Eines Abends in Paris - Nicolas Barreau

  • Inhalt
    (dem Buch entnommen)


    Alain Bonnard, Besitzer eines kleinen Programmkinos in Paris, das früher seinem Onkel gehörte, ist Nostalgiker aus Überzeugung: Er möchte Filme zeigen, die Träume schenken, und er mag die Menschen, die in sein Kino kommen. Ganz besonders diese bezaubernde schüchterne Frau im roten Mantel, die jeden Mittwoch erscheint und sich immer in die Reihe 17 setzt. Was für eine Geschichte sie wohl hat?
    Eines Abends fasst sich Alain ein Herz und bittet die schöne Unbekannte zum Abendessen. Die zarteste aller Liebesgeschichten bahnt sich an, da passiert etwas, das das Leben des eigenwilligen Kinobesitzers völlig auf den Kopf stellt: Das Cinéma Paradis soll Schauplatz in Allan Woods neuem Film Zärtliche Gedanken an Paris werden. Solène Avril, die Lieblingsschauspielerin des berühmten amerikanischen Regisseurs, kennt das Kino noch aus Kindertagen und hat es sich in den Kopf gesetzt, dort zu drehen. Alain ist völlig überwältigt, als er den kapriziösen Star persönlich kennenlernt. Mit einem Mal stehen das kleine Filmtheater und sein Besitzer im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Der plüschige Kinosaal ist nun jeden Abend ausverkauft.
    Doch da ist eine Sache, die den jungen Mann sehr beunruhigt: Die Frau im roten Mantel, von der er nicht viel mehr weiß als ihren Vornamen, ist plötzlich wie vom Erdboden verschwunden. Alain begibt sich auf die Suche und erlebt eine Geschichte, wie sie kein Kino schöner erfinden kann ...



    Über den Autor
    (bei amazon.de ausgeborgt)


    Nicolas Barreau (geboren 1980 in Paris) studierte Romanistik und Geschichte an der Sorbonne und ist heute freier Autor. Mit seinen im Thiele Verlag erschienenen erfolgreichen Romanen Die Frau meines Lebens (2007) und Du findest mich am Ende der Welt (2008) hat er sich ein begeistertes Publikum erobert. Sein Buch Das Lächeln der Frauen (2010) brachte ihm den internationalen Durchbruch und war in mehreren Ländern auch in Deutschland auf der Bestsellerliste.



    Meine Meinung


    Ich habe ein merkwürdiges Problem mit den Büchern von Nicolas Barreau: Ich kann mir beim besten Willen die Titel nicht merken, und auch die Cover bringe ich ständig durcheinander, ich muss immer anhand des Klappentextes schauen, welches ich schon gelesen habe. „Das mit dem Restaurant“ (Eulen-Rezis) nämlich, und jetzt eben das neue, „das mit dem Kino“.


    Das Kino ist das „Cinéma Paradis“ in Paris, ein Programmkino, das Alain Bonnard gegen seinen finanziell lukrativen Job bei einem Sanitärhersteller in Lyon eingetauscht hat. Das Vermächtnis seines Onkels und wie geschaffen für einen romantischen Nostalgiker wie Alain, den ich mir ziemlich schnell wie Hugh Grant in seinen besten Zeiten vorstellte. Vielleicht liegt’s daran, dass ich „Notting Hill“ erst vergangene Woche wieder gesehen habe – aber auch daran hat mich das Buch recht schnell erinnert. Überhaupt ist das Buch gespickt mit Reminiszenzen an und Zitate aus diversen Filmen, auch die Ähnlichkeit von Allan Wood mit Woody Allen ist nicht nur dem Namen nach unübersehbar. Nur ausgerechnet „Die fabelhafte Welt der Amélie“ fehlt, und der hätte ganz wunderbar hineingepasst, denn das Neue von Barreau versetzt einen in eine ganz ähnliche Atmosphäre, sodass ich manchmal das musikalische Thema von „Amélie“ im Ohr hatte.


    In meiner Rezi zu dem anderen Buch („Das mit dem Restaurant“) habe ich geschrieben, es sei „mehr als nur ein bisschen wie französische Macarons“. Auch das neue Buch von Barreau ist wie leckerer Süßkram, fast genau nach dem gleichen Rezept hergestellt, nur in anderer Geschmacksrichtung. (Himbeer-Macarons würde ich sagen, denn dieser Vergleich fällt auch im Buch.) Ein paar der Twists in dieser Liebesgeschichte voller Irrungen und Wirrungen und verzwickter Umwege zum Glück fand ich dann doch arg gewollt und gekünstelt; zwischendurch und am Ende war es mir ein bisschen ZU süß und vor allem in den Formulierungen viel zu dick aufgetragen (siehe der Vergleich mit den Himbeer-Macarons), was mich aber nicht davon abgehalten hat, in diesem fluffigen, zuckersüßen Büchlein zu schwelgen.


    So ist das eben, wenn man sich mit einer Schachtel süßer Leckereien aufs Sofa kuschelt und einfach nicht aufhören kann, zu naschen; hinterher liegt man dann zwar über-süß, aber mit einem wohligen Gefühl im Bauch und einem seligen Lächeln auf dem Gesicht auf selbigem Sofa herum und fühlt sich rundum wohl.


    Ich werde mir sicher noch die anderen beiden Bücher von Barreau holen („Das mit dem Brief“ und „Das mit der Telefonnummer“) – denn Barreaus Geschichten und seine Art zu erzählen sind mein kleines guilty pleasure.


    Genau wie es ein großer Karton voller Macarons nur für mich allein wäre.