Schreibtechniken...

  • Zitat

    Original von Iris


    Das hat doch mit dem Schreiben historischer Romane nix zu tun: Latein ist unverzichtbar. Punkt. :lache


    Mein Reden ... :rolleyes


    Gezielt für Romane finde ich es schwer, eine geeignete Antwort zu finden, wenn man einmal von der Recherche absieht. Wenn du Figuren hast, die Latein reden, bräuchtest du eigentlich ein Gefühl für den lateinischen Sprachgebrauch, und dazu muss man mehr lesen als die Latinumslektüre (mir passiert es auch nach dem Examen noch, dass Iris mich fragt, wie ich diesen oder jenen Ausspruch meiner Figuren auf Latein formulieren würde, was meist dazu führt, dass ich es ersatzlos streiche :lache).
    Aber von solchen Feinheiten abgesehen kann ich mich Iris nur anschließen und Uni-Kurse empfehlen, die gehen recht flott vor, so dass man in kurzer Zeit eine ganze Menge lernt (wenn man dranbleibt). Und wenn die Grundlagen da sind und man anfängt zu lesen, ergibt sich vieles von allein (oder in Diskussionen und Gesprächen mit anderen Philologen). Dazu muss man sich allerdings einmal durch Grammatik und Vokabeln durchkämpfen, aber es lohnt sich. Wirklich :-)


    Viele Grüße
    Heike :wave

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Zitat

    Original von Heike
    mir passiert es auch nach dem Examen noch, dass Iris mich fragt, wie ich diesen oder jenen Ausspruch meiner Figuren auf Latein formulieren würde, was meist dazu führt, dass ich es ersatzlos streiche :lache


    Vermutlich nur weil du von den dt.-lat. Stilübungen noch geschädigt bist. :lache

  • Zitat

    Original von Iris
    Kauf dir ein gutes Schulbuch, mit dem man selbst lernen kann, z.B. Felix, und klemm dich dahinter. :grin


    Ups, meine Antwort hatte sich schon erledigt. :wow


    Wenn du nach Lehrbuch Latein lernen willst, würde ich dir aber empfehlen, dir einen Lateinlehrer oder so zu suchen, bei dem du hin und wieder "Nachhilfestunden" nehmen kannst, sprich mit einem Fachmann Dinge durchsprechen kannst, die du allein aus dem Lehrbuch nicht verstehst.


    Viele Grüße
    Heike :wave

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  • Zitat

    Original von Heike
    Wenn du nach Lehrbuch Latein lernen willst, würde ich dir aber empfehlen, dir einen Lateinlehrer oder so zu suchen, bei dem du hin und wieder "Nachhilfestunden" nehmen kannst, sprich mit einem Fachmann Dinge durchsprechen kannst, die du allein aus dem Lehrbuch nicht verstehst.


    Sprichst du von dir oder von mir? :wow

  • Zitat

    Original von Iris


    Sprichst du von dir oder von mir? :wow


    Da Ines in Frankfurt wohnt, dachte ich eher an einen Lateinlehrer aus der Umgebung oder so :grin
    Aber ich unterstütze gerne jeden, der freiwillig Latein lernen will (ist ja bald ohnehin mein Beruf :lache)


    Viele Grüße
    Heike :wave

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  • Zitat

    Original von Iris


    Vermutlich nur weil du von den dt.-lat. Stilübungen noch geschädigt bist. :lache


    Ich weiß, ich muss da noch weitermachen ... :-(
    Aber ich habe mir von meinen Eltern eine Caesarausgabe zum Geburtstag gewünscht, die werde ich in den nächsten Monaten lesen und mich noch einmal in die Stilübungen vertiefen ... Vielleicht lese ich zwischendurch etwas Cicero, wenn mir der militärische Kram zu viel wird :lache


    Viele Grüße
    Heike :wave

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  • Zitat

    Original von Iris


    Naja, das mit der Freiwilligkeit ist am Gumminasium so eine Sache. :lache


    Sie hätten ja Französich wählen können ... :lache Nein, keine Sorge, ich weiß schon, was auf mich zukommt :rolleyes
    Bin aber noch guter Dinge. :-]


    Thema guter Dinge, ich muss jetzt los ins Kino. Wünsche euch noch einen schönen Tag und viele Grüße
    Heike :wave

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  • Na ja, jetzt bin ich zwar spät, aber ich geb auch noch meinen Senf dazu...

    Zitat

    Original von Dixie
    Was ist eigentlich das Schwerste, am Schreiben?


    Verschiedenes. Manchmal mitten im Schreiben den Eindruck zu haben, jetzt wisse man nicht weiter. Das Gefühl, daß man Mist geschrieben hat (und das gleich mehrere Stunden lang...).



    Zitat

    Original von Dixie
    Wie fangt Ihr an? Steht Euch zuerst ein Titel vor Augen, um den ihr dann die Geschichte herum webt oder steht zuerst eine Idee für eine Geschichte und später erst der Titel? Oder ist es mal so und mal so?


    Bei mir sind zuerst die Figuren da. Sie tauchen in kleinen Szenen auf, die langsam größer werden. Die Szenen verknüpfen sich miteinander, die Figuren treten in Beziehung und das Ganze „gerät ins Rollen“ (die grobe Handlung ensteht vor meinem inneren Auge) – ab dann fange ich auch an zu schreiben.


    Zitat

    Original von Dixie
    Verarbeitet Ihr auch eigene Lebensgeschichten?


    Nein, jedenfalls nicht direkt. Meine Erfahrungen und Beobachtungen fließen zu einem gewissen Maß ein, und wahrscheinlich auch Dinge, die mich beschäftigen.



    Zitat

    Original von Dixie
    Wovon lasst ihr Euch inspirieren?


    Von Beobachtungen. Von Worten.



    Solas :write
    ...die jetzt ganz schnell wieder an die Arbeit sollte...

  • Zitat

    Original von Iris


    Autsch das hatte ich vergessen! :lache


    Bei mir isses das Schreiben selbst -- das Überarbeiten liiiiiiiiebe ich! Daran werkeln, daß aus dem "Rohling" durch eifriges Schnitzen anhand von Feedback ein richtiges Kunstwerk wird, an dem endlich sichtbar wird, was man erzählen will -- das ist ungemein befriedigend. :-]


    Finde ich auch. Ich habe da das Bild vor mir, als würde ich erst einen großen Block aus dem Fels hauen (den Rohling) und danach mache ich durch langes daran Herumklopfen und viel Wegnehmen die Geschichte daraus. Außerdem liebe ich meinen Ersttestleser. Sein Feedback und seine Bleistiftzeichnungen zu bestimmten Szenen sind unbezahlbar.
    Allerdings habe ich mir fest vorgenommen, daß der Block beim nächsten Mal nicht gar so groß wird. :grin


    Solas :write

  • Also, ich finde jede Antwort von Euch sehr interessant! Es klingt nicht einfach, aber ich habe den Eindruck, dass etwas "spielerisches" das Ganze ausmacht? Ihr könnt nicht nur mit Worten "spielen", sondern mit Figuren und Szenen und Themengebieten?
    Wie eine gute Köchin, die jetzt mal etwas neues ausprobiert und heraus kommt ein neues 5 Gänge Menue. Das scheint mir das Geheimnis zu sein. Salz, Pfeffer und andere Zutaten kennen "wir" auch, aber daraus ein "Gericht" zu machen, dass auch noch schmeckt.....so ist es wohl auch mit dem Schreiben, denke ich mal....
    Ich denke, es würde mir nicht schwer fallen, zu einem kleinen Thema etwas zu schreiben, aber der Knackpunkt wäre für mich dieses Thema.
    Ich habe mal für die Deutschstunde meiner Tochter eine Fabel geschrieben. Soviel ich noch weiß, war sie das einzige Kind in der Klasse, dass die Aufgabe, eine eigene Fabel zu schreiben, bewerkstelligt hatte. Die Deutschlehrerin behauptete anschließend, meine Tochter hätte die Fabel irgendwo abgeschrieben. Aber da hatte ich zufällig ein Thema gefunden. Vielleicht schreib ich diese "Fabel" noch mal und gebe sie dann einem von Euch zu lesen. Ich hatte sie mal einer anderen Lehrerin gechattet, die ich zufällig durch Napster kennen gelernt hatte und diese fragte mich, ob sie die Geschichte für ihren Unterricht verwenden dürfte, wogegen ich nichts hatte.


    Grüßle, Dixie

  • Hallo, Dixie.


    Zitat

    Wie eine gute Köchin, die jetzt mal etwas neues ausprobiert und heraus kommt ein neues 5 Gänge Menue.


    Der Vergleich ist nicht schlecht, aber es vergeht viel, viel Zeit dabei, herauszufinden, welches Genre, welcher Stil, welcher Duktus, welche Sprache allgemein, welche Perspektive, welche Art von Figuren usw. zu einem paßt. Das ist - bezogen auf das Zitat - vergleichbar mit den verschiedenen "Schulen", denen sich Köche zugehörig fühlen, mit bestimmten Kochtraditionen usw. usf. Ein hervorragender Koch mag sich an einer Erbsensuppe die Zähne ausbeißen, metaphorisch gesagt, und manch ein Suppenkoch wäre eigentlich am Grill besser positioniert. :grin

  • Zitat

    Original von Tom
    Ein hervorragender Koch mag sich an einer Erbsensuppe die Zähne ausbeißen, metaphorisch gesagt, und manch ein Suppenkoch wäre eigentlich am Grill besser positioniert. :grin


    Hallo Tom!


    Ja! :lache


    Und leider gibt es bei den meisten Spitzenköchen immer so kleine Portionen. Es schmeckt aber so gut, dass man gerne mehr davon genießen würde :-).
    Wenn ich ein Buch lese, dass mir sehr gefällt, bin ich immer etwas traurig, wenn es dem Ende zu geht. ;)

  • angeregt durch den umbenamsten maniethread ...
    kennt jemand "die mücke im bernstein"?
    dort wird durch die jahrhunderte hinweg der weg eines schmuckstückes beschrieben. immer andere besitzer, mit ihren individuellen problemen, vor ihrem jeweiligen historischen hintergrund.
    mir schwebte mal eine geschichte vor (die idee, die ich im indiskret (ich glaub, der wars) verschenken wollte), in der es um ein schmuckstück ging, und zwar in den letzten drei jahrhunderten. wenn ich auch hier immer mehr lerne, WIE schwer das "richtige" schreiben ist, auf WAS man alles achten muss. würde mich trotzdem jetzt einmal interessieren:
    was haltet ihr für schwerer: eine bestimmte person zu entwickeln, sie sich entwickeln zu lassen... oder lieber einen gegenstand nehmen, um den sich immer wieder neue personen sozusagen "ranken", bei denen man jeweils nicht sooo ins detail zu gehen braucht?
    die tatsache, dass ich bisher hier bei keinem von euch einen "gegenstands".-roman gesehen habe, beantwortet diese frage nicht unbedingt.
    dankeschön! :anbet :wave

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

  • Hallo, Grenouille Une :-)


    Der "Gegenstand" dient bei solchen Episodenromanen als Aufhänger und roter Faden, aber meistens findet trotzdem eine Entwicklung in den Figuren/der Figuren statt, wobei der Gegenstand mal Auslöser, mal Katalysator, mal Bremse sein kann. Interessant bleibt trotzdem, was mit Figuren passiert - Leser identifizieren sich mit ihnen (eher als mit Gegenständen). Der Ansatz ist gut, gerade um kulturhistorische Sachen und ähnliches zu erzählen, aber mir fällt jetzt kein Beispiel für ein Buch ein, in dem sowas gemacht wird ("Die Mücke im Bernstein" kenne ich nicht).

  • Hallo Frosch1,


    ich glaube mich erinnern zu können, die Mücke im Bernstein gelesen zu haben. Das ist aber schon eine ganze Weile her. Das ist allerdings nicht der einzige Roman, der das Schicksal eines Gegenstandes über die Jahrhunderte hinweg behandelt.


    Leider fallen mir keine entsprechenden Namen ein, aber ich habe mindestens zwei weitere solcher Romane gelesen. Mit einer bis zwei Stunden Suchzeit in unseren Bücherregalen würde ich wahrscheinlich auchwenigstens einen davon finden.


    Mich persönlich würde so ein Thema schon reizen. In einem unserer neuesten Romane, der unter dem Titel "Die Reliquie" unter dem Pseudonym Mara Volkers bei Lübbe erscheinen wird, geht es ja auch um das Schicksal eines heiligen Gegenstandes.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • @ tom: merci, mon général du crayon et tastature :-) *)
    @ gheron: auch dir danke. ich werde die reliquie "im auge" behalten.


    *rezension zur bernsteinmücke schreiben geht*


    isch ´offe, das war rischtik, mein fronßösiesch ist longe ´er. :lache

    "Ein Buch ist wie ein Spiegel: Wenn ein Affe hineinschaut, kann kein Weiser herausschauen."(Lichtenberg)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von frosch1 ()