Originaltitel: Single White Psychopath Seeks Same (2003)
Bastei Lübbe 2012, 269 S.
Bd. 2 der Andrew Mayhem-Serie
Über den Inhalt:
Andrew Mayhem ist pleite, planlos und neigt dazu, in skurill-makabre Fälle verstrickt zu werden. Sein aktueller Auftrag zwingt ihn dazu, sich als Serienmörder auszugeben. Er muss eine Gruppe von Psychopathen infiltrieren, die sich in einem abgeschiedenen Landhaus in Alaska versammelt haben, zu einem Wochenende mit blutigen Spielen. Kann er die vorgesehenen Opfer rechtzeitig befreien - oder muss er an ihrem Ableben mitwirken, um das eigene Leben zu retten?
Über den Autor:
Jeff Strand wurde 1970 in Baltimore, Maryland, geboren, Seine Liebe zum Schreiben entdeckte er während der Schulzeit. Zu seinen Werken neben den Andrew Mayhem-Romanen gehören Pressure (2007 für den Bram Stoker Award nominiert), The Sinister Mr. Corpse, Benjamins Parasite und zahlreiche weitere Romane, die sich vor allem durch ihre gelungene Mischung aus Humor und Spannung auszeichnen. Jeff lebt in Tampa, Florida. Seine Website ist www.jeffstrand.com.
Meine Meinung:
Dies ist nach „Grabräuber gesucht“ der zweite Band aus der Serie um Andrew Mayhem. Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, hatte aber kein Problem, hier in die Serie einzusteigen.
Andrew Mayhem ist ein arbeitsscheuer Familienvater, dessen Frau Helen die Familie mit ihrem Job als Krankenpflegerin über Wasser hält, während er lieber den Tag auf der Couch liegend verbringt. Das ist im Grunde auch besser so, denn wenn er sich zu einem Job aufrafft, hat das meistens fatale Folgen für ihn und seine Umgebung. In dieser Geschichte stellt er das mehrfach eindrucksvoll unter Beweis. Wer kommt auch schon auf die Idee, sich als selbsternannter Serienkiller in eine Gruppe Psychopathen einzuschleusen, um ein paar Menschen zu retten, die auf einer obskuren Wochenendparty geopfert werden sollen?
Andrew Mayhem stolpert von einer kuriosen Situation in die nächste und hat es dem Glück, dem Zufall, seinem losen Mundwerk und seinem schieren Überlebenswillen zu verdanken, dass er immer noch am Leben ist. Man kann gar nicht anders, als den Mann als chaotisch zu bezeichnen.
Der Autor legt hier eine ungewöhnlich skurrile Mixtur aus extrem brutaler Horrorgeschichte und bissiger Komödie hin, deren Humor schwärzer nicht sein könnte und die Actionszenen kaum blutiger. Irgendwie ist es beruhigend, dass Andrew die Geschichte selbst erzählt, kann man so doch relativ sicher sein, dass er am Ende mit dem Leben davonkommt, irgendwie jedenfalls. Denn das, was ihm im Laufe der Handlung so alles passiert, ist derart irrsinnig und makaber, dass man sich schnell von jeglicher Realitätsnähe verabschiedet.
Ein wirklich kurzweiliges Buch, schnell gelesen, immer mit einem Grinsen im Gesicht. Allerdings: 269 Seiten reichen vollkommen aus, um diese Geschichte zu erzählen. Nun brauche ich eindeutig eine Pause, bis ich mich an den dritten Teil „Sarg zu verkaufen“ mache, dessen deutscher Erscheinungstermin auch noch nicht feststeht.
Hier gibt es ein aktuelles Interview (auf Deutsch) mit dem Autor, klick.