Bücher, die ich NICHT lesen werde

  • Zitat

    Original von killerbinchen
    Ich werde niemals Reader´s Digest Bücher kaufen/lesen (ausser sie würden auf der einsamen Insel am Strand angespült).


    Darf ich fragen warum?

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor


  • Sowas hab ich leider nicht.....


    Es gibt durchaus Genes oder auch Autoren, die ich, nach probierlesen ;-), einfach nicht mag und wahrscheinlich nicht nochmal probieren werde, aber vorab etwas komplett ablehnen ? Nö.

  • Es gibt mit Sicherheit zig Bücher, die ich niemals lesen will und werde. Einfach schon, weil mich das Thema nicht anspricht. Dafür ist es auch nicht erforderlich, dass ich erst ein spezielles Buch anlese. Mag ja sein, dass es für sich gut ist, aber es behandelt halt ein Thema, dass mich grundsätzlich nicht interessiert.


    Speziell bei "Shades of Grey" ist es noch nicht einmal erforderlich, dass man sich mit dem Ding näher befasst. Darüber wird man überall und jederzeit so stark berieselt, dass das für mich schon ausreichend ist, um es aus der Masse des Angebots auszusortieren.

  • Zitat

    Original von Frettchen


    Darf ich fragen warum?


    Ja :-)


    Nachdem ich einmal festgestellt habe, dass es sich um übelst gekürzte Ausgaben handelt, habe ich für mich entschlossen, dass so etwas nicht in mein Haus kommt. Das können die Leute kaufen, die schicke Bücher im Regal haben wollen [und "so wenig Zeit" zum Lesen haben].

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Kann ich gut verstehen, killerbinchen.


    Diese zusammengekürzten Romane mag ich auch überhaupt nicht. Wenn schon, dann alles komplett.
    Und wenn es mir gar nicht gefällt, lese ich es eh nicht.


    Welchen Sinn haben diese Readers Digest Ausgaben? Nur Dekoration?


    Auf jeden Fall habe ich schon öfter festgestellt, dass die zuhauf für Bibliotheken, Flohmärkte etc. gespendet werden und dort liegen bis zur Entsorgung.

  • Ich hab vor über zehn Jahren eine Kurzgeschichte von Wolf Haas gelesen und weiß seither, dass ich keine Bücher von ihm lesen möchte. :wave


    Und nachdem ich mich in der Schule mit Woyzek gequält habe, weiß ich auch, dass ich von Georg Büchner nichts mehr lesen werde. :wave

  • Zitat

    Original von killerbinchen


    Ja :-)


    Nachdem ich einmal festgestellt habe, dass es sich um übelst gekürzte Ausgaben handelt, habe ich für mich entschlossen, dass so etwas nicht in mein Haus kommt. Das können die Leute kaufen, die schicke Bücher im Regal haben wollen [und "so wenig Zeit" zum Lesen haben].


    Ah, das erklärt so einiges. Ich muss ja zugeben, ich hatte auch immer Vorbehalte gegen diese Bücher - wusste aber nie warum. Und die Buchauswahl fand ich dann auch gar nicht so verkehrt. Aber mir war nicht bewusst, dass die Ausgaben gekürzt sind. Ich dachte, man kriegt da zum Schnäppchenpreis 4 Romane in zwar mieser Aufmachung aber komplett.


    Nee, sowas kommt mir auch nicht ins Haus. Stimmt also doch mein mir immer schon innewohnendes Vorurteil, dass diese Bücher für Leute sind, die sich gebildet geben wollen, ohne die Bücher wirklich gelesen zu haben?

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

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  • Frettchen


    nein, das Vorurteil stimmt nicht.


    Zu Reader's Digest:


    das Ganze stammt von einer Zeitschrift, die ab den 1920ern in den USA erschien. Es ging darum, einem wachsenden Publikum in komprimierter Form Lesenswertes, von Sachinformation bis Unterhaltung, zu bieten.
    Daher auch die gekürzten Romane.
    Man muß sich dazu die Situation in den USA damals ergegenwärtigen, weitgehend ländlich, wenig Buchhandlungen, kaum Information darüber, zwar Radio, aber kein Fernsehen, noch nicht viele Kinos, aber wachsende Bevölkerung und Lesebedarf.
    In die Lücke sprang der Gründer des Ganzen. Die Zietschrift/Heftchen konnten per Post verschickt werden.
    Anfänglich waren am Ende jeder Zeitschrift Romane in gekürzter Form abgedruckt.
    Später wurden daraus Bücher mit gekürzten Fassungen, meist von Bestsellern


    Viele LeserInnen wußten lange nicht, daß die Bücher gekürzt waren sie glaubten, sie läsen preiswerte vollgütige (Unterhaltungs)Romane. Ging mir als Teenie auch so, damals war das schon in die BRD übergeschwappt.
    Anzugreifen wäre dieser Betrug an LeserInnen.


    Wer angeben will, legt sich das Buch ins Wohnzimmer, wo es jede/r sieht oder, wenn gut betucht, füllt sich Bücherrregale mit toll gebundenen Klassikern. ;-)

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zum Thema:


    selbstverständlich darf man sagen, daß man bestimmte Bücher nicht lesen will. Und zwar wenn man Leseerfahrung hat und wenn man keine hat.
    Mit Vorurteilen hat das nichts zu tun, im letzteren Fall vor allem mit mangelnder Erfahrung und mit Angst. Das sollte man den Mitmenschen einfach zugestehen, ehe man ihnen Vorurteile vorwirft.


    Ich, die ich Literatur schätze, muß mir seit Jahr und Tag anhören, wie abscheulich langweilig verstaubt überholt Klassiker sind und wie überschätzt wortverliebt selbstverliebt inhaltsleer und angeberisch zeitgenössische Literatur ist und dabei fühlen sich die, die das laut proklamieren, in keinster Weise gehemmt, beschämt oder von irgendeiner Rücksicht angekratzt.
    Wer andererseits sich gegen Wirbel um Seichtes wehrt, sich gegen platte Unterhaltung, Bedienen einfachster Schlüsselreize oder schlichter Bequemlichkeit ausspricht, die hat umgehend eine wild kläffende Meute von VerteidigerInnen der wahren Freiheit des modernen Menschen an den Hacken.


    Bücher unterhalb eines gewissen Niveaus (ja, genau!) habe ich nicht dabei, wenn ich unterwegs bin, die lese ich nicht in Hotels und fasse sie auch im Zugabteil nicht an, wenn andere sie liegenlassen. So langweilig kann mir gar nicht sein, daß ich mich verdummen lasse.


    Würde ein Buch einer solchen Kategorie an der einsamen Insel angespült, auf der ich gelandet bin (was für ein Beispiel! Holy Cannoli!!), würde ich das Papier zum Feuermachen verwenden (oder als Klopapier) und die unbeschriebenen Seiten, um einen Brief für eine Flaschenpost zu schreiben
    Eventuell.
    Denn die 'Zivilisation', die mir z.B. in FSOG angeboten wird, in die will ich gar nicht zurück.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Ich dachte, man kriegt da zum Schnäppchenpreis 4 Romane in zwar mieser Aufmachung aber komplett.


    Genau umgekehrt! :grin Relativ gute Ausstattung mit gekürztem Inhalt.


    Zu magalis sehr interessanter und ausführlicher Antwort möchte ich noch anmerken, dass dieses Thema hier schon öfters diskutiert wurde, z. B. hier oder hier mit einem Statement einer Autorin.


    Gründe, gekürzte Reader Digest Ausgaben zu lesen gibt es viele und die sollten nicht vorschnell verurteilt werden. Z. B. Leser (Jugendliche wie ich früher), die sich damit an längere Erwachsenenliteratur herantasten; Vielleser, die sich schnell einen Überblick verschaffen; Wenigleser, die trotzdem "Bestseller" lesen wollen; ältere Leser, die nichts längeres mehr lesen können; Leser, die mal andere Genres ausprobieren und, und, und ... Auch wenn man selbst diese Art von Bücher nicht lesen mag (was völlig okay ist) sollte man diese Leser nicht in irgendeine Schublade stecken.


    Bei Hörbücher sind übrigens gekürzte Fassungen der Normalfall und da regt sich auch keiner auf.

    „Wer nur Menschen um sich herum haben will, die einem in allen gleichen, lebt bald schon in einer verdammt kleinen Welt.“ Nicole Wellemin, Das Echo der Moore, Piper 2025

  • Zitat

    Original von harimau


    Adam Reed, der berüchtigte Captain Blacksoul, sinnt nur auf eines:Rache an dem Mann zu nehmen, der ihn einst an Leib und Seele gezeichnet hat.Getrieben davon durchkreuzt er auf der Suche nach Vergeltung die Meere.Als Josephine Legrand in Blacksouls Hände fällt, verspürt sie nichts als Angst.Doch der unnahbare Pirat stürzt seine Gefangene schon bald in ein Meer der Gefühle,denn trotz ihrer Furcht weckt er eine Sehnsucht in ihr, die sie den Kampf um sein Herz aufnehmen lässt.Wird es der Französin im Sog aus Leidenschaft und Verlangen gelingen, die Ketten um Blacksouls Herzzu sprengen und ihn die Schrecken der Vergangenheit vergessen zu lassen?


    Hmm, klingt interessant... :rofl


    Nein, im Ernst, auch sowas habe ich schon gelesen, gackernd und prustend. Und bevor ich gar nichts lese...


    Aber die Gefahr, dass mir der Lesestoff ausgeht, besteht wohl in den nächsten Jahren nicht, wenn ich mir so die gutgefüllten Regale in meiner Wohnung angucke. Und dann habe ich ja noch einen Reader und einen Bibliotheksausweis. Ich werde also wohl nie erfahren, ob Captain Blacksoul die große Liebe erleben wird.

  • Zitat

    Original von Lese-rina
    Bei Hörbüchern sind übrigens gekürzte Fassungen der Normalfall und da regt sich auch keiner auf.


    Stimmt beides. Ich rege mich nicht auf, aber es ärgert mich.
    Und ergo kaufe ich sie auch nicht.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    So langweilig kann mir gar nicht sein, daß ich mich verdummen lasse.


    So wenig Selbstvertrauen kann ich gar nicht haben, dass ich mich von irgendeinem Geschreibsel verdummen ließe. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ihr habt Probleme! :wave


    In diesem Zusammenhang habe ich mir die Frage gestellt, ob wir unsere "Lieblingsbücher" jemals finden werden.


    In unserem Leseleben werden allein in Deutschland im Schnitt 100,000 Bücher pro Jahr veröffentlicht. Hinzu kommt der Altbestand, der ganz besonders aufgrund der Akkumulation der E-Books, stetig zunimmt. Das bedeutet, dass in einem angenommenen durchschnittlichen Leseleben von 50 Jahren > 5 Millionen Bücher auf den Leser hageln.


    In unserem Leseleben nehmen wir im Schnitt höchstens 200 Bücher/Jahr tatsächlich wahr. Das bedeutet, dass wir etwa 10.000 Bücher wahrnehmen, von denen die Vielleser bestenfalls insgesamt 5.000 lesen. Das entspricht etwa 0,1% vom Bücherhagel.


    Also werden wir 99,9% des Bücherhagels niemals lesen und 99,8% niemals wahrnehmen. Ohne Doktortitel in Statistik können wir behaupten:


    Egal, wie wir es drehen und wenden - die (für uns schönsten) Bücher werden wir niemals lesen!


    Könnte das eine Antwort auf die Frage sein?

  • „Lebbe is hart, abba Lebbe geht weiter“, sagte einst Dragoslav Stepanovic.
    :wave

  • Zitat

    Original von beisswenger
    Ihr habt Probleme! :wave


    Na, nu, sub specie aeternitatis bräuchte ich morgens nicht mal aufzustehen, oder?



    Zum Rest:


    Zitat

    Könnte das eine Antwort auf die Frage sein?


    Nein, weil das nicht die Frage war. Beide Fragen nicht, weder die ältere von arter noch die neue von RielaTom.
    Beide FragestellerInnen wehren sich im Grund gegen das 'etwas lesen müssen, weil grad alle Welt davon spricht'. Im weitesten Sinn.
    De facto sind die Fragen nicht präzise, das macht die Antwort nahezu unmöglich, weil im Verlauf der Diskussion jede/r auf ihre/seine Art ein bißchen recht hat.
    Auch Du hast recht, von Deiner Seite aus gesehen.



    rienchen


    knapp vorbei ist auch daneben.

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Lese-rina


    stimmt, mir war doch so, als hätten wir die Frage zu Reader's Digest schon gehabt.
    Danke für die Links.
    Und für die Ergämzung zur Sicht von LeserInnen von RD.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus