm auch zwanzig Jahre später noch Alpträume. Der Täter, der sein Opfer in einem sumpfigen Naturschutzgebiet drapierte, wurde nie gefasst. Mathias ist besessen von dem Gedanken, dass er Marcey damals nicht vor ihrem schrecklichen Tod retten konnte. Mathias Alpträume beunruhigen inzwischen sogar seine Frau Tess, aber über den Grund, das Verschwinden seiner Mitschülerin, schweigt er immer noch eisern. Das sonderbare Verhalten ihres Mannes bringt Tess auf die Idee, dass er sie mit einer anderen Frau betrügt. Als eine junge Künstlerin aus dem Ort vermisst wird, sieht Mathias sofort einen Zusammenhang zum Fall der getöteten Marcey. Die Polizei verdächtigt und befragt Mathias; denn die verschwundene Frau hat in ihrem Tagebuch über eine Affäre zu "Nighthawk" geschrieben. Nighthawk ist Mathias zweite Identität, unter diesem Namen ist er nachts als Fotograf unterwegs und veröffentlicht seine Fotos.


    Fazit
    Durch seine Heimlichtuerei und sein manisches nächtliches Herumstreifen gerät Mathias in einen Strudel unangenehmer Ereignisse, die für einen gewissen Gruselfaktor sorgen. Die Verknüpfung zwischen dem Vermisstenfall im Künstlermilieu und Mathias Gratwanderung haarscharf an einer Psychose vorbei wirkt leider zu langatmig, um die durchaus gelungene Charakterisierung der Hauptfigur bis zum Schluss genießen zu können.


    6 von 10 Punkten