Das Buch: Horst Evers - Der König von Berlin; Rowohlt Berlin; ISBN-10: 3871347434; Gebundene Ausgabe; 384 Seiten
Das schreibt der Verlag:
Der Hauptgewinn! Der junge und ehrgeizige Kommissar Lanner aus dem niedersächsischen Cloppenburg wird tatsächlich nach Berlin versetzt. Allerdings erwarten ihn dort Kollegen, die ihn als «Dorfsheriff» schikanieren, eine Bevölkerung ohne den geringsten Respekt und eine Stadt, die ihn mit ihrer anregenden Mischung aus Minderwertigkeitskomplex und Größenwahn in immer neue Bredouillen bringt. Dazu die Leiche eines Mannes, der vor Monaten im Garten seines Mietshauses vergraben wurde, den niemand kannte, in dessen Wohnung man jedoch Unmengen von Bargeld findet. Obendrein ereilt den Chef der größten Schädlingsbekämpfungsfirma ein mysteriöser Tod, und kurz darauf wird Berlin von einer gewaltigen Rattenplage bedroht … Die sich dramatisch entwickelnden Fälle überfordern Lanner bald noch mehr als die Stadt. Zum einzigen Verbündeten wird ausgerechnet ein alter Mitschüler und Feind aus Cloppenburg, der schon vor langer Zeit in Berlin gestrandet ist und als Aushilfskammerjäger arbeitet. Die beiden machen sich an die Enträtselung eines Geheimnisses, das sie sehr viel tiefer in die Abgründe und den Organismus Berlins führt, als sie sich das eigentlich gewünscht hätten. Der neue Horst Evers – umwerfend komisch, unglaublich spannend und undurchschaubar wie das Leben selbst.
Der Autor:
Horst Evers, geboren 1967 in der Nähe von Diepholz in Niedersachsen, studierte Germanistik und Publizistik in Berlin. Er jobbte als Taxifahrer und Eilzusteller bei der Post und gründete 1990 zusammen mit Freunden die Textleseshow «Dr. Seltsams Frühschoppen». Horst Evers ist mehrfach preisgekrönt, u. a. erhielt er den Deutschen Kabarettpreis (2002) und den Deutschen Kleinkunstpreis (2008). Jeden Sonntag ist er auf radioeins zu hören. Seine Erzählbände «Die Welt ist nicht immer Freitag», «Gefühltes Wissen», «Mein Leben als Suchmaschine» und «Für Eile fehlt mir die Zeit» sind Bestseller. Horst Evers lebt mit seiner Familie in Berlin.
Meine Meinung:
Mit "Der König von Berlin" betritt Horst Evers für sich persönlich literarisches Neuland, siedeln sich seine vorausgegangenen Bücher doch allesamt im Bereich des Humorvollen an. Aber das hier ist anders, das hier ist ein Krimi. Und zwar ein richtig guter. Nun gebe ich ehrlich zu, dass ich viel Klamauk und eine eher dünne Kriminalhandlung erwartet hatte, aber was Evers hier abliefert, liest sich so, als hätte er niemals etwas anderes als Spannungsliteratur verfasst. Natürlich mangelt es diesem Buch nicht an komischen Elementen - wäre ja auch Schade, wenn Evers sein Talent, einfach unfassbar witzigen Stoff abzuliefern, bei diesem Buch komplett außen vor gelassen hätte. Nichtsdestotrotz bekommt der Leser es hier vordergründig mit einem waschechten Krimi zu tun, der es wahrlich in sich hat. Die erstklassig konzipierte Handlung wird durchweg spannend und sehr abwechslungsreich erzählt, eine Menge interessanter Protagonisten betritt die Bühne und nichts, wirklich rein gar nichts davon, wie sich das Ganze letztlich aufklärt, war für mich vorhersehbar. Gut angebrachte und vor allen Dingen nicht inflationär verwendete Cliffhanger sowie weitere - altbekannte, aber dennoch immer wieder funktionierende - Spannungselemte sorgten des Weiteren dafür, dass ich das Buch kaum weglegen konnte. Ein weiteres für den Gänsehaut- beziehungsweise Ekelfaktor verantwortliches Elemet: Die Rattenplage, die Berlin in diesem Buch heimsucht. Insgesamt ein wirklich tolles Krimidebüt, das alles bietet, was ich von einem guten Krimi erwarte. Sicherlich schon jetzt eines meiner Krimihighlights des Jahres 2012.
Edit: Ich habe noch die ISBN eigesetzt, damit das Buch auch über das Verzeichnis zu finden ist. LG JaneDoe