OT: Bird in a Cage
11. Band der Deb-Ralston-Reihe
Kurzbeschreibung:
Eigentlich wollen Deb und Harry Ralston nur ihren 25. Hochzeitstag feiern. Doch im Restaurant »Vogelkäfig« gehört zum guten Essen auch die Show - eine gefiederte Trapezkünstlerin flattert hoch über ihren Köpfen aus dem Käfig. Nur: Statt zu fliegen stürzt die junge Frau zu Boden. Unversehens muss Polizistin Deb Ralston ihre umfangreichen Privatverpflichtungen zurückstellen, um einen rätselhaften Mord zu klären.
Über die Autorin:
Lee Martin, eigentlich Anne Wingate, 1943 geboren, stammt aus Ost-Texas und studierte an der Texas Woman's University in Denton. Sie arbeitete selbst viele Jahre lang als Polizistin in Georgia und in Fort Worth, Texas, versteht sich aber nach eigener Aussage eher als Mutter. Ihre Kriminalromane spiegeln die Wirklichkeit der Polizeiarbeit ebenso wider wie die Spannungen, die zwangsläufig zwischen Beruf und Privatleben entstehen. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Salt Lake City, Utah.
Meine Rezension:
Ihren 25. Hochzeitstag haben sich Deb und Harry Ralston sicher anders vorgestellt, doch als es in dem teuren Restaurant, in dem sie zu zweit den Abend genießen wollen, zu einem furchtbaren Unglücksfall kommt, muss sich Deb das Ereignis näher ansehen und stellt schon bald fest: Der tödliche Sturz der Trapezkünstlerin war kein Unfall, sondern Mord. Um diesen aufzuklären, muss die engagierte Polizistin in das für sie ganz neue Milieu der Zirkusleute und Artisten eintauchen und nebenbei noch aufpassen, dass sie nicht selbst Opfer eines Verbrechens wird, denn wer immer hinter dem grausamen Tod der Artistin steckt, nimmt keine Rücksicht auf "Kollateralschäden". Im Grunde ist auch der 11. (und leider letzte ins Deutsche übersetzte) Teil der Reihe nach einem ähnlichen Muster gestrickt wie die Vorgängerbände - was Fans der Reihe durchaus erfreuen dürfte. Zwar nimmt das Privatleben von Deb hier einen vergleichweise kleinen Teil der Handlung ein, aber wer Deb schon länger bei ihren Abenteuern begleitet, freut sich auf ein Wiedersehen und einen spannenden Fall, dessen Auflösung man gut nachvollziehen kann, wenn sie auch nicht ganz so originell ist wie in anderen Teilen der Reihe. Insgesamt kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Autorin Lee Martin hier ein bisschen die Luft ausgegangen ist - vielleicht ist das auch ein Grund, warum keiner der beiden noch folgenden Bände, die ebenfalls durchwachsene Kritiken bekommen haben, ins Deutsche übersetzt wurden. Trotzdem bleibt Deb Ralston eine Polizistin, die mir ans Herz gewachsen ist und deren Fälle einen festen Platz in meinem Krimiregal haben, auch wenn es keine Hoffnung auf ein erneutes Wiedersehen gibt.