Originaltitel: Believing the Lie
704 Seiten
Kurzbeschreibung:
Bernard Fairclough ist das Oberhaupt einer wohlhabenden und einflussreichen Familie, die ihren Sitz im Lake District hat. Nichts ist ihm wichtiger, als jeden Makel, der die schöne Fassade beschädigen könnte, zu vermeiden. Als sein Neffe eines Tages tot im See aufgefunden wird, erklärt die örtliche Polizei schnell, dass es sich um einen Unfall handelt. Fairclough, der dennoch jeden Verdacht ausräumen will, engagiert Inspector Thomas Lynley von New Scotland Yard. Und wie dieser schon bald entdeckt, gibt es einige Familienmitglieder, die einen Grund gehabt hätten, Ian Cresswell Böses zu wollen. Zusammen mit seiner Kollegin Barbara Havers in London kommt er den Geheimnissen der Faircloughs Schritt für Schritt näher – und entdeckt dabei hinter der Fassade das Trümmerfeld ...
Über die Autorin
Eine Amerikanerin in London - zumindest zeitweise lebt Elizabeth George in der britischen Hauptstadt. Dort recherchiert die preisgekrönte Krimiautorin detailversessen an den Orten des Geschehens. Ihre größtenteils verfilmten Geschichten sind eher Gesellschaftsromane als "nur" spannende Storys - von denen George allerdings eine Menge versteht. Denn Handwerk und Kunst des Schreibens hat sie lange Jahre als Lehrerin für Englische Sprache und Literatur sowie später in Unikursen für Kreatives Schreiben unterrichtet. Bekannt wurde sie vor allem mit ihrem Ermittlerduo Inspector Lynley und Sergeant Havers. Geboren wurde Elizabeth George 1949 in Warren im US-Bundesstaat Ohio. Nach vielen Jahren in Kalifornien lebt sie heute im Nordwesten der Vereinigten Staaten bei Seattle.
Meine Meinung
Bernard Fairclough hat sein Geld mit dem Verkauf von Toiletten gemacht und lebt mit seiner Familie im schönen Lake District. Sein Sohn Nicolas war lange Jahre Drogensüchtig, ist nun aber clean und ist verheiratet mit der wunderschönen Argentinieren Alatea. Nicolas Schwester Mignon spielt die Dauerkranke und tyrannisiert ihre Mitmenschen. Seine Schwester Manette ist von ihrem Mann Freddie geschieden, lebt aber weiterhin befreundet mit ihm unter einem Dach.
Nicolas Cousin Ian ist als Sohn der Familie aufgewachsen und hat Frau und Kinder verlassen um mit einem Mann zusammenzuleben.
Und dann gibt es da noch Ians Kinder, den verhaltensauffälligen Tim und die kleine Gracie, Ians durchgeknallte Frau Niamh, seinen Lover Kaveh und den unfähigen Reporter eines Londoner Klatschblattes...
Eines Tages stirbt Ian bei einem Unfall im Bootshaus.
Da Bernard nicht an einen Unfall glaubt, soll Inspector Lynley ermitteln - allerdings nicht offiziell, sondern getarnt als Gast der Familie.
Lynley bringt seinen Freund Simon und dessen Frau Deborah zur Unterstützung mit.
Auf dem Cover steht: "Ein Inspector Lynley-Roman" - das trifft es genau. Denn ein Krimi ist das nicht. Die Ermittlungen sind Nebensache, ganz davon abgesehen, dass es völlig konstruiert ist, dass weder im Lake District jemand von den Ermittlungen wissen darf noch bei New Scotland Yard. Lynley beschäftigt sich auch eher mit seiner Affaire mit seiner Chefin und für Simon und Deborah ist ihre Kinderlosigkeit wichtiger als die Ermittlungen.
Einzig Barbara Havers bringt den Fall ein wenig voran - leider tritt sie viel zu selten auf. Winston Nkata hat dieses Mal nur eine Statistenrolle.
Unglaubwürdig fand ich, dass die Ermittler hinsichtlich Internet noch in der Steinzeit leben...
E. Georges Buch "Am Ende war die Tat" hat für mich auch ohne Krimihandlung wunderbar funktioniert, in "Glaube der Lüge" sind mir die Figuren und ihre Probleme zu konstruiert und übertrieben. Alle möglichen Themen werden irgendwie untergebracht, was das Ganze nur unnötig in die Länge zieht.
Und als nervigen Abschluss gibt es einen Cliffhanger...
Alles in allem: nur für absolute E.George Fans, die einfach jedes Lynley-Buch lesen müssen.
Von mir gibt es 7 Punkte für mittelprächtige Spannung in hübscher Kulisse.