Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst? - Jess Jochimsen

  • Geschichten von einem chaotischen Grundschüler und seinem Rabenvater.


    Zum Autor:


    Jess Jochimsen wurde 1970 in München geboren und wohnt in Freiburg. Er studierte Germanistik und Politologie, seit 1995 über 600 Gastspiele als Kabarettist auf allen bekannten Bühnen Deutschlands. Er schreibt Kolumnen für diverse Zeitungen und moderiert beim WDR die Kultsendung "Die Vorleser".


    Info:


    Liebevoll und sehr komisch erzählt Jess Jochimsen vom ganz normalen Wahnsinn der Kindererziehung: Sein Sohn Tom verschönert Wahlplakate, sagt unliebsamen Verwandten und Ordnungshütern »die Wahrheit« und zieht in der Nachbarschaft einen mafiösen Wettring mit Fußballbildchen auf ... und sein bekloppter Vater hat alle Hände voll zu tun, des kindlichen Anarchismus Herr zu werden.


    Meine Meinung:


    Hm, bin etwas zwiegespalten... Einerseits sehr nette Unterhaltung, aber andererseits habe ich diese Episoden schon in mehreren Büchern thematisch vertreten gesehen. Jochimsen hat einige witzige Situationen beschrieben, die ich so noch nicht gelesen hatte, aber zu 70 % bietet dieses schmale Büchlein nichts wirklich Neues an der Elternfront :-(


    Also nur eingeschränkt empfehlenswert: für Leser, die noch nichts in dieser Art in den Händen hatten sicherlich zu empfehlen, aber für andere nichts Neues!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Taschenbuch: 160 Seiten
    Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. September 2012)
    Sprache: Deutsch
    ISBN-10: 3423347155
    ISBN-13: 978-3423347150




    Inhalt:


    Es gibt Kinder, die darauf gedrillt werden, ihre Eltern glücklich zu machen, und es gibt Kinder wie Tom. Tom ist ein kleiner Junge mit klarem
    Weltbild: Aufräumen, Mädchen und Schlafen sind doof, Erziehungsberechtigte und Schule werden überbewertet und Regeln machen,
    wenn überhaupt, nur auf dem Bolzplatz Sinn.


    Dazu kommen Elternsprechtage (»Der Elternsprechtag ist ein Machwerk des Teufels, und die Hölle, das sind andere Eltern.«),
    Erziehungsratgeber (»Ja, ich kenne die Fachliteratur, ›Jedes Kind kann schlafen lernen‹ und so weiter. Fazit: Meins nicht.«) und die eigene,
    liebe Verwandtschaft (»›Willst du, dass er so wird wie du?‹«) - und das Chaos von Jess Jochimsen in › Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?‹ ist
    perfekt.


    Liebevoll und sehr komisch erzählt Jess Jochimsen vom ganz normalen Wahnsinn der Kindererziehung: In ›Krieg ich schulfrei, wenn du stirbst?‹
    verschönert sein Sohn Tom Wahlplakate, sagt unliebsamen Verwandten und Ordnungshütern »die Wahrheit« und zieht in der Nachbarschaft einen
    mafiösen Wettring mit Fußballbildchen auf (»Fußballbildchen sind in der Schule das, was Zigaretten im Knast sind, und Tom ist der Pate!«)... und
    sein bekloppter Vater hat alle Hände voll zu tun, des kindlichen Anarchismus Herr zu werden.



    Autor:


    Jess Jochimsen, 1970 geb., lebt als Autor und Kabarettist in Freiburg. Seit 1992 tritt er auf allen bekannten deutschsprachigen
    Bühnen auf und erzählt dort meist lustige Geschichten, zeigt immer schlimme Dias und singt oft traurige Lieder. Wofür er immer wieder
    ausgezeichnet wurde, zuletzt mit dem Kleinkunstpreis Baden-Württemberg 2011. Er war zu Gast in zahlreichen Fernsehsendungen und Talkshows. Seit
    2006 ist er Gastgeber der ›SWR-Poetennächte‹. Jess Jochimsen hat schon einige Bücher bei dtv veröffentlicht: ›Bellboy‹, ›Das
    Dosenmilch-Trauma‹, ›Flaschendrehen‹, ›DanebenLeben‹, ›Was sollen die Leute denken‹.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist sehr lustig geschrieben. Es handelt von einem Vater und seinem Sohn Tom, der es manchmal zu wörtlich nimmt. Das Buch war schnell
    ausgelesen. Ab und an gab es ein paar Stellen die recht langweilig waren. Die Kapitel sind in kleine Abschnitte unterteilt. Der Autor hat
    es in der Ich- Perspektive geschrieben aber im Nachwort wird ersichtlich das die Geschichten frei erfunden sind, was aber nicht weiter tragisch
    ist. Ich hab mich mit meinem Sohn öfters in der ein oder anderen Geschichte gesehen. Desweiteren hat der Autor wichtige Sachen
    angesprochen die heutzutage wirklich Thema sind (zum Beispiel Leistungsdruck). Alles im allen war das Buch super und kann es nur
    empfehlen.



    Fazit:


    Ein Buch zum schmunzeln und nachdenken. Super geschrieben.

  • Ich bin über vorablesen auf dieses witzige Büchlein gestoßen, welches gekonnt zu unterhalten weiß. Anbei mein Kommentar dazu:


    Titel: Papa ich hab Bankenkrise...


    Kinder kriegen ist nicht schwer, sie zu erziehen daher umso mehr. Diese Erfahrung muss auch unser geschilderter Papa machen, der versucht seinen Sohn Tom zu einem guten Jungen zu erziehen, mit durchschnittlichem Erfolg. Aber müssen nicht Kinder auch welche bleiben? Und macht nicht zu viel Zwang und Gehorsam die glückliche Kindheit kaputt?


    Liebevoll und äußerst witzig schildert Jess Jochimsen alltägliche Geschichten von einem Leben mit Kind(ern), die doch teils sehr realistisch daher kommen, auch wenn sie wie vom Autor beschworen definitiv Fiktion sind. Das Buch ist kein Erziehungsratgeber, sondern weiß einfach nur auf komische Art den gestressten Elternteil von heute mal nebenbei gut zu unterhalten.


    Ich konnte oft schmunzeln und war überrascht wie schnell ich das Büchlein durch hatte. Die Geschichten umfassen stets nur wenige Seiten, so dass man das Buch zwischendurch auch mal kurz beiseitelegen kann, sofern man das denn möchte.


    Aufgepeppt wird das Ganze noch mit herrlichen Karikaturen der beiden Protagonisten.


    Fazit: Ich habe mich beim Lesen köstlich amüsieren können, auch wenn ich nicht in allen Punkten der Meinung des Autors bin. Kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch, die ich gern weiterempfehle!


    Bewertung: 8/10 Eulenpunkte