Die Frau in Rot - Margot S. Baumann

  • Titel: Die Frau in Rot
    Autorin: Margot S. Baumann
    Verlag: Knaur
    Erschienen: August 2012
    Seitenzahl: 471
    ISBN-10: 3426509504
    ISBN-13: 978-3426509500
    Preis: 9.99 EUR


    Das sagt der Klappentext:
    Nach einem Unfall, der ihre beste Freundin das Leben kostete, weiß Anouk, einst ein gefragtes Model, nicht mehr ein noch aus. Sie zieht zu ihrer Großtante in ein beschauliches Schweizer Dorf. Doch bald hat Anouk das Gefühl, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht, denn sie hört Stimmen, sieht Personen, die schon lange verstorben sind.


    Die Autorin:
    Margot S. Bauman wurde 1964 im Kanton Aargau in der Schweiz geboren. Nach zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich Lyrik wechselte sie 2008 zum Romanschreiben. Sie ist Mitglied des Berner Schriftstellervereins und lebt heute mit ihrer Tochter zusammen im Kanton Bern.


    Meine Meinung:
    In welches Genre kann man dieses Buch einordnen? Ist es ein Mystery-Thriller? Oder würde es unter „Belletristik“ besser passen? Eigentlich auch egal. Das Buch bietet angenehme Unterhaltung, ohne dass der Leser dabei aber in Begeisterungsekstase gerät. Der Schreibstil ist flüssig und passt sich gut der glatt erzählten Geschichte an. Der Schluss des Buches fällt ein wenig ab. Die aufgebaute Spannung wird abrupt und ohne große Überraschungen abgebaut. Wie gesagt, angenehme Unterhaltung ohne dabei aber restlos zu überzeugen. Das vermeintlich oder tatsächlich Übersinnliche wirkt manches Mal ein wenig überzogen und aufgesetzt. 6 Eulenpunkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Das Model Anouk hat den Unfalltod ihrer besten Freundin nicht verwunden. Sie braucht Abstand, und besucht so ihre Großtante Valerie, eine liebenswerte ältere Dame. Doch dann fängt sie an Personen wahrzunehmen die außer ihr niemand sieht, sie hört Stimmen, die außer ihr niemand hört.
    Leidet Anouk an Halluzinationen oder gehen hier tatsächlich übernatürliche Dinge von statten?
    Anouk beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen...
    Die Geschichte hier wird in zwei Handlungssträngen erzählt, immer abwechselnd. Mir persönlich hat der zweite, historische Handlungsstrang besser gefallen, da ich den um Anouk ( auch der hat mir gefallen ) teilweise recht vorhersehbar fand. Die Geschichte liest sich sehr flüssig und mag einen doch an das Buch fesseln, auch wenn man einiges Dinge und Zusammenhänge erahnen kann und sich vorstellen kann was nun weiter passiert. Mir hat es dennoch gefallen.
    Der Schluss allerdings, war für mich nicht gar so zufriedenstellend. Hier hätte ich mit gewünscht, das man den übernatürlicher Part entweder im Laufe der Geschichte weiter ausgebaut, oder ganz weggelassen hätte. So wirkte es wie eingeworfen und mochte für mich nicht ganz zur sonst schlüssigen Geschichte passen.
    Ansonsten fand ich das Buch gut zu lesen und hatte ein paar Stunden nette Unterhaltung.
    Dafür 7 Eulenpunkte von mir.

  • Meine Meinung:
    Vor der historischen Kulisse von Schloss Hallwyl spielt die Handlung des Romans auf zwei Zeitebenen. Während sich die 16-jährige Berhardine Mitte des 18. Jahrhunderts mit ihrem neuen Leben als Ehefrau des viel älteren Johannes von Hallwyl abfinden muss, hat in der Gegenwart das erfolgreiche Model Anouk mit einem Trauma zu kämpfen, seit ihre beste Freundin Julia bei einem gemeinsamen Autounfall ums Leben kam. Um Abstand zu gewinnen, reist Anouk zu ihrer Tante Valerie ins dörfliche Seengen. Ganz in der Nähe liegt das Wasserschloss Hallwyl und seit ihrer Ankunft hat Anouk seltsame Erscheinungen, hört Stimmen, die Gedichte rezitieren. Sie beschließt, diesen mysteriösen Dingen auf den Grund zu gehen.


    Zwei Frauen, die in verschiedenen Zeiten und unter nicht zu vergleichenden Umständen leben und doch ähneln sie sich nicht nur äußerlich, sondern auch in ihrem Verhalten sehr, obwohl mehr als 250 Jahre zwischen ihnen liegen. Beide sind auf der Suche nach Liebe und Anerkennung.


    Insgesamt eine nette und recht unterhaltsame Geschichte, gespickt mit ein paar gruseligen Szenen (u.a. einer eher harmlosen Variante der Hitchcockschen „Vögel“), paranormalen Momenten und einigen Krimielementen zum Ende hin. Es zeichnet sich recht bald ab, wohin der Hase läuft, wenn sich auch die genauen verwandtschaftlichen Zusammenhänge erst zum Ende hin offenbaren. Die Charaktere sind einfach gestrickt. Zum Schluss ist alles aufgeklärt, die Auflösung wird für meinen Geschmack aber zu überzogen präsentiert.

    Hervorzuheben ist das sehr schöne Cover, das dem Knaur-Verlag wirklich gut gelungen ist.