MINI-LR zu "Das Totendorf" von Alexandra Sell am 22. September 2012

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    Original von -Christine-


    Wenn ich mich nicht irre, wird aus Frau Ruhlebens Perspektive aber auch nichts erzählt, sondern immer nur über sie, oder ? :gruebel


    Daher ja auch mein Vergleich mit Ruhleben, weil man auch von ihr nichts erfährt, ausser, dass sie sehr redselig und scheinbar immer an Männern interessiert ist.


    Zitat

    Original von -Christine-


    Yep, unsere Braut Gottes ist da wohl ein kleines Wunderkind. So ganz nebenbei lernt sie auch noch Französisch. Ich finde auch, daß Johanna einfach zu "perfekt" dargestellt wird, ein paar Ecken und Kanten würden ihr richtig gut stehen.


    Da muss ich euch natürlich recht geben. Johanna wirkt wirklich zu "perfekt" -allerdings nicht gerade in der Ausübung ihres Amtes als Nonne :lache

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Ich lag mit meiner Vermutung, daß Menschen vom Wahnsinn befallen werden, die verliebt sind, gar nicht mal so schlecht. :grin Allerdings trifft es auch die, die hassen oder Angst haben. Da das Dorf nach diesen unheimlichen Ereignisse mittlerweile in Angst und Schrecken lebt, ist das nun ein Kinderspiel für Lugus.


    Gratuliere Watson! :anbet


    Zitat

    Original von -Christine-
    Dieser kann also in 4 verschiedenen Personen auftauchen. Ich frage mich, wer das zum jetzigen Zeitpunkt sein könnte ? Der Hund ist enttarnt und für die Wirtin ist nun, wie Johanna und Robert vermutet haben, eine junge Frau im Dorf aufgetaucht. Bleiben noch 2. Hmmm ... ich tippe auf Sophie Ruhleben ( die ja nichts anderes als Liebe verbreiten will :lache ) und Paul ( er will das, zwar auf andere Art, auch ). Benedikt Pohl habe ich deshalb ausgeschlossen, weil mir das zu offensichtlich wäre.


    Ich glaube auch, dass wir uns in Benedikt getäuscht haben. Mittlerweile erscheint er mir als der einzig "ehrliche" unter den Reisenden. Mein Verdacht über die 4 Personen des Lugus sieht momentan etwas anders aus:
    1. den Hund natürlich
    2. die Wirtin --> EDIT: ich meinte hier Gerlinde Menzel
    3. die Gräfin (die scheinbar ein Auge auf unseren Robert geworfen hat)
    4. den Jungen Wolf (dafür hab ich irgendwie keine Erklärung, sondern das ist so ein Gefühl..)
    Ich glaube die junge Frau, die so plötzlich auftaucht soll uns in die Irre führen...

    Zitat

    Original von -Christine-
    Um Lugus endgültig zu vernichten, müssen diese 4 nun verbrannt werden. Ich möchte nicht in Johannas und Roberts Haut stecken und entscheiden müssen, wer das sein wird. Was ist, wenn sie den falschen auf den Scheiterhaufen bringen ?


    Um sie zu verbrennen müssen sie sich wirklich richtig sicher sein, aber wie wollen sie das fesstellen?? Wenn sie noch nicht mal sicher sein können, dass sie selbst nicht vom Bösen befallen sind?? :gruebel


    Zitat

    Original von -Christine-
    Ich finde, das Buch wird jetzt noch mal richtig spannend. :grin


    Yep, das finde ich auch! Nach dem kleinen Durchhänger im 2. Teil ist es jetzt noch mal richtig spannend... Hoffentlich kommt nun kein zu haarsträubendes bzw. an den Haaren herbeigezogenes Finale... :yikes

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Gratuliere Watson! :anbet


    Ich weiß, zum Sherlock reicht es noch nicht, aber ich arbeite daran. :lache



    Aber die Wirtin liegt doch tot in der Felsspalte. Oder meinst du, ihr Tod ist nur vorgestäuscht ( genau wie die fremde junge Frau nur ein Fake ist ) und sie taucht am Ende wieder auf ? An die Gräfin dachte ich kurzfristig auch, habe sie aber gestrichen, weil es mir einfach zu viele Frauen waren und ich auch einen Mann auf meiner Liste haben wollte. :lache

  • Zitat

    Original von xania
    Ich habe schon ein paar Mal versucht mich zu motivieren. Aber sogar im Sachbuch komme ich schneller weiter. Entschuldigung, in letzter Zeit bin ich etwas mäkelig mit den Büchern. :gruebel


    Ich glaube, das nennt man Leseflaute. :lache Aber irgendwann kommt schon wieder das richtige Buch zum richtigen Zeitpunkt, da bin ich sicher. :keks

  • Es gab einige Dinge in diesem Abschnitt, die mir sehr gut gefallen haben. Und einiges, was ich einfach nur doof fand.


    Gut gefallen haben mir die spannenden Szenen: der Abstieg in die Felsspalte und die Funde dort, der Kampf gegen den Hund und Johanna auf der Suche nach der Gefahr im Wald. Auch daß man über einige der Personen recht wenig erfährt und sie absichtlich zwielichtig bleiben, gefällt mir nach wie vor sehr gut.


    Aber diese ganzen komischen Wesenszüge für Lugus, die Johanna ihrem praktischen Handbuch "So vernichten Sie alte heidnische Gottheiten" entnimmt ... Entschuldigung, aber welche übergeordnete Instanz denkt sich denn solche bescheuerten Regeln aus?


    Als germanische Gottheit des Chaos verfügen Sie über folgende Superkräfte:
    § 1: Sie können sich in maximal 4 (in Worten: vier) beliebige Gestalten gleichzeitig verwandeln und sie bei Bedarf wieder ablegen. Wir bedauern, daß es uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich ist, biologisch abbaubare oder recyclefähige Hüllen zur Verfügung zu stellen. Bitte entsorgen Sie Ihre abgelegten Körper auf althergebrachte Weise durch Verbrennung und lassen Sie Ihren Müll nicht in der Gegend herumliegen.
    § 2: Sie haben die Fähigkeit, beliebig viele Menschen in den Wahnsinn zu treiben, indem Sie sie dazu bringen, Ihnen respektive Ihren Erscheinungsformen folgende drei Gefühle entgegenzubringen: ... usw.


    Das erinnert mich alles zu sehr an PC-Rollenspiele, bei denen eine Aufgabe nach der anderen abgearbeitet werden muß. Habe ich gerne gespielt, aber in einem Roman mag ich das gar nicht. Widerspricht irgendwie meiner Erfahrung, daß es derart klare Regeln gibt, die im Leben wirklich eingehalten werden. Meistens wird am Ende alles viel komplizierter.


    Johanna verstehe ich noch immer nicht. Wie kann sie so sicher sein, daß die Hexen, deren Verbrennung sie so entsetzt, tatsächlich nur unschuldige, verleumdete Frauen waren? Wenn es Lugus möglich ist, sich in Menschen festzusetzen bzw. menschliche Gestalt anzunehmen, dann müßte es das für den Teufel doch auch sein? - Immerhin ist sie jetzt in einem moralischen Zwiespalt, was die Frage der Verbrennung angeht. Auch wenn der von der Autorin mehr behauptet als gezeigt wird.


    Ida als "Göre" zu bezeichnen, ist eine Verniedlichung. Ich hätte gesagt, sie ist eine Gans. Streß hin oder her, wie sie sich gegenüber Pohl benimmt, ist einfach nur dämlich.


    Robert wurde zu Beginn eigentlich als rationaler, entschlossen handelnder Charakter eingeführt. Mich wundert, daß er sich nicht disziplinierter von der Gräfin fernhalten kann, wenn ihm die Gefahr schon deutlich gemacht wird.


    Was ist eigentlich mit dem Blätterwesen-Dingens, das Ida gesehen hat? Ist das auch eine Erscheinungsform von Lugus?


    Und ein Logik-Problem: die aufgebrachte Menge war gerade dabei, von Robert die Herausgabe des Hundes zu fordern. Was Lugus sehr gut in den Kram gepaßt hätte. Dann nämlich, wenn sie den Hund nicht verbrannt (von dieser einzigen wirksamen Todesart wissen sie ja nichts), sondern anderweitig getötet hätten - dann hätte er sich einen neuen Körper erschaffen können. Aber gerade in diesem Moment trifft die schöne Unbekannte, der Ersatz für die Wirtin, ein, und die Spannung löst sich in Luft auf. Wieso sollte Lugus (gesetzt den Fall, die Fremde ist tatsächlich eine neue Lugus-Erscheinung) sich selbst ins Handwerk pfuschen? Verstehe ich nicht.


    Zweites Verständnisproblem: wieso ist Lugus als Gott des Chaos derart böse und möchte unbedingt Unglück über die Menschen bringen? Chaos ist zunächst einmal nichts als die Abwesenheit von Ordnung, weder gut noch böse. Und was Ordnung und was Chaos ist, liegt zunächst mal sehr im Auge des Betrachters (klar ersichtlich am Zustand meiner Wohnung).


    Ich geh' dann vielleicht mal den Geschirrberg in der Spüle ein bißchen verkleinern, bevor hier noch irgendwelche Hunde oder Wirtinnen auftauchen ...

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von -Christine-


    Ich weiß, zum Sherlock reicht es noch nicht, aber ich arbeite daran. :lache


    Zum Sherlock braucht man jahrelange Erfahrung und muß einige "Täter-Entlarvungen" vorweisen können! :lache


    Zitat

    Original von -Christine-


    Aber die Wirtin liegt doch tot in der Felsspalte. Oder meinst du, ihr Tod ist nur vorgestäuscht ( genau wie die fremde junge Frau nur ein Fake ist ) und sie taucht am Ende wieder auf ? An die Gräfin dachte ich kurzfristig auch, habe sie aber gestrichen, weil es mir einfach zu viele Frauen waren und ich auch einen Mann auf meiner Liste haben wollte. :lache


    Ach quatsch, da hab ich mich im Namen vertan. Ich meinte die bereits gefangen genommene Gerlinde Menzel.

  • Zitat

    Original von Josefa
    Als germanische Gottheit des Chaos verfügen Sie über folgende Superkräfte:
    § 1: Sie können sich in maximal 4 (in Worten: vier) beliebige Gestalten gleichzeitig verwandeln und sie bei Bedarf wieder ablegen. Wir bedauern, daß es uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich ist, biologisch abbaubare oder recyclefähige Hüllen zur Verfügung zu stellen. Bitte entsorgen Sie Ihre abgelegten Körper auf althergebrachte Weise durch Verbrennung und lassen Sie Ihren Müll nicht in der Gegend herumliegen.
    § 2: Sie haben die Fähigkeit, beliebig viele Menschen in den Wahnsinn zu treiben, indem Sie sie dazu bringen, Ihnen respektive Ihren Erscheinungsformen folgende drei Gefühle entgegenzubringen: ... usw.


    :lache Herrlich! :lache
    Ich muß gestehen, dass ich das jetzt nicht so schlimm finde! Ich nehm die Handlung einfach nicht so "ernst" sondern lasse mich mehr davon amüsieren.
    Lugus muss aber doch, um sich einer neuen Gestalt annehmen zu können, erst die "Hülle" einer Person loswerden (z.B. durch Selbstmord) - das habe ich doch richtig verstanden, oder?
    Demnach muß ja Gerlinde Menzel noch eine der 4 Personen sein... oder?


    Zitat

    Original von Josefa Und ein Logik-Problem: die aufgebrachte Menge war gerade dabei, von Robert die Herausgabe des Hundes zu fordern. Was Lugus sehr gut in den Kram gepaßt hätte. Dann nämlich, wenn sie den Hund nicht verbrannt (von dieser einzigen wirksamen Todesart wissen sie ja nichts), sondern anderweitig getötet hätten - dann hätte er sich einen neuen Körper erschaffen können. Aber gerade in diesem Moment trifft die schöne Unbekannte, der Ersatz für die Wirtin, ein, und die Spannung löst sich in Luft auf. Wieso sollte Lugus (gesetzt den Fall, die Fremde ist tatsächlich eine neue Lugus-Erscheinung) sich selbst ins Handwerk pfuschen? Verstehe ich nicht.


    Für mich gibt es da nicht wirklich ein Logik-Problem, denn ich sehe die junge Frau (bisher) nicht als Ersatz für die Wirtin!


    Zitat

    Original von Josefa Ich geh' dann vielleicht mal den Geschirrberg in der Spüle ein bißchen verkleinern, bevor hier noch irgendwelche Hunde oder Wirtinnen auftauchen ...


    Oh, könntest Du meinen Geschirrberg auch gleich mitmachen? Der ähnelt jetzt nach dem Kochen gerade einem Monster... :lache

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Der ähnelt jetzt nach dem Kochen gerade einem Monster... :lache


    Siehste - ich schaffe so einen Monsterberg sogar, ohne zu kochen :grin.


    Wenn Robert und Johanna sich irren, gibt es tatsächlich kein Logik-Problem! Spricht also eigentlich dafür, daß die schöne Unbekannte harmlos ist.


    Was meine Grundstimmung angeht: im Moment bin ich wieder sehr mäkelig. Mich ärgern oder stören einfach zu viele Kleinigkeiten in dieser Geschichte. Dann fällt's mir schwer, mich von der Handlung gefangennehmen zu lassen. Als ob einem beim Essen was im Hals stecken bleibt - irgendwie schmeckt's dann einfach nicht mehr. :lache


    Ich denke, es liegt daran, daß ich mit den Figuren nicht wirklich warm werden kann. Johanna finde ich interessant, kann aber ihre Motive nicht nachvollziehen. Ida ist mir zu simpel gestrickt, über Robert von Collas und seine Gedanken erfährt man nach dem ersten Kapitel nur noch sehr wenig, finde ich. Am meisten stört mich der Bösewicht Lugus. Der hat ja nun gar keine Motive für das, was er tut. Er ist einfach nur da und einfach nur böse, also muß er einfach nur vernichtet werden.
    Wenn die Autorin ihn zum Beispiel auf einen Rachefeldzug hätte gehen lassen, gegen die Menschen, die sich von seiner Götterwelt abgewendet haben, würde ich wahrscheinlich gleich ganz anders reagieren. Das könnte ich begreifen, und es würde dem Gegenspieler mehr Konturen verleihen.
    Mal abgesehen davon: Ein supermächtiger, kaum zu bezwingender Ex-Gott treibt sich jahrelang in einem Dorf irgendwo in der Pampas herum? Hat der nichts Besseres zu tun? Sich am königlichen Hof einschleichen, die Beamtenschaft infiltrieren oder sonst irgendwo Unruhe stiften, wo er wirklich Chaos verbreiten kann?

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Zitat

    Original von Josefa
    Als germanische Gottheit des Chaos verfügen Sie über folgende Superkräfte:
    § 1: Sie können sich in maximal 4 (in Worten: vier) beliebige Gestalten gleichzeitig verwandeln und sie bei Bedarf wieder ablegen. Wir bedauern, daß es uns zum aktuellen Zeitpunkt nicht möglich ist, biologisch abbaubare oder recyclefähige Hüllen zur Verfügung zu stellen. Bitte entsorgen Sie Ihre abgelegten Körper auf althergebrachte Weise durch Verbrennung und lassen Sie Ihren Müll nicht in der Gegend herumliegen.
    § 2: Sie haben die Fähigkeit, beliebig viele Menschen in den Wahnsinn zu treiben, indem Sie sie dazu bringen, Ihnen respektive Ihren Erscheinungsformen folgende drei Gefühle entgegenzubringen: ... usw.


    :lache :lache :lache


    Zitat

    Original von Josefa
    Was ist eigentlich mit dem Blätterwesen-Dingens, das Ida gesehen hat? Ist das auch eine Erscheinungsform von Lugus?


    Stimmt, das Teil ist nie wieder aufgetaucht !!! :pille



    Zitat

    Original von Josefa
    Und ein Logik-Problem: die aufgebrachte Menge war gerade dabei, von Robert die Herausgabe des Hundes zu fordern. Was Lugus sehr gut in den Kram gepaßt hätte. Dann nämlich, wenn sie den Hund nicht verbrannt (von dieser einzigen wirksamen Todesart wissen sie ja nichts), sondern anderweitig getötet hätten - dann hätte er sich einen neuen Körper erschaffen können. Aber gerade in diesem Moment trifft die schöne Unbekannte, der Ersatz für die Wirtin, ein, und die Spannung löst sich in Luft auf. Wieso sollte Lugus (gesetzt den Fall, die Fremde ist tatsächlich eine neue Lugus-Erscheinung) sich selbst ins Handwerk pfuschen? Verstehe ich nicht.


    Wenn ich es richtig verstanden habe, gab es zu diesem Zeitpunkt nur noch 3 Lugus Figuren, denn die Wirtin war ja tot. Es war also eine neu zu besetzen. Wenn der Hund nur getötet worden wäre ( also nicht verbrannt ), hätte Lugus wieder eine weitere "Gestalt" besetzen können. Macht das Sinn ?

  • Zitat

    Original von Sonnschein
    Lugus muss aber doch, um sich einer neuen Gestalt annehmen zu können, erst die "Hülle" einer Person loswerden (z.B. durch Selbstmord) - das habe ich doch richtig verstanden, oder?
    Demnach muß ja Gerlinde Menzel noch eine der 4 Personen sein... oder?


    Gerlinde Menzel muß nicht unbedingt eine Lugus-Figur sein, sie kann auch einfach nur von einer dieser Figuren mit dem Wahnsinn angesteckt worden sein. Lugus ist ja nicht in alle Dorfbewohner gefahren.

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Wenn der Hund nur getötet worden wäre ( also nicht verbrannt ), hätte Lugus wieder eine weitere "Gestalt" besetzen können. Macht das Sinn ?


    Für Lugus schon. Momentan ist der Hund gefangen und nützt Lugus nichts - eine von vier Formen ist lahmgelegt. Er müßte die Hundegestalt also loswerden, um sich eine neue Erscheinungsform zu basteln. Insofern hätte er schon ein Interesse daran, daß die Dörfler den Hund töten - nur eben verbrennen dürfen sie ihn nicht. Und als die Dorfbewohner die Taverne stürmen, sieht es ja auch so aus, als ob Lugus ihnen die Info hätte zukommen lassen, wo der Hund steckt.
    Nur dann taucht, gerade im dümmsten Moment, als die Dörfler drauf und dran sind, sich den Hund mit Gewalt zu nehmen, die schöne Unbekannte auf. Falls Lugus tatsächlich wollte, daß die Dörfler den Hund an sich bringen, und falls er tatsächlich diese überfallene Fremde ist, hätte er sich selbst den eigenen Plan kaputt gemacht.
    Das wäre eher ein Indiz dafür, daß die Fremde harmlos ist. Oder es ist einfach unlogisch. Oder Lugus hat einen kapitalen Bock geschossen. Passiert vielleicht auch Ex-Gottheiten, wer weiß ^_^.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • So, nun haben wir die zwei fehlenden Lugusianer auch noch aufgedeckt: Paul und die Gräfin. Paul war eigentlich leicht, er war so unauffällig charakterisiert, daß es schon wieder auffällig war. Auf die Gräfin hätte man eigentlich auch leicht kommen können, wenn da nicht Sophie wäre. :lache Aber die hat es am Schluß ja auch erwischt.


    Zitat

    Original von Josefa
    Zweites Verständnisproblem: wieso ist Lugus als Gott des Chaos derart böse und möchte unbedingt Unglück über die Menschen bringen? Chaos ist zunächst einmal nichts als die Abwesenheit von Ordnung, weder gut noch böse. Und was Ordnung und was Chaos ist, liegt zunächst mal sehr im Auge des Betrachters (klar ersichtlich am Zustand meiner Wohnung).


    Zitat

    Original von Josefa
    Am meisten stört mich der Bösewicht Lugus. Der hat ja nun gar keine Motive für das, was er tut. Er ist einfach nur da und einfach nur böse, also muß er einfach nur vernichtet werden.
    Wenn die Autorin ihn zum Beispiel auf einen Rachefeldzug hätte gehen lassen, gegen die Menschen, die sich von seiner Götterwelt abgewendet haben, würde ich wahrscheinlich gleich ganz anders reagieren. Das könnte ich begreifen, und es würde dem Gegenspieler mehr Konturen verleihen.
    Mal abgesehen davon: Ein supermächtiger, kaum zu bezwingender Ex-Gott treibt sich jahrelang in einem Dorf irgendwo in der Pampas herum? Hat der nichts Besseres zu tun? Sich am königlichen Hof einschleichen, die Beamtenschaft infiltrieren oder sonst irgendwo Unruhe stiften, wo er wirklich Chaos verbreiten kann?


    Bei beiden Aussagen kann ich dir absolut zustimmen. Ich fand die Auflösung auch etwas mau und unglaubwürdig, mich hat die fehlende Motivation für Lugus' Handeln auch gestört. Ehrlich gesagt, hatte ich mir noch keine Gedanken darüber gemacht, warum er sich nun nach 1000 Jahren gerade dieses 30-Seelen-Dorf ausgesucht hat, aber auch hier hast du völlig Recht.


    Im Großen und Ganzen hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt. Der Anfang war zwar vielversprechend was die Figuren und den Humor anging, ist aber relativ schnell abgeflacht. Der Schluß war zwar wieder etwas spannender, dafür aber unlogischer. Trotzdem hat mir die LR mit euch wieder richtig Spaß gemacht ! :wave

  • Zitat

    Original von Josefa


    Für Lugus schon. Momentan ist der Hund gefangen und nützt Lugus nichts - eine von vier Formen ist lahmgelegt. Er müßte die Hundegestalt also loswerden, um sich eine neue Erscheinungsform zu basteln. Insofern hätte er schon ein Interesse daran, daß die Dörfler den Hund töten - nur eben verbrennen dürfen sie ihn nicht. Und als die Dorfbewohner die Taverne stürmen, sieht es ja auch so aus, als ob Lugus ihnen die Info hätte zukommen lassen, wo der Hund steckt.


    Irgendwie stehe ich gerade völlig auf dem Schlauch. :lache


    Zu dem Zeitpunkt waren es doch nur noch 3 ( der Hund und zwei zu diesem Zeitpunkt noch unbekannte Personen ). Lugus braucht doch aber 4 um seine vollen Kräfte zu entwickeln. Von daher macht diese Fremde doch Sinn.

  • :gruebel :wow :gruebel


    Häh - Leute. Ich bin etwas irritiert. Robert entdeckt in der Felsspalte unverweste Menschen, deren Körper ausgelaugte Hautlappen sind... ich möchte der Autorin nicht zu Nahe treten, aber ich erinnere mich an die Gaslicht-Romane (als Teenie gelesen)


    Was ist das denn immer für ein Wind der kommt - ist das Lugus... ?

  • Zitat

    Original von -Christine-
    Im Großen und Ganzen hat mich das Buch nicht wirklich überzeugt. Der Anfang war zwar vielversprechend was die Figuren und den Humor anging, ist aber relativ schnell abgeflacht. Der Schluß war zwar wieder etwas spannender, dafür aber unlogischer. Trotzdem hat mir die LR mit euch wieder richtig Spaß gemacht ! :wave


    Das kann ich voll und ganz unterschreiben! Das Spritzige vom Anfang hat sich leider schon im 2. Teil verabschiedet, was ich sehr schade fand. Komisch fand ich gegen Ende, daß Johanna überall zu sein schien! Erst hieß es, dass sie dem Jungen Wolf nicht von der Seite wich, dann war sie auf einmal im Schloß auf der Suche nach Robert. In der nächsten Szene ist sie dann wieder draussen und "schubst" zufällig Lugus in der Gesalt von Paul in das noch glimmende Feuer und dann ist sie auch schon wieder im Schloß und rettet Robert. :pille Hat sie sich geklont? :lache


    Irgendwie haben mich die ganzen Gestalten des Lugus ganz schön verwirrt. Am Ende hab ich gar nicht mehr so richtig durchgeblickt und war auch ehrlich gesagt leicht genervt davon. In Schulnotenausgedrückt würde ich dem Buch gerade mal eine 3- geben.

  • Zitat

    Original von Nikki
    ich möchte der Autorin nicht zu Nahe treten, aber ich erinnere mich an die Gaslicht-Romane (als Teenie gelesen)


    Ich hab die Reihe nie gelesen. Aber von der Sprache her könnte deses Buch fast an Heftchen-Romane rankommen ;-). Vielleicht ist das mit den in sich zusammengesunkenen Hüllen aber auch ein verbreiteteres Motiv. Ich bin kein großer Fantasy-Leser.


    @ Christine: Mich hat auch nicht das Auftauchen der Unbekannten gewundert, sondern der Zeitpunkt. Aber ich hab inzwischen weitergelesen; es spielt eh' keine Rolle mehr ;-). Ich verbuche es unter einem weiteren Logikbruch bzw. einer Szene, deren Sinn ich nicht verstanden habe.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Im Großen und Ganzen schließe ich mich den eher kritischen Bewertungen an - bestimmt nichts, was man gelesen haben muß. Schade um den flotten Anfang. Leider wurde danach das Innenleben der Figuren zu sehr vernachlässigt, und Handlung und Logik waren zu mehr Fallstricken geknotet, als ich vertrage.


    Zu den Erscheinungsformen des Lugus: Ich zähl' mal zusammen. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege.


    Was ich am letzten Abschnitt zumindest teilweise gut gemacht fand: die Perspektivwechsel, üblicherweise in Verbindung mit einem Cliffhanger. Allerdings war es streckenweise schon sehr verwirrend. Und es wurde irgendwann ein bißchen vorhersehbar.
    Nicht gut gefallen hat mir die Art, in der die letzten Kapitel erzählt wurden. Das war ja teilweise schon Berichtsstil. Kam mir, zusammen mit den Figuren, die für mich nie richtig lebendig wurden, fast schon lieblos vor. Tat dies, tat das, abgehakt und weiter. Kein Wunder, daß es da zu Mißverständnissen kommt.


    Zitat

    Original von Sonnschein
    Komisch fand ich gegen Ende, daß Johanna überall zu sein schien! Erst hieß es, dass sie dem Jungen Wolf nicht von der Seite wich, dann war sie auf einmal im Schloß auf der Suche nach Robert. In der nächsten Szene ist sie dann wieder draussen und "schubst" zufällig Lugus in der Gesalt von Paul in das noch glimmende Feuer und dann ist sie auch schon wieder im Schloß und rettet Robert.


    Es ist ja auch Ida, die Paul auf den Scheiterhaufen schubst :grin. Hast du da vielleicht eine Seite überblättert? Lugus küßt Ida, und sie findet ihn so widerlich, daß sie ihn wegstößt. Wobei ich mich schon gewundert hab', woher dieses zierliche Blondchen die Kraft nimmt.


    Das, was in den Figuren abläuft, bleibt für mich weitgehend unmotiviert. Da ist Johannas Sehnsucht danach, ein Kind zu bemuttern, die wie aus dem Nichts auftaucht. Idas plötzliche Erkenntnis, daß sie ja so verliebt ist in Benedikt. Lugus' unbegründete Boshaftigkeit.


    Eigentlich habe ich viele Dinge in diesem Buch nicht verstanden. Collas konnte den Hund mit einem Schuß nicht verletzen und die Wirtin blieb von den Dolchstößen ihres Ex-Liebhabers völlig unbehelligt. Hätten die Dorfbewohner den Hund überhaupt zerstückeln können, wie sie es vorhatten? Hätte die Unbekannte sich im Kerker von dem Bajonett erstechen lassen können?


    Meine Lieblingsfrage bleibt nach wie vor: in welcher Sprache und welcher Schrift hat dieser heidnische Fenrir-Priester sein Buch geschrieben, und wieso kann Johanna beides lesen?


    Ich überlege noch, ob ich fünf oder sechs Punkte geben würde. Aber mehr wird es bestimmt nicht. Die Leserunde hat mir aber auch Spaß gemacht. Motzen und Meckern kann ja auch amüsant sein :grin.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

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  • Zitat

    Original von Josefa
    Dem Epilog können wir aber entnehmen, daß Lugus nicht vier, sondern fünf Gestalten besitzt. Eine ist also noch übrig. - Hehehe, das hab' ich kommen sehen, liebe Autorin. Sobald du gesagt hast, für jedes Element eine Erscheinungsform, habe ich darauf gewartet :grin.
    Das erklärt dann wohl auch das Blätterwesen, das nicht mehr auftaucht, nie verbrannt wird und offenbar überlebt.


    Es is noch keine 2 Ttage her, daß ich das Buch beendet habe und ich kann mich schon gar nicht mehr an den Epilog erinnern. Spricht jetzt nicht unbedingt für das Buch, oder ? :lache 5 Gestalten ??? Ich glaube, ich gehe jetzt erst mal den Epilog noch mal lesen. :lache


    Zitat

    Original von Josefa


    Es ist ja auch Ida, die Paul auf den Scheiterhaufen schubst :grin. Hast du da vielleicht eine Seite überblättert? Lugus küßt Ida, und sie findet ihn so widerlich, daß sie ihn wegstößt. Wobei ich mich schon gewundert hab', woher dieses zierliche Blondchen die Kraft nimmt.


    Yep, Ida wars, nicht Johanna. :grin Unglaubwürdig fand ich auch die Szene, als Paul den Dorfbewohnern ( die ja bis dato von Lugus gar nichts wußten ) in seiner unheimlichen Lugusstimme auf einmal ganz freiwillig erzählt, daß er ein Ungeheuer ist. Wieso eigentlich ? Bis zu diesem Zeitpunkt wußten noch nicht mal Johanna und Robert, wer die letzte Lugus Figur war. Eigentlich hätte er sich doch in diesem Moment ( unerkannt ) aus dem Staub machen und ein anderes unwichtiges Dorf infizieren können.


    Josefa, du steckst an. :lache