Er ist wieder da - Timur Vermes

  • Dieses Exemplar hat sich gestern mein Mann gekauft und es wurde auch von unserem Buchhändler des Vertrauens sehr empfohlen. Ich denke, dass ich es auch noch lesen werde. Habe hier von Euch auch nur gute Fazite gelesen...


    In das Hörbuch haben wir auch noch reingehört und Christoph Maria Herbst macht das fantastisch!!!!! :lache Aber ob man sich das mehrere Stunden anhören kann, mag ich bezweifeln! *Eskalina testet es ja gerade* :grin

  • Eigentlich wollte ich das Buch ja nicht lesen. Aber Eure Rezis haben mich so neugierig gemacht, so dass ich mir das Buch heute aus der Bücherei geholt habe.

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Krimi-Mimi
    Aber ob man sich das mehrere Stunden anhören kann, mag ich bezweifeln! *Eskalina testet es ja gerade* :grin


    Ich hatte zunächst gedacht, dass ich das sicher nur häppchenweise ertrage. Gerade zum Anfang hab ich vieles gar nicht richtig verstanden.
    Aber man gewöhnt sich total schnell dran und dann fällt dieser komische Slang :grin gar nicht mehr auf.

  • Ja, man gewöhnt sich recht schnell an die Stimme. Gestern Abend kam eine Doku über Hitler und dabei fiel mir auf, dass ich den gar nicht vor Augen habe, wenn ich das Hörbuch höre, sondern Christoph Maria Herbst sehe...
    Ist auch angenehmer so. :grin
    Viele witzige Stellen aus dem Buch werden durch die zackige Sprache noch besser hervorgehoben und wirken so noch wesentlich besser. :-)


    "...seine Mutter hatte ihm den Namen auf das Oberteil gestickt - Hitlerjunge Ronaldo..." :lacht

  • Ich höre gerade und sitze brüllend vor Lachen im Schaukelstuhl.
    Oh mein Gott, die ersten paar Minuten habe ich mir die Frage gestellt, ob man darüber lachen darf. Habe mich entschieden zu lachen und kann jetzt nicht mehr, ehrlich nicht...


    "Pimpfe spielen Foßbaaalll! Zu jung für den Volkssturm, vermutlich in der HJ...." :lache

  • Zitat

    Original von Babyjane
    Oh mein Gott, die ersten paar Minuten habe ich mir die Frage gestellt, ob man darüber lachen darf. Habe mich entschieden zu lachen und kann jetzt nicht mehr, ehrlich nicht...


    Dem schließe ich mich an... und habe *hier* noch einen Thread zum Hörbuch bei "Ich höre gerade" eröffnet. :-)

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

  • Hitler erwacht im Jahre 2011 mitten in Berlin. Allein dieses Szenario hat mich sehr neugierig gemacht. Ich habe die ersten Seiten auf Amazon gelesen und herzhaft gelacht.


    Da sitzt er, der Herr Hitler, im Dreck in einem Stadtpark und sieht den Jungen beim Fußballspiel zu. Er überlegt, ob diese wohl in der HJ sind: "Hilterjunge Ronaldo, komm mal her". Es sind die Kleinigkeiten, die mich gerade besonders amüsierten: wenn die Walküre wieder "ritt" oder der Preis des Buches (19,33 €). Es wurde an so vieles gedacht.


    Hitler geht auch im Jahre 2011 unbeirrbar seinen Weg. Er bekommt eine eigene Fernsehshow und polarisiert die Massen. Er ist ständig auf der Titelseite der "Bild" und findet das auch noch gut. Seine Auftritte werden auf Youtube zum Hit.


    Doch das Volk sieht in ihm nur einen Spaßmacher, einen Comedien, der zwar eine bitterböse Rolle verkörpert (und gerade dafür lieben sie ihn, weil er Grenzen durchstößt), aber auch nicht mehr. Niemand kann auch nur ahnen, dass er der "echte" Hitler ist.


    Ich weiß, dass es eine Satire ist, aber ich konnte trotzdem nicht umhin, das Buch in seinem geschichtlichen Kontext zu sehen, was mir die Lust ein wenig verdorben hat. Irgendwie blieb immer ein bitterer Nachgeschmack haften.


    Dennoch handelt es sich bei dem Buch einfach einmal um eine ganz andere Lektüre. Ein bißchen gewagt? Vielleicht. Aber auch ein Buch, dass zum Nachdenken anregt.


    Von mir gibt es 7 Punkte!

  • Gestern habe ich das Buch ausgelesen... es war skuril, böse, komisch.


    Was wäre wenn...


    wenn Hitler, warum auch immer, in das Jahr 2011 hineinkatapultiert worden wäre... ein interessantes Szenario.


    Es gab Dialoge bei denen sich mir die Nackenhaare aufstellten und andere bei den ich laut lachen musste. Z. B. als Fräulein Krömeier für Hitler eine Email-Adresse einrichten möchte oder ihm versucht zu erklären warum er einen Klingelton benötigt - es wurde der "Walkürenritt". Auch ganz schräg war es, als Hitler sich über die Frauen wundert, die die Hundehäufchen aufsammelten - sicher gedacht als Maßnahmen für kinderlose Frauen... eieiei...




    Eine sehr spezielle Lektüre, die 8 Punkte erhält.

  • Meinen Geschmack hat das Buch nicht getroffen und ich fand es ehrlich gesagt auch nicht sonderlich witzig.
    Die im Buch geäußerte Gesellschaftskritik ist zwar oft zutreffend und regt durchaus zum Nachdenken an. In diesem Roman begegnet Hitler ziemlich vielen Menschen, die ihn zwar nicht ernst nehmen, ihm aber doch Raum geben seine Propaganda zu verbreiten. Das finde ich sehr beängstigend.
    Ich bevorzuge es, wenn Hitler als das Monster dargestellt wird, das er war.
    5 Punkte

  • Ich habe das Buch in einem Rutsch verschlungen. Eine gescheite Rezension bringe ich wohl nicht zustande, aber vielleicht ein paar Eindrücke, die anderen die Entscheidung: soll ich das lesen, darf ich das lesen, obwohl Hitler da spricht? erleichtern.
    Ich fand das Buch genial. Ich hoffe auf viele weitere Bücher von Timur Vermes, wenn er immer so und solche Bücher schreibt. Dieses Buch ist zum brüllen komisch. Ich glaube, ich musste auf jeder zweiten Seite laut loslachen. Und trotzdem ist es todernst. Und gerade das finde ich genial, dass ein so ernstes Thema, dass ein Buch mit so vielen Gedankenanstößen, so präsentiert wird, dass das Lesen einfach nur Spaß macht.
    Der Irrsinn des Nationalsozialismus, aber auch das, was es an der heutigen Gesellschaft zu kritisieren gibt, wird einem hier so präsentiert, dass man gern darüber nachdenkt, weil das Lesen eben so eine große Freude macht. Dieses Buch hat mich jedenfalls mehr zum Nachdenken animiert sowohl über damals als auch heute als manches Sachbuch es vermochte.
    Ich könnte seitenweise jetzt hier zitieren aus dem Buch. Hinter fast jedem Witz (also ich konnte zumindest sehr viel lachen, muss aber dazu sagen: mein Humor ist von jeher sehr schwarz) steckt etwas, über das man nachdenken kann oder sollte.
    Und dass dieser Hitler so menschlich scheint, stört mich gar nicht. Ich bin 34, selbst meine Eltern waren zu Hitlers Zeiten nicht wirklich dabei. Ich wüsste nicht, wofür ich mich schuldig fühlen sollte. Oder warum ich bei so einem Buch nicht lauthals lachen sollte. Meine Meinung ist, gerade wenn man Hitler abtut als "Monster", dann legt man den Grundstein, dass sowas nochmal geschehen könnte. Auch wenns keiner hören will, aber Hitler war ein Mensch und kein Monster, das einem Albtraum entsprungen ist. Menschen kann man aufhalten. Aber dazu muss man eben sehen, dass es auch nur ein Mensch ist. Und weder Monster noch Heiliger. Und auch wenn man das gern so sieht, es war ja nicht Hitler allein. Der Mann war doch kein Magier, der seine Anhänger mit schwarzer Magie gezwungen hat. Und das zeigt das Buch sehr schön. Gehört für mich auch zur Auseinandersetzung mit der Zeit, dass man mal wegkommt von dem: alle anderen waren nur Opfer dieses einen Mannes.
    Kurz noch zum Hörbuch, weil das hier manchmal erwähnt wurde. Das hat mir gar nicht gefallen. Ich kenne nur einen O-Ton von Hitler und C.M. Herbst übertreibt es. Auf mich jedenfalls hatte die Lesung den Effekt, dass ich dachte: aha, das hier soll Comedy sein. Das nimmt für mich viel von dem Buch. Denn das ist keine Comedy, sondern eine sehr feine Satire, die etwas sehr Ernstes sehr, sehr schön vermittelt. Das Hörbuch ist für mich, wenn ich aus dem Buch zitieren darf, "verbarthet". :lache


    Von mir gibts 9 Punkte.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Zitat

    Original von Frettchen
    Auch wenns keiner hören will, aber Hitler war ein Mensch und kein Monster, das einem Albtraum entsprungen ist. Menschen kann man aufhalten. Aber dazu muss man eben sehen, dass es auch nur ein Mensch ist. Und weder Monster noch Heiliger.


    Ein sehr, sehr wichtiger Gesichtspunkt!


    Frettchen
    Beeindruckende Rezi. Danke dafür. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • August 2011: Ohne zu wissen, wie und warum wacht Hitler auf einem leeren Grundstück in Berlin auf. Während er sich noch fragt, was er hier tut, wo denn Eva oder Goebbels seien, und warum die Straßen so sauber und friedlich aussähen, muss er feststellen, dass er sich im Jahre 2011 befindet.
    Nach dem ersten Schock findet er sich schnell mit seiner neuen Situation ab und beschließt, dass er vom Schicksal ins Jahr 2011 geholt wurde, um sein Reich zurückzuerobern, weil es mit Deutschland in den vergangenen sechzig Jahren gründlich bergab ging.


    Während der Lektüre fragte ich mich mehrfach, ob man so ein Buch schreiben dürfe oder solle und ob man es als Leser mögen dürfe. Ich sage: Ja!
    Dieses Buch ist erschreckend in seiner Logik und Glaubwürdigkeit. Ich rede nicht von der Vorstellung, dass ein Mann, der seit sechzig Jahren tot ist, auf wundersame Weise wieder zum Leben erwacht, sondern von der Frage, wie viel Einfluss ein Mann wie Hitler heutzutage noch erlangen könnte.
    Erschreckend viel, wie man im Verlauf des Buches feststellen muss. Natürlich erkennt im Buch niemand, dass es sich um Hitler höchstpersönlich handelt, und so nimmt ihn zunächst niemand ernst. Schnell jedoch wird er von einer Produktionsfirma entdeckt und macht im Fernsehen Karriere als Kömodiant. Die flammenden Reden, die er hält, werden teils mit Empörung, vermehrt aber mit wachsender Begeisterung aufgenommen …
    Was mich an diesem Buch am meisten erschreckte, war nicht die knallharte Gesellschaftskritik – dass das RTL-Nachmittagsprogramm reine Volksverdummung ist, muss einem niemand erst sagen. Stellenweise ist es sehr amüsant, Hitlers Einschätzung des heutigen TV-Programms oder der heutigen Politik zu lesen. Wirklich beängstigend ist die Leichtigkeit, mit der Hitler die Herzen Deutschlands eroberte, wie schnell er seine Ansichten öffentlich verkünden konnte, ohne, dass irgendjemand begriff, was da gerade eigentlich passiert: Dass der vermeintliche Comedian auf der Bühne das, was er sagt, bitterernst meint.
    Dabei kam ich jedoch nie in Versuchung, der Hauptfigur Hitler irgendwelche Sympathien entgegenzubringen, denn auch wenn ich herzlich über den „Buffalo-Bill-Anwalt im TV“ und Ähnliches lachen musste, verging mir das an anderer Stelle wieder schnell, wenn Hitler von der „widernatürlichen Existenz Polens“ redete, vom „Endsieg“ oder den Juden, den „Parasiten im Körper anderer Völker“. Dadurch wird man regelmäßig daran erinnert, mit wem man es in diesem Buch zu tun hat und dass dieser Mensch keine Sympathien verdient hat, sondern ein Massenmörder mit einer absolut kranken Ideologie.
    Man darf nie vergessen, dass dieses Buch aus der Sicht Hitlers geschrieben ist, der von dem, was er sagte und tat restlos überzeugt war. Dabei zeigt er sich dennoch als Mensch, und das ist etwas sehr Wichtiges: Adolf Hitler war, trotz oder gerade wegen seiner Taten, immer noch ein Mensch. Er war kein Monster, seine Verbrechen nicht unmenschlich, ganz im Gegenteil: Zu solchen Gräueltaten sind überhaupt nur Menschen fähig, und Hitler das Menschsein abzusprechen und ihn zu einem „Monster“ zu machen, würde ihn zu etwas von der Menschheit Losgelöstem machen, zu jemandem, gegen den man nichts unternehmen konnte, aber gerade das war nicht der Fall. Hitler die Alleinschuld für die NS-Zeit zuzuschieben, ist wie ein Leugnen der Tatsache, dass er einen enorm großen Rückhalt in der Bevölkerung hatte. In diesem Buch wird das nur allzu deutlich: Ohne weitreichende Unterstützung durch die Menschen hätte Hitler nichts erreicht. Um sechs Millionen Menschen zu ermorden, braucht ein einzelner Hilfe, andere Menschen, die bereit sind, ihm zu folgen und die Morde zu begehen … und um im Jahr 2011 deutschlandweit Fernsehkarriere zu machen, braucht Hitler Einschaltquoten und Menschen, die das, was er zu sagen hat, hören wollen, und die findet er zur Genüge …
    Dabei wird deutlich, dass Adolf Hitler kein Wahnsinniger war, sondern im Gegenteil sehr intelligent und berechnend, dass er ganz genau wusste, was er sagen und tun musste, um an Einfluss zu kommen. Im Buch gibt es mehrfach Passagen, in denen Hitler auf unglaublich subtile Weise die Menschen manipuliert, bis sie ihm zustimmen und gar nicht merken, was er ihnen da eigentlich gerade als Wahrheit verkauft hat.
    Gerade aus diesem Grund verlangt es auch vom Leser einen gewissen Bildungsgrad, um angesichts der perversen Logik Hitlers nicht zu denken „Er hat ja irgendwie recht …“. Man muss immer aufpassen, nicht unbewusst mit dem Kopf zu nicken, weil Hitler dadurch, dass er selbst an der Richtigkeit seiner Weltanschauung so vollständig überzeugt ist, sie nur allzu überzeugend wiedergeben kann.
    Man muss bei der Lektüre dieses Buches immer mitdenken, sich konzentrieren und kritisch bleiben.


    Ich vergebe acht Eulenpunkte. Zwei Punkte Abzug gibt es für die ein oder andere etwas ermüdende Stelle, wenn Hitler seitenlang abschweift und über seine Ideologie und politische Arbeit redet. Vieles davon war für mich nichts Neues und wurde, besonders gegen Ende, doch etwas anstrengend, vor allem, wenn man sich kopfschüttelnd fragt, wie man auf eine derart kranke Sichtweise auf die Dinge kommen kann.

  • Ich habe das Buch als Wanderbuch in den letzten Tagen verschlungen und muss sagen, ich stimme Inevera und Frettchen absolut zu und hoffe, dass ich die beiden jetzt nicht zu sehr wiederhole :-)


    Auf der Rückseite des Buches steht als Zitat von Christoph Maria Herbst "Was für eine Fiktion! Satirisch. Saukomisch. Und bei allem Lachen bleibt ein Rest Gänsehaut."
    Und genau das emfand ich wirklich so. Das Buch, das aus der Sicht von Adolf Hitler geschrieben ist, zeigt schon sehr drastisch auf, wie sich die Welt seit seinem "letzten" Erleben in den 1940ern bis jetzt geändert hat. Die anfängliche Naivität, mit der er der Welt begegnet, ist wirklich zum Schreien. Wenn er über die achtlos zurückgelassene Schandzeitung, die er unter der Parkbank liegen sieht, schimpft und dann später klar wird, dass das ein Media Markt Prospekt war - da konnte ich gar nicht anders als losglucksen. Ebenso wie sein Lob auf den "Zeitungskrämer", der in seinen Augen doch ein schlaues Kerlchen ist, hat er doch das, was er gebrauchen kann behalten (die Media Markt Tüte) und den Schund (die Media Markt Zeitung) weggeschmissen (nacherzählen war noch nie meine Stärke ;-) ).


    Aber im weiteren Verlauf des Buches wird die anfängliche Heiterkeit, die es ausgelöst hat, doch immer schaler - denn ich habe mich gefragt, ob das tatsächlich so, wie es Timur Vermes schreibt, auch hätte passieren können. Es scheint niemand wirklich erns zu nehmen, was Hitler da von sich gibt, alle sind belustigt und sagen zwar "jaja" und "ist ja nur Spaß" - aber liegt nicht genau darin die Gefahr?


    Was mir sehr gut gefallen hat, ist die immer andauernde Verwirrung, die sich in Hitler breit macht, seine Gedanken, warum die Menschen sich ihm gegenüber so seltsam verhalten und ihn so lustig finden. Seine Zusammentreffen mit dem ein oder anderen Mehr-oder-weniger-Promi sind auch wundervoll beschrieben, ebenso wie seine Meinung zum ein oder anderen Politiker der heutigen Zeit, wo man ihm fast schon freundschaftlich auf die Schulter klatschen möchte und sagen will "Genau!".


    Ich habe sehr lange während des Lesens überlegt, wie Vermes das Buch "ordentlich" zu einem Ende bringen will.... und das ist ihm mit dem Schluss durchaus gelungen. Er lässt viele Fragen offen, aber nicht zu viele, um einen als Leser nicht vollkommen ratlos zurückzulassen.
    Ich finde das Buch mehr als überragend, einen Punkt Abzug gibt es lediglich dafür, dass doch zwischendrin immer einige Stellen waren, die langatmig waren und in denen die Abschweifungen doch sehr extrem waren - so dass ich dann die ein oder andere Stelle doch nochmals lesen musste.
    Ansonsten ein heißer Anwärter auf das Monatshighlight!

  • Zitat

    Original von Inevera
    und Hitler das Menschsein abzusprechen und ihn zu einem „Monster“ zu machen, würde ihn zu etwas von der Menschheit Losgelöstem machen, zu jemandem, gegen den man nichts unternehmen konnte, aber gerade das war nicht der Fall.


    :anbet Genau so ist es.

  • Wie soll man das Buch am besten beschreiben. Es ist auf jeden Fall interessant und lesenswert, keine Frage. Hitler erwacht nach 60 Jahren in einer ihm vollkommen unbekannten Welt. Der Versuch sich in der neuen Welt zurechtzufinden und seine entsprechenden Auslegungen bzw. Theorien über das Leben sind einfach nur herrlich und zum brüllen komisch.
    Was ich teilweise erschreckend finde, Hitler im Kopf hat sich nicht verändert und er trägt mit großem Eifer seine alten Theorien vor bzw. verteidigt seine Vorgehensweisen und keiner nimmt ihm im Prinzip ernst, sondern schiebt ihn in die Comedian-Ecke.


    Ab der Mitte des Buches hat für mich der Reiz des Neuen nachgelassen und irgendwie wurde es für mich teilweise langatmig und eintönig. Schade eigentlich.


    8 von 10 Punkte

    Kein Buch ist so schlecht, dass es nicht auf irgendeine Weise nütze.
    (Gaius Plinius Secundus d.Ä., röm. Schriftsteller)

  • Zitat

    Original von Macska
    Wie soll man das Buch am besten beschreiben. Es ist auf jeden Fall interessant und lesenswert, keine Frage. Hitler erwacht nach 60 Jahren in einer ihm vollkommen unbekannten Welt. Der Versuch sich in der neuen Welt zurechtzufinden und seine entsprechenden Auslegungen bzw. Theorien über das Leben sind einfach nur herrlich und zum brüllen komisch.
    Was ich teilweise erschreckend finde, Hitler im Kopf hat sich nicht verändert und er trägt mit großem Eifer seine alten Theorien vor bzw. verteidigt seine Vorgehensweisen und keiner nimmt ihm im Prinzip ernst, sondern schiebt ihn in die Comedian-Ecke.


    Ab der Mitte des Buches hat für mich der Reiz des Neuen nachgelassen und irgendwie wurde es für mich teilweise langatmig und eintönig. Schade eigentlich.


    :write


    Empfand ich ab Mitte des Buchs auch so. Das Layout für die Sprache seiner TV-Reden fand ich sehr anstrengend zu lesen - und gegen Ende musste ich generell aufpassen, dass ich nicht ganze Sätze überspringe. Den Schreibstil ansich fand ich auch manchmal anstrengend, manche Sätze, die sich über eine halbe Seite zogen, musste ich zwei Mal lesen, damit mir nichts entging (weil ich mir nichts entgehen lassen wollte).


    7 Punkte.