theodor storm: der schimmelreiter

  • Ich habe es auch im Zuge der Klassikerleserunde gelesen.


    Der Anfang erschien mir holprig, dann wurde es immer besser und man kam in die Sprache rein.


    Besonders gut gefallen hat mir die Beschreibung der ganzen Landschaft, der Natur und der ganzen Atmosphäre. Dies konnte man sich sehr gut vorstellen.


    Die Geschichte von Hauke, der klare Ziele im Kopf hatte, diese verfolgte und hierbei oft schwer dafür kämpfen mußte.


    Mir hat sie gut gefallen und ich werde sie als positiv in Erinnerung behalten.


    Von mir auch 7 von 10 Punkten

  • Meine Meinung:


    Hauke Haien, der Schimmelreiter, der sich vom einfachen Knecht zum Deichgraf hocharbeitet, erregt Misstrauen und Neid unter den Bauern des Dorfes. Erst recht, als er den Plan zu einem neuen Deichbau fasst, um die Menschen vor Sturmfluten zu schützen. Wie er gegen dieses Misstrauen, aber auch gegen sich selbst und die Kraft der Natur kämpft, erzählt Theodor Storm auf eindringliche Weise in dieser, seiner komplexesten Novelle. Anschaulich und bedrückend ist die Atmosphäre, die er durch seinen Erzählstil zu schaffen vermag und bald schon vergisst der Leser, dass er die Geschichte des Hauke Haien nur aus dritter Hand erfährt, er fühlt sich stattdessen mitten im Geschehen. Viele Details deutet Storm nur an und doch ergibt sich eine Ahnung von dem gesamten persönlichen und sozialen Gefüge, in dem die Handlung spielt. Gruselige und nüchterne Aspekte stehen hier nicht im Widerspruch, sondern ergänzen sich und machen die Geschichte des Schimmelreiters überhaupt erst möglich. Ein lesenswertes Stück klassisches Stück deutscher Literatur, das allen Freunden der stürmischen Nordsee ein besonderes Lesevergnügen bereitet!


    Von mir glatte 8 Punkte! :-]


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    P.S.: Ich habe auch eine tiefe Abneigung gegen Reclam-Hefte! :lache

  • Auch ich habe den "Schimmelreiter" in der Klassikerleserunde gelesen und er hat mir sehr gut gefallen.


    In die Sprache kam ich nach einigen Seiten problemlos rein, die Geschichte von Hauke Haien fand ich von Beginn an sehr spannend. Schon den Anfang, als das wissbegierige Außenseiterkind beschrieben wird, fand ich faszinierend.


    Hauke ist der krasse Gegensatz zu der abergläubischen Alten. Dass er die Katze totgeschlagen hat, finde ich auch nicht sonderlich nett, aber es gibt doch mehrere Punkte, die das m.E. aufwiegen: Er behandelt seine Elke als Partnerin, er liebt seine behinderte Tochter, er rettet den kleinen Hund, er setzt sich für Land und Leute ein, er ist intelligent.


    Als ich das Buch vor vielen Jahren in der Schule gelesen habe, habe ich es wahrscheinlich gar nicht richtig verstanden. An kaum etwas konnte ich mich erinnern. So bin ich sehr froh, dass ich dieses schöne Buch in der Leserunde noch mal gelesen habe.

  • Ich habe den Schimmelreiter auch in dieser Leserunde gelesen und war nicht sonderlich begeistert. Der Funke sprang nicht wirklich über.
    Es war auch nicht schlecht, so mittelmäßig.


    Die Sprache fand ich am Anfang etwas ungewohnt, aber es ging relativ schnell.

  • Ach, ich mag das buch eigentlich ganz gerne, und lese es regelmässig. Es hat in der mitte für mich einige längen, aber ich habe alte fahrscheine eingelegt, um die absätze der geistergeschichte zu markieren und die les ich immer mal wieder.
    Gänsehaut funktioniert bei mir immer wieder: wie der geist das zweite mal vorbeireitet und das geisterpferd von der... wie hiess es dor nochmal: Jedreshallig :-]

    DC :lesend


    Heinrich August Winkler: Geschichte des Westens I


    ...Darum Wandrer zieh doch weiter, denn Verwesung stimmt nicht heiter.
    (Grabinschrift F. Sauter )

  • Schrecklich! Auch wieder so ein Buch, was man uns in der Schule aufgezwungen hat. Was ich allerdings noch dämlicher als das Buch fand, war die dazugehörige Verfilmung!

    "Muss ich die Schuhe tragen?" "Nein, wenn wir Graf Drake aufsuchen, wirst du die Roben eines Edelmanns tragen und barfuß sein." "Wirklich?" "Nein." [Brent Weeks - Der Weg in die Schatten]

  • Der Schimmelreiter ein Klassiker den ich jetzt erst gelesen habe.
    Es war nicht ganz einfach sich an die Sprache zu gewöhnen und die norddeutschen Einsprenkelungen taten noch ihr übriges dazu.


    Man lernt die Geschichte Hauke Haiens, seiner Familie und seines Deiches kennen.
    Eine Geschichte, in der der Aberglaube dem Fortschritt manchmal im Weg steht.


    Zeitweilig war es spannend und unheimlich, manchmal aber auch etwas langweilig. Von mir 7 von 10 Punkten!

  • Ich musste das Buch in der Schule lesen. Es hat mich nicht vom Hocker gerissen, ist aber im Großen und Ganzen ganz gut. Ich sollte es vielleicht jetzt nochmal lesen. Dann finde ich es vielleicht sensationell :gruebel
    Es ist halt immer so eine Sache mit den Büchern, die man in der Schule lesen muss. Es ist mehr Zwang als das freiwillige Lesen. Da wirkt ein Buch meistens ganz anders auf den Leser.

    Liebe Grüße
    Steffi


    Einen Menschen zu lieben bedeutet, ihn so zu nehmen, wie Gott ihn gemeint hat

  • Den "Schimmelreiter" habe ich auch viel sehr vielen Jahren in der Schule gelesen. Damals war ich - zu meinem Erstaunen - begeistert von dem Buch.


    Letztes Jahr in der Klassikerleserunde bin ich in der Mitte hängengeblieben, habe unterbrochen - und und mehr das Bedürfnis gehabt, fertig zu lesen. Obwohl mir die Sprache gefällt. Es ging überhaupt nicht mehr an mich ran. Das kann aber auch damit zusammenhängen, daß ich letztes Jahr an der Nordsee Urlaub machen mußte, und ich mit der See nun überhaupt nichts anfangen kann. Die einzig schöne Erinnerung ist, daß ich eine Woche auf dem Balkon saß und Bücher las. Vermutlich gehen daher bei mir nun Bücher "an der See" nicht mehr.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Den "Schimmelreiter" habe ich auch viel sehr vielen Jahren in der Schule gelesen. Damals war ich - zu meinem Erstaunen - begeistert von dem Buch.


    :write mir ging's genauso, zu meiner Schulzeit - so fünfzehn, sechzehn muss ich gewesen sein.
    Ich kann mich daran erinnern, dass ich es damals zur Vorbereitung auf eine Klassenarbeit eines Abends sehr unlustig zur Hand genommen habe - und dann die Nacht mit Lesen verbrachte, völlig gebannt von der erzählten Geschichte und ihrer Sprache. Etwas, das mir bei Schullektüre eigentlich nie passiert ist. :wow
    Die Klassenarbeit habe ich danach total versemmelt - weil ich noch so gefangen war in der Geschichte, dass ich nicht die paar Schritt zurücktreten konnte, um sie rational betrachten zu können - vielleicht auch, weil sich alles in mir sträubte, dieses schöne Werk zu zerpflücken und kaputtzuanalysieren...

  • "Der Schimmelreiter" ist eine Novelle von Theodor Storm, die 1888 erstmals erschienen ist. Anfangs ist es etwas schwierig reinzukommen, da es insgesamt 3 Erzählebenen gibt. Die des Erzählers, der von einer Geschichte liest. Diese Geschichte wiederum handelt von einem Reisenden, der eines Nachts einem Schimmelreiter begegnen will und Zuflucht in einem Wirtshaus sucht. Dort wiederum wird ihm von der Mär des Schimmelreiters (dem dritten Erzählstrang) berichtet.
    Die Sprache beinhaltet viele nordische Ausdrücke, die aber keinesfalls schwer zu verstehen sind und das nicht nur durch die beigefügten Erklärungen.
    Zuerst ist Hauke kein wirklicher Sympathieträger. In seiner Jugend ein ziemlich verkorkster Bursche, wächst er doch schnell zu einem stattlichen Mann heran. Ich vermute, dass er durch den Mord der Katze in seinem Jugendalter ziemlich verstört im Verhältnis zu Tieren ist und deshalb im Mannesalter so ziemlich jedes verlassene Tier, das er findet, bei sich aufnimmt. So verbindet ihn auch viel zu dem Schimmel, den er verwahrlost bei sich gesund pflegt und mit diesem später Teil einer großen Legende wird.

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • *Der Schimmelreiter* handelt von dem Aufstieg Hauke Haiens zum Deichgrafen und sein Scheitern als solcher.


    Hans Theodor Woldsen Storm (* 14. September 1817 in Husum; † 4. Juli 1888 in Hanerau-Hademarschen) war ein deutscher Jurist und Schriftsteller, der einerseits als Lyriker und andererseits als Autor von Novellen und Prosa des deutschen Realismus mit norddeutscher Prägung bedeutend war.


    Als ich den Schimmelreiter zu lesen anfing, hatte ich eine Menge falscher Vorstellungem im Kopf, wie das es sich um eine Geistergeschichte handelt. Nicht hätte falscher sein können. Ausführlich wird die Kindheit Hauke Haines beschrieben, ein hochintelligentes Kind , welches Euklid auf Deiche anwendet. Man erlebt wie er erwachsen wird, über die Tochter des Deichgrafen selbst in das Amt kommt und am Ende daran scheitert, dass er durch seine Bildung zu sehr hervorsticht, größenwahnsinnig wird und vor allem durch letzteres den Tod zahlreicher Dorfbewohner verursacht, indem er nur noch sein Projekt und seine Weltsicht gelten lässt und den alten Damm vernachlässigt.
    Dies alles wird eingebettet in Beschreibungen des Dorf- und Familienlebens, die das Buch sehr lebendig wirken lassen.
    Allerdings ist das Buch auch extrem metaphorisch:
    Der Deich braucht nach dem Aberglauben etwas Lebendiges und da Hauke einen Hund rettet, welcher verschüttet werden soll, holt sich das Meer den Schimmelreiter. Die Hausmöwe Claus will sich im Sturm ihm anvertrauen und stirbt dadurch. Der Schimmel taucht auf und ein Pferdesklett auf eine rHallig verschwindet.
    Gerade die Möwe fand ich sehr unglaubwürdig, während der Hund und das Sklett die Spannung erhöhen.


    Fazit:
    Leider habe ich das Buch für Nachhilfestunden so auseinandernehmen müssen, dass ich jeden Schüler verstehe, der danach kein Buch mehr in die Hand nimmt. Es fällt mir auch sehr schwer, dass Buch noch objektiv zu beurteilen, würde aber sagen, dass es sich um eine recht spannende und kurzweilige Lektüre handelt.


    # Taschenbuch: 159 Seiten
    # Verlag: Reclam, Ditzingen; Auflage: Durchges. Aufl. (1. Januar 2005)
    # Sprache: Deutsch
    # ISBN-10: 315006015X
    # ISBN-13: 978-3150060155
    # Größe und/oder Gewicht: 14,6 x 9,6 x 1 cm

  • Ich habe den Schimmelreiter für die Uni gelesen. Ein wirklich sehr sehr schöner Klassiker. Probleme, mich in die Handlung einzufinden, hatte ich nicht. Im Gegenteil, ich war gleich von Anfang an gefesselt.


    Pluspunkt: Ein Klassiker, der auch mal spannend war. Da steckt nicht nur viel Möglichkeit für Interpretation drin, sondern es mangelt auch nicht an Spannung und oft konnte ich das Buch gar nicht an die Seite legen.


    Weiterer Pluspunkt: Das Buch spielt an der Nordseeküste. Und ich liebe die Nordseeküste, die Friesen und alles was dazu gehört. :grin


    Pluspunkt: Man konnte das meiste verstehen ohne nachzuschlagen. Ich habe viele Klassiker gelesen, die nach einem Wörterbuch verlangten. Der Schimmelreiter aber liest sich fast flüssig.


    Ich habe den Schimmelreiter als eine runde und spannende Novelle empfunden. Was ich auch nett finde ist, er ist für den Leser geeignet der etwas tiefgründiges zum interpretieren sucht, aber auch für den, der einfach eine schöne Geschichte genießen möchte.

  • Wir haben das Buch in der 9. Klasse gelesen. am Anfang hatte ich ziemliche Probleme, in das Buch einzusteigen, weil es ja nicht besonders leicht geschrieben ist. Ich habe es letztens noch einmal angefangen und da kam ich schon sehr viel besser mit klar. Die Geschichte hat mir von Anfang an gefallen.

  • Den Schimmelreiter habe ich gelesen, ein sehr schönes Buch was man ziemlich flüssig lesen kann und die Geschichte ist spannend, ich finde man kommt schnell in die Novelle, ist sehr zu empfehlen, da dies Buch auch nicht viele Seiten hat. Ich werde noch mehr von Theodor Storm lesen.
    :wave

    Zitat

    Bücher haben Ehrgefühl, wenn man sie verleiht, kommen sie nicht zurück. T.Fontane


    :lesend :fruehstueck
    Ich lese Thomas Mann; Der Zauberberg;

  • Ich habe das Buch vorhin zu Ende gelesen und es hat mir gut gefallen.


    Zitat

    Der Deich braucht nach dem Aberglauben etwas Lebendiges und da Hauke einen Hund rettet, welcher verschüttet werden soll, holt sich das Meer den Schimmelreiter.


    In der Verbindung habe ich das noch nicht gesehen. Außerdem hält Haukes Deich ja. Nur der alte bricht.

  • Ach ja, die Schullektüre ... :-]


    Eigentlich bin ich von Schullektüre generell genervt (Ich hasse es, wenn Bücher so auseinandergepflückt und bis ins letzte Detail analysiert wird!), aber "Der Schimmelreiter" war wirklich gut. Ich fand die Sprache durchgehend ziemlich schwer zu lesen, aber ich werde ihn demnächst mal wieder lesen.

  • Ich war erstaunt, wie gut ich mit Stil und Sprache zurechtgekommen bin, bei dem Alter der Novelle hatte ich es mir schwerere vorgestellt. Aber durch die Sprache mit den speziellen Ausdrücken und den tollen Schilderungen der Naturgewalten entwickelt sich eine ganz eigene Atmosphäre. Auch der immer wieder eingebrachte Aberglaube sorgt für Spannung. Was mich etwas gestört hat, war der etwas zähe Anfang, die Geschichte braucht doch lange um wirklich in Schwung zu kommen. Dafür fand ich das Ende mit Haukes Tod etwas kurz geraten.

  • Wie viele andere musstenw ir es in der Schule lesen und ich muss sagen ich war (seltsamerweise da Schullektüre...) begeistert.
    Es ist schon sehr lange her, aber ich weiß die Namen, die Geschichte und die Rahmenhandlung noch im Kopf, also ist es schon sehr positiv hängen geblieben. :-)
    Sehr begeistert wurde ich später erst von Theodor Storms Gedichten, die ich imemr noch liebe und die mir teils so unter die Haut gingen.
    Ein wunderbarer Dichter.

  • Zitat

    Original von SiCollier
    Den "Schimmelreiter" habe ich auch viel sehr vielen Jahren in der Schule gelesen. Damals war ich - zu meinem Erstaunen - begeistert von dem Buch.


    Das ging mir genauso. Ich habe das Buch auch zu Schulzeiten gelesen und es war für mich definitiv mit eines der besten Bücher, was ich als Schullektüre lesen "musste".