'An einem Tag in Paris' - Seiten 264 - Ende

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Das Buch entfaltet sich erst nach der letzten Seite, wenn die Zusammenhänge erkennbar sind. Jede Episode für sich ist relativ belanglos. Erst im Zusammenhang mit den anderen ergibt sich ein vollständiges Bild und alles hat seine Berechtigung.

    Das hast du schön formuliert - kann ich nur :write!


    Das Ende rundet alles wunderbar ab. Wie schon vermutet, erscheint Josie nicht am Bahnhof, aber Nico erkennt, wie sehr er doch an Chantal hängt. Chantal ihrerseits hat sich von Philippe schon weit entfernt und ist nun frei für Nico. Es gibt also doch ein Happy End. :-)
    Dass Philippe am Ende nicht mehr auftaucht, enttäuscht nicht. Er passt auch gar nicht in die Gruppe, sein Leben ist viel zu oberflächlich (was sicher auch an seiner Familie und deren Schicksal liegt).
    Alles in allem habe ich mir mehr französisches Flair von diesem Buch erhofft, weniger Sex-Szenen erwartet, bin aber dennoch nicht enttäuscht worden. Es ist kein packendes Buch, und für mich auch kein Monatshightlight - aber belanglos würde ich es auch nicht nennen wollen. Es sind wohl einfach kleine Geschichten über die Liebe, wie es die Autorin im Nachwort/Interview ja auch andeutet.
    Im Übrigen finde ich den englischen Titel ("French lessons") einfach besser passend als den deutschen - die Erwartungshaltung ist gleich eine ganz andere.

  • Ja, "French Lessons" passt. Andererseits macht "'An einem Tag in Paris" mE gut deutlich, dass es eben um an EINEM EINZIGEN Tag in Paris eingefangene Szenen geht (was die hier teilweise geäusserten Wünsche, man wüsste gern, wie Josie jetzt nach Simons Tod weiterlebt, oder Kritiken, Romantik oder Liebe seien ein wenig zu kurz gekommen, in meinen Augen etwas unfair erscheinen lässt.
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Mh. Der Titel "French Lessons" ist vielleicht etwas passender - "Französischstunden" klingt aber etwas langweilig im Deutschen und man erwartet dann mehrere Stunden mit einem Schüler, finde ich.
    Das Cover finde ich im englischen aber nicht so toll. Ich wäre vermutlich nicht auf das Buch aufmerksam geworden, weil ich es für eine 08/15-Liebes-Romantik-Erotik-Schnulze gehalten hätte. Und das ist es m. M. nach schon nicht.


    Edit: Ich muss das ein bisschen korrigieren, ich habe von diesem Cover geredet.

  • Dieses Cover hingegen finde ich ganz schön und auch wieder passender zur Geschichte. Da wäre ich vermutlich auch auf das Buch aufmerksam geworden.
    Das vorherige sieht, finde ich, nur nach Erotik und Sex aus und so habe ich das Buch wirklich nicht empfunden. Es kommt vor (finde ich auch ok, immerhin geht es um Paris), aber es ist nicht das alles beherrschende Thema nach meinem Empfinden.

  • Zitat

    Original von Cith
    Dieses Cover hingegen finde ich ganz schön und auch wieder passender zur Geschichte. Da wäre ich vermutlich auch auf das Buch aufmerksam geworden.
    Das vorherige sieht, finde ich, nur nach Erotik und Sex aus und so habe ich das Buch wirklich nicht empfunden. Es kommt vor (finde ich auch ok, immerhin geht es um Paris), aber es ist nicht das alles beherrschende Thema nach meinem Empfinden.


    Stimmt, das ist ein schönes Cover.
    Ich finde das andere von den "French Lessons" aber schon passender.
    Denn für mich ging es schon zu einem Großteil umd Sex und Erotik und weniger um Liebe.
    Aber das kommt bei jedem Leser auch ein wenig anders an, wie wir ja auch hier in der Leserunde erfahren haben. :-)

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Stimmt, das ist ein schönes Cover.
    Ich finde das andere von den "French Lessons" aber schon passender.
    Denn für mich ging es schon zu einem Großteil umd Sex und Erotik und weniger um Liebe.
    Aber das kommt bei jedem Leser auch ein wenig anders an, wie wir ja auch hier in der Leserunde erfahren haben. :-)


    Ich hatte eben das Gefühl, dass es immer auf die Liebe hinauslief. Also alle Protagonisten haben im Endeffekt herausgefunden, was "Liebe" für sie bedeutet. Riley hat gemeint Liebe sei für sie ihre Kinder zu behüten, ihre Tochter zu stillen, Jeremy hat herausgefunden, dass Liebe bedeutet für seine Frau der Hafen zu sein in dem sie ankert, für ihn ist Liebe ruhig und mit seiner Werkstatt verbunden, Chantal meint Liebe sei, wie wenn man das Gefühl hat nach Hause zu kommen,...
    Sex war manchmal (wie bei Riley z.B.) das Mittel um herauszufinden, was Liebe für die Person ausmacht, aber es war nie das eigentliche Ziel.
    Deswegen handelt das Buch für mich von verschiedenen Arten von Liebe. Und höchstens bei Philippe ist Liebe = Sex. ;)

  • Ja, diese Schlussfolgerungen der einzelnen Personen habe ich auch so gesehen.
    Aber ihre Gedanken und Taten drehten sich bis zu diesen schlussendlichen Erkenntnissen ( die ja dann nur mit ein paar Sätzen beschrieben wurden ) eben fast nur um Sex und Erotik. Und in diesen doch sehr viel umfangreicheren Abschnitten habe ich nicht viel von Liebe gespürt.


    Ich hoffe, ich konnte verdeutlichen, wie ich das so meine, bzw. empfunden habe. :-)

  • So hatte ich das ja auch im Rezi-Thread geschrieben:
    "Überrascht war ich über den hohen Anteil sexueller Beschreibungen. [...] Allerdings unterscheidet ja gerade das Vorhandensein von Sex die reine Freundschaft von partnerschaftlicher Liebe bzw. Beziehung. Die Beziehung zwischen den Menschen hat sehr viele Facetten. Einige Facetten davon zeigt das Buch auf. Es wird deutlich, dass wenn von Liebe gesprochen wird, dies nicht für jeden Menschen das gleiche bedeuten muss. Vieles ist möglich."


    Philippe würde ich mal zugute halten, dass er selbst Sex für Liebe hält, obwohl er ihn nur als eine Art Droge benutzt. Ein wenig klang ja an, dass er innerlich einsam sein könnte (von der Familie verstoßen usw.). Da er dauernd auf der aufgeputschten Welle schwebt, kommt er gar nicht zum empfinden und lieben und drückt sich unbewusst davor.


    "French lessons"? Übersetzt wäre das dann eher "französische Lehrstunden". Dass kann man wohl nur schlecht als Titel nehmen, ohne damit noch weitere Assoziationen bezüglich einer Spielart von Liebe und Sex zu wecken. ;-)


    Das Cover des deutschen Buches gefällt mir. Ich hatte auch noch überlegt, ob die Farbe blau da noch reingepasst hätte, um die französische Flagge anzudeuten oder ob das dann zu kitschig geworden wäre.

  • Och menno, ich bin auch durch. Es war wirklich ein schönes Buch für Zwischendurch, jeden Abend eine Geschichte. Definitiv eher ein Frauenbuch, mit recht hohem Erotik-Anteil (hätte ich vorher nicht erwartet).
    Mir hat besonders gefallen, dass die Figuren so unterschiedlich waren und trotzdem Vieles gemeinsam hatten. Rezi folgt bald :wave

  • Ich muss leider sagen, dass ich, als ich das Buch zugeklappt habe, zuerst dachte "puh, endlich durch". So schlimm war es aber eigentlich gar nicht. Die Protagonistenwechsel haben mich zwar sehr gestört und manche Figuren mochte ich nicht wirklich, aber insgesamt hat mich das Buch doch ganz nett unterhalten. Ich hatte ganz andere Erwartungen an das Buch, die nicht erfülllt wurden, aber das ist ja meine eigene Schuld :)

  • Zitat

    Original von n8eulchen
    Ich muss leider sagen, dass ich, als ich das Buch zugeklappt habe, zuerst dachte "puh, endlich durch". So schlimm war es aber eigentlich gar nicht. Die Protagonistenwechsel haben mich zwar sehr gestört und manche Figuren mochte ich nicht wirklich, aber insgesamt hat mich das Buch doch ganz nett unterhalten. Ich hatte ganz andere Erwartungen an das Buch, die nicht erfülllt wurden, aber das ist ja meine eigene Schuld :)


    Mhh.. so ähnlich ging's mir auch. Das war bei mir schon sehr lange nicht mehr der Fall...
    Ich bin ja gerade immer noch am überlegen wie ich das Buch bewerten soll. Ich glaube, das Hauptproblem ist einfach, dass ich ganz andere Erwartungen bezüglich des Buches hatte. Alles in allem war es ja ganz nett... aber es hat mich halt nicht richtig mitgerissen.

  • Zitat

    Original von xexos
    Das Cover des deutschen Buches gefällt mir. Ich hatte auch noch überlegt, ob die Farbe blau da noch reingepasst hätte, um die französische Flagge anzudeuten oder ob das dann zu kitschig geworden wäre.


    Da hatten wir ähnliche Gedanken. Vielleicht hätte man die Seine im Stadtplan blau sein lassen können...


    Ansonsten erstaunt mich immer wieder (nicht bös gemeint, ich zweifele eher an mir selbst, denn ihr seid ja in der Überzahl! :grin), welche Erwartungen ihr an ein Buch mit dem Titel "An einem Tag in Paris" gehegt habt.
    Wie vorher schon geschrieben, fand ich es nicht zu sexlastig, aber noch unterschiedlichere Auffasungen scheinen wir ja zu haben, was die Intensität der angerissenen Themen angeht. Mir war klar, dass es im realen Leben ebenso wie in einer glaubwürdigen Geschichte die Ausnahme darstellt, dass es hinterher noch Kontakte zwischen Lehrern und Schülern, die zT ohnehin nur kurze Zeit in der Stadt sind. Und nun gar noch "an EINEM Tag". Was soll denn da noch an Liebe, Romantik und "Zukunft" passieren? Ich hab mir meine eigenen Gedanken zu den Geschichten von Schülern und Lehrern gemacht. Und wenn ein Buch das schafft, erfüllt es meine Erwartungen schon zu einem großen Teil. :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Ansonsten erstaunt mich immer wieder (nicht bös gemeint, ich zweifele eher an mir selbst, denn ihr seid ja in der Überzahl! :grin), welche Erwartungen ihr an ein Buch mit dem Titel "An einem Tag in Paris" gehegt habt.


    Ich hatte z.B. mal hier in der LR erwähnt, dass ich die englische Beschreibung und das Cover des englischen Buches um einiges passender fand als die deutsche Version.
    Mir war schon bewusst, dass "An einem Tag in Paris" wohl keine Geschichte mit unglaublicher Tiefe sein würde. Aber ich hatte mir mehr französisches Flair und eher seichte Liebesgeschichten gewünscht bzw. ausgemalt - und zudem, dass der Fokus eher auf den Lehrern lasten würde.
    Ich denke, dass diese Erwartungen vor allem von dem netten (wirklich schönen!) Cover und der deutschen Kurzbeschreibung herrührten...
    Alles in allem konnte es mich halt wie gesagt leider nicht so packen... War nett für zwischendurch aber halt nicht mehr...

  • Der letzte Teil ist einfach nur an mir vorübergerauscht, das wurde mir viel zu schnell durchgenudelt.


    Okay, Philippe hat eine schwere Zeit und Probleme hintersich – aber deswegen muß man nicht so ein Arsch sein, der seine Frauen häufiger wechselt als andere ihre Unterhosen. Daß er zum Treffen nicht gekommen ist, wundert mich wenig. Vermutlich hat er schon das nächste Opfer am Wickel.


    Daß Josie und Nico „zusammenkommen“ ist hingegen nicht sonderlich überraschend, aber eine schöne Wendung. Also, ob sie wirklich zusammenkommen, weiß man ja noch nicht, aber zumindest fährt sie mit ihm in die Provence und gibt ihnen eine Chance. Schön fand ich hier, daß Nico mit offenen Karten spielt, was den ursprünglichen Verwendungszweck der Karten angeht…

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Der letzte Teil war jetzt sehr schnell beendet. Eigentlich gab es hier keine Überraschung mehr: Philippe taucht nicht mehr auf, allerdings erfährt man ansatzweise noch, warum er so ist wie er ist.


    Dass das mit Nico und Chantal vielleicht mehr werden könnte, als eine gemeinsame Nacht deutet sich an, auch wenn ich Nicos "Beichte" dass er die Karten für sich und Josie gekauft hat, nicht gar so romantisch fand auch wenn er noch ergänzt hat, dass er ihr gesagt hätte dass er nicht mit ihr sondern mit Chantal fahren will, falls Josie gekommen wäre.


    Alles in allem fand ich es ein angenehmes Buch bzw. eigentlich fast eher wie drei Kurzgeschichten mit schönen Bildern.

  • Das Ende rundet die einzelnen Geschichten einfach perfekt ab, zumindest habe ich das so empfunden. Mit diesem letzten Abschnitt entsteht einfach ein perfektes Ganzes. Ein Tag geht zu Ende und dieser Tag hat das Leben vieler Personen in eine andere oder eine bestimmte Richtung gelenkt, hat sie um einige Erfahrungen reicher gemacht. Was sie nun daraus machen, werden wir nicht mehr erfahren, aber ein Tag ist eben auch nur ein kurzer Abschnitt eines Lebens. Ich finde das Buch hat sehr gut gezeigt, wie viel so ein kleiner Zeitabschnitt bewirken kann. Gefühle haben hier natürlich eine Rolle gespielt und zu Gefühlen gehört auch mehr, erotische Gedanken sind doch da nicht von der Hand zu weisen, oder? Außer bei Philippe, zu dessen Charakter das auch völlig passt, ist es doch nicht zum Sex gekommen, höchstens gedanklich.


    Ich finde den Titel des Buches eigentlich sehr passend. und das Cover gefällt mir so wie es ist.

  • Zitat

    Original von katziane
    Ich finde das Buch hat sehr gut gezeigt, wie viel so ein kleiner Zeitabschnitt bewirken kann.


    Zum einen das und zum anderen zeigt es auch, in wievielen Parallelwelten die Zeit abläuft. Ich stelle mir das manchmal abends beim Spazierengehen vor, wenn ich vor einem hell erleuchteten Fenster stehen bleibe. Welches Drama, welches Ereignis, welches Thema, welches Glück beschäftigt jetzt diese Menschen, die dort wohnen? Wie unterschiedlich Zeit wahrgenommen werden kann, zeigt dieses Buch ebenso.

  • Zitat

    Original von xexos


    Zum einen das und zum anderen zeigt es auch, in wievielen Parallelwelten die Zeit abläuft. Ich stelle mir das manchmal abends beim Spazierengehen vor, wenn ich vor einem hell erleuchteten Fenster stehen bleibe. Welches Drama, welches Ereignis, welches Thema, welches Glück beschäftigt jetzt diese Menschen, die dort wohnen? Wie unterschiedlich Zeit wahrgenommen werden kann, zeigt dieses Buch ebenso.


    Diese Parallelen haben mir auch sehr gut gefallen. Mir geht es ab und an ähnlich wie dir, xexos.